Cover des Buches "Ready Player One" von Ernest Cline

Titel: „Ready Player One“

Reihe: Ready Player One #1

Autor_in: Ernest Cline

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 372 Seiten

Verlag: Arrow Books

Sprache: Englisch

ISBN-10: 0099560437

Genre: Science-Fiction > Dystopie

Ausgelesen: 05.01.2020

Bewertung: ★★★★☆

Ernest Cline wuchs in einer Zeit auf, die fĂŒr die Film- und Videospielindustrie revolutionĂ€r war. Er wurde 1972 geboren und entwickelte frĂŒh eine Begeisterung fĂŒr Filme und Spiele, die bis heute anhĂ€lt. Nach der Schule trĂ€umte er davon, Drehbuchautor zu werden. 2009 gelang es ihm, seinen Film „Fanboys“ nach 10-jĂ€hriger Produktion auf die Kinoleinwand zu bringen.

Allerdings war diese Erfahrung fĂŒr ihn eher frustrierend als bereichernd, weil sein Drehbuch massiv verĂ€ndert wurde. Er wollte die volle Kontrolle ĂŒber ein Projekt – deshalb beschloss er, einen Roman zu schreiben. So entstand „Ready Player One“, ein Buch, das alles feiert, was Cline liebt und mittlerweile als moderner Klassiker der Science-Fiction gilt.

Im Jahr 2044 liegt die Erde in TrĂŒmmern. Ressourcenknappheit und Klimawandel fĂŒhrten zu Armut, Hunger, Krankheiten und Überbevölkerung. Das Zentrum des öffentlichen Lebens verlagerte sich in die virtuelle RealitĂ€t von OASIS. OASIS ist mehr als ein Spiel. Hier kann jeder Traum, jede Fantasie wahr werden. Spieler_innen können in Tausenden von Welten Abenteuer erleben, arbeiten, lernen, Freundschaften knĂŒpfen – und vielleicht ein Vermögen gewinnen.

Denn da OASIS-GrĂŒnder James Halliday ohne Erben starb, verfĂŒgte er, dass die Kontrolle ĂŒber sein Imperium an die erste Person gehen soll, der es gelingt, die RĂ€tsel zu knacken, die er in OASIS versteckte. Weltweit steigerte sich die Suche nach Hallidays Hinweisen, die alle einen Bezug zur Popkultur der 80er Jahre haben, in einen Rausch. Jahrelang machte niemand Fortschritte. Doch dann stolpert der unscheinbare 18-jĂ€hrige Wade Watts ĂŒber das erste RĂ€tsel und löst es. Plötzlich ist er Teil einer frenetischen Schnitzeljagd, die ihn bald an seine Grenzen bringt. Um zu siegen, muss er alles riskieren – sogar sein Leben.

Im Jahr 2044 liegt die Erde in TrĂŒmmern. Ressourcenknappheit und Klimawandel fĂŒhrten zu Armut, Hunger, Krankheiten und Überbevölkerung. Das Zentrum des öffentlichen Lebens verlagerte sich in die virtuelle RealitĂ€t von OASIS. OASIS ist mehr als ein Spiel. Hier kann jeder Traum, jede Fantasie wahr werden. Spieler_innen können in Tausenden von Welten Abenteuer erleben, arbeiten, lernen, Freundschaften knĂŒpfen – und vielleicht ein Vermögen gewinnen.

Denn da OASIS-GrĂŒnder James Halliday ohne Erben starb, verfĂŒgte er, dass die Kontrolle ĂŒber sein Imperium an die erste Person gehen soll, der es gelingt, die RĂ€tsel zu knacken, die er in OASIS versteckte. Weltweit steigerte sich die Suche nach Hallidays Hinweisen, die alle einen Bezug zur Popkultur der 80er Jahre haben, in einen Rausch. Jahrelang machte niemand Fortschritte. Doch dann stolpert der unscheinbare 18-jĂ€hrige Wade Watts ĂŒber das erste RĂ€tsel und löst es. Plötzlich ist er Teil einer frenetischen Schnitzeljagd, die ihn bald an seine Grenzen bringt. Um zu siegen, muss er alles riskieren – sogar sein Leben.

