Hallo ihr Lieben! :)
Morgen ist es soweit. Morgen starte ich in meinen neuen Job. Wie prophezeit bin ich jetzt doch ganz schön aufgeregt. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, das Axel Springer – Gebäude am vergangenen Mittwoch zum letzten Mal zu verlassen, vor allem, weil meine Kündigung überwiegend komplett ignoriert wurde. Ich wollte nun selbst auch keine große Sache draus machen, doch dass ich nicht mal eine Mail erhalten habe, in der mir mitgeteilt wurde, was ich mit meinem Hausausweis machen soll, erscheint mir etwas… Bockig? Gleichgültig? Ich weiß es nicht. Ich musste außerdem feststellen, dass es in einem normalen Arbeitstag keine natürliche Situation gibt, in der man erwähnen könnte, dass man gekündigt hat. Also habe ich es weitgehend für mich behalten und nur sehr wenigen Leuten überhaupt erzählt, dass ich raus bin. Den Großteil wird es wohl sowieso nicht interessieren. An meinem letzten Tag bin ich ganz normal zur Arbeit erschienen, habe meine Schicht erledigt und bin abends einfach gegangen, ohne mich wirklich zu verabschieden. Tja. Ziemlich unzeremoniell für das Ende eines Lebensabschnitts. Ein Teil von mir wünscht sich, es wäre anders abgelaufen und man hätte mir zumindest vermittelt, dass man mich ungern gehen sieht oder mir Glück für die Zukunft wünscht, aber letztendlich ist das nun nicht mehr wichtig. Ich wollte dort weg und das bin ich. Morgen beginnt mein neues Leben und darauf freue ich mich wie eine Schneekönigin. In der Übergangsphase muss ich wahrscheinlich viel Herumprobieren, auch bezüglich der zeitlichen Organisation meines Blogs. Sollten Beiträge in den nächsten Monaten also etwas unregelmäßig erscheinen, wisst ihr, woran es liegt. ;)
Heute huldigen wir aber noch einmal der ritualisierten Regelmäßigkeit und widmen uns der Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise!
Welchen Einfluss haben Jahreszeiten auf dein Leseverhalten?
Zuerst dachte ich, diese Frage, die übrigens vom Büchernarr Frank stammt, zielt mal wieder darauf ab, ob wir zur Saison passende Bücher lesen, also zum Beispiel Liebesromane im Frühling und Horrorromane zu Halloween. Hier lautet die Antwort selbstverständlich „Nein“, was ich bereits sehr oft erklärt habe und jetzt nicht noch einmal erläutern werde . Durch Antonias Antwort erhielt die Frage allerdings eine weitere Interpretation und die bezieht sich nicht auf die Lektüreauswahl, sondern auf die Lesezeit, was ich zur Abwechslung wiklich mal interessant finde. Lese ich im Herbst mehr als im Sommer? Praktischerweise kann ich das einfach nachschlagen, weil ich jedes Jahr eine statistische Auswertung meines Leseverhaltens vornehme.
Die Zahl der Bücher, die ich pro Monat lese, war in den letzten fünf Jahren nie gleichmäßig verteilt. Ich kam immer auf 6,5 bis 7,5 Bücher, aber dieser Durchschnitt bildet nicht ab, dass darin jedes Jahr Ausreißer enthalten sind. Beispielsweise habe ich im Juni 2019 11 Bücher gelesen, im Februar 2017 nur vier und im November 2016 sogar 12. Eine grobe Sichtung zeigt, dass diese Ausreißer keinen Bezug zur Jahreszeit haben. Ich lese nicht grundsätzlich im Februar wenig und im Juni viel. Um eine exakte Einschätzung vornehmen zu können, müsste ich natürlich die durchschnittliche Monatsverteilung der letzten fünf Jahre ausrechnen, worauf ich jetzt verzichte, aber wenn ich mich an den Ausreißern orientiere, komme ich zu dem Schluss, dass die Jahreszeiten keinen Einfluss darauf haben, wie viel ich lese, sondern dass es mein Privatleben ist, das diese Zahl bestimmt. Im August 2019 habe ich lediglich vier Bücher gelesen, weil meine Hündin todkrank war: wir verbrachten sehr viel Zeit beim Tierarzt und mich nahm ihre Erkrankung emotional wie mental sehr mit, weshalb ich mich schwer auf das Lesen konzentrieren konnte. Im Februar 2017 waren es ebenfalls nur vier Bücher, weil der Lieblingsmensch und ich einen Kurzurlaub mit unseren Freunden einlegten, in dem ich einfach nicht viel zum Lesen kam. Im Mai 2017 las ich hingegen 12 Bücher, weil ich mir bei einem Reitunfall das rechte Handgelenk gebrochen hatte und nicht viel tun konnte, außer mich in einer Lektüre nach der anderen zu vergraben.
Erstaunlicherweise lassen sich die Ausreißer nach unten für mich meist besser erklären als die Ausreißer nach oben. Oft kann ich nicht genau sagen, wieso ein Monat besonders gut läuft. Ich denke, es gibt einfach diese Monate, in denen alles stimmt, von der thematischen Lektüreauswahl bis zur Dicke der jeweiligen Werke. Mit den Jahreszeiten hat das bei mir allerdings offenbar nichts zu tun. Tendenziell würde ich behaupten, je mehr Freizeit ich habe, desto mehr lese ich auch, da ich mich jedoch nicht mehr in einer Ausbildung (Schule oder Uni) befinde, hängt das wohl hauptsächlich davon ab, wann ich Urlaub habe und nicht davon, ob Sommer oder Winter ist.
