Montagsfrage: Herbst-Buecher?

Hallo ihr Lieben 😊

Endlich ist Herbst! Ich habe gestern die ersten Zugvögel auf ihrem Flug nach Süden gesehen und ihr Tröten gehört. Für mich ist das immer das ultimative Zeichen, dass der Herbst Einzug gehalten hat. Ich freue mich sehr darüber, denn das ist wirklich meine liebste Jahreszeit. Weint von mir aus dem Sommer hinterher, ich feiere die kühlen Temperaturen. Ich liebe den frischen Duft in der Luft und die Möglichkeit, kuschlige Pullis zu tragen. Ich liebe herbstliche Gerichte wie Kürbislasagne, Kartoffelsuppe und wärmende Ofenschlemmereien. Ich liebe das Farbenspiel der bunten Blätter und gemütliche Regentage auf der Couch. Und natürlich liebe ich es ganz besonders, in dieser Jahreszeit in wunderbaren Geschichten zu versinken.

Damit sind wir heute auch schon ohne langes Vorgeplänkel bei der aktuellen Montagsfrage, in der uns Sophia von Wordworld passenderweise nach herbstlicher Lektüre fragt.

Welche Bücher aus deinem Regal haben ein herbstliches Cover oder eine passende Atmosphäre für diese Jahreszeit?

Zu viele, um sie alle aufzuzählen. Ich besitze wirklich viele Bücher, die auf die eine oder andere Art und Weise zum Herbst passen, weil sie entweder ein entsprechendes Cover haben oder diese wundervolle Atmosphäre vermitteln, die ich am Herbst so liebe. Da ich sie heute selbstverständlich nicht alle vorstellen kann oder möchte, habe ich beschlossen, mich auf drei Bücher zu beschränken: eines, das ich bereits vor längerer Zeit gelesen habe; eines, das seit einigen Jahren auf meinem SuB liegt; und eines, das ich erst letzte Woche spontan gekauft habe. Ich freue mich übrigens diebisch, dass ich durch diese Frage heute die Gelegenheit bekomme, euch direkt von meinem letzten Neuzugang zu erzählen. 😄

Herbst-Buch #1: „A Head Full of Ghosts“ von Paul Tremblay

Cover des Buches "A Head Full of Ghosts" von Paul Tremblay

Der Herbst ist für mich definitiv die perfekte Zeit für Gruselgeschichten. Wenn draußen der Wind pfeift, Regen gegen die Fenster peitscht und es drinnen dagegen so richtig gemütlich ist, lese ich gern unheimliche Bücher. Eines der besten aus dieser Kategorie ist „A Head Full of Ghosts“ von Paul Tremblay. Ich meine, dass ich euch schon häufiger von diesem hervorragenden Horrorroman berichtet habe, aber ich kann es euch einfach nicht oft genug empfehlen. Das Buch wirft ein völlig neues Licht auf das Motiv der Besessenheit und erzeugt Schrecken nicht durch physische Gewalt, Schocker und Effekthascherei, sondern indem es die Leser_innen mit sehr unangenehmen Fragen konfrontiert. Es ist absolut brillant.

Paul Tremblay hatte dazu das Glück, dass der Verlag Tor ein eigenes Coverdesign für seine Bücher entworfen hat, das nun für jede neue Veröffentlichung angewendet wird. Ich liebe die minimalistische Herangehensweise, die dennoch den gruseligen, inhaltlichen Tenor der Geschichte aufgreift. Das umgedrehte Kreuz erinnert sofort an „Der Exorzist“ (was sicher beabsichtigt ist) und die Dornenranke lässt mich an dichtes Unterholz denken, an tiefe, dunkle Wälder und das beklemmende Gefühl, dass sich im Dickicht etwas Unsichtbares bewegt. Obwohl es eher zurückhaltend gestaltet ist, liebe ich das Cover und empfange direkt Herbst-Vibes, wenn ich es ansehe.

Herbst-Buch #2: „The Griffin Mage Trilogy“ von Rachel Neumeier

Cover des Buches "The Griffin Mage Trilogy" von Rachel Neumeier

Von einem eher zurückhaltenden Herbst-Cover kommen wir nun zu einem Exemplar, das uns die Jahreszeit geradezu ins Gesicht schreit: „The Griffin Mage Trilogy“ von Rachel Neumeier. Dieser Sammelband, der die gesamte Trilogie enthält, liegt mittlerweile seit ziemlich genau fünf Jahren auf meinem SuB. Ich vermute, dass es sich um eine All-Age-Fantasygeschichte handelt: Es geht um die junge Heilerin Kes, die ein ruhiges, unaufregendes Leben führte, bis eines Tages Greife über die Berge in ihr Dorf kommen und ihre Hilfe brauchen. Magie spielt eine Rolle, Krieg zeichnet sich ab und plötzlich muss Kes zur Heldin werden. Viel mehr weiß ich jetzt noch nicht, aber ich bin neugierig, es herauszufinden.

