Montagsfrage: Treffen in Echt?

Hallo ihr Lieben 😊

Mir steht eine kurze Arbeitswoche bevor. Dank meiner 4-Tage-Woche, des Feiertags am Donnerstag und unseres agenturweiten Brückentags am Freitag muss ich tatsächlich nur zwei Tage arbeiten, nämlich heute und morgen. Am Mittwoch werde ich abends trotzdem in die Agentur fahren, weil mein Teamleiter seinen letzten Arbeitstag bei uns hat. Sein Abschied muss natürlich gebührend gefeiert werden – was wir auch ohne den Feiertag getan hätten, aber so ist das Ganze selbstverständlich deutlich entspannter.

Ich freue mich darauf, ein paar Tage frei zu haben. Wird mir guttun. Letzte Woche ist mir aber auch klar geworden, dass ich bald Urlaub habe! Ich fahre mit meiner Schwester zum Nova Rock – Festival in Österreich, am 08.06. geht es los. Darauf freue ich mich noch mehr, denn ich glaube, wir brauchen beide eine Auszeit, in der wir mal richtig die Sau rauslassen können. Nach der langen Corona-Zwangspause ist ein Festival genau das Richtige dafür. So langsam steigt die Aufregung!

Ich hoffe, ihr könnt den Feiertag ebenfalls gut nutzen und euch vielleicht sogar ein langes Wochenende gönnen. Starten wir also in die kurze Woche, natürlich wie immer mit der Montagsfrage von Sophia von Wordworld!

Persönliche Treffen mit Blogger_innen oder Autor_innen: Habt Ihr das Bedürfnis, Euch auch in echt zu vernetzen, oder reicht Euch der digitale Austausch vollkommen?

Im Normalfall reicht mir das digitale Beisammensein vollkommen. Mir  gefällt diese klar abgesteckte Bubble, die in einem ganz spezifischen Rahmen existiert. Ähnlich wie Sophia es beschrieben hat, gibt es auch für mich eine Trennung zwischen meinem Ich als Bloggerin und meinem gänzlich privaten Ich. Natürlich ist mein Blog auch ein privates Hobby, aber es handelt sich ja doch um eine öffentliche Plattform. Das heißt, ich zeige auf dem wortmagieblog nur die Facetten meiner Persönlichkeit und meines Privatlebens, die auch öffentlichkeitstauglich sind. Ich verstelle mich nicht, erzähle aber eben auch nicht alles, was sicher völlig normal ist. Würde ich mich regelmäßig persönlich mit anderen Blogger_innen treffen, käme es zu einer Vermischung meiner Lebensbereiche, was ich einfach nicht möchte.

So unsozial das klingt, ich bin zufrieden mit dieser Abgrenzung. Ich habe privat ein intaktes Sozialleben, Freunde und Freundinnen, eine Familie, Bekannte. Mit den meisten kann ich über Bücher nur sehr eingeschränkt reden – dafür aber über alles andere. Die Blogcommunity erfüllt für mich demnach ein spezielles Bedürfnis und ich verspüre kein Verlangen, dieses Bedürfnis bei persönlichen Treffen zu stillen. Ich kann digital ganz wunderbar über Bücher fachsimpeln, es besteht ganz einfach kein Grund, diese thematische Blase mit persönlichen Zusammentreffen auszuweiten.

Außerdem bin ich nun mal kein Freund von Massenveranstaltungen wie den Buchmessen. Ich würde mich dort nicht gerade wohlfühlen. Würde ich mich dann mit anderen Blogger_innen zu einem Treffen verabreden, würden sie mich nicht von meiner besten Seite kennenlernen, weil ich wahrscheinlich angespannt und gereizt wäre. Das sind nicht die besten Voraussetzungen für eine ewig andauernde Freundschaft. Hinzu kommt noch, dass ich Sophia zustimme: Wir teilen zwar dasselbe Hobby, doch darüber hinaus haben wir vielleicht gar nicht viel gemeinsam.

Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel. Die einzige Bloggerin, mit der ich mich je persönlich treffen wollte und auch getroffen habe, ist Marina aka DarkFairy. Uns verbindet aber mehr als nur die Liebe zu Büchern. Wir hören ähnliche Musik, wir haben einen ähnlichen Humor, wir sind uns insgesamt sehr ähnlich. Dadurch hatte ich Lust, sie persönlich kennenzulernen und herauszufinden, ob wir auch in echt so gut harmonieren. Und ja, das tun wir. Ich war sogar auf ihrer Hochzeit. Würde mir noch ein_e andere_r Blogger_in begegnen, bei dem_der ich dieses Gefühl habe, würde ich auch entsprechend handeln.

So viel zu den Blogger_innen, kommen wir zu Autor_innen. Hier sieht die Lage etwas anders aus. Ich finde es toll, Autor_innen persönlich zu treffen, aber ebenfalls nur in einem festgesteckten Rahmen: Lesungen. So habe ich schon Kevin Hearne, Peter V. Brett und Joe Abercrombie kennengelernt. Meet-and-Greets, Interviews zu zweit oder andere Treffen in einer sehr intimen Situation kann ich mir hingegen nicht vorstellen. Auch hier hätte ich das Gefühl, plötzlich mit einer Person in einen Raum gesperrt zu sein, die ich gar nicht kenne und mit der mich nichts verbindet, abgesehen davon, dass ich ihr Buch gelesen habe. Das reicht meinem Empfinden nach nicht.

Ich bin nicht gut darin, mir Fragen für Autor_innen auszudenken. Darum gibt es auf dem wortmagieblog keine Interviews. Ich weiß einfach nie, was ich fragen soll. Ich denke, das hängt damit zusammen, dass ich einerseits nicht zu oberflächliche Fragen stellen möchte, andererseits aber auch nicht zu privat werden möchte. Zusätzlich lese ich selten Neuerscheinungen, wodurch ich so gut wie fähig bin, auf den aktuellen Stand der Karriere von Schriftsteller_innen einzugehen.

Lesungen sind da eine schöne Alternative, weil dort immer auch andere Leute anwesend sind, die diese Schwierigkeiten nicht haben. Ich kann zuhören und habe trotzdem das Gefühl, die Schriftsteller_innen persönlich zu treffen. Ich kann mir einen Eindruck ihrer Person verschaffen, ohne selbst das Rampenlicht betreten zu müssen. Für mich ist das perfekt. Ich erhalte Antworten auf Fragen, die mir selbst nie eingefallen wären.

Insgesamt bin ich also sehr zufrieden damit, meine Leseleidenschaft überwiegend digital und nur in Ausnahmen bei persönlichen Treffen zu teilen. Für mich ist es in Ordnung, dass es neben der realen Welt diese kleine Welt gibt, in der ich einen bestimmten Aspekt meiner Persönlichkeit gezielt ausleben kann.

Habt ihr Interesse an persönlichen Treffen mit Blogger_innen oder Autor_innen?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen wunderbaren Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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