Cover des Buches "Strange the Dreamer" von Laini Taylor

Titel: „Strange the Dreamer“

Reihe: Strange the Dreamer #1

Autor_in: Laini Taylor

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 532 Seiten

Verlag: Hodder & Stoughton

Sprache: Englisch

ISBN-10: 1444788973

Genre: Fantasy > High Fantasy

Ausgelesen: 13.04.2020

Bewertung: ★★★★★

Laini Taylor wollte immer Schriftstellerin werden. Sie zog nie in Betracht, etwas anderes mit ihrem Leben anzustellen und hatte keinen Plan B. Trotzdem erschien ihr erster Roman erst, als sie bereits 35 Jahre alt war. Obwohl sie immer wusste, dass sie schreiben wollte, kostete es sie viel Zeit, herauszufinden, was sie schreiben wollte. In jungen Jahren verfasste sie hauptsächlich Fantasy, wich jedoch davon ab, nachdem sie das College abschloss. Sie sagt, dass sie versnobt war und versuchte, „literary fiction“ zu produzieren, sich dabei aber nie wohlfühlte.

Erst Ende der 1990er fand sie durch „Harry Potter“ zu ihren Wurzeln zurück. Wir verdanken J.K. Rowling also eine der besten Autor_innen fantastischer Jugendfiktion, deren Roman „Strange the Dreamer“ nach dem Erfolg ihrer „Daughter of Smoke and Bone“-Trilogie mit Spannung erwartet wurde.

Schon immer träumt Lazlo Strange von einer wunderschönen, fernen Stadt. Einer strahlenden, schillernden Stadt der Wunder, einer Oase mitten in der Wüste. Jahrhundertelang erzählten Handlungsreisende zauberhafte Geschichten über das exotische Juwel, das nur Ausgewählte betreten durften. Dann blieben die Karawanen plötzlich aus. Die Geschichten versiegten. Niemand wusste, was geschehen war. Aber für einen kleinen Waisenjungen blieb die Stadt ein Mysterium voller Abenteuer, durch die er das strenge Mönchskloster auf den Schwingen seiner Fantasie verlassen konnte. Bis der Stadt ihr Name gestohlen wurde. Plötzlich war alles, was aus Lazlos Mund kam, verzweifelter Kummer: Weep. Der kleine Junge spielte nie wieder und verschloss seine Träume tief in sich selbst.

Viele Jahre später träumt Lazlo noch immer. Er träumt davon, Antworten zu finden und Weep mit eigenen Augen zu sehen. Als überraschend eine Gesandtschaft aus Weep eintrifft und um Hilfe bittet, ist Lazlos Chance gekommen. Mutig schließt er sich ihnen an, um die Geheimnisse der verlorenen Stadt zu lüften. Doch der Traum wählt den Träumer und Lazlos Traum hat gerade erst begonnen.

Schon immer träumt Lazlo Strange von einer wunderschönen, fernen Stadt. Einer strahlenden, schillernden Stadt der Wunder, einer Oase mitten in der Wüste. Jahrhundertelang erzählten Handlungsreisende zauberhafte Geschichten über das exotische Juwel, das nur Ausgewählte betreten durften. Dann blieben die Karawanen plötzlich aus. Die Geschichten versiegten. Niemand wusste, was geschehen war. Aber für einen kleinen Waisenjungen blieb die Stadt ein Mysterium voller Abenteuer, durch die er das strenge Mönchskloster auf den Schwingen seiner Fantasie verlassen konnte. Bis der Stadt ihr Name gestohlen wurde. Plötzlich war alles, was aus Lazlos Mund kam, verzweifelter Kummer: Weep. Der kleine Junge spielte nie wieder und verschloss seine Träume tief in sich selbst.

Viele Jahre später träumt Lazlo noch immer. Er träumt davon, Antworten zu finden und Weep mit eigenen Augen zu sehen. Als überraschend eine Gesandtschaft aus Weep eintrifft und um Hilfe bittet, ist Lazlos Chance gekommen. Mutig schließt er sich ihnen an, um die Geheimnisse der verlorenen Stadt zu lüften. Doch der Traum wählt den Träumer und Lazlos Traum hat gerade erst begonnen.

„Strange the Dreamer“: Eine Liebesgeschichte zwischen Autorin und Leserin

Ach, Laini Taylor und ich. Es ist eine Liebesgeschichte. Zugegeben, sie ist ein wenig einseitig, weil sie nicht weiß, dass ich existiere, während ich ihr seit unserer ersten Begegnung in „Daughter of Smoke and Bone“ verfallen bin, aber was macht ein kleines Ungleichgewicht schon, wenn die Beziehung so erfüllend ist? Es erleichtert mich unheimlich, dass der besondere Zauber zwischen uns ungebrochen ist und wir noch immer harmonisch auf exakt derselben Wellenlänge schwingen. Als ich „Strange the Dreamer“ aufschlug, war ich doch ein wenig besorgt, ob unsere Verbindung diesen Test unbeschadet überstehen würde. Nach der Lektüre ist sie stärker und intensiver denn je.

„Strange the Dreamer“ ist ein wundervolles Buch, das mir noch einmal zeigte, dass Laini Taylors Fantasie ein zauberhafter Ort voller farbenfroher Wunder und atemberaubender Ideen ist, in dem ich mich dauerhaft häuslich einrichten möchte. Sie stimuliert meine Vorstellungskraft in einem Ausmaß, das nur sehr wenige Autor_innen erreichen. Ihr bildgewaltiger, poetischer Schreibstil treibt mein Kopfkino zu Höchstleistungen an, weil sie trotz des grundsätzlich femininen und verspielten Charakters des Romans nicht nur Licht, sondern auch Schatten gekonnt in Szene setzt und dafür Symbole verwendet, die mühelos zu interpretieren sind.

Sie hat ein unvergleichliches Gespür für die exquisite Ästhetik von Tragik und Leid, berührt die gesamte Klaviatur meiner Gefühle und macht es mir daher unglaublich leicht, mich in ihren Geschichten zu verlieren. Ich beobachtete mich dabei, dass ich mich während der Lektüre von „Strange the Dreamer“ voll und ganz fallen ließ, die Kontrolle abgab, mich überraschen ließ und Taylor einfach vertraute, dass sie mir jede Frage beantworten würde, bevor sie mir überhaupt in den Sinn kommen konnte. Für meine Verhältnisse ist das bemerkenswert, weil eines der zentralen Motive des Romans das Geheimnis ist.

Von der ersten Seite an stellt das Geheimnis um die verlorene Stadt Weep die Triebfeder der Handlung und des Protagonisten Lazlo Strange dar. Doch da Taylor einen stetigen Strom entscheidender Erkenntnisse und Offenbarungen aufrechterhält und somit auch den Spannungsbogen konstant gestaltet, grübelte ich nicht ungeduldig auf den Informationen herum, sondern genoss stattdessen die emotionale Nähe zu Lazlo.

Lazlo ist eine dieser Figuren, die man sich real wünscht. Seine positive und liebenswerte Persönlichkeit verströmt eine sonnige Ausstrahlung, an der man sich wärmen möchte. Er ist arglos, aufrichtig, selbstlos, fantasievoll und auf so charmante Art verträumt, dass ich von ganzem Herzen hoffte, dass seine Träume wahr werden. Leider lehrt „Strange the Dreamer“ Lazlo, dass die harte, kantige Realität unseren weichen, fließenden Träumen nicht immer standhält. Ich bete dafür, dass er in der Fortsetzung „Muse of Nightmares“ erkennt, dass er es selbst in der Hand hat, Realität und Traum verschmelzen zu lassen.

Es passiert nur noch selten, dass ich so voller Lob für ein Buch bin wie für „Strange the Dreamer“. Wenn es passiert, ist es meiner Meinung nach nur recht und billig, dass ich das auch in aller Deutlichkeit ausdrücke. Falls euch meine Schwärmerei für „Strange the Dreamer“ übertrieben und kitschig erscheinen sollte, müsst ihr euch vor Augen halten, wie wenige Bücher ich lese, an denen ich überhaupt nichts auszusetzen habe. Jedes Jahr ist es lediglich eine Handvoll, die diesen Ritterschlag erhält. Tatsächlich sind es so wenige, dass ich mich manchmal frage, ob es an mir liegt.

Zum Teil ist das bestimmt der Fall, aber Laini Taylor beweist, dass mit meiner Begeisterungsfähigkeit alles in Ordnung ist, solange Autor_innen die richtigen Knöpfe drücken. Kaum jemandem gelingt das so mühelos und zielsicher wie ihr. Zwischen uns wird hoffentlich immer diese ganz besondere und rare Magie knistern, die uns als Autorin und Leserin verbindet. Ich sagte es ja: Es ist eine Liebesgeschichte.

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