Montagsfrage: Aktuelle Buchverfilmungen?

Hallo ihr Lieben 😊

Wir brauchen eine neue Matratze. Wenn ich in den letzten Wochen eines gelernt habe, dann, wie unfassbar wichtig guter Schlaf ist. Unsere Matratze ist so durchgelegen, dass ich im Moment täglich mit Schmerzen im unteren Rücken zu kämpfen habe. Ich arbeite im Sitzen, durch die Gassigänge mit Saverio laufe ich aber auch viel – mein Rücken muss sich nachts entspannen können. Mit unserer aktuellen Matratze geht das nicht mehr. Letzte Woche bin ich in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag sogar davon aufgewacht, dass mir beim Drehen der untere Rücken weh tat. Also war das morgens das erste, was ich zum Lieblingsmenschen gesagt habe: Wir müssen eine neue Matratze kaufen.

Eigentlich wollten wir damit bis zum Umzug warten, schließlich wäre das ein guter Zeitpunkt für einen Ersatz. Aber ganz ehrlich, wir wissen nicht, wie lange das noch dauert und solange kann ich nicht mit einem völlig verkrampften und schmerzenden Rücken leben. Da hilft nicht mal mehr meine tägliche Yoga-Einheit. Darum gehen wir heute Abend noch bei einem Matratzenhändler zum Probeliegen vorbei. Wir haben uns schon ein Modell auserkoren, aber wir wollen zumindest kurz testen, ob das Ding wirklich so gut ist, wie die Stiftung Warentest behauptet. Wenn alles gut geht, kann ich vielleicht schon nächste Woche wieder gut schlafen und werde die Rückenschmerzen los.

Auf dem wortmagieblog geht es diese Woche weiter mit John Miltons «Das verlorene Paradies». Morgen erwartet euch die Entstehungsgeschichte des Gedichtepos. Heute möchte ich aber der Tradition treu bleiben und die aktuelle Montagsfrage von Sophia von Wordworld beantworten.

Welche aktuellen Buchverfilmungen reizen Euch besonders und welche Erwartungen habt Ihr an die Umsetzung und die Schauspieler_innenauswahl?

Wie ich nicht müde werde zu erzählen, bin ich an Buchverfilmungen selten interessiert. Besonders bei Büchern, die ich auch tatsächlich gelesen habe. Meist sehe ich einfach keinen Grund, mir anzuschauen, wie sich jemand anders eine Geschichte vorstellt, die ich schon kenne. Mochte ich das Buch, bin ich darüber hinaus oft nicht bereit, das Risiko einzugehen, von der Verfilmung enttäuscht zu werden. Handelt es sich hingegen um die Verfilmung eines Buches, das ich erst noch lesen möchte, will ich mich selbstverständlich nicht selbst spoilern und verzichte daher darauf.

Das heißt, für mich kommen in der Regel nur Buchverfilmungen in Frage, deren Vorlagen ich weder kenne noch auf meinem SuB liegen oder auf meiner Wunschliste stehen habe. Das schränkt die Auswahl ziemlich ein. Aber natürlich gibt es hin und wieder doch Ausnahmen und deshalb kann ich die Frage heute trotzdem beantworten.

Ich glaube, es war vorletzte Woche, als mir auffiel, dass Amazon mich (und sicher auch euch) auf der Startseite prominent darauf hinwies, dass jetzt eine Buchverfilmung als Serie von Sebastian Fitzeks Roman „Die Therapie“ Teil des Prime-Katalogs ist. Ich habe nun nicht das Gefühl, dass ich keinen Tag weiterleben kann, ohne mir die überschaubaren sechs Folgen anzusehen, doch diese Verfilmung reizt mich schon – obwohl ich das Buch gelesen habe.

Es gibt mehrere Gründe, warum es mich bei dieser Buchverfilmung nicht stört, dass ich die Vorlage kenne und sogar mochte. Erstens ist es verdammt lange her, dass ich „Die Therapie“ gelesen habe. Lasst mich nicht lügen, aber es könnten wirklich schon um die 15 Jahre sein. Ich erinnere mich nur sehr, sehr vage an die Handlung und hätte nichts dagegen, mein Gedächtnis aufzufrischen. Zweitens finde ich, dass sich Thriller tendenziell gut für Buchverfilmungen eignen. Bei diesem Genre ist das Risiko großer Diskrepanzen, die mich aufregen oder enttäuschen könnten, meinem Empfinden nach geringer als zum Beispiel in der High Fantasy, in der ja nicht nur die Handlung, sondern auch das Setting wirklich überzeugen muss.