Beobachtet ihr einen Zusammenhang zwischen eurem Leseverhalten und den Jahreszeiten?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen spannenden Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️
Hallo Elli,
den nicht Montagsfragen Teil deiner Antwort finde ich dieses Mal viel interessanter. ;) Du hattest ja schon angekündigt, dass du den Job wechselst. Viel Erfolg beim Start und natürlich auch darüber hinaus!
Ansonsten ist das glaube ich nicht so ungewöhnlich, dass die Unternehmen erst im Nachgang realisieren was sie an Mitarbeitern hatten. Ich habe z.B. schon erlebt, dass Leute erst überhaupt nicht ersetzt werden sollten und man dann im Nachgang sogar zwei Leute neu besetzt hat. Ist man vorher darauf eingegangen, dass der Mitarbeiter sich wegen Überlastung und Bezahlung beschwert hat? Nö, kein Stück. Traurig aber manchmal brauchen die Entscheider wohl etwas länger.
LG
Torsten
Hey Torsten,
vielen Dank, wird bestimmt super!
Ich denke, Aussicht auf Besserung besteht bei diesem Arbeitgeber nicht. Der kollegiale Zusammenhalt ist dort einfach nicht sehr stark. Die entsprechenden Entscheider wissen schon, dass meine Arbeit wichtig war, lassen mich ersetzen und ich habe in meinen letzten Schichten sogar bei der Schulung des neuen Kollegen geholfen, aber trotzdem kam da kein einziges Kommentar zu meiner Kündigung. Bei mir kommt dadurch an, dass sie zwar wissen, was sie an mir hatten, das aber offenbar nicht zugeben und sich auch nicht bedanken können oder so. Ich bezweifle, dass sich das dort je ändert. Die Unternehmensstruktur ist schon sehr am Darwinprinzip ausgerichtet.
LG
Elli
Herzlichen Glückwunsch zum neuen Job und toi-toi-toi für den Start – ich drücke ganz fest die Daumen.
Schade, dass Dein Abschied vom alten Job so sang- und klanglos über die Bühne zu gehen scheint … so sollte das nirgendwo sein!
Meine Lesegewohnheiten sind überwiegend auch Jahreszeit-unabhängig. Allerdings hat wg. Halloween Bingo in den letzten paar Jahren im September und Oktober der Anteil der Krimis und Fantasy-/ Supernatural-Bücher zugenommen (auch da versuche ich aber, einen gesunden Mix hinzubekommen und auch andere Genres / Buchtypen einzubauen). Und ich muss zugeben, dass der Dezember in den letzten 3-4 Jahren jeweils in eine ziemliche Weihnachtsbuch-Orgie ausgeartet ist, weil ich am Jahresende jeweils so fix und fertig war, dass ich mich zu etwas anderem als Kuschellektüre kaum noch aufraffen konnte (das wird auch dieses Jahr wieder so sein) … da kommen mir die ganzen wieder aufgelegten Golden Age-Weihnachts-Krimis natürlich vollkommen recht. Aber ab Januar geht es dann wieder mit Volldampf weiter mit meinen Leseprojekten (Around the World, etc.) und mit dem Lesen frei nach Schnauze (aka Mood Reading) …!
Danke, ich bin sehr optimistisch, dass es jetzt nur besser werden kann. :D
Es tut mir natürlich leid, zu lesen, dass du am Ende des Jahres immer so kaputt bist, dass nur noch absolute Wohlfühllektüre drin ist, aber irgendwie freue ich mich in diesem Kontext auch wieder darüber, dass es eben möglich ist, dass du deine Buchauswahl so perfekt auf deine Bedürfnisse zuschneidest, weil der Buchmarkt genau das anbietet, was du brauchst. Das ist eigentlich ziemlich sensationell, wenn ich so drüber nachdenke. ;)
Huhu!
Oh, das ist natürlich schade. Wenns einem nicht gefallen hat und man gerne geht braucht man ja eigentlich kein großes Bedauern, trotzdem wäre es schon schön wenn man sieht, dass man doch irgendwie „da war“ und man irgendwie verabschiedet wird. Man verbringt ja doch viele Stunden seiner Zeit in der Arbeit …
Ich drück dir fest die Daumen, dass deine neue Stelle dafür umso besser wird <3
Liebste Grüße, Aleshanee
Huhu,
ganz bestimmt, es wird besser. Was ich bisher gehört habe über meine neue Firma ist ziemlich beeindruckend und überhaupt nicht vergleichbar mit dem, was ich bisher erlebt habe. Vor Corona hat der Geschäftsführer regelmäßig eine_n Mitarbeiter_in zum Essen ausgeführt, bloß, um ihn/sie kennenzulernen. Ich blicke optimistisch in die Zukunft! :D
LG
Elli
Wow, so eine Statistik sollte ich vielleicht auch mal anfangen! Wer weiß, was man rückblickend alles über sich erfährt!!! Ha, das mach ich jetzt!
Und ich wünsch dir übrigens viel Erfolg im neuen Job!!! Wahnsinn, dass ein Lebensabschnitt so sang- und klanglos enden kann – aber wer weiß, vielleicht ist das einfach der passende Abschluss gewesen!
Ich kann das nur empfehlen, eine Jahresstatistik ist tatsächlich sehr aufschlussreich, besonders, wenn man sie regelmäßig führt. :)
Vielen Dank! Ja, vielleicht sollte es so sein, wer weiß, was sich das Universum dabei gedacht hat. ;)
[…] wortmagieblog […]
Ich bin gespannt, was du über deine neue Stelle erzählst. Ich wünsch dir auf jeden Fall, dass dort alles herzlicher und persönlicher zugeht, sodass solch ein kalter und spurenloser Weggang, wie du ihn beim letzten Arbeitgeber erleben musstest, völlig unwahrscheinlich wäre ;)
Danke dir, wirkt bereits nach zwei Tagen sehr viel kollegialer! :D