Cover des Buches 'Arm of the Sphinx' von Josia Bancroft

Titel: „The Arm of the Sphinx“

Reihe: The Books of Babel #2

Autor_in: Josiah Bancroft

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 398 Seiten

Verlag: Orbit

Sprache: Englisch

ISBN-13: 9780356510835

Genre: Science-Fiction > Steampunk

Ausgelesen: 16.04.2023

Bewertung: ★★★★☆

Trivia: Infos rund um Buch und Autor_in

  • Ursprünglich war „The Books of Babel” nicht als eine Reihe von Romanen geplant, sondern als Sammlung von Prosagedichten.

  • Der Autor Josiah Bancroft wollte nämlich eigentlich hauptberuflich Dichter werden, nicht Schriftsteller.

  • Glücklicherweise erkannte er, dass Lyrik weder der richtige Weg für ihn noch die richtige Gattung für seine Geschichte war.

  • Heute sagt er, noch vor der Handlung begann der erste Band „Senlin Ascends“ mit der distinkten Empfindung von Desillusionierung – eine mächtige Emotion, die sich durchaus auch im zweiten Band „Arm of the Sphinx“ wiederfindet.

Deutsche Inhaltsangabe zu „Arm of the Sphinx“

Gezwungen, ein Leben als Pirat zu führen, kämpft Thomas Senlin mit seiner bunt zusammengewürfelten Crew an Bord ihres gestohlenen Luftschiffs ums Überleben. Er setzt alles daran, seine verschollene Ehefrau Marya wiederzufinden – aber jeder Versuch, in den Turm von Babel zurückzukehren, bringt neue Bedrohungen und unerwartete Herausforderungen mit sich.

Als ihnen keine anderen Optionen mehr bleiben, wenden sich Senlin und seine Crew an die geheimnisvolle Sphinx – eine Legende des Turms, deren wahre Absichten ebenso undurchschaubar wie gefährlich sind. Doch die Hilfe der Sphinx hat einen hohen Preis. Bald wird Senlin vor eine unmögliche Wahl gestellt, bei der er entscheiden muss, was er zu opfern bereit ist, um Marya zu retten.

Gezwungen, ein Leben als Pirat zu führen, kämpft Thomas Senlin mit seiner bunt zusammengewürfelten Crew an Bord ihres gestohlenen Luftschiffs ums Überleben. Er setzt alles daran, seine verschollene Ehefrau Marya wiederzufinden – aber jeder Versuch, in den Turm von Babel zurückzukehren, bringt neue Bedrohungen und unerwartete Herausforderungen mit sich.

Als ihnen keine anderen Optionen mehr bleiben, wenden sich Senlin und seine Crew an die geheimnisvolle Sphinx – eine Legende des Turms, deren wahre Absichten ebenso undurchschaubar wie gefährlich sind. Doch die Hilfe der Sphinx hat einen hohen Preis. Bald wird Senlin vor eine unmögliche Wahl gestellt, bei der er entscheiden muss, was er zu opfern bereit ist, um Marya zu retten.

Buchnotizen: Stärken, Schwächen und Reflexionen

  • Senlins Entwicklung:

    Der Protagonist Senlin ist in „Arm of the Sphinx“ nicht mehr die gleiche Person, mit der ich die Reise durch den Turm in „Senlin Ascends“ Das wurde mir zuerst durch eine Kleinigkeit bewusst, die mir im Verlauf der Lektüre immer stärker auffiel. Im ersten Band wird er noch meist bei seinem Nachnamen angesprochen – im zweiten Band ist es hingegen sein Vorname Thomas, der überwiegt. Meiner Meinung nach handelt es sich dabei um ein Symbol für die zunehmende Intimität mit seiner Figur. Wahrscheinlich sollte ich ebenfalls anfangen, ihn Thomas zu nennen.

    Seine Entwicklung spiegelt sich jedoch auch sehr deutlich in der Handlung und Atmosphäre von „Arm of the Sphinx“ wider. Die Fortsetzung ist weitaus actionreicher und spannender, was mir natürlich entgegenkam. Thomas wartet nicht mehr nur, er hofft nicht mehr nur ziellos darauf, Marya wie durch ein Wunder wiederzufinden, sondern schmiedet und realisiert konkrete Pläne. Er nimmt jetzt eine viel aktivere Rolle ein und übt bewusst Einfluss auf das Geschehen – das gefiel mir sehr.

  • Charakterisierung von Senlins Crew:

    Mir erschien Senlins Crew etwas zu flach charakterisiert, gerade angesichts dessen, dass „Arm of the Sphinx“ eine Fortsetzung und kein Auftakt ist. Seine Gefährt_innen überraschten mich nicht und blieben meinem Empfinden nach allzu brav in den für sie vorgesehenen Rollen, obwohl ich es durchaus spannend fand, Senlins Dynamiken mit allen einzelnen zu beobachten, weil er erstmals im Team agiert. Es ist auch nicht so, dass ich sie nicht mögen würde, bei mir weckte der Mangel von Individualität allerdings den Eindruck einer stereotypen Rollenspielgruppe. Dennoch vertraue ich Josiah Bancroft, dass er ihnen in den kommenden Bänden der „Books of Babel“ ausreichend Entfaltungsspielraum zugestