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Hallo ihr Lieben! 😊
[lwptoc depth=“3″ hideItems=“1″ float=“right“ titleFontSize=“18px“ itemsFontSize=“16px“ backgroundColor=“#f9f6e8″ borderColor=“#356b29″ hoverLinkColor=“#559c46″ visitedLinkColor=“#efa0c3″ skipHeadingLevel=“h1,h4,h5,h6″ skipHeadingText=“Saverio kommt immer zuerst|Lesen ist wichtiger als Bloggen|Teile diesen Beitrag“]
Ist es im März 2024 bereits zu spät, um noch einen Jahresrückblick für 2023 zu veröffentlichen? Vielleicht. Ja, ich bin dieses Jahr reichlich spät dran. Kümmert mich das? Nein. 😁 Für mich als Buchbloggerin ist ein Lesejahr erst abgeschlossen, wenn die letzte Zahl ausgewertet, die letzte Bewertung eingeordnet und das Fazit des Jahres geschrieben ist. Deshalb präsentiere ich auch jetzt noch, im März 2024, den Jahresrückblick 2023 auf dem wortmagieblog, in dem wir auf Herz und Nieren prüfen, wie mein vergangenes Lesejahr gelaufen ist!
Die alten Hasen kennen die Rahmenbedingungen dieses jährlichen Monsterbeitrags bereits. Für alle Neulinge erkläre ich es aber gern noch mal. Mein Jahresrückblick teilt sich in zwei Abschnitte. Im ersten, meinem statistischen Jahresrückblick, beschäftigen wir uns mit den harten Fakten und Daten meines Lesejahrs. Ich werte sie in verschiedenen Kategorien aus, analysiere und vergleiche die Ergebnisse aus 2023 mit vergangenen Jahren. Das alles wird natürlich von Diagrammen begleitet, die die Tatsachen visuell aufbereiten. Abgerundet wird dieser Abschnitt von einem Zwischenfazit.
Im zweiten Part, meinem emotionalen Jahresrückblick, wird es gemütlicher. Ich lasse 2023 anhand eines Fragebogen Revue passieren, der verschiedene inhaltliche Aspekte beleuchtet und mir die Gelegenheit gibt, die Höhe- und Tiefpunkte meiner Lektüreauswahl des vergangenen Jahres zusammenzufassen. Ich erzähle Anekdoten, rege mich auf, schwelge in guten Erinnerungen und mache einfach das, was alle Buchblogger_innen am liebsten tun: Ich rede über Bücher.
Zum Schluss erwartet euch ein Gesamtfazit, in dem ich meine Schlussfolgerungen aus beiden Abschnitten erläutere, einen Ausblick in die Zukunft wage und 2023 endgültig abschließe.
Ihr müsst diesen extrem umfangreichen Beitrag selbstverständlich nicht am Stück lesen. Es gibt ein Inhaltsverzeichnis, mit dem ihr ganz frei und nach Belieben zwischen den verschiedenen Abschnitten und Kategorien navigieren könnt. Ihr könnt jederzeit unterbrechen und bei eurem nächsten Besuch einfach wieder dorthin springen, wo ihr letztes Mal aufgehört habt.
Seid ihr bereit? Dann schnallt euch an, lehnt euch zurück und gestattet mir, euch in mein Lesejahr 2023 zu entführen! Lasst uns gemeinsam herausfinden, ob es ein gutes oder eher bescheidenes literarisches Jahr für mich war!
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Ist es im März 2024 bereits zu spät, um noch einen Jahresrückblick für 2023 zu veröffentlichen? Vielleicht. Ja, ich bin dieses Jahr reichlich spät dran. Kümmert mich das? Nein. 😁 Für mich als Buchbloggerin ist ein Lesejahr erst abgeschlossen, wenn die letzte Zahl ausgewertet, die letzte Bewertung eingeordnet und das Fazit des Jahres geschrieben ist. Deshalb präsentiere ich auch jetzt noch, im März 2024, den Jahresrückblick 2023 auf dem wortmagieblog, in dem wir auf Herz und Nieren prüfen, wie mein vergangenes Lesejahr gelaufen ist!
Die alten Hasen kennen die Rahmenbedingungen dieses jährlichen Monsterbeitrags bereits. Für alle Neulinge erkläre ich es aber gern noch mal. Mein Jahresrückblick teilt sich in zwei Abschnitte. Im ersten, meinem statistischen Jahresrückblick, beschäftigen wir uns mit den harten Fakten und Daten meines Lesejahrs. Ich werte sie in verschiedenen Kategorien aus, analysiere und vergleiche die Ergebnisse aus 2023 mit vergangenen Jahren. Das alles wird natürlich von Diagrammen begleitet, die die Tatsachen visuell aufbereiten. Abgerundet wird dieser Abschnitt von einem Zwischenfazit.
Im zweiten Part, meinem emotionalen Jahresrückblick, wird es gemütlicher. Ich lasse 2023 anhand eines Fragebogen Revue passieren, der verschiedene inhaltliche Aspekte beleuchtet und mir die Gelegenheit gibt, die Höhe- und Tiefpunkte meiner Lektüreauswahl des vergangenen Jahres zusammenzufassen. Ich erzähle Anekdoten, rege mich auf, schwelge in guten Erinnerungen und mache einfach das, was alle Buchblogger_innen am liebsten tun: Ich rede über Bücher.
Zum Schluss erwartet euch ein Gesamtfazit, in dem ich meine Schlussfolgerungen aus beiden Abschnitten erläutere, einen Ausblick in die Zukunft wage und 2023 endgültig abschließe.
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Seid ihr bereit? Dann schnallt euch an, lehnt euch zurück und gestattet mir, euch in mein Lesejahr 2023 zu entführen! Lasst uns gemeinsam herausfinden, ob es ein gutes oder eher bescheidenes literarisches Jahr für mich war!
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Statistischer Jahresrückblick 2023
Ich wusste im Laufe des vergangenen Jahres, dass ich vergleichsweise wenig las, für einige Bücher lange brauchte und mein Lesechallengeziel von 70 Büchern vermutlich nicht erreichen würde. Das fühlte sich überhaupt nicht gut an. Obwohl ich mir Anfang 2023 fest vorgenommen hatte, mich von meinem generellen Lesefortschritt und der Zahl meiner gelesenen Bücher nicht mehr stressen zu lassen, konnte ich diesen Vorsatz nicht erfüllen. Es ist mir nicht gelungen, mein neues Lesepensum zu akzeptieren.
Entsprechend frustriert war ich, dass ich am Ende des Jahres lediglich 56 gelesene Bücher und 24.882 gelesene Seiten vermerken konnte, was noch einmal weniger als 2022 ist, als ich meinen letzten historischen Tiefpunkt eingestehen musste.
Mittlerweile haben wir März und ich hatte Zeit, mich mit diesen Zahlen abzufinden. Heute lösen sie in mir keine Frustration und auch kein schlechtes Gewissen mehr aus, sondern nur noch ein leises Bedauern, dass ich 2023 nicht mehr Geschichten in meinem Alltag willkommen heißen konnte. Ich bin darüber hinweg. Rein quantitativ war 2023 kein gutes Lesejahr – Schwamm drüber, Strich drunter.
Ich erzähle seit drei Jahren, wie sehr sich mein Leben verändert hat und dass ich lernen muss, zu akzeptieren, dass ich nicht mehr so viel lesen kann wie früher. Ich fange an, mir damit selbst auf die Nerven zu gehen. Ich habe es satt, der fiesen Stimme in meinem Kopf zu lauschen, die trotz der vielen guten rationalen Gründe für mein verringertes Lesepensum nicht aufhören will, mir Vorwürfe zu machen, dass ich nicht mehr lese. Ich will das nicht mehr. Es wird Zeit, dass die Stimme endgültig verstummt. Denn sie nimmt mir den Spaß am Lesen. Und das ist wirklich inakzeptabel.
Strategien funktionieren nicht. 2023 hat gezeigt, dass ich die Stimme nicht austricksen kann, egal, welche mentalen Übungen ich absolviere. Also braucht es einen radikaleren Ansatz. Wenn ich die Stimme nicht ignorieren und so zum Schweigen bringen kann, muss ich ihr offenbar entgegenkommen, damit sie den Mund hält. Ich muss meine Prioritäten neu ordnen.
Mein grundlegendes Problem besteht darin, dass ich nicht genug Freizeit habe, um in all meine Interessen und Hobbys dieselben Zeitressourcen zu investieren. Ich kann nicht gleichzeitig mit Saverio durch die Wälder des Berliner Umlands streifen und lesen. Ich kann nicht gleichzeitig eine Serie schauen und bloggen. Ich kann nicht gleichzeitig auf der PlayStation spielen, puzzeln und kochen. Ich muss mich immer entscheiden. Das nervt, ist aber die Alltagsrealität von so ziemlich allen berufstätigen Menschen auf der Welt. Es ist keine exklusive Hürde, die nur mich allein als Individuum betrifft.
Ich muss nicht lernen, zu akzeptieren, dass ich weniger lese. Ich muss lernen, zu akzeptieren, dass ich für alles weniger Zeit habe. Ich muss mich damit abfinden, dass ich in meiner Freizeitgestaltung Entscheidungen treffen muss und lernen, zu diesen Entscheidungen zu stehen. Eine Prioritätenverschiebung ist angesagt. Wie genau ich das meine und was das für die Zukunft des wortmagieblogs bedeutet, werde ich in meinem Fazit erläutern.
Der Punkt ist: Auch wenn ich mich mittlerweile damit abfinden kann, dass ich 2023 so wenig gelesen habe wie nie zuvor, möchte ich 2024 einfach wieder mehr Raum für Geschichten in meinem Leben schaffen. Ich will dieses Jahr definitiv mehr Bücher und mehr Seiten lesen. Und dabei möchte ich mich nicht eine Sekunde schlecht fühlen.
Seitenweise
Obwohl ich insgesamt weniger gelesen habe als 2022 (oder je zuvor), ist das Verhältnis zwischen dicken und schmalen Büchern annähernd gleichgeblieben. Die geringere Gesamtanzahl meiner gelesenen Bücher hat also nichts damit zu tun, dass ich überdurchschnittlich häufig zu Wälzern mit über 500 Seiten gegriffen hätte. 2023 waren es genau wie 2022 14 Bücher, die mehr als 500 Seiten umfassen, was genau einem Viertel meiner Lektüreauswahl entspricht (25 %). Folglich waren es 42 Bücher oder 75 Prozent mit weniger als 500 Seiten.
Hinsichtlich meiner gelesenen Seiten zeigt sich das gleiche Bild. Meine gelesenen Bücher mit mehr als 500 Seiten ergaben insgesamt 9.482 Seiten. Das sind 38 Prozent. Die übrigen 62 Prozent und 15.400 Seiten stammten aus Büchern mit weniger als 500 Seiten. Damit hat sich das Verhältnis lediglich um einen Prozentpunkt verschoben; 2022 waren es 39 % aus Büchern mit mehr als 500 Seiten und 61 % aus Büchern mit weniger als 500 Seiten.
Die Seitenspanne zwischen meinem dicksten und meinem dünnsten Buch 2023 fällt nicht ganz so extrem aus wie noch 2022. Zwischen „Jonathan Strange & Mr. Norrell“ von Susanna Clarke mit 1.006 Seiten und „The Hammer and the Goat“ (The Vagrant Trilogy #1,5) von Peter Newman mit 38 Seiten lagen 968 Seiten. Beachtlich, aber über 200 Seiten weniger als 2022.
Monatsverteilung und Lesedauer
Dass 2023 quantitativ kein gutes Lesejahr für mich war, sehen wir auch an der Monatsverteilung. Meine schlechtesten Monate waren der Januar und der Juni, in denen ich jeweils nur zwei Bücher gelesen habe. Ich weiß mittlerweile, dass solche Ausreißer nach unten oft an meiner konkreten Lektüreauswahl liegen. Für einige Bücher brauche ich überdurchschnittlich lange. Da ich seit einiger Zeit die Software BOOKcook nutze, um meine Bibliothek digital zu verwalten und diese automatisch jede Menge interessante Daten ermittelt, darunter auch Lesedauer und Seiten pro Tag, kann ich diese Tendenz für 2023 sogar faktisch belegen.
Im Januar begann das Jahr für mich mit „The Crippled God“ (Malazan Book of the Fallen #10) von Steven Erikson. Im Juni habe ich hingegen „The Wall of Storms“ (The Dandelion Dynasty #2) von Ken Liu gelesen. Für beide brauchte ich jeweils 18 Tage, weil ich pro Tag durchschnittlich nur um die 50 Seiten gelesen habe (bei Erikson waren es 52, bei Liu 47).
Es gab in ganz 2023 nur ein Buch, an dem ich noch länger gelesen habe: „Das verlorene Paradies“ von John Milton, mit dem ich 36 Tage beschäftigt war. Dabei handelt es sich jedoch um einen Sonderfall, was ihr in meinem Blogprojekt John Miltons «Das verlorene Paradies» nachlesen könnt.
Ich habe „Das verlorene Paradies“ parallel zu meiner normalen Lektüre und pro Woche nur ca. 60 Seiten gelesen, weil es ein Gedichtepos ist, das ich anders nicht in meinen Alltag integrieren konnte. Das heißt, abgesehen von diesem Sonderfall habe ich für kein Buch länger gebraucht als für „The Crippled God“ und „The Wall of Storms“. Kein Wunder, dass ich dementsprechend sowohl im Januar als auch im Juni je nur ein weiteres Buch geschafft habe.
Mein bester Monat war mit sieben gelesenen Büchern der August 2023. Ich muss jedoch eingestehen, dass diese Zahl ein bisschen irreführend ist, weil ich in diesem Monat zusätzlich zu fünf vollwertigen Romanen zwei Kurzgeschichten aus dem „The Vagrant Trilogy“-Universum von Peter Newman gelesen habe, die beide deutlich unter 100 Seiten umfassen. Die erste war „The Hammer and the Goat“ (The Vagrant Trilogy #1,5), die ich als mein schmalstes Buch schon erwähnt habe; die zweite war „The Vagrant and the City“ (The Vagrant Trilogy #2,5), die nur 65 Seiten dick ist. Beide habe ich hintereinander und in einem Rutsch am selben Tag (13.08.2023) ausgelesen. Das polierte meine Statistik natürlich auf.
In den übrigen Monaten krebste ich so vor mich hin, las meistens fünf, aber auch mal vier oder sechs Bücher und komme dadurch auf eine durchschnittliche Bücherzahl von 4,7 pro Monat. Dementsprechend habe ich durchschnittlich sieben Tage für ein Buch gebraucht. Da Durchschnitte allerdings nur begrenzt aussagekräftig sind, wollte ich es genauer wissen und habe mir angeschaut, für wie viele Bücher ich genau oder weniger als sieben Tage brauchte. Tatsächlich ist das die Mehrheit, es waren 37 meiner insgesamt 56 gelesenen Bücher – oder 66 Prozent.
Ebenso interessierte mich, bei wie vielen Büchern es mir gelang, 100 Seiten oder mehr pro Tag zu lesen. 100 Seiten pro Tag ist mein Wohlfühllesetempo. Schaffe ich diese Seitenzahl, bedeutet das, dass die inneren wie äußeren Umstände meiner Lektüre stimmen: das Buch ist unterhaltsam, mitreißend und angemessen anspruchsvoll; ich bin entspannt und habe die mentalen Kapazitäten, mich auf den Inhalt zu konzentrieren und ich habe genug Zeit, jeden Tag mehrere Stunden am Stück zu lesen.
Wie kaum anders zu erwarten, waren die Umstände für mich 2023 selten ideal. Bei nur 25 % (14) meiner Bücher konnte ich genau oder mehr als 100 Seiten am Tag lesen. Der Spitzenreiter hat mich überrascht, weil es zwar ein gutes Buch war, aber keins, das mir überdeutlich im Gedächtnis geblieben ist. „Red Glove“ (Curse Workers #2) von Holly Black habe ich in zwei Tagen ausgelesen, was bedeutet, dass es statistisch pro Tag 163 Seiten waren. Statistisch deshalb, weil das Buch insgesamt 325 Seiten umfasst und sich eine ungerade Zahl natürlich nicht glatt durch Zwei teilen lässt.
Insgesamt variierten meine gelesenen Seiten pro Tag 2023 stark. Die wenigsten täglichen Seiten habe ich selbstverständlich von „Das verlorene Paradies“ gelesen, da ich für diese Lektüre kein Tages-, sondern ein Wochenziel festgelegt hatte. Dadurch beläuft sich die Bilanz auf neun Seiten pro Tag. Danach folgt das Sachbuch „Chokepoint Capitalism“ von Cory Doctorow und Rebecca Giblin mit 32 Seiten pro Tag. Das heißt, die Spanne für meine normale Lektüreauswahl ohne „Das verlorene Paradies“ rangiert zwischen 32 und 163 gelesenen Seiten pro Tag.
Für euch mögen diese Informationen zu meinen täglich gelesenen Seiten 2023 nicht besonders spannend oder vielsagend sein, für mich sind sie jedoch wichtig, weil ich daraus ableiten kann, dass ich unter erschwerten Bedingungen las. Stimmen die Voraussetzungen, fällt es mir weiterhin leicht, mein Wohlfühllesetempo zu erreichen. Dass ich das 2023 nur bei einem Viertel meiner Bücher geschafft habe, heißt für mich, dass ich zu oft abgelenkt, unkonzentriert, mit anderen Dingen beschäftigt oder schlicht zu müde war und meine Lektüreauswahl nicht immer zu meinen Ressourcen passte. Folglich muss ich daran arbeiten, die Bedingungen zu verbessern – mehr dazu im Fazit.
Sternevergabe
Wenn ich anhand der Daten zu Monatsverteilung und Lesedauer urteile, dass meine Lektüreauswahl meinen Ressourcen nicht immer angemessen war, ist das keine Einschätzung der Qualität meiner gelesenen Bücher. Ich will damit lediglich ausdrücken, dass einige Werke aus verschiedenen Gründen anspruchsvoller waren, als ich zu diesem Zeitpunkt eigentlich verkraften konnte und ich sie deshalb langsamer gelesen habe. Ich möchte damit auf keinen Fall sagen, dass ich 2023 zu oft zu schlechten Büchern gegriffen habe. Das ist faktisch nicht wahr, was wir an meiner Sternevergabe 2023 sehen.
Am häufigsten habe ich 2023 vier Sterne vergeben. 25 Bücher (45 %) meiner Bücher habe ich mit dem Urteil „Sehr gut“ ausgezeichnet. Die Spitzenwertung von fünf Sternen habe ich sieben Mal vergeben, was 13 % entspricht. Das ist für mich ein völlig durchschnittlicher Anteil. Ungewöhnlich ist, dass es 2023 weniger 3-Sterne-Bewertungen als 4-Sterne-Bewertungen waren. Es waren nur 19 Bücher (34 %). In den meisten Jahren sind 3-Sterne-Bücher die größte Gruppe meiner Auswertung.
Zusammengefasst komme ich damit auf 51 Bücher, mit denen ich eine positive Leseerfahrung hatte, das sind phänomenale 91 %. Ihr seht, qualitativ war 2023 definitiv ein gutes Jahr. Zwei Sterne musste ich nur drei Mal (5 %) vergeben und die Abstrafung mit einem Stern haben lediglich zwei Bücher (4 %) erhalten.
Details dazu, welche Bücher mir aus welchen Gründen besonders gut gefallen haben und welche nicht, bekommt ihr selbstverständlich wie immer später im zweiten, emotionalen Teil meines Jahresrückblicks.
Autor_innen
Natürlich haben die Autor_innen, die die Bücher des vergangenen Jahres geschrieben haben, einen Anteil daran, dass der Prozentsatz meiner erfolgreichen Leseerfahrungen 2023 so hoch ist – und das, obwohl ich nur einen Autor mehrfach gelesen habe: Peter Newman. Alle anderen tauchen in meiner Bücherliste von 2023 einmalig auf.
So komme ich auf insgesamt 56 unterschiedliche Autor_innen, wobei ich Duos einzeln gezählt habe. Von diesen 56 Schriftsteller_innen waren mir 30 (54 %) bereits bekannt, 26 (46 %) habe ich hingegen zum ersten Mal gelesen. Ein recht ausgeglichenes Verhältnis, mit einer leichten Tendenz zu bekannten Namen.
Mich freut dieses Ergebnis, weil ich mir Anfang 2023 in meinem letzten Jahresrückblick wünschte, häufiger neue Stimmen kennenzulernen. Damals lag das Verhältnis bei 62 % bekannten Autor_innen zu 38 % neuen Autor_innen. Es ist toll, dass ich mein Vorhaben umsetzen konnte, denn wie ich bereits sagte, mir ist klar, dass ich etwas verpasse, wenn ich bloß bei meinen Pappenheimern bleibe und mich selten auf weitere Schriftsteller_innen einlasse. Ebenso bin ich beeindruckt, dass meine Sternevergabe trotz des höheren Anteils neuer Autor_innen so positiv ausfiel. Ich scheine 2023 einen wirklich guten Riecher für vielversprechende erste Dates gehabt zu haben.
Reihenweise
Neue Autor_innen bedeuten in meinem Fall häufig auch neue Mehrteiler. Ich liebe Dilogien, Trilogien und Reihen, was sich 2023 erneut im Verhältnis zwischen Mehrteiler- und Einzelbänden zeigte. Ich habe 37 Bücher gelesen, die zu einer mehrbändigen Geschichte gehören, das sind 66 %. Damit ist der Anteil der Mehrteilerbände in meiner Lektüreauswahl gegenüber 2022 gestiegen, damals waren es „nur“ 61 %.
Für mich ist ein Zweidrittelanteil völlig in Ordnung, weil diese Daten eine reine Beobachtung darstellen. Ich wüsste nicht, wieso ich versuchen sollte, das Verhältnis aktiv zu verändern. Wahrscheinlich könnte ich sogar prima damit leben, würde ich in einem Jahr ausschließlich Bücher von Dilogien, Trilogien und Reihen lesen. Wenn es mir im Laufe des Jahres nicht bereits aufgefallen wäre, würde mich während meiner Auswertung vermutlich ratlos am Kopf kratzen, wie das passieren konnte, aber ich hätte deswegen keine Bauchschmerzen.
Von diesen 37 Mehrteilerbänden waren zwei (5 %) Teil einer Dilogie, 19 (51 %) Teil einer Trilogie und 16 (43 %) gehörten zu einer Reihe ab vier Bänden. In meiner großen Mehrteiler-Auswertung anlässlich des 10. Jubiläums des wortmagieblogs, die ich im Dezember 2023 veröffentlichte, schrieb ich, dass ich oft das Gefühl habe, Geschichten erscheinen heutzutage mit Vorliebe als Trilogie.
Jetzt sehen wir, woher dieser Eindruck stammen könnte. Wenn deutlich über die Hälfte meiner gelesenen Bücher 2023 Mehrteilerbände und davon wiederum etwa die Hälfte Trilogiebände waren, ist es nicht verwunderlich, dass ich im vergangenen Jahr glaubte, nur noch Dreiteiler zu lesen.
Im Rahmen meiner Mehrteiler-Auswertung habe ich angefangen, den Status meiner Mehrteiler genauer aufzuschlüsseln. Darum schauen wir uns heute nicht an, wie viele erste, mittlere und finale Bände ich 2023 gelesen habe, sondern analysieren stattdessen, wie viele Mehrteiler ich angefangen, weitergelesen, abgebrochen und beendet habe.
Ich kann stolz berichten, dass ich 2023 vor allem weitergelesen habe. 32 % (12) meiner 37 in 2023 gelesenen Mehrteilerbände waren Fortsetzungen. Ja, okay, der Anteil der Bücher, mit denen ich neue Mehrteiler begonnen habe, folgt direkt an zweiter Stelle mit 27 % (10), aber trotzdem! Ich war diszipliniert!
Es ist allerdings schade, dass Abbrüche mit 24 % (9) den dritten Platz einnehmen, denn das bedeutet ja, dass ich von fast einem Viertel der Geschichten nicht (mehr) überzeugt war. Nichtsdestotrotz erleichtern mich Abbrüche auch immer, es fühlt sich für mich stets reinigend an, zu entscheiden, einen Mehrteiler nicht weiterzuverfolgen.
Auf dem letzten Platz stehen mit 11 % (6) die Abschlüsse. Ich glaube, es ist zu erwarten und normal, dass der Anteil von Abschlüssen stets recht gering sein wird. Schließlich heißt das in einigen Fällen, dass ich zuvor ganz schön viele Fortsetzungen lesen muss, um so weit zu kommen. „The Crippled God“ war ja zum Beispiel der 10. Band von „Malazan Book of the Fallen“. Außerdem muss das Finale natürlich erschienen sein, damit ich es überhaupt lesen kann. Das ist bei diversen Mehrteilern noch nicht geschehen, entweder, weil sich die Autor_innen Zeit lassen, oder, weil es sich um ewig fortlaufende Reihen handelt, bei denen ein Ende gar nicht absehbar ist.
Vor diesem Hintergrund sind sechs abgeschlossene Mehrteiler in einem Jahr aus meiner Sicht ein Grund zur Freude. Ich bin mit diesem Ergebnis für 2023 zufrieden und hoffe, dass ich es 2024 wiederholen kann.
Genreverteilung
Was liebe ich außer Mehrteilern noch? Richtig, Fantasy. Ich habe mir den Spaß gemacht und geprüft, wie viele meiner 2023 gelesenen Mehrteiler zur Fantasy zählen und komme auf 25, das sind ca. 68 %. Diese 68 %, die die Schnittstelle meiner zwei größten literarischen Leidenschaften widerspiegeln, geben bereits einen Vorgeschmack auf die generelle Genreverteilung meiner Lektüreauswahl des vergangenen Jahres.
Selbstverständlich habe ich auch 2023 hauptsächlich im Genre der Fantasy gewildert. 59 % meiner Gesamtlektüre nimmt diese Kategorie ein. Das sind zwar zwei Prozentpunkte weniger als 2022, aber ich kann trotzdem niemandem was vormachen: Die Fantasy ist und bleibt mein absolutes Lieblingsgenre. Deshalb ist es eigentlich viel spannender, welche Genres ich mir außer der Fantasy aussuche – da gab es 2023 erneut Bewegung.
Nachdem sich Krimis, Thriller und Horrorromane 2022 an der Science-Fiction vorbeigeschoben hatten, konnte sich die SciFi 2023 wieder den zweiten Platz mit 16% sichern. Es waren neun Bücher dieses Genres. Dennoch habe ich mich in der Horror/Krimi/Thriller-Sparte gern herumgetrieben. Mit immerhin sechs Büchern, was 11 % entspricht, nimmt sie den dritten Platz ein.
Auf Platz vier folgt die Realistische Fiktion mit drei Büchern und fünf Prozent. Der Prozentsatz hat sich natürlich verändert, weil ich 2023 insgesamt weniger gelesen habe, die Bücheranzahl ist gegenüber 2022 jedoch gleichgeblieben. Für die Historische Fiktion gilt das hingegen nicht, obwohl beide Genres bei mir oft zusammenzuhängen scheinen. In diesem Genre waren es zwei Bücher (4 %) und damit ein Buch weniger als 2022.
Ebenso kann ich für 2023 weniger Klassiker verzeichnen. 2022 waren es vier, letztes Jahr nur einer (2 %). Dieser eine Klassiker war natürlich „Das verlorene Paradies“ von John Milton, was auch schon die Erklärung dafür ist, warum ich in diesem Genre nicht mehr gelesen habe. Das Gedichtepos hat mir voll und ganz gereicht. Ich hatte danach einfach keine Lust mehr auf Weltliteratur, weil der eine Ausflug bereits anstrengend genug war und ich mich im Anschluss für mein Blogprojekt ja auch noch sehr intensiv mit der Historie und Bedeutung von Miltons Meisterwerk auseinandergesetzt habe.
Während ich also in zwei Genres weniger gelesen habe als im Vorjahr, erlebte die Non-Fiction dafür einen Anstieg. Ich habe zwei Sachbücher gelesen (4 %). Das ist der höchste Wert seit 2019. In den vergangenen drei Jahren habe ich – wenn überhaupt – je maximal ein Buch der Non-Fiction gelesen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass der Rückgang bei der Historischen Fiktion damit zusammenhängt, denn eins meiner zwei Sachbücher war „Madhouse at the End of the Earth: The Belgica’s Journey into the Dark Antarctic Night“ von Julian Sancton. Wie ich im emotionalen Jahresrückblick noch genauer erläutern werde, handelt es sich dabei um die Schilderung einer Antarktisexpedition im Jahr 1897. Offenbar stand mir der Sinn eher nach realen historischen Ereignissen statt nach fiktiven.
Interessant ist, dass ich 2023 äußerst selten zu Jugendliteratur gegriffen habe, obwohl ich unglücklich mit meinem Lesefortschritt war. Normalerweise versuche ich, meine Statistik mit Young Adult-Romanen aufzubessern. 2023 habe ich nur neun Bücher gelesen, die sich an ein jüngeres Publikum richten. Das sind gerade mal 16 Prozent. Seit ich 2018 angefangen habe, diesen Wert zu erheben und zu dokumentieren, habe ich nie weniger Jugendromane gelesen. Wieso ist der Anteil so gering?
Ich vermute, dass sich mittlerweile einfach bemerkbar macht, wie viele schlechte Erfahrungen ich mit Young Adult-Literatur sammeln musste. Oh, es gibt da draußen ganz wundervolle Jugendromane, kein Zweifel – aber es gibt eben auch Unmengen schlechter Exemplare, für die mir mit Mitte 30 sowohl die Zeit als auch die Geduld fehlen. Es spricht Bände, dass ich 2023 nur zweimal einen Stern vergeben habe – und eins der betreffenden Bücher war ein Young Adult-Reihenauftakt.
Vielleicht werde ich wirklich langsam zu alt für diese spezielle Literatur. Nicht, weil ich mich nicht mehr mit den Problemen und Konflikten jugendlicher Protagonist_innen identifizieren könnte, sondern, weil ich Ansprüche habe. Ich weiß, was Bücher mitbringen müssen, damit sie mich begeistern können. Sehen wir den Tatsachen ins Auge, viele Young Adult-Bücher versagen diesbezüglich spektakulär. Ich würde heute lieber ganz auf einen Jugendroman verzichten, als von ihm enttäuscht zu werden.
Ich bin immer weniger bereit, das Risiko einzugehen, mich beim Lesen zu ärgern, aufzuregen und genervt zu sein. Darum setze ich Young Adult-Bücher immer seltener auf meine Wunschliste und kaufe sie dementsprechend auch seltener. Exemplare, die bereits auf meinem SuB liegen, küre ich nur dann zu meiner nächsten Lektüre, wenn ich mich innerlich gewappnet fühle, sie am Ende verreißen zu müssen. Ich denke, genau das zeigt sich in dem geringen Anteil, den Young Adult-Literatur in meiner Buchauswahl 2023 ausmachte.
SuB-Abbau
Apropos Wunschliste, Buchkauf und SuB: In meinem Jahresrückblick 2022 machte ich die erfreuliche Feststellung, dass mich mein intuitives Gespür dafür, wie oft ich Bücher von meinem SuB lese, heftig in die Irre führte. Ich war damals felsenfest überzeugt, viel mehr Neuanschaffungen gelesen zu haben als Exemplare, die schon länger bei mir herumstanden. Das war so weit von den Fakten entfernt, dass ich daraus gelernt habe, auf meine Intuition zu pfeifen. 2023 habe ich mich deshalb (so gut ich konnte) nicht mehr darum gekümmert, wie lange ein Buch auf meinem SuB lag, bevor ich es als nächste Lektüre aussuchte.
Das Diagramm zeigt, dass ich damit richtiglag, denn trotz dessen beläuft sich die Anzahl der Bücher, die ich 2023 gelesen habe und die länger als ein Jahr auf meinem SuB warteten, auf 37. Damit machen sie weit mehr als die Hälfte (66 %) meiner gesamten Lektüreauswahl des vergangenen Jahres aus. 11 Bücher (20 %) verbrachten etwa ein Jahr auf meinem SuB, bevor ich sie erlöste, und nur acht Bücher (14 %) habe ich 2023 und damit relativ kurz vor der Lektüre gekauft.
Trotzdem sind die Bücher, die ich im selben Jahr kaufte wie las, die am stärksten gewachsene Gruppe. 2022 lag ihr Anteil noch bei winzigen acht Prozent. Folglich ist dieser Wert um sechs Prozentpunkte gestiegen. Ebenfalls gestiegen ist der Anteil von Büchern mit einer Wartezeit von etwa einem Jahr – hier waren es 2022 noch 18 %. Ich finde diese Werte völlig in Ordnung, daran zeigt sich aber, dass es tatsächlich Auswirkungen hatte, dass ich beschlossen habe, zu ignorieren, wie lange meine Bücher auf dem SuB liegen, bevor ich sie lese.
In meinem letzten Jahresrückblick hatte ich außerdem den Gedanken, dass eine Statistik zu meinem SuB eigentlich auch das Verhältnis zwischen neu angeschafften und gelesenen Büchern eines Jahres beleuchten muss. Erst dadurch erfahre ich ja, ob ich meinen SuB wirklich abbaue oder er weiterwächst. Dank BOOKcook und meiner peniblen Buchführung kann ich diese Werte für 2023 zum ersten Mal erheben.
Ich habe 2023 58 Neuzugänge verzeichnet – zwei Bücher mehr, als ich gelesen habe. Minimales SuB-Wachstum also. Ich habe diese 58 Bücher allerdings nicht alle gekauft. Ein paar wurden mir geschenkt (oh ja, das passiert ab und an doch noch), ein paar habe ich auf der Straße gefunden.
Nach meiner Logik zählen diese nicht als vollwertige Neuzugänge, denn ich habe nicht bewusst entschieden, sie anzuschaffen. Ich kann ja nichts dafür, wenn mir ein heimatloses Buch über den Weg läuft oder jemand beschließt, mir eine Freude zu machen. 😅 Gekauft habe ich nur 51 Bücher und damit weniger, als ich 2023 gelesen habe. Seht ihr, schon sieht die Statistik besser aus.
Da ich nun schon dabei war, es bei BOOKcook sowieso eintrage und finde, wir sollten in Deutschland lernen, offener und transparenter über Geld zu sprechen, habe ich mir auch ausrechnen lassen, was mich diese 51 Bücher gekostet haben.
Ich habe insgesamt 397,11 € ausgegeben. Pro Monat sind das durchschnittlich 33,10 €; pro Buch 7,79 €. Ich hätte erwartet, dass der Durchschnittspreis pro Buch geringer ist, weil ich normalerweise gebraucht kaufe, doch wenn ich mich so zurückerinnere, ja, stimmt, ich habe 2023 recht viele Exemplare neuwertig angeschafft.
Die Gesamtsumme des Jahres 2023 ist in meiner aktuellen finanziellen Situation völlig okay. Der Bücherkauf muss ja immer in Relation betrachtet werden. Als ich noch studiert habe und keine Einnahmen außer BAföG und Kindergeld hatte, hätte es meine Mittel überstiegen, jeden Monat mehr als 30 € für Bücher auszugeben. Heute bin ich berufstätig und verdiene gut genug, um es mir problemlos leisten zu können, diese Summe zu investieren. Ich will damit sagen, ich verstehe, wenn das einigen von euch viel erscheint – ich verstehe aber auch diejenigen, die über den Betrag schmunzeln, weil sie noch mehr ausgeben (können). Dabei müssen eben immer individuelle Maßstäbe angesetzt werden.
Formate
Ich kann die Kosten meines Buchkonsums stets dadurch drücken, dass ich bevorzugt Taschenbücher lese. Die Verlage versuchen mittlerweile zwar vermehrt, sie teurer zu verkaufen, aber in der Regel sind Taschenbuchausgaben immer noch günstiger als Hardcover. Wer E-Books präferiert, kann hier sicher noch mal den einen oder anderen Euro sparen, obwohl der Unterschied besonders bei Neuerscheinungen nicht mehr so groß ist, wie er mal war – was ich legitim finde, denn Autor_innen sollen natürlich auch an den digitalen Versionen ihrer Bücher verdienen.
Wie dem auch sei, ich mag das Taschenbuchformat so gern, dass diese Ausgaben 2023 86 % meiner Gesamtlektüre ausgemacht haben. 48 Bücher waren es. Dazu kommen fünf (9 %), die ich in der gebundenen Hardcover-Version gelesen habe und nur drei (5 %) E-Books.
Ich nehme mir regelmäßig lose vor, mehr E-Books zu lesen und bin besser darin geworden, digitale Ausgaben als alternative Option in Betracht zu ziehen (vor allem für Einzelbände), aber im Endeffekt werde ich Printausgaben wahrscheinlich immer bevorzugen.
Trotzdem möchte ich meinen Vorsatz 2024 etwas konsequenter umsetzen, daher habe ich beschlossen, diese Werte in meinen Jahresrückblick aufzunehmen.
Challenges
Ich habe 2023 eine Challenge-Pause eingelegt. Das heißt, ich habe lediglich die zeitlich unbegrenzte Bücherkultur Challenge weiterverfolgt und an meiner eigenen Challenge teilgenommen, Wortmagie’s makabre High Fantasy Challenge 2023. Dieser letzte Abschnitt meines statistischen Jahresrückblicks 2023 wird daher recht überschaubar.
Für die Bücherkultur Challenge habe ich im Laufe des vergangenen Jahres eine Excel-Tabelle angelegt und habe jetzt endlich wieder einen Überblick, wie viele der 135 Klassiker, die ich im Rahmen der Challenge lesen möchte, ich mittlerweile abhaken kann. Eigentlich umfasst die Challenge 150 Werke (100 aus der Gegenwart von 1945 bis heute und 50 aus der Vergangenheit vor 1945), doch da es von Anfang an erlaubt war, einige Bücher zu streichen, die ich wirklich nicht lesen möchte, komme ich auf 135.
Von diesen 135 Büchern habe ich nach aktuellem Stand 56 gelesen, das sind 41 Prozent. Diese setzen sich aus 41 gelesenen von 88 Büchern der Gegenwart (47 %) und 15 gelesenen von 47 Büchern der Vergangenheit (32 %) zusammen. Wie gesagt ist die Challenge zeitlich unbegrenzt, das heißt, ich kann selbst entscheiden, wie schnell oder langsam ich sie erfülle. Deshalb bin ich mit meinem Fortschritt völlig zufrieden – obwohl es ein schöner Meilenstein wäre, bald die Hälfte gelesen zu haben.
„Das verlorene Paradies“ von John Milton steht übrigens nicht auf der Liste der Vergangenheit, was ich wirklich schade finde.
Da ich 2023 insgesamt nur 56 Bücher gelesen habe, ist es nicht überraschend, dass ich von Wortmagie’s makabrer High Fantasy Challenge lediglich 17 Aufgaben (57 %) erfüllen konnte. Die Challenge umfasst jedes Jahr 30 Aufgaben. Letztes Jahr hätten demnach mehr als die Hälfte meiner gelesenen Bücher High Fantasy-Romane sein müssen, die dann auch noch zu den Aufgaben hätten passen müssen. Rückblickend ist mir klar, wie unrealistisch das ist. So sehr ich High und Low Fantasy liebe, ich kann mich eben nicht ausschließlich in diesen Genres rumtreiben, das wäre mir zu eintönig.
