Cover des Buches "Die Rache der Zwerge" von Markus Heitz

Titel: „Die Rache der Zwerge“

Reihe: Die Zwerge #3

Autor_in: Markus Heitz

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 638 Seiten

Verlag: Piper

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3492701140

Genre: Fantasy > High Fantasy

Ausgelesen: 16.08.2021

Bewertung: ★★☆☆☆

Die Reihe „Die Zwerge“ ermöglichte dem deutschen Fantasy-Autor Markus Heitz den Durchbruch. Als der erste Band „Die Zwerge“ 2003 erschien, ahnte niemand, welchen durchschlagenden Erfolg das Buch haben würde. Ursprünglich war daher keine Reihe geplant, sondern ein Einzelband im Stil von Stan Nicholls‘ „Die Orks“. Heitz war gefragt worden, ob er sich vorstellen konnte, auf ähnliche Weise über ein traditionelles Fantasy-Volk zu schreiben. Er sagte zu und entschied sich für die Zwerge, weil er sich mit ihren Ecken und Kanten identifizieren konnte.

Nur ein Jahr später wurde dem begeisterten Publikum die Fortsetzung „Der Krieg der Zwerge“ präsentiert, gefolgt vom dritten Band „Die Rache der Zwerge“, in dem das Geborgene Land erneut von finsteren Mächten bedroht wird.

Friede ist im Geborgenen Land eingezogen. Seit die Avatare vor fünf Zyklen alles Schlechte auslöschten und immense magischen Energien in einen Diamanten einschlossen, begegnen Menschen, Zwerge und Elben nur noch vereinzelt den Geschöpfen Tions. Es ruhig geworden. Vielleicht zu ruhig. Der Großkönig der Zwerge traut dem Frieden nicht. Er befürchtet, dass sich die Scheusale im Jenseitigen Land sammeln. Deshalb beauftragt er Tungdil Goldhand, eine Expedition anzuführen, die herausfinden soll, was hinter den schützenden Gebirgsmauern des Geborgenen Landes vor sich geht.

Leider ist Tungdil nicht mehr derselbe, der er vor fünf Zyklen war. Seine alten Freunde sind entsetzt, wie heruntergekommen der einstige Held wirkt. Was ist mit ihm geschehen? Als seltsame Maschinen und Mischwesen aus Orks und Albae auf der Suche nach dem magischen Diamanten überall im Geborgenen Land angreifen und der Zwergenstamm der Dritten erneut auf Rache sinnt, sind die Völker auf Tungdils Entschlossenheit und die Feuerklinge angewiesen, um ihre Heimat zu verteidigen. Wird er seinen Kampfesmut wiederfinden und abermals für das Gute in die Schlacht ziehen?

Friede ist im Geborgenen Land eingezogen. Seit die Avatare vor fünf Zyklen alles Schlechte auslöschten und immense magischen Energien in einen Diamanten einschlossen, begegnen Menschen, Zwerge und Elben nur noch vereinzelt den Geschöpfen Tions. Es ruhig geworden. Vielleicht zu ruhig. Der Großkönig der Zwerge traut dem Frieden nicht. Er befürchtet, dass sich die Scheusale im Jenseitigen Land sammeln. Deshalb beauftragt er Tungdil Goldhand, eine Expedition anzuführen, die herausfinden soll, was hinter den schützenden Gebirgsmauern des Geborgenen Landes vor sich geht.

Leider ist Tungdil nicht mehr derselbe, der er vor fünf Zyklen war. Seine alten Freunde sind entsetzt, wie heruntergekommen der einstige Held wirkt. Was ist mit ihm geschehen? Als seltsame Maschinen und Mischwesen aus Orks und Albae auf der Suche nach dem magischen Diamanten überall im Geborgenen Land angreifen und der Zwergenstamm der Dritten erneut auf Rache sinnt, sind die Völker auf Tungdils Entschlossenheit und die Feuerklinge angewiesen, um ihre Heimat zu verteidigen. Wird er seinen Kampfesmut wiederfinden und abermals für das Gute in die Schlacht ziehen?

„Die Rache der Zwerge“: Zu vieles, was mich stört

Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich bin mir nicht sicher, ob es am Rahmen der Reihe „Die Zwerge“ liegt oder daran, dass ich es mit einem Markus Heitz der Vergangenheit zu tun bekam, der sich seit 2005 als Autor enorm weiterentwickelt hat. Ich fand „Die Rache der Zwerge“ mies. Wirklich mies, richtig enttäuschend und seinem großen Namen nicht würdig.

