Hallo ihr Lieben! :)
So, der Fußball-Wahnsinn hat nun vorerst ein Ende. Portugal hat’s geschafft. Ich hätte es den Franzosen ja mehr gegönnt, weil sie einfach eine verdammt schwere Zeit erleben und ein Erfolgserlebnis gebraucht hätten, aber es hat eben nicht sein sollen. Das Spiel war auf jeden Fall spannend – was will man mehr? Ich hoffe, dass wir auch auf Arbeit bald wieder zur Normalität übergehen und das Thema EM zügig abhaken. Nächsten Monat stehen die Olympischen Sommerspiele an, was wir sicherlich ebenfalls recht pompös inszenieren. Durch die Zeitverschiebung könnte das eine unangenehme Angelegenheit für uns werden, da kann ich einen Monat Pause von Sportgroßveranstaltungen wirklich gebrauchen.
Heute wird Portugals Sieg die Nachrichtenlage jedenfalls noch beherrschen, also genieße ich die Stunden, bevor ich zur Arbeit muss und beantworte erst mal ganz entspannt die Montagsfrage vom Buchfresserchen Svenja:
Wenn du einen Krimi/Thriller o.ä. liest, machst du dir selbst Gedanken darüber, wer der/die Mörder_in oder Täter_in ist, oder lässt du dich prinzipiell vom Autor bzw. der Autorin überraschen?
Wenn ich zu einem Thriller greife (Krimis lese ich ja nicht), dann gehört die Suche nach dem/der Täter_in für mich dazu. Das macht mir Spaß. Ich liebe es, Vermutungen anzustellen und die Puzzleteile parallel zu den Ermittler_innen zusammenzufügen. Meistens bin ich allerdings viel zu misstrauisch. Ich verdächtige erst mal jede_n und neige dazu, mich recht spät im Verlauf der Geschichte auf eine_n potentielle_n Täter_in festzulegen. Mir ist es nicht so wichtig, hundertprozentig richtig zu liegen, denn ich werde ebenso wie Svenja ganz gern überrascht. Am liebsten mag ich es, wenn meine Vermutung in die richtige Richtung ging, ich das volle Ausmaß jedoch nicht abschätzen konnte. Das ist dann die perfekte Mischung aus Recht haben und überrascht werden.
Prinzipiell lese ich aber nur noch selten Kriminal-Thriller. So viel Spaß es mir bereitet, mich mit einem Fall zu beschäftigen, stört es mich mittlerweile massiv, wie viel Bedeutung dem Privatleben der Ermittler_innen beigemessen wird. Dadurch habe ich das Gefühl, dass mir das Genre nur noch wenig Neues bieten kann. Man bekommt es immer oft mit den gleichen Stereotypen zu tun. Es interessiert mich einfach nicht, welche Probleme der/die Polizist_in privat mit sich herumschleppt. Für mich sind sie stets nur Mittel zum Zweck, denn die Auflösung eines Falls ist für mich der Grund, überhaupt einen Thriller zu lesen. Es gibt ein paar wenige Ausnahmen, wie zum Beispiel die „Temperance Brennan“-Reihe von Kathy Reichs, die ich seit Jahren locker verfolge, aber selbst die Bände dieser Reihe lese ich nur mit großen zeitlichen Abständen, weil Reichs in jedem Band das gleiche Handlungsgerüst verwendet. Lese ich mehrere Bände hintereinander, fällt mir auf, wie ähnlich sich die Bücher sind. Das drückt die Bewertung, obwohl ich die Protagonistin mag und die Fälle spannend sind.
Ihr seht, für mich sind Thriller ein schwieriges Genre, in dem Kreativität das A und O ist. Aktiv an der Suche nach dem/der Täter_in teilzunehmen ist mir wichtig, aber lange nicht so wichtig wie eine originelle Handlungs- und Charakterkonstruktion.
Macht ihr euch beim Lesen von Krimis/Thrillern Gedanken über die Identität des/der Täter_in?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Meinungen und Kommentare und wünsche euch allen einen wundervollen Start in die Woche!
Alles Liebe,
Elli
Gut zu wissen, dass ich mit meiner Meinung zu Ermittlern in Krimis nicht alleine bin! ;-) Irgendwie sind die alle desillusioniert, latent depressiv, haben oft ein Alkoholproblem und meistens eine gescheiterte Ehe hinter sich. Laaaangweilig! :-)
Wenn es sich um eine Krimireihe handelt, dann kann ich die Erwähnung des Privatlebens noch verstehen, sofern es zur Entwicklung der Figur beiträgt. Trotzdem wäre in dieser Hinsicht ein wenig Abwechslung wünschenswert.