„Ready Player One“: Leider nur unterhaltsam

VordergrĂŒndig ist „Ready Player One“ ein großer Spaß. Es ist ein extrem mitreißendes Buch, das den Reiz der auf YouTube beliebten „Let’s Play“-Videos aufgreift: wir beobachten den Protagonisten und Ich-ErzĂ€hler Wade beim Zocken. Dabei ist völlig unerheblich, was er spielt, wie er sich in der virtuellen RealitĂ€t von OASIS bewegt, Ernest Cline gelang es, sogar eine Partie Pacman nervenaufreibend zu inszenieren.

Die zahlreichen 80er-Jahre-Referenzen maximieren das LesevergnĂŒgen, weil die Anspielungen auf Filme, Spiele, BĂŒcher und Musik, die man als Leser_in kennt, eine Ebene der Identifikation initiieren, die den Zugang zur Geschichte und zu den Figuren sehr mĂŒhelos gestaltet. Ich wurde 1989 geboren und fĂŒrchtete zuerst, dass ich viele der Verweise nicht verstehen wĂŒrde, doch diese Sorge entpuppte sich als unbegrĂŒndet. Ich bin wohl nerdiger, als ich dachte und da entscheidende Anspielungen erklĂ€rt werden, fand ich mich in „Ready Player One“ ungehindert zurecht.

Dennoch konnte ich an der aufregenden Schnitzeljagd, die Wade quer durch OASIS-Welten fĂŒhrt, nicht aktiv teilnehmen. Egal, wie vertraut man mit den 80ern ist, fĂŒr das Publikum ist nicht vorhersehbar, welche Aspekte James Halliday wichtig waren. Allerdings stellt Cline eingangs klar, dass eine umfassende Kenntnis von Hallidays Vorlieben und seiner Biografie die Voraussetzung fĂŒr die Suche ist, wodurch ich mich mit meiner passiven Zuschauerposition schnell abfinden konnte. RĂŒckblickend halte ich es fĂŒr vorteilhaft, dass ich nicht durch die RĂ€tsel abgelenkt war, weil mir daher der mentale Raum zur VerfĂŒgung stand, ĂŒber die Implikationen dieses Buches zu grĂŒbeln.

HintergrĂŒndig bietet „Ready Player One“ nĂ€mlich zahllose DenkanstĂ¶ĂŸe. Leider muss ich diesbezĂŒglich auch Kritik ĂŒben. Clines Zukunftsvision ist heute realistischer denn je, obwohl er keine konkrete Analyse der Lage oder ihrer Ursachen involviert. Wir erfahren gerade genug, um zu begreifen, wieso OASIS einen so großen Stellenwert einnimmt. FragwĂŒrdig daran ist, dass Cline die Vogel-Strauß-Taktik der zukĂŒnftigen Gesellschaft völlig unkommentiert lĂ€sst. Die Menschen ĂŒbernehmen keine Verantwortung fĂŒr globale Brandherde mehr; ich hatte das GefĂŒhl, dass die Erde nur noch verwaltet wird. Demzufolge qualifiziert sich OASIS keineswegs als Paradies, es ist Teil des Problems.

Das Spiel (im Kern ist es das ja) dringt unheimlich weit in die Leben der Menschen vor und liefert ihnen eine Ausrede, sich nicht mit der Wirklichkeit zu befassen. DarĂŒber hinaus verschiebt OASIS die Regeln des sozialen Miteinanders, wofĂŒr Wade ein hervorragendes Beispiel ist. Er gesteht, dass er Schwierigkeiten mit realen sozialen Kontakten hat. Sein mangelndes Selbstbewusstsein prĂ€gt seine Handlungen on- und offline, in OASIS fĂ€llt es ihm der Austausch mit anderen Personen jedoch leichter, weil er dort nicht Wade, sondern sein Avatar Parzival ist.