Es ist auch nicht das erste Mal, dass ich so bescheiden bei meiner eigenen Challenge abgeschnitten habe. 2021 habe ich schon mal nur 57 Prozent erreicht. Angesichts dessen, dass ich 2024 meine Prioritäten neu ordnen möchte (dazu wie versprochen später mehr), bin ich jedoch optimistisch, dieses Jahr wieder besser abschließen zu können. Vielleicht schaffe ich nicht alle Aufgaben, aber mehr als 20 erscheinen mir machbar. Wir werden im nächsten Jahresrückblick herausfinden, ob es mir gelingt.
Anfang des Jahres habe ich übrigens beschlossen, meine Challenge-Pause um (mindestens) ein Jahr zu verlängern und 2024 noch einmal auszusetzen. Aktuell bin ich relativ sicher, dass ich 2025 wieder einsteige, aber im Moment fühlt es sich einfach richtig an, komplett frei und ohne Vorgaben zu lesen.
Zwischenfazit
Es ist jedes Jahr sehr erhellend für mich, die faktischen Daten meines Buchkonsums aufzuschlüsseln und schwarz auf weiß belegen zu können, was gut und weniger gut lief. Wie bereits gesagt war 2023 rein quantitativ kein gutes Jahr. Ich habe meinen Frieden mit dieser Tatsache bereits gemacht, bevor ich in die Analyse gegangen bin, fand es aber noch mal sehr wertvoll, genau hinzuschauen, woran es gelegen hat.
Besonders die Daten zur Lesedauer einzelner Bücher haben mir geholfen, zu verstehen, wie hoch der Einfluss äußerer Faktoren auf meinen täglichen Lesefortschritt ausfällt. Ich habe begriffen, dass ich 2023 zu oft versucht habe, alles unter einen Hut zu bringen und jede meiner Interessen gleichberechtigt in meine begrenzte Freizeit zu quetschen. Das funktioniert nicht – eine äußerst wichtige Erkenntnis, aus der ich Konsequenzen ziehen werde.
Konzentriere ich mich nicht auf die reine Anzahl meiner gelesenen Bücher und Seiten im vergangenen Jahr, steht 2023 gar nicht schlecht dar. Ich hatte bis auf wenige Ausnahmen fast ausschließlich positive Erfahrungen mit meiner Lektüreauswahl (91 %!!!), habe recht viele neue Autor_innen kennengelernt, überwiegend meine angefangenen Mehrteiler weitergelesen, mich häufiger in verschiedenen Genres rumgetrieben und aktiv an meinem SuB-Abbau gearbeitet, auch wenn ich 2023 insgesamt mehr Bücher angeschafft als gelesen habe. Ebenso habe ich einen völlig akzeptablen Betrag für neue Bücher ausgegeben.
Ich denke, das kann sich sehen lassen. Ein Lesejahr sollte nie darauf reduziert werden, wie viel eine Person gelesen hat. Die Frage, ob es ein gutes Jahr war, ist wesentlich komplexer, denn Quantität kann höchstens einen Teil dessen erfassen. Qualität lässt sich zwar in Sternen ausdrücken, aber auch diese Skala sagt nichts darüber aus, welche Bücher aus welchen Gründen besonders viel Eindruck hinterlassen haben – im Positiven wie im Negativen.
Darum machen wir uns jetzt bequem und gehen von objektiven Zahlen zu subjektiven Emotionen über. Es wird Zeit für den zweiten Teil dieses Jahresrückblicks, in dem ich von meinen konkreten Leseerfahrungen berichte!
Emotionaler Jahresrückblick 2023
Mein emotionaler Jahresrückblick orientiert sich an einem Fragebogen, der vor vielen Jahren von Martina Bookaholic zusammengestellt wurde. Auf jede der Fragen antworte ich mit einem Buch, das ich zwischen dem 01.01.2023 und dem 31.12.2023 gelesen habe. Das ermöglicht mir, herauszufinden, welche Bücher sich hinsichtlich bestimmter Aspekte wirklich in mein Gedächtnis gebrannt haben und gibt euch einen Schnelldurchlauf durch mein Lesejahr 2023. Seid ihr bereit? Lehnt euch zurück, wir starten durch!
Allgemein
Story
Charaktere
Verschiedenes
Autor_innen
Äußerlichkeiten
Social Reading
Gesamtfazit
So. Das war es also, mein Lesejahr 2023. Ich finde es immer wieder spannend, in meinem statistischen Jahresrückblick die reinen Zahlen meines Lesefortschritts zu analysieren und in meinem emotionalen Jahresrückblick zu erforschen, welche Bücher mir zu den einzelnen Fragen einfallen. Jedes Jahr gibt es da einige Überraschungen für mich.
Die Kombination beider Abschnitte liefert die Antwort darauf, warum ich mich relativ schnell damit abfinden konnte, dass ich 2023 weniger als je zuvor gelesen habe: Unterm Strich hatte ich dennoch ein erfolgreiches Jahr mit sehr vielen guten Leseerlebnissen. Auch, wenn sich das im Verlauf der vergangenen 12 Monate nicht so anfühlte. Wie angekündigt verrate ich jetzt, welche Konsequenzen ich aus meiner subjektiven Wahrnehmung des letzten Jahres ziehe.
Ein Gefühl, das mich 2023 ständig begleitete, war das schlechte Gewissen. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, wenn ich einen Ausflug mit Saverio plante, weil ich wusste, dass ich diese Zeit nicht nutzen konnte, um den nächsten Blogbeitrag zu schreiben. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, wenn ich lieber meine aktuelle Serie weiterschaute, statt endlich das Puzzle fertigzustellen, das schon so lange unvollendet in einer Ecke einstaubt. Ich hatte ein schlechtes Gewissen, wenn ich an meinem Blogprojekt John Milton’s «Das verlorene Paradies» arbeitete, statt die Montagsfrage zu beantworten. Und ich hatte bei all diesen Aktivitäten ein schlechtes Gewissen, weil ich diese Zeit nicht zum Lesen nutzte. Ich wollte alles auf einmal und habe es mir dadurch selbst schwerer als nötig gemacht.
Ich ertrage es nicht mehr, permanent ein schlechtes Gewissen zu haben. Das ist so anstrengend, ihr könnt es euch (hoffentlich) nicht vorstellen. Ich halte es nicht mehr aus, keine meiner Freizeitaktivitäten wirklich genießen zu können, weil ich immer daran denke, wofür ich diese Zeit auch – und implizit besser – nutzen könnte. Deshalb habe ich beschlossen, mich auf das zu besinnen, was mir am wichtigsten ist, bewusste Entscheidungen für meine Freizeit zu treffen und mich dann voll und ganz auf meine Wahl festzulegen, mich ihr zu verpflichten. Ohne Rechtfertigungen, ohne Diskussionen mit mir selbst, ohne die Notwendigkeit für „Ausreden“. Ich nehme dem schlechten Gewissen den Lebensraum.
Da ich aber nun mal ein Mensch bin, der ganz dringend Struktur und Orientierung braucht, und prinzipiell alles ritualisiere, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist, habe ich mir selbst natürlich Grundsätze aufgestellt, um mir die Umsetzung zu erleichtern. Das mag einigen von euch komisch erscheinen, für mich sind sie aber notwendig. Ich brauche einen verbindlichen Leitfaden, an dem ich mich festhalten und an den ich mich erinnern kann, damit ich nicht in kontraproduktive Verhaltensmuster zurückrutsche, die ich eigentlich ablegen möchte. Also habe ich zwei Gebote formuliert, die genau das verhindern sollen.
Saverio kommt immer zuerst
Diesen Grundsatz verfolge ich selbstverständlich nicht erst seit 2024, sondern seit dem Tag, an dem er bei uns eingezogen ist. Der Lieblingsmensch und ich nehmen unsere Verantwortung für ihn sehr ernst. Er bekommt alles, was er braucht – und oft mehr als das, weil wir wollen, dass er ein absolut traumhaftes Hundeleben führt.