Du hast vergessen, dass meistens eine Verbindung zum Täter bzw. zur Täterin besteht, ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit… :D
Viele liebe Grüße,
Elli
Oh, ja stimmt, das fehlte noch! ;-)
Ich mag es, wenn das Privatleben der Ermittler auch eine wichtige Rolle spielt. Aber die „abgestürzten“ Typen mit dem schrecklichen Privatleben (ganz dramatisch, wenn auch noch die heiß geliebte Familie von einem Serienmörder dahingemetzelt wurde, um sich am Ermittler zu rächen) sind mir auch wirklich oft zu ähnlich.
Erfrischend sind da die Krimis von Nele Neuhaus, denn die beiden Kommissare sind ganz normal und haben auch ein völlig durchschnittliches Privatleben.
Und meistens kann man bei ihren Krimis sehr gut mitraten, weswegen ich sie ausgesprochen gerne lese.
LG Gabi
Hi Elli,
stimmt auffallend: Zuviel Leid und schwere Päckchen auf den Schultern von Ermittlern, überhaupt eine Überladung Klischees, wirken eher abschreckend. Nicht selten bringt derlei Geplänkel die Geschichte auch nicht unbedingt voran. Das verleidet dann natürlich auch die Rätsellust …
Huhu (:
Ich denke auch immer mit, wenn ich einen Thriller lese. Krimis findet man bei mir auch eher nicht, weil mir das meist zu langweilig ist. Allerdings hast du recht, dass sich Thriller oftmals sehr Ähneln und man sehr oft auf Ermittler trifft, die kurz vor dem Abgrund stehen. Das ist, wenn man sehr viele Thriller liest, ermüdend.
Da ich nicht allzu viele gelesen habe und bisher nur auf Gute gestoßen bin, hatte ich wohl Glück :D
Liebe Grüße!
Anna (:
Hallo^^
Was mir gerade einfällt, was ist, wenn man den Täter bereits von Seite 1 an kennt und man das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Mörder und Ermittler verfolgen kann? Wie denkst du darüber? Oder habe ich das überlesen?^^°
Lg,
Kira
Hast du nicht überlesen, daran hatte ich nicht gedacht 😄 Diesen Handlungsansatz mag ich auch, aber eben nur, wenn ich nicht ständig durch privates Gejammer genervt werde. 😉 Je perfider das Spiel zwischen Täter_in und Ermittler_in ist, umso besser.
Viele liebe Grüße,
Elli
Huhu Elli,
ich rätsel auch gerne mit, wenn ich einen Thriller lese (am liebsten Psychothriller, z. B. von Sebastian Fitzek). Krimis lese ich eigentlich nie. Für mich ist das Miträtseln eigentlich der Sinn der Sache – genau deshalb lese ich einen Thriller. Ich mag es, am Ende von einer Wendung überrascht zu werden. Aber ich finde es auch toll, wenn ich mit der Zeit den Richtigen verdächtige. Natürlich erst gegen Ende des Buches und nicht gleich von Anfang an. Ich liebe es, einzelne Hinweise zu deuten und „Detektiv“ zu spielen :)
Ganz liebe Grüße,
Myna
Huhu!
Vielen Dank für deinen Kommentar :)
Das hast du aber schön geschrieben mit ‚der richtigen Mischung aus Recht haben und überraschen lassen‘. So mag ich das auch gerne.
Kathy Reichs‘ Bücher lese ich auch gerne (wenn ich auch den Überblick über die Reihenfolge verloren habe). Allerdings bietet ja auch Reichs genügend Beziehungsdrama zwischen Temperance und Andrew. Das ging mir manchmal auf die Nerven – erst nicht und dann doch und dann wieder nicht. Und wenn man dann noch unregelmäßig und manchmal die Bücher durcheinander liest, kapiert man gar nichts mehr…
Gegen ein bisschen Liebesbeziehung hab ich eigentlich nichts einzuwenden, denn es ist doch schön zu sehen, dass inmitten solcher Grausamkeiten auch eine Blume der Liebe wachsen kann (:D sehr episch).
Allerdings verstehe ich was du meinst – die stereotypischen kaputten Kommissare, die alles besser wissen, weil sie ja soviel erlebt haben etc. und weil ihr Leben ja so unwertvoll ist gegen das einer Geisel etc., scheißegal, ob sie draufgehen oder nicht…. ja, dass geht mir manchmal auch total auf die Nerven. Deswegen mag ich auch gerne Ausflüge von den ’scheinbar klassisch gewordenen kaputten Kommissaren‘ hin zu mehr menschlichen Kommissaren wie ‚Kluftinger‘.
Liebe Grüße,
Linda