Objektiv betrachtet ist der dritte Band vermutlich gar nicht schlechter als „Die Zwerge“ und „Der Krieg der Zwerge“. Wahrscheinlich haben mich die Mängel, die mir in den beiden Vorgängern bereits aufstießen, dieses Mal nur mehr gestört und genervt. Das ändert jedoch nichts an meinem subjektiven Eindruck: „Die Rache der Zwerge“ ist mit Abstand der bisher schwächste Band des Mehrteilers.

Am meisten regte mich auf, dass Markus Heitz in der gesamten Reihe keinen einzigen Konflikt vorstellt, der gründlich genug ausgearbeitet wäre, um die Handlung eines Bandes eigenständig zu tragen. Er stapelt Bedrohungen für das Geborgene Land aufeinander, die alle irgendwie gleichwertig sind. Es gibt keinen zentralen Konflikt.In „Die Rache der Zwerge“ überlappten sich die Gefahren immerhin und sind keine hübsch ordentliche Perlenkette. Doch die Mischung aus Steampunk-artigen Maschinen, Ork-Albae-Hybriden, den Dritten und weiteren Monstern, die sich gegen Ende des Bandes dazugesellen, ergab meinem Empfinden nach einen verkorksten, unübersichtlichen, diffusen Brei, in dem rein gar nichts die angemessene schriftstellerische Sorgfalt erfuhr.

Das zeigt sich allein schon daran, dass zahlreiche Elemente der Handlung bei der kleinsten Nachfrage in sich zusammenbrechen wie ein Kartenhaus. Heitz präsentiert in „Die Rache der Zwerge“ vieles als Fakt, was eine Begründung, Motivation und/oder Erklärung gebraucht hätte, um plausibel zu sein. Er verlässt sich scheinbar darauf, dass seinen Leser_innen diese Nachlässigkeit neben all der Action schlicht nicht auffällt. Tja, mir ist es aufgefallen, weil sich das Actionlevel schnell abnutzt. Das Buch enthält keine Liebe zum Detail, keine Finesse und auch keine Subtilität, alles ist sehr Hau-Drauf. Das ärgert mich, weil ich mir sicher bin, dass mich „Die Rache der Zwerge“ überzeugt hätte, hätte er sich auf nur einen Konflikt richtig konzentriert und diesen konsequent ausgestaltet.

Dieselbe oberflächliche Schludrigkeit macht sich in der Konstruktion der Figuren bemerkbar. Außer Tungdil erfährt keine von ihnen eine charakterliche Weiterentwicklung; ich fand in „Die Rache der Zwerge“ exakt dieselben Persönlichkeiten vor wie im ersten Band. Aber auch Tungdils Entwicklung erschien mir unrealistisch und ein paar Aspekte davon hätten mich beinahe ins Buch greifen lassen, um ihm kräftig eine zu scheuern. Das ist an sich völlig in Ordnung, Reibung mit den Figuren ist wichtig. Mich störte es allerdings, dass Heitz sein inakzeptables Verhalten als positive, gute Taten inszeniert. Mich stieß er dadurch lediglich mit der Nase darauf, wie unkritisch sexistisch das Universum und die Geschichte der Reihe sind.

„Die Rache der Zwerge“ demonstrierte mir, dass ich viel zu hohe Ansprüche an das Genre der High Fantasy habe, um eine Reihe wie „Die Zwerge“ wirklich zu genießen. Meine Leseerfahrung mit dem dritten Band ist das Ergebnis meiner schwelenden Unzufriedenheit über die zahllosen Klischees, Mängel und Unzulänglichkeiten, die den Mehrteiler von Anfang an beuteln.

Aber sogar, wenn ich einbeziehe, dass meine Wahrnehmung von „Die Rache der Zwerge“ durch die Vorgänger negativ beeinflusst wurde und ich viel guten Willen für die überschaubaren positiven Facetten des dritten Bandes zusammenkratze, kann ich dem Buch nicht mehr als zwei Sterne zugestehen. Auch objektiv gesehen ist es maximal durchschnittlich. Meiner Meinung nach war es richtig, dass Markus Heitz sich danach erst mal eine Pause von den Zwergen gönnte. Die hatte er offenbar bitter nötig.

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