Hallo ihr Lieben! :)
Immer noch keine Besserung. Wir wissen immer noch nicht, was Chilli fehlt. Der zweite Besuch in der Tierklinik brachte leider keine neuen Erkenntnisse und war stattdessen hauptsächlich beängstigend. Da alle Testergebnisse negativ waren, sie also weder eine weitere Infektion noch eine Autoimmunerkrankung hat, erklärte die Ärztin, sie vermute nun die vergrößerte Milz als Übeltäter. Man müsse überlegen, ob man die entfernt, es gäbe aber keine Garantie, dass ihr das hilft. Dann schickte sie mich und meinen Papa, der mich liebenswürdigerweise begleitete, zurück ins Wartezimmer, wo wir auf die neusten Blutwerte warten sollten. Ich bin fast durchgedreht. Eine OP, bei der Chilli ein wichtiges Organ entfernt wird? In ihrem Alter? In ihrem Zustand? Was heißt das überhaupt? Man kann ohne Milz leben, das weiß ich, doch die Aussicht, dass sie ihr einfach auf gut Glück die Milz herausoperieren könnten, ließ mich beinahe die Wände hochgehen. Als sie uns wieder hereinrief, ruderte die Ärztin glücklicherweise ein Stück zurück. Sie schlug vor, die Milz erst mal zu punktieren, um das Gewebe zu untersuchen.
Das haben wir dann auch gemacht, einen Tag später bekam ich telefonisch die Ergebnisse mitgeteilt. Die Probe sieht nicht nach Tumor aus, was allerdings nicht heißt, dass da kein Tumor ist. Ich bekam den Auftrag, heute wieder bei unserem Haustierarzt Blut abnehmen zu lassen und die Werte an die Klinik zu schicken. Morgen wollen wir dann noch mal telefonieren und entscheiden, wie es weitergeht. Vielleicht noch mal punktieren, vielleicht doch noch mal Cortison in einer immunsuppressiven Dosis. Ich weiß es nicht. Die Ungewissheit macht mich fertig.
Ich sehe Chilli an, erkenne meinen Hund nicht wieder und niemand kann mir sagen, was sie hat. Seit letzter Woche will sie nicht mehr richtig fressen, wir müssen jedes Mal diskutieren. Das kenne ich von ihr nicht. Die Situation belastet mich unheimlich und macht mir große Angst. Ich kann nicht mehr in Ruhe lesen, ich kann mich nicht auf mein Buch konzentrieren. Ich schlafe schlecht. Ich komme mit meinen Rezensionen nicht voran. Ich bin nicht ich selbst. Ich fühle mich wahnsinnig erschöpft. Ich wünschte, das alles wäre endlich vorbei, wir würden endlich herausfinden, was in Chillis Körper los ist. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte. Ich will stark sein für sie, ich will positiv bleiben, aber das ist so unendlich schwer. Ich schleppe mich von Tag zu Tag und versuche, in der Routine des Alltags etwas Trost zu finden. Deshalb gibt es heute trotzdem die Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise, denn es bringt nichts, sich in bitteren Gedankenkreisen zu verlieren.
Welche Beiträge verfasst ihr selbst am liebsten?
Da Chilli und ich uns gleich auf den Weg zum Tierarzt machen müssen, bin ich sehr dankbar, dass die Frage diese Woche simpel ist und keine ellenlange Antwort verlangt. Natürlich schreibe ich am liebsten Rezensionen. Mein Blog nahm seinen Anfang mit dem Wunsch, meine Meinung zu Büchern anderen interessierten Leser_innen öffentlich zugänglich zu machen und das ist bis heute das Herzstück meines Auftritts. Ich weiß, dass es Rezensionen recht schwer haben, aber mittlerweile habe ich mir eine treue kleine Leserschaft aufgebaut, die meine Ergüsse liest und mich darin bestätigt, weiterhin Besprechungen zu schreiben.
Es gibt viele Gründe, warum ich gern Rezensionen schreibe. Kurz gesagt finde ich, dass Rezensionen den Buchmarkt bereichern. Nicht alle und vielleicht nicht einmal meine, aber grundsätzlich rechne ich ihnen einen äußerst positiven Effekt zu. Primär unterstützen sie bei der Buchauswahl. Klappentexte sind oft zu nichtssagend, zu kryptisch, zu oberflächlich, um mit ihrer Hilfe eine Entscheidung für oder gegen ein Buch zu treffen. Rezensionen hingegen sprechen Punkte an, die nicht den Inhalt, sondern das Leseerlebnis betreffen, was mich persönlich häufig weit mehr beeinflusst. Liest sich der Schreibstil locker und flüssig? Sind Charaktere und Universum gut ausgearbeitet? Ist die Geschichte originell? Bedient sie Klischees? Antworten auf diese Fragen erhalte ich nicht aus Klappentexten, sondern durch die Erfahrungen anderer Leser_innen.
Als Verfasserin haben Rezensionen darüber hinaus einen unschätzbaren Wert für meine eigenen Leseprozesse. Für mich ist ein Buch nicht mit der letzten Seite abgeschlossen, sondern erst, wenn ich meine Gedanken dazu geordnet ausformuliert habe. Dadurch ermögliche ich mir selbst eine viel intensivere Auseinandersetzung mit dem Gelesenen. Ich konsumiere Geschichten nicht mehr nur, ich beschäftige mich wirklich mit ihnen. Ich hinterfrage und analysiere den Inhalt und dessen Wirkung auf mich als Leserin. Seit ich den Blog führe, reflektiere ich mein Leseverhalten detaillierter und habe unheimlich viel über mich gelernt. Zum Beispiel auch, dass ich auf Knopfdruck kreativ produktiv sein kann.