Soweit ich es verstanden habe, sind Greife in diesem Universum Kreaturen des Feuers – das heißt, das Cover meiner Sammelausgabe könnte weniger mit dem Herbst und mehr mit ihrem Element zu tun haben. Trotzdem weckt dieser orangerot glühende Wald bei mir ganz eindeutig Assoziationen eines Blättermeers im Herbst und irgendwie passen Greife für mich ebenfalls überraschend gut dazu. Wahrscheinlich, weil ich diese Fabelwesen mit den pfeifenden Winden in luftigen Höhen verbinde. Ich bin versucht, das Buch tatsächlich bald zu lesen, denn durch meine kleine Vorstellung habe ich richtig Lust auf ein Fantasy-Abenteuer dieser Art bekommen. Aber zuerst und als nächstes werde ich einen meiner letzten Neuzugänge lesen.

Cover des Buches "The Griffin Mage Trilogy" von Rachel Neumeier

Herbst-Buch #3: „The Book Eaters“ von Sunyi Dean

Am letzten Freitag habe ich einen Besorgungstag eingelegt. Ich habe ja Urlaub und das eignet sich immer ganz gut, um mal ein paar To Dos des Alltags abzustreichen. Ich war zur jährlichen Kontrolle beim Zahnarzt, habe einen Übergangsmantel zur Änderungsschneiderei gebracht und einen Schuster aufgesucht. Damit der Tag dennoch zumindest etwas Spaß beinhaltete, habe ich außerdem spontan entschieden, im Kulturkaufhaus Dussmann vorbeizuschauen.

Mittlerweile habe ich eine Regel für Besuche im Buchladen: Ich kaufe nichts, was auf meiner Wunschliste steht. Das klingt kontraintuitiv, aber ich habe festgestellt, dass es mir viel mehr Freude bereitet, zwischen den Regalen neue Bücher zu entdecken, statt die Einträge auf meiner Liste abzuhaken, die ich anderswo gebraucht ohnehin günstiger bekomme. Abstecher in einen Buchladen sind deshalb ausschließlich für Spontankäufe reserviert.

Cover des Buches 'The Book Eaters' von Dean Sunyi

Das erste Buch, das mir bei Dussmann in die Hände fiel, war „The Book Eaters“ von Sunyi Dean. Abgesehen vom Titel, der in einer Buchhandlung so charamant fehl am Platz wirkte, war es das Cover, das mich aufmerksam werden ließ. Ich kann nicht genau erklären, warum, doch für mich verströmt es eine entschieden herbstliche Atmosphäre. Die Farbgebung mit diesem Pergamentton, das Gothic-ähnliche Gebäude, die Andeutung von Tinte, die Verzierungen … Irgendwie lässt es mich an Abende vor dem Kamin denken, in einem bequemen Sessel mit einem alten Buch auf dem Schoß, während das Haus um mich herum dunkel und es draußen kalt und finster ist.

Ich hätte das Buch vermutlich schon aufgrund dieses Covers gekauft, aber besiegelt wurde mein Kauf durch den Klappentext, der mir genau die leicht unheimliche Note vermittelt, die ich im Herbst so gern habe. Die Protagonistin Devon ist Teil einer alten Familie, die sich im Geheimen von Büchern ernährt. Ihr Leben verläuft nach den Maßstäben ihrer Familie normal, bis sie einen Sohn zur Welt bringt und sich herausstellt, dass sein Hunger deutlich düsterer und nicht durch Bücher zu stillen ist. Er hungert nach menschlichen Seelen. Devon flieht mit ihm vor ihrer Familie und bemüht sich, ihn zu ernähren, doch je mehr Seelen er verschlingt, desto mehr verliert er von sich selbst.

Ich finde, das klingt nach einer großartigen, emotionalen und leicht gruseligen Geschichte, auf die ich wirklich extrem neugierig bin. Es fasziniert mich, dass die Protagonistin eine Mutter ist, die offenbar sehr weit zu gehen bereit ist, um ihr Kind zu schützen. Das ist in der Fantasy noch immer ziemlich selten. Ich bin gespannt darauf, Devon kennenzulernen und in ihrer Geschichte zu versinken. Deshalb werde ich „The Book Eaters“ auch als nächstes lesen.

Welche Bücher und Cover vermitteln euch Herbst-Stimmung?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen gemütlichen Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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