Drittens habe ich ein kompliziertes Verhältnis zu Sebastian Fitzek als Autor, wodurch es für mich nicht gravierend wäre, wenn mich die Serie nicht begeistern kann. Bei diesem Punkt streifen wir bereits den zweiten Teil der heutigen Frage, denn ich habe recht geringe Erwartungen an diese Buchverfilmung. Ich finde Sebastian Fitzek als Person sympathisch, doch als Autor halte ich ihn für kolossal überbewertet. Ich kann nicht verstehen, warum ganz Deutschland ihm zu Füßen liegt und sofort in die nächste Buchhandlung rennt, wenn er einen neuen Roman veröffenlicht.

Ich meine, gut für die Buchhandlungen und gut für ihn, aber meines Erachtens sind seine Bücher nicht mehr als solide. Ich begreife die Aufregung um ihn nicht. Es gibt zahllose Thriller-Autor_innen, die deutlich besser schreiben. Für mich ist er der Inbegriff des literarischen deutschen Mainstreams. Enttäuscht mich die Buchverfilmung von „Die Therapie“, ist das für mich kein Weltuntergang, weil ich das nicht als Beleidigung empfinden würde, was bei Autor_innen, die ich wirklich liebe, anders wäre.

Dazu kommt noch eine Eigenart von Fitzeks Erzählstil, die sich meiner Meinung nach sehr gut in ein anderes Medium übertragen lässt und der Geschichte selbst sogar guttun könnte. Ich habe bei meiner letzten Lektüre eines seiner Bücher festgestellt, dass mich seine Romane enorm stressen. Fitzek baut extremen Druck auf, um Spannung zu erzeugen und aufrechtzuerhalten. Seine Geschichten sind immer atemlos und sehr dramatisch, sodass ich danach oft das Gefühl habe, erst mal nach Luft schnappen zu müssen. Dadurch habe ich beim Lesen nie Gelegenheit, zumindest kurz nachzudenken und zu reflektieren, was ich da eigentlich gerade lese. Dieses Bedürfnis haben sicher nicht alle Leser_innen, ich aber schon. Darum werde ich wahrscheinlich nie ein Fitzek-Fan.

In einer Buchverfilmung könnten das mörderische Tempo seiner Geschichten und die emotionalen Daumenschrauben, die er stetig fester dreht, hingegen sehr gut funktionieren. Ich konusmiere Filme und Serien völlig anders als Bücher, in diesem Medium brauche ich keine Atempausen. Daher kann ich mir vorstellen, dass „Die Therapie“ genau das Richtige für einen aufregenden, mitreißenden Serienabend ist, dass mich die Serie an den Bildschirm fesselt und mich mit permanenter Spannung unterhält. Ich denke, dafür eignen sich Fitzeks Geschichten ziemlich gut.

Abgesehen davon habe ich an die Umsetzung jedoch keine Erwartungen. Ich weiß, dass es eine deutsche Produktion ist und ich sie deshalb wahrscheinlich hin und wieder unnatürlich und ungeschickt finden werde, doch ich vertraue schon darauf, dass die Produzent_innen und die beiden Regisseure die zugrundeliegende Spannung von „Die Therapie“ transportieren können. Mir ist auch die Besetzung egal. Wie gesagt erinnere ich mich ohnehin kaum an das Buch, ob für die Buchverfilmung passende Schauspieler_innen ausgesucht wurden, kann ich dementsprechend gar nicht zuverlässig beurteilen.

Ich bin bei Besetzungen allerdings generell nicht allzu streng, zumindest nicht, wenn es um reine Äußerlichkeiten geht. Mir ist es wichtiger, dass das inhärente Wesen einer Figur glaubhaft dargestellt wird, ihre Identität, als zum Beispiel ihre Haarfarbe. Ich sollte die Figur schon wiedererkennen können, sie sollte nun nicht vollkommen verfremdet werden, aber tendenziell bin ich da nachsichtig. Es gab bisher nur wenige Buchverfilmungen, in denen mich eine bestimmte Besetzung aufgrund ihres Aussehens wirklich aufgeregt hat.

Das Beispiel, das ich da immer wieder gerne nenne und euch heute zum Abschluss meiner Antwort nicht vorenthalten möchte, ist Antonio Banderas als der Vampir Armand in „Interview mit einem Vampir“, die Buchverfilmung des gleichnamigen Romans von Anne Rice. Wer kam bitte auf die bescheuerte Idee, dass der damals 34-jährige Banderas, dem sie darüber hinaus lange schwarze Haare verpassten, die richtige Wahl für einen ewig 17-jährigen Vampir mit kurzen rotblonden Locken wäre?

Ich habe gar nichts gegen Antonio Banderas, ich mochte ihn in vielen Filmen, aber das war meines Erachtens eine katastrophale Fehlbesetzung, weil es ihm in diesem Kostüm und in seinem Alter einfach unmöglich war, Armand vorlagengetreu zu charakterisieren. Das regt mich immer noch auf, obwohl der Film mittlerweile fast 30 Jahre alt ist.

Welche aktuelle Buchverfilmung reizt euch am meisten und was erwartet ihr davon?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen vielversprechenden Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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