Montagsfrage: Rezensionen ueberarbeiten?

Hallo ihr Lieben 😊

Mich erwartet eine aufregende Woche. Okay, eigentlich ist es nur ein Tag, der ziemlich nervenaufreibend wird, aber der „überschattet“ die gesamte Woche. Vielleicht erinnert ihr euch, dass ich euch im Frühling erzählt habe, dass an einer Weiterbildung zur zertifizierten SEO-Managerin teilgenommen habe. Ich habe meine Prüfung mit einem sehr guten Ergebnis bestanden und darf diesen Titel nun öffentlich tragen.

Meine Motivation hinter dieser Zusatzqualifikation bestand darin, dieses Wissen bei meiner beruflichen Arbeit an Webseiten und Texten einzusetzen – obwohl ich als Bloggerin selbstverständlich auch privat davon profitiere. Der Plan war immer, SEO im Hintergrund als Teil unserer Kund_innenprojekte durchzuführen.

Ich habe hingegen nicht damit gerechnet, dass ich als SEO-Managerin je das Rampenlicht betreten würde. Nun, da lag ich falsch, denn diese Woche werde ich am Mittwoch einen 45-minütigen Vortrag zum Thema SEO vor bis zu 100 Leuten halten. Über die Agentur wurde ich offiziell von einer Kundin angefragt und beauftragt. Also habe ich in den vergangenen zwei Wochen diesen Vortrag ausgearbeitet und ihn am Wochenende immer wieder geübt.

Ich bin sehr aufgeregt, versuche aber, die Aufregung nicht in Nervosität auswachsen zu lassen. Stattdessen bemühe ich mich, Vorfreude zu empfinden. Ich muss den Vortrag nicht halten, ich darf ihn halten. Ich darf bis zu 100 Personen ein Thema erklären, das mich sehr begeistert. Es ist eine tolle Chance, sowohl für mich persönlich als auch für die Agentur.

Trotzdem werde ich bis Mittwoch natürlich jede freie Minute nutzen, um mich bestmöglich vorzubereiten. Je besser ich den Inhalt des Vortrags kenne, desto sicherer und souveräner werde ich ihn präsentieren können. Idealerweise kann ich sogar auf meine Notizen verzichten und ganz frei ohne Präsentationskarten sprechen. Ich werde sie dabei haben, aber wenn alles gut geht, bleiben sie ungenutzt in meiner Tasche.

Zum Glück hatte ich vor nicht allzu langer Zeit ein ausführliches Präsentationstraining. Damals dachte ich noch, dass ich vermutlich nicht so bald in eine Situation kommen würde, in der ich die Tipps des Trainers anwenden könnte. Tja. So schnell kann’s gehen. 😄 Drückt mir bitte dennoch alle Daumen, die ihr habt – nächste Woche berichte ich dann, wie es lief.

Bevor ich nun gleich aus dem Homeoffice zu arbeiten anfange und eine weitere Durchsprache des Vortrags absolviere, gönne ich mir aber noch einen Moment des privaten Vergnügens und beantworte die aktuelle Montagsfrage von Sophia von Wordworld!

Überarbeitet Ihr Rezensionen nachträglich, oder belasst Ihr sie so?

Nein. Ich überarbeite meine Rezensionen nicht. Das wäre doch unauthentisch. Ich blogge ja nun wirklich schon lange. Wirklich, wirklich lange. Der wortmagieblog feiert nächsten Monat seinen 9. Geburtstag. Meine Güte. Ich werde alt. 😅 Selbstverständlich hat sich mein Schreibstil in diesen neun Jahren verfeinert und zum Teil komplett verändert. Selbstverständlich gibt es ein paar Rezensionen aus meinen Anfangstagen, die ich mittlerweile lieber verschweige.

Übrigens zählt dazu auch meine Rezension von „Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams, die aus irgendeinem Grund bis heute regelmäßig gesucht und gelesen wird. Immer, wenn ich das sehe, habe ich das Bedürfnis, der betreffenden Person zu versichern, dass ich jetzt viel besser schreibe und diese Besprechung nicht repräsentativ für mein redaktionelles Können ist. Ich war jung und unerfahren, messt mich bitte nicht an diesem Text! 😬

Trotzdem würde mir nie einfallen, diese eher unrühmlichen Rezensionen zu überarbeiten. Ich finde, damit würde ich den wortmagieblog und seine Historie verfälschen. Es ist schließlich ganz normal, dass ich mich als Bloggerin weiterentwickelt habe und eine Besprechung, die ich vor neun, acht, oder sieben Jahren verfasst habe, nicht denselben Qualitätsanspruch erfüllt wie meine aktuellen Rezensionen.

Würde ich sie überarbeiten, wären sie vielleicht qualitativ besser, aber nicht mehr Ich. Ich wüsste auch nicht, wie ich das im Sinne der Transparenz kommunizieren sollte. Außerdem hat Sophia völlig Recht, wenn sie sagt, die Idee, alle Rezensionen regelmäßig zu lektorieren, wäre schon aus Zeitgründen kompletter Wahnsinn. Ich komme ja ohnehin kaum hinterher.

Die einzigen Aspekte, die ich nachträglich überarbeite, sind Rechtschreibung, Grammatik und gendergerechte Sprache. Am Anfang habe ich noch mit dem Binnen-I gearbeitet, habe mich in den folgenden Jahren jedoch dazu entschieden, die Gendergap einzusetzen, weil sie für mich am meisten Sinn ergibt und meiner Meinung nach am inklusivsten ist. In die Lücke, die der Unterstrich herstellt, kann sich jede_r einfach reinsetzen und sie nach Belieben ausfüllen.

Ich bin weiterhin dabei, das Layout all meiner Beiträge nach SEO-Gesichtspunkten zu optimieren und muss deshalb auch jede Rezension noch einmal anfassen. Entdecke ich dabei Rechtschreib- oder Grammatikfehler und das Binnen-I meiner ersten Tage, passe ich das durchaus an, weil sich der Inhalt dadurch ja nicht ändert.

In der langen Zeit, die der wortmagieblog nun schon existiert, habe ich daher nur ein einziges Mal eine Rezension komplett überarbeitet. Das war 2016. Anlässlich meines dritten Blog-Geburtstags habe ich damals meine allererste Rezension zuerst mit dem Rotstift korrigiert und dann völlig neu geschrieben. Es war ein Special, mit dem ich zeigen wollte, wie sehr sich mein Stil und mein Textverständnis in drei Jahren verändert haben. In meiner Rezensionsübersicht ist allerdings immer noch das Original verlinkt.

Trotzdem war das eine einmalige Ausnahme, die ich nicht wiederholen werde. Vollkommen egal, wie peinlich oder unangenehm mir meine frühen Rezensionen sind, ich möchte sie nicht ändern und überarbeiten. Sie gehören zu mir und zu meinem Blog. Sie sind die öffentliche Dokumentation meiner Entwicklung.

Habt ihr manchmal das Bedürfnis, Rezensionen nachträglich zu überarbeiten?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen selbstbewussten Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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