Guten Morgen meine Lieben, Zeit für die Montagsfrage von Libromanie! :D
Nina möchte diese Woche wissen, ob wir auf ein Happy End in einem Buch bestehen:
Happy End erwünscht?
Nein, ich brauche nicht zwangsläufig ein Happy End. Das wäre ja auch unrealistisch. Nicht jede Geschichte geht für jeden Charakter gut aus. Für mich muss das Ende eines Buches einfach zum Gesamtkonzept passen. Bietet sich ein Happy End an, gut, dann sollen die Figuren ruhig alle in den Sonnenuntergang reiten. Ist hingegen ein offenes Ende passender, bitte, dann nehme ich die Fragezeichen an und denke darüber nach, was wohl mit den Figuren oder dem Setting NACH der Geschichte passiert. Ebenso gut kann ich mit einem tragischen Ende in Shakespeare-Manier leben. Wenn es passt, dürfen gern auch alle sterben. Nur passt das in den seltensten Fällen.
Es gibt eigentlich nur eines, das ich inakzeptabel finde: ein überhastetes Ende. Bekomme ich beim Lesen das Gefühl, dass der Autor oder die Autorin die Geschichte ab einem bestimmten Punkt einfach schnell zu Ende bringen wollte, enttäuscht mich das. Ich will ein Ende, das der Geschichte und den Figuren gerecht wird und kein runtergeschmiertes Provisorium. Bin ich hingegen überzeugt, dass der Autor oder die Autorin bis zum Schluss mit Herzblut bei der Sache war, bin ich in der Lage, so ziemlich jedes Ende anzunehmen.
Wie ist das für euch? Wie muss ein Ende für euch sein?
Ich freue mich wie immer auf eure Antworten und Kommentare! :)
[…] von Wortmagie hat da einen ganz tollen Satz geschrieben, den ich gerne zitieren […]
Ja, da schließe ich mich komplett an. Ein Happy End muss nicht sein, im Gegenteil, meist ist es förderlich, darauf zu verzichten. Passt es zum Gesamtbild, ok, aber habe ich das Gefühl, das ist jetzt an den Haaren herbeigezogen, verziehe ich das Gesicht und dann hat das Buch meist keinen angenehmen Nachklang. Man kann ja auch alles einfach „normal“ enden lassen, kein übermäßiges Konfetti und auch nicht zuviel Trübsal. Wie Du schon sagst, es muss einfach stimmig sein und zur Geschichte passen, dann funzt das, egal wie es ausgeht.
Überstürztes Finale geht dafür wirklich nicht, außer das ganze Buch war mies, dann lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende! ;D
Ich bin ganz und gar deiner Meinung. Außerdem fände ich es schlimm, wenn ich am Anfang eines Buches immer schön wüßte, dass es mit einem Happy End endet…wär doch langweilig. Man will doch schließlich Spannung bis zum letzten Punkt des letzten Satzes.
Bei den überhasteten Abschlüssen hab ich oft das Gefühl, als wären den SchriftstellerInnen Limits bezüglich der Seitenzahlen vorgegeben, und um die einzuhalten müssen sie den Schluss zusammen streichen – da kann nichts Gutes bei rauskommen, auch wenn das Buch ansonsten ganz toll war.
Da stimme ich dir voll und ganz zu! Und wo wäre die Spannung, wenn sowieso immer alles ein gutes Ende nehmen würde?
Was ich furchtbar finde sind Bücher, die die ganze Zeit über langatmig sind und dann am Ende plötzlich ein kurzer Prozess gemacht wird, ganz nach dem Motto „Ah, die 300 Seiten sind nun voll, ich kann aufhören!“.
Liebe Grüße vom Cocolinchen!
Ja, genau das. Erst nicht ausm Po kommen und dann abhetzen. Da stimmt doch irgendwas im Konzept nicht.
Liebe Grüße,
Elli
Zusammen in den Sonnenuntergang reiten dürfen bei mir nur Jugendbücher und Fantasie-Charaktere :P
Ansonsten gilt: Lieber nachdenken und offen realistisch, als kitschig Happy Family
:)
Stimmt – die Eile ist eher das problem! Andererseit kann ich das verstehen – ein Ende zu schreiben ist so schwer; man hat ne gute STory aber ob man sie genauso gut zuende führen kann? Das ist sehr schwer!
[…] von Wortmagie hat da einen ganz tollen Satz geschrieben, den ich gerne zitieren […]