Cover des Buches "Sky on Fire" von Emmy Laybourne

Titel: „Sky on Fire“

Reihe: Monument 14 #2

Autor_in: Emmy Laybourne

Format: Tachenbuch

Seitenzahl: 263 Seiten

Verlag: Hodder Children’s Books

Sprache: Englisch

ISBN-10: 1444914723

Genre: Science-Fiction > Postapokalypse > Young Adult

Ausgelesen: 03.05.2021

Bewertung: ★★★☆☆

Emmy Laybourne wurde ins Showbusiness hineingeboren. Ihre Eltern arbeiteten beide in wichtigen Positionen beim Fernsehsender Nickelodeon. Tatsächlich war ihre Mutter quasi die Erfinderin des Senders. Dennoch absolvierte Emmy Laybourne eine normale Ausbildung und erhielt einen Collegeabschluss in Englisch und Kreativem Schreiben. Danach zog es sie auf die Bühne: Sie trat bei Improvisationstheatern auf, schrieb Stücke und ergatterte ab Mitte der 90er mehrere Rollen als Schauspielerin für Film und Fernsehen.

Als sie heiratete und Mutter wurde, beschloss sie, sich wieder dem Schreiben zu widmen. Sie drückte noch einmal die Schulbank und erlangte einen Master als Drehbuchautorin von der University of California. Anschließend verschlug es sie nach New York, wo sie eine gute Freundin zum Essen ausführte, die zufällig Literaturagentin war. Sie schlug ihr die Idee vor, aus der später „Monument 14“ wurde – damals noch unter dem grässlichen Titel „We are Val-U-Mart“.

Sie begann zu schreiben, änderte den Titel, konnte ihr Manuskript verkaufen – und war plötzlich Schriftstellerin. „Sky on Fire“ ist der zweite Band ihrer „Monument 14“-Trilogie, für den Emmy Laybourne sogar von der Young Adult Library Services Association (YALSA) ausgezeichnet wurde.

67 Meilen liegen zwischen dem Greenway Megastore und dem Denver International Airport. Noch vor zwei Wochen wäre diese Entfernung ein Katzensprung gewesen. Jetzt könnte sie das Todesurteil für die acht Kinder und Jugendlichen bedeuten, die den Megastore in ihrem alten, ramponierten Schulbus verließen, um Hilfe zu holen. Angeblich errichtete die Regierung im Flughafen ein Evakuierungslager, in dem sogar ihre Eltern auf sie warten könnten.

Doch die Fahrt dorthin ist brandgefährlich, denn noch immer ist die Luft mit chemischen Komponenten kontaminiert, die für einige Menschen lebensbedrohlich sind und andere in Monster verwandeln. Der 13-jährige Alex findet trotzdem, dass sein drei Jahre älterer Bruder Dean die falsche Entscheidung traf, als er beschloss, mit vier anderen im Megastore auf Rettung zu warten. Schließlich wissen sie nicht, ob sie den Flughafen je erreichen – und wer ihnen unterwegs begegnet …

67 Meilen liegen zwischen dem Greenway Megastore und dem Denver International Airport. Noch vor zwei Wochen wäre diese Entfernung ein Katzensprung gewesen. Jetzt könnte sie das Todesurteil für die acht Kinder und Jugendlichen bedeuten, die den Megastore in ihrem alten, ramponierten Schulbus verließen, um Hilfe zu holen. Angeblich errichtete die Regierung im Flughafen ein Evakuierungslager, in dem sogar ihre Eltern auf sie warten könnten.

Doch die Fahrt dorthin ist brandgefährlich, denn noch immer ist die Luft mit chemischen Komponenten kontaminiert, die für einige Menschen lebensbedrohlich sind und andere in Monster verwandeln. Der 13-jährige Alex findet trotzdem, dass sein drei Jahre älterer Bruder Dean die falsche Entscheidung traf, als er beschloss, mit vier anderen im Megastore auf Rettung zu warten. Schließlich wissen sie nicht, ob sie den Flughafen je erreichen – und wer ihnen unterwegs begegnet …

„Sky on Fire“: Erwachsene stören nur

Ich habe „Sky on Fire“ etwa dreieinhalb Jahre nach dem Auftakt „Monument 14“ gelesen. Es sagt viel darüber aus, wie diese Fortsetzung gestaltet ist, dass ich überhaupt keine Schwierigkeiten hatte, mich nach dieser langen Zeit wieder in Emmy Laybournes apokalyptischem Szenario und ihrer Geschichte zurechtzufinden. Meiner Meinung nach ist „Sky on Fire“ eine dramatisch und etwas aufgeblasen inszenierte Wiederholung der Ereignisse des Auftakts – natürlich unter neuen Vorzeichen und mit veränderten Bedingungen, aber strukturell ähneln sich beide Bücher stark.