Gemeinsam aktiv Zeit zu verbringen, zum Beispiel zusammen ins Grüne zu fahren oder ihn einmal die Woche gründlich auszubürsten, tut jedoch nicht nur ihm gut, sondern auch mir. Das ist Quality Time, aus der ich viel Kraft schöpfe und für die ich mich besonders mir selbst gegenüber nicht rechtfertigen muss. Saverio kommt zuerst, Punkt. Ich vernachlässige seinetwegen nichts, ich entscheide mich für ihn. Für uns beide. Es ist in Ordnung, wenn ich meine To Dos und andere Freizeitbeschäftigungen für ihn liegen lasse und das auch noch genieße.
Lesen ist wichtiger als Bloggen
Lesen ist ein nicht verhandelbarer Bestandteil meines Lebens. Wann immer mein Alltag gerade besonders stressig und belastend ist, merke ich, wie dringend ich mindestens eine Stunde täglich zum Lesen brauche. Für mich ist es mehr als ein Hobby. Es ist ein Selbstschutzmechanismus, der mir hilft, mit den Anforderungen meines Lebens klarzukommen, Stress zu verarbeiten und nicht völlig überreizt durch die Welt zu rasen. Ich lese nicht nur, weil ich Geschichten liebe. Ich lese, um überhaupt ein funktionaler Mensch zu sein.
Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder betont, dass Lesen mich entspannt, mir Kraft spendet und mich erdet. Ich habe sicher viele weitere Formulierungen gefunden. Aber erst 2023 habe ich wirklich begriffen, wie unverzichtbar die Rolle ist, die mein Buchkonsum für meine Persönlichkeit, mein Wohlbefinden und meine Gesundheit einnimmt. Für mich ist Lesen ein Grundbedürfnis, das nur knapp hinter Essen und Schlaf kommt. Ich glaube mittlerweile wirklich, dass es mich physisch krank machen würde, wenn ich über längere Zeit nicht lesen könnte, weil ich kein Ventil mehr hätte, das ich den endlosen Reizen meines Alltags entgegensetzen könnte.
Wenn Lesen also so unentbehrlich für mich und quasi eine Gesundheitsmaßnahme ist, ein Coping Mechanismus, warum genau hatte ich in den letzten Jahren (und 2023 besonders) immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich lieber gelesen habe, als beispielsweise zu bloggen? Es gibt keine plausible Antwort auf diese Frage. Ich habe bisher verkannt, dass Lesen all meine anderen Freizeitaktivitäten erst ermöglicht. Mir war nicht bewusst, dass ich mich nicht nur für mein Buch, sondern auch für mich selbst entscheide, wenn ich mir Zeit zum Lesen nehme; dass ich damit sicherstelle, dass ich gesund, produktiv und glücklich bleibe.
Daraus folgte die Erkenntnis, dass ich nicht lese, um den wortmagieblog zu füllen. Das Bloggen war bisher der härteste Konkurrent des Lesens um meine Freizeit, denn Situationen, in denen ich lesen kann, sind hinsichtlich der Umstände oft Situationen, in denen ich genauso gut Blogbeiträge schreiben könnte. Darum ist mir das Verhältnis zwischen Lesen und Bloggen irgendwann verrutscht. Ich habe aus den Augen verloren, dass Rezensionen und andere buchbezogene Inhalte auf meinem Blog nicht der Grund sind, warum ich lese. Sie helfen mir, das Gelesene besser wertzuschätzen und zu verarbeiten, am Ende sind sie jedoch ein Bonus.
Bloggen ist dementsprechend nicht genauso wichtig wie lesen – gerade, weil der wortmagieblog ein Buchblog ist. Der wortmagieblog existiert, weil ich gern und viel lese. Ich lese nicht, weil der wortmagieblog existiert. Es ist für mich entscheidend, dass ich mir der korrekten Beziehung zwischen Lesen und Bloggen wieder bewusstwerde, um nicht mehr das Gefühl zu haben, den Blog zu vernachlässigen, wenn ich lese. Zusammengefasst: Lesen ist wichtiger als Bloggen.
In diesem Sinne habe ich mir für 2024 vorgenommen, nur noch dann an Blogbeiträgen zu arbeiten, wenn ich wirklich Lust dazu habe. Habe ich keine Lust und möchte lieber lesen, werde ich lesen. Ich möchte euch nichts vormachen: Ja, das wird Auswirkungen auf den wortmagieblog haben. In verschiedener Hinsicht.
Einerseits werde ich länger brauchen, um Beiträge fertigzustellen. Ich weiß mittlerweile, dass ich an freien Tagen normalerweise nur in der ersten Tageshälfte vor dem Nachmittagsgassi mit Saverio effektiv schreiben kann. Das hat zum Teil praktische, aber auch emotional-mentale Gründe. Abends möchte ich mich ausruhen. Ich möchte nicht über Textstrukturen und Formulierungen brüten, meinen Laptop anstarren und irgendwann frustriert zuklappen, statt einfach gleich zum gemütlichen Part überzugehen.
Damit ich künftig gar nicht erst in die Verlegenheit komme, mich entscheiden zu müssen, ob ich fehlgeleitetem Pflichtbewusstsein oder meinem wahren Bedürfnis nachgebe, habe ich eine Regel aufgestellt: Mein Abend ist fürs Lesen reserviert. Nach dem Nachmittagsgassi bleibt der Laptop zu.
Natürlich ist diese Regel nicht in Stein gemeißelt. Komme ich von unserer Nachmittagsrunde zurück und habe die perfekte Formulierung im Kopf, die ich unbedingt aufschreiben muss, ist das selbstverständlich erlaubt. Es geht nicht darum, mir etwas zu verbieten. Es geht darum, mir Zeit für Entspannung, Ruhe und Erholung zu gestatten, damit ich nicht mehr mache, als gut für mich ist, nur, weil ich glaube, an diesem Tag noch nicht produktiv genug gewesen zu sein.
Das Ziel ist, Lesen als Verabredung mit mir selbst für mich selbst und als legitimen Tagesordnungspunkt anzuerkennen, statt darin lediglich Zeitvertreib oder gar Zeitverschwendung (ja, so weit geht die fiese Stimme manchmal) zu sehen.
Das wird unweigerlich dazu führen, dass meine Beiträge später fertig werden. Ihr seid es von mir bereits gewöhnt, dass ich auf dem wortmagieblog grundsätzlich keine halben Sachen mache und jedes Thema, sei es nun Rezension, Montagsfrage oder Blogprojekt, lieber gründlich aufbereite, als qualitativ minderwertige, unausgereifte Schnellschüsse zu veröffentlichen. So bin ich eben. Das ist die Perfektionistin in mir.
Vielleicht kennt ihr das „Gut-Schnell-Günstig“-Dreieck, das besagt, dass eine Schnittmenge aller drei Bedingungen nicht existiert. Für mich ist „Gut“ die wichtigste Eigenschaft. Ich bin aber nicht bereit, den Preis dafür zu zahlen, gute Inhalte schnell zu produzieren. Der Preis ist nämlich mein Wohlergehen. Also bleibt mir nur, gute Inhalte im Rahmen meiner persönlichen Grenzen zu verfassen, muss dafür jedoch in Kauf nehmen, langsam zu sein. Und ihr müsst hinnehmen, dass ihr länger auf neue Beiträge warten müsst.
Andererseits werde ich keine Beiträge mehr schreiben, nur um etwas veröffentlichen zu können. Das betrifft vor allem die Montagsfrage. In der Vergangenheit habe ich häufig an der Aktion teilgenommen, damit zumindest ein Beitrag die Woche online geht – unabhängig davon, ob ich zu der konkreten Frage etwas zu sagen hatte oder nicht. Ich hatte das Gefühl, ich müsste eine Antwort schreiben, weil ich meine übrigen Beiträge häufig erst viel später veröffentlichen konnte als geplant, und der wortmagieblog sonst brachlag. Das möchte ich ebenfalls nicht mehr, denn das führte dazu, dass ich mich dazu zwang, etwas zu schreiben, obwohl ich die Zeit eigentlich lieber anders nutzen wollte.