Ich fĂ€nde es falsch, diese Entwicklung kategorisch zu verurteilen, aber man muss sich fragen, ob Selbstsicherheit im persönlichen Umgang nicht auch in einer Zukunft, die ĂŒberwiegend virtuell stattfindet, erstrebenswert ist und was der fehlende physische Kontakt mit uns macht. Bedauerlicherweise geht Ernest Cline auf diese Punkte nicht ein, weshalb ich „Ready Player One“ trotz meiner positiven Leseerfahrung nicht mit einer Höchstwertung belohnen kann.

„Ready Player One“ ist ein wahnsinnig unterhaltsames Buch, das mir einige schöne Lesestunden bescherte. Ich habe Wade gern begleitet, denn seine Abenteuer innerhalb und außerhalb der virtuellen RealitĂ€t von OASIS sind spannend und die 80er-Jahre-Referenzen erheiterten und begeisterten mich. Es ist spĂŒrbar, dass dieser Roman Ausdruck all dessen ist, was Ernest Cline fasziniert.

Ich finde es jedoch schade, dass er eben nicht mehr versuchte, als zu unterhalten. Er ignorierte die unangenehmen Fragen, die seine Zukunftsvision aufwirft, weitgehend und lĂ€sst nicht erkennen, wie er die globalen Entwicklungen, die OASIS unterstĂŒtzt, bewertet. Meiner Meinung nach ist das fĂŒr die Geschichte ein Verlust, der den Unterschied zwischen einem tollen und einem brillanten Buch ausmacht.

Das Spiel (im Kern ist es das ja) dringt unheimlich weit in die Leben der Menschen vor und liefert ihnen eine Ausrede, sich nicht mit der Wirklichkeit zu befassen. DarĂŒber hinaus verschiebt OASIS die Regeln des sozialen Miteinanders, wofĂŒr Wade ein hervorragendes Beispiel ist. Er gesteht, dass er Schwierigkeiten mit realen sozialen Kontakten hat. Sein mangelndes Selbstbewusstsein prĂ€gt seine Handlungen on- und offline, in OASIS fĂ€llt es ihm der Austausch mit anderen Personen jedoch leichter, weil er dort nicht Wade, sondern sein Avatar Parzival ist.

Ich fĂ€nde es falsch, diese Entwicklung kategorisch zu verurteilen, aber man muss sich fragen, ob Selbstsicherheit im persönlichen Umgang nicht auch in einer Zukunft, die ĂŒberwiegend virtuell stattfindet, erstrebenswert ist und was der fehlende physische Kontakt mit uns macht. Bedauerlicherweise geht Ernest Cline auf diese Punkte nicht ein, weshalb ich „Ready Player One“ trotz meiner positiven Leseerfahrung nicht mit einer Höchstwertung belohnen kann.

„Ready Player One“ ist ein wahnsinnig unterhaltsames Buch, das mir einige schöne Lesestunden bescherte. Ich habe Wade gern begleitet, denn seine Abenteuer innerhalb und außerhalb der virtuellen RealitĂ€t von OASIS sind spannend und die 80er-Jahre-Referenzen erheiterten und begeisterten mich. Es ist spĂŒrbar, dass dieser Roman Ausdruck all dessen ist, was Ernest Cline fasziniert.

Ich finde es jedoch schade, dass er eben nicht mehr versuchte, als zu unterhalten. Er ignorierte die unangenehmen Fragen, die seine Zukunftsvision aufwirft, weitgehend und lĂ€sst nicht erkennen, wie er die globalen Entwicklungen, die OASIS unterstĂŒtzt, bewertet. Meiner Meinung nach ist das fĂŒr die Geschichte ein Verlust, der den Unterschied zwischen einem tollen und einem brillanten Buch ausmacht.

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