Mir fielen die inhaltlichen Gemeinsamkeiten besonders in den Szenen auf, die sich mit Dean und der Gruppe befassen, die im Megastore zurückbleibt. Erneut müssen sie mit den direkten Konsequenzen der Apokalypse fertigwerden und ihr Versteck gegen übel gesinnte Eindringlinge verteidigen. Emmy Laybourne ist großzügig und erinnert ihre Leser_innen in „Sky on Fire“ beiläufig daran, welche Auswirkungen die chemischen Kampfstoffe auf die Menschen je nach ihrer Blutgruppe haben. Das half mir sehr bei der Orientierung und ermöglichte mir, Deans Ich-Perspektive noch einmal anders wertzuschätzen.

Dean hat Blutgruppe 0, das heißt, atmet er die Komponenten ein, verwandelt er sich in einen blutrünstigen Berserker. Emmy Laybourne bietet in „Sky on Fire“ sehr ehrliche Einblicke in seine Gedankenwelt, um zu zeigen, was in ihm vorgeht, wenn er den Verbindungen ausgesetzt ist.

Ich fand es faszinierend, dass er nicht zu einem hirnlosen Zombie wird, sondern sich vielmehr seine Wahrnehmung drastisch verschiebt. Sein Aggressionspotenzial erhöht sich, wodurch er viel heftiger auf mögliche Bedrohungen reagiert und Gewalt sowie die eigene Leistungsfähigkeit genießt. Er ist immer noch Dean – nur eben eine ziemlich beängstigende Version.

Im Gegensatz zu „Monument 14“ ist Dean nun allerdings nicht mehr der alleinige Ich-Erzähler, weil sich die Fortsetzung in zwei parallele Handlungsstränge teilt. Der zweite Strang, der der Gruppe folgt, die den Megastore verließen, wird von Deans jüngerem Bruder Alex geschildert.

Ich mochte diese Ergänzung sehr, weil mir Alex einfach sympathischer ist. Seine pragmatisch-rationale Art kommt mir mehr entgegen als Deans stetige, anstrengende Fixierung auf seinen Schwarm Astrid.

Erstaunlicherweise erlebt Alex‘ Gruppe auf dem Weg zum Flughafen trotz der räumlichen Trennung im Kern genau dasselbe wie diejenigen im Megastore. Auch sie müssen mit den chemischen Komponenten zurechtkommen und sich gegen Bösewichte wehren. Ich glaube deshalb, dass die Handlung für „Sky on Fire“ weniger relevant ist als die Dynamiken der Figuren. Es geht nicht so sehr darum, was geschieht; es geht darum, wie sich die Beziehungen der Kids trotz ihrer statischen Rollenverteilung verändern, um ihren Zusammenhalt und ihre Opferbereitschaft füreinander.

Vor diesem Hintergrund war es unausweichlich, dass beide Gruppen kaum Unterstützung von Erwachsenen erhalten, denn diese hätten den Mikrokosmos verfälscht, den Emmy Laybourne zu etablieren versucht. Die Präsenz von Erwachsenen hätten den Kids Entscheidungsgewalt und Autonomie genommen, darum durften sie lediglich am Rande von „Sky on Fire“ auftauchen, was mir nicht ganz realistisch erscheint. Aber das kennen wir ja schon aus der Jugendliteratur: Erwachsene stören nur.

Insgesamt sehe ich in „Sky on Fire“ im Vergleich zu „Monument 14“ weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung für die Trilogie. Der zweite Band präsentiert sich meinem Empfinden nach als genau dieselbe Young Adult-Durchschnittsapokalypse, mit der ich schon im Auftakt konfrontiert wurde. Ich fand es erfreulich, dass das Actionlevel dank der Flughafen-Gruppe um Alex etwas höher ist, ansonsten ist „Sky on Fire“ jedoch genauso unterhaltsam und angenehm anspruchslos wie der Vorgänger. Kann man zur Entspannung lesen – muss man aber nicht.

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