JohnGreenLesewoche
Heute ist nun der Abschluss der John-Green-Lesewoche von All these special words. Da ich gestern mit ein paar weltlichen Dingen beschäftigt war, kam ich nicht dazu, die Frage des Tages zu beantworten. Also hole ich das heute nach.

Frage 1: Begründe deine drei absoluten Lieblingszitate aus John Greens Büchern!

Das ist wirklich schwierig, weil ich ja nur das eine Buch gelesen habe und mir während dessen nichts aufgefallen ist, das ich so grandios fand, dass ich es mit einem Post-it markiert hätte. Ich fand „Paper Towns“ zwar überraschend tiefsinnig und es gefiel mir wirklich gut, aber kein einzelner Satz hat mich richtig vom Hocker gehauen. Ich habe jetzt trotzdem 3 Sätze rausgesucht, die ich zwar nicht als Lieblingszitate bezeichnen würde, die in meinen Augen aber stellvertretend für die Geschichte sind.

„All along – not only since she left, but for a decade before – I had been imagining her without listening, without knowing that she made as poor a window as I did.“
(Paper Towns, Seite 199)

Quentins Gedanke ist extrem ehrlich. Er hat etwas erkannt, das uns nur allzu selten bewusst ist: viel zu oft lassen wir uns von unserer Vorstellung von einer Person beeinflussen, statt unvoreingenommen zu sein und einfach zuzuhören. Und oft genug sind wir enttäuscht, wenn die Person unserer Vorstellung von ihr oder ihm nicht gerecht wird. Was wiederum sehr ungerecht ist.

„The truth is that whenever I went up to the top of the SunTrust Building – including that last time with you – I didn’t really look down and think about how everything was made of paper. I looked down and thought about how I was made of paper. I was the flimsy-foldable person, not everyone else. And here’s the thing about it. People love the idea of a paper girl. They always have. And the worst thing is that I loved it, too. I cultivated it, you know? Because it’s kind of great, being an idea that everybody likes. But I could never be the idea to myself, not all the way. And Agloe is a place where a paper creation became real. A dot on the map became a real place, more real than the people who created the dot could ever have imagined. I thought maybe the paper cutout of a girl could start becoming real here also. And it seemed like a way to tell that paper girl who cared about popularity and clothes and everything else: ‚You are going to the paper towns. And you are never coming back.'“
(Paper Towns, Seite 294)

Ein langes Zitat, aber in meinen Augen das wichtigste, das Margo im gesamten Buch zu sagen hat. Wir alle haben das Bedürfnis, unser Leben und uns selbst zu etwas Echtem zu machen. Wir möchten wahrhaft leben. Doch manchmal ist uns nicht klar, dass wir nicht wirklich uns ausleben, sondern bloß die Erwartungen erfüllen, die andere von uns haben. Weil wir gemocht und akzeptiert werden möchten. Weil uns das Bild gefällt, das andere von uns haben. Weil wir eine Menge dafür tun würden, dieses Bild zu sein. Dabei ist das natürlich unsinnig. Warum setzen wir uns unter Druck, um andere zufrieden zu stellen? Warum sind wir nicht ehrlich und können uns so akzeptieren, wie wir sind? Ich finde, es ist eine Sache, ein besserer Mensch werden zu wollen, aber eine ganz andere, ein besserer Mensch in den Augen anderer sein zu wollen. Manchmal haben wir Angst vor uns selbst, vor all unseren negativen Eigenschaften. Es erfordert eben Mut, zu sich selbst zu stehen. Aber es lohnt sich.

„When did we see each other face-to-face? Not until you saw into my cracks and I saw into yours. Before that, we were just looking at ideas of each other, like looking at your window shade but never seeing inside. But once the vessel vracks, the light can get in. The light can get out.“
(Paper Towns, Seite 302)

Was Quentin sagen möchte, ist in meinen Augen, dass wir uns manchmal verletzlich und angreifbar machen müssen, um unseren Gegenüber wirklich zu sehen. Vertrauen erzeugt Vertrauen erzeugt Vertrauen. Lasse ich jemanden meine Fehler sehen, lässt er oder sie mich vielleicht auch seine oder ihre sehen und gemeinsam erreichen wir eine neue Ebene der Verbindung.
So viel zu den Zitaten. :) Kommen wir zu Frage 2:

Wie erfolgreich war deine Woche? Hast du nun alle John-Green-Bücher gelesen?

Tja, nicht so erfolgreich, wie ich es gern gehabt hätte. Aber ich habe John Green zumindest kennengelernt und freue mich jetzt darauf, bald „Will Grayson, Will Grayson“ zu lesen. Ich weiß noch nicht, ob ich danach noch weitere Bücher von ihm lesen möchte. Ich werde auf jeden Fall beobachten, was er sonst noch veröffentlichen wird. Wer weiß, vielleicht entwickelt sich noch eine große Liebe. :D
Danke an Kim für diese tolle Lesewoche. Es hat wirklich viel Spaß gemacht, auch wenn ich von der DHL sabotiert wurde. :)

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