Außerdem macht es einfach Spaß. Wenn mich die Muse küsst und sich eine Rezension fast von selbst schreibt, weil sich meine Gedanken wunderbar zusammenfügen, ist das beinahe wie ein Rausch. Manchmal entwickeln sich Rezensionen während des Schreibprozesses völlig anders, als ich erwartet hatte und führen mich in mentale Richtungen, die mir vorher nicht bewusst waren. Selbstverständlich gibt es auch Besprechungen, die ich gern Rezensionsschreckgespenster nenne, weil sie schwierig sind und mir einiges abverlangen. Manchmal sitze ich tagelang am selben Text und komme nicht voran. Aber bisher habe ich noch jede Rezension gemeistert und das ist ein großartiges Gefühl. Ich bin stolz auf meine Besprechungen, weil ich denke, dass sie einen gewissen Anspruch erfüllen und anderen Leser_innen wirklich weiterhelfen. Darum werden sie auch in Zukunft den Löwenanteil meines Blogcontents stellen, denn dazu sind Buchblogs meiner Ansicht nach da.
Welche Blogbeiträge machen euch am meisten Spaß?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen sonnigen Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️
Diese Frage hätte ich in ganz ähnlicher Form beantwortet. Was die Frage nach der Bereicherung des Buchmarktes durch Rezensionen angeht, so gilt das, meiner bescheidenen Meinung nach, für Deine Rezensionen nicht nur auch, sondern sogar in besonderem Maße.
Ich wünsche Dir, dass ziemlich bald feststeht, was mit Chilli los ist sowie eine anschließende, möglichst baldige und vollständige Besserung!
Juhu Elli,
oh je, ich drücke dir und Chilli weiterhin die Daumen, dass ihr bald herausfindet, was ihr fehlt… Ich kann dich da sehr gut verstehen, dass du momentan echt fertig bist…
Ja, Rezensionen sind definitiv die wichtigsten Blogbeiträge, denn dafür ist ja auch ein Blog da, damit man Bücher bespricht. Ich muss sagen, dass mich diese Schreckgespenster, wie du sie treffend bezeichnest, ob die Freude am Rezensieren etwas bremsen. Ich mag es, wenn ein Beitrag leicht von der Hand geht und man nicht ewig vor einem leeren Blatt rumbrütet. Deshalb schreibe ich gern meine Lesevorschau oder den Monatsrückblick, weil man da einfach einen roten Faden hat und eher nur einen Plauderbeitrag schreibt.
Trotzdem wird es bei mir aber auch immer vorrangig Rezensionen geben :)
Hab eine schöne Woche!
LG Kathi
Hallo Elli,
erst mal: Oje, das mit deinem Hund tut mir sooo leid. :( Ich hoffe, dass die Ursache für Chillis Leiden bald gefunden und gelindert werden können. Ich kann mir vorstellen, dass das sehr schwer für dich ist. So ein Hund ist ja wie ein Familienmitglied. Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass alles gut wird. Halte durch, ja?
Ich finde auch, dass Rezensionen wichtig sind. Meine Rezensionen sind zwar noch nicht so professionell wie andere, aber ich schreibe gerne meine Gedanken zu einem Buch nieder. Manchmal gehe ich dabei mehr auf die Charaktere ein, manchmal mehr auf die Handlung oder den Schreibstil. Das ist immer ganz individuell. Auch bei mir werden Rezensionen nicht so häufig gelesen wie andere Blogbeiträge, doch ich mache trotzdem damit weiter, weil ich weiß, wie enorm wichtig Rezensionen für Autor/innen sind.
Vielleicht magst du ja auch meinen Betrag mal angucken? https://emmaescamillablog.wordpress.com/2019/08/26/montagsfrage-kw35-2019-liebste-beitraege/
Liebste Grüße und eine schöne Woche,
Emma
Liebe Elli,
ich wünsche dir und Chilli weiterhin viel Kraft. Ich drück die Daumen, dass du bald erfährst was los ist!
Jetzt zu deiner Antwort:
Deine Antwort war mir schon klar, bevor ich den Link zu deinem Blog angeklickt habe. Ich weißt du liebst es Bücher durch deine Rezensionen zu reflektieren. Und dass du es gerne machst, merkt man einfach in jedem deiner Beiträge. Ich habe noch nie Rezensionen mit so viel Herzblut gelesen!
Meine Antwort fiel anders aus ;)
Liebe Grüße
Marina
[…] wortmagieblog […]
Liebe Elli,
es tut mir richtig im Herzen weh, das über Chilli zu lesen. Die arme Maus. Ich hoffe, ihr geht´s wieder besser? Und ihr habt einen Weg gefunden, dass sie auch wieder etwas fressen mag? Ich bin in Gedanken bei dir und deinem Vierbeiner… :(
Liebe Grüße
Caroline
Huhu Caroline,
danke für deine lieben Worte, diese mentale Unterstützung ist Gold wert!
Wir behandeln jetzt nach Verdacht auf Autoimmunerkrankung, weil es einfach nichts anderes mehr sein kann. Ich berichte davon aber in der neuen Montagsfrage noch mal ausführlicher. Es geht mir jetzt jedenfalls deutlich besser, weil wir endlich einen Plan haben. :)
Liebe Grüße,
Elli