Künftig werde ich die Montagsfrage deshalb nur noch beantworten, wenn mir die Frage zusagt, wenn sie mich interessiert und meine Antwort auch wirklich einen Mehrwert bieten kann. Ich habe immer genug zu tun für den wortmagieblog, ich habe eine nie endende Liste ausstehender Beiträge (vor allem Rezensionen), ich muss mir keine Montagsfragen-Antwort aus den Fingern saugen, wenn sich meine Meinung mit einem simplen „Nein“ zusammenfassen lässt. Ich kann die Zeit, die ich dafür aufbringe, dieses „Nein“ auszuschmücken, damit ihr mehr als drei Sätze lese könnt, deutlich sinnvoller verwenden, indem ich an meinem Hauptcontent arbeite.
Damit habe ich bereits angefangen und muss sagen, dass es mich sehr erleichtert, bei jeder Frage situativ und im Einzelfall zu entscheiden, ob ich eine Antwort schreibe oder nicht. Ich werde der Aktion treu bleiben, aber am Ende ist es für mich so viel wichtiger, mich auf das zu konzentrieren, was ursprünglich meine Motivation war, den wortmagieblog zu gründen: Rezensionen und Empfehlungen, die anderen Leser_innen dabei helfen, ihre Lektüre auszuwählen.
Ich liebe den wortmagieblog und ich habe schon vor zwei Jahren erkannt, dass ich das Bloggen in meinem Alltag nicht missen möchte, so anstrengend und zeitraubend es auch sein mag. Ich genieße es, wie reflektiert ich lese, seit es den Blog gibt. Ich bin stolz auf meine Spielwiese im Internet, ich habe Spaß an Content Management, feiere den Austausch mit euch und schreibe gern Rezensionen. Aber ich muss endlich akzeptieren, dass ich keine Studentin mehr bin, die zahllose Stunden in das Bloggen investieren kann. Ich kann mein Leben nicht dem wortmagieblog anpassen. Der wortmagieblog muss sich meinem Leben anpassen.
Mein Leben hat sich verändert, ist voller und unflexibler geworden. Ich kann nicht weitermachen wie vor meinem Jobwechsel im Dezember 2020. Es war verrückt, dass ich das überhaupt je versucht habe. Ich muss anerkennen, dass meine Freizeit weniger geworden ist und Prioritäten setzen, wenn ich glücklich und gesund bleiben möchte. Der wortmagieblog ist ein wundervolles Hobby, das mich sehr erfüllt. Es kann mich jedoch nur erfüllen, wenn damit keinerlei Druck verbunden ist und ich dafür nicht das vernachlässige, was mir am wichtigsten ist. Lesen wird immer wichtiger als Bloggen sein. Saverio wird immer wichtiger als Bloggen sein. Meine Familie, meine Freunde, werden immer wichtiger als Bloggen sein.
Ich hoffe, dass ich es durch diese bewusste Neubesinnung und Prioritätenverschiebung schaffe, den wortmagieblog wieder besser in meine Freizeit zu integrieren, ohne jedes Mal ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich mich eben gerade nicht überwinden kann, einen Beitrag zu schreiben und lieber lesen möchte.
Ich darf nicht nur theoretisch darüber sprechen, weniger streng mit mir selbst zu sein, ich muss diesen Vorsatz ganz konkret umsetzen, mir mehr Spielraum zugestehen und gewissenhafter darauf hören, was mir mein Körper und Geist mitteilen, welche Bedürfnisse aktuell Vorrang haben. Gelingt mir das, kann der wortmagieblog noch viele Jahre existieren. Und wer weiß, vielleicht habe ich eines schönen Tages wieder mehr Freizeit, die ich zum Bloggen nutzen kann.
In meiner Freizeitgestaltung muss das Lesen nach Saverio den ersten Platz einnehmen. Es muss gegenüber allen anderen Beschäftigungsmöglichkeiten Vorrang haben, weil es für mich eben mehr ist als ein Hobby. Ich brauche Zeit, um in Büchern zu versinken, da ich nur so fähig bin, meinen gesamten Alltag zu bewältigen. Ich möchte dem Lesen 2024 genau so viel Zeit, Kapazitäten und Ressourcen widmen, wie ich benötige. Ich möchte mich voll und ganz auf mein aktuelles Buch konzentrieren und nicht bereits an das nächste denken oder darüber grübeln, welchen Blogbeitrag ich eigentlich gerade schreiben sollte.
Ich möchte in meiner Freizeit nichts mehr tun, das ich nicht tun will. Dafür ist sie zu kostbar und zu gering. Ich will meine Bücher genießen, voll und ganz präsent sein, das wunderbare Gefühl einer tollen Lektüre auskosten, in Kontakt mit mir selbst stehen. Und ich glaube, dass sich das auch positiv auf den wortmagieblog auswirkt, selbst wenn ich weniger und seltener blogge, weil ich fest überzeugt bin, dass meine Beiträge dadurch besser werden.
All das geht nur, wenn ich endlich aufhöre, alles auf einmal zu wollen. Es geht nur, wenn ich das Lesen radikal priorisiere und anerkenne, wie entscheidend Lesezeit für meine mentale Gesundheit ist. Lesen muss zum Ausdruck von Selbstliebe werden. Ich habe meine Grundsätze in den vergangenen Wochen bereits angewendet und kann berichten, dass es mich unsagbar glücklich macht, das schlechte Gewissen loszulassen und meine Bücher ohne Selbstvorwürfe zu genießen. Es klappt. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg. Endlich.
Mit diesen Gedanken möchte ich meinen Jahresrückblick 2023 abschließen. Ich möchte euch dafür danken, dass ihr mich durch jede Phase meines Daseins als Buchbloggerin begleitet. Das bedeutet mir viel. Aktuell mag mein Leben nicht die besten Voraussetzungen für den wortmagieblog bieten, aber ihn aufzugeben kommt für mich trotzdem nicht in Frage. Daran habt ihr einen großen Anteil und dafür bin ich euch von Herzen dankbar.
Lasst uns gemeinsam ein großartiges Lesejahr erleben, lasst uns von Figuren, Settings und Geschichten schwärmen und sie miteinander teilen. 2024 wird gut, das spüre ich in meinen Knochen.
Alles Liebe,
Elli ❤️
Hallo Elli,
da ist wieder ein toller Jahresrückblick zusammen gekommen. Und besonders mit deinem Fazit stimme ich überein. Das Lesen steht immer zuerst. Ohne Lesen kann ein Buchblog nicht existieren. Bei mir ist es ähnlich, aber ich habe mich mittlerweile damit abgefunden, dass relativ wenig Beiträge auf meinem Blog veröffentlicht werden. Und auch nur wenn ich Lust dazu habe. Was aber regelmäßig kommt, sind meine monatlichen Leseplanungen. Auch in mir steckt ein kleiner Statistikfreak, der versucht seine ganzen Challengebücher geordnet abzuarbeiten, nein wegzulesen.
Ich wünsche dir für 2024 ganz tolle Bücher.
Liebe Grüße Christin
Hey Christin,
Statistiken machen ja auch einfach Spaß! Danke für deine unterstützenden Worte. ❤️
Liebe Grüße,
Elli
Wow, wahnsinnige Statistik! Ich liebe Listen und finde es super spannend deine zu lesen.
Welche Software nutzt du, oder alles händisch?
Ich will dieses Jahr versuchen, mir Bücher nicht mehr „aufzusparen“ sondern sie zu lesen, wenn ich das will.
Viel Spaß im Lesejahr 2024
Huhu Toni,
meinst du mit „Software“, die Darstellung der Diagramme oder meinst du die Auswertung? Die Diagramme sind ein Modul meines Pagebuilders, dafür nutze ich also kein extra Plugin oder eine andere Software. Die Auswertung mache ich zum Teil mit meiner Bibliotheksverwaltungssoftware BOOKcook, die sehr viele Daten zum Leseverhalten bereitstellt, überwiegend ist es aber reine Excel-Arbeit. 😅
Das ist ein toller Vorsatz, ich hoffe, dass du ihn umsetzen kannst!
Liebe Grüße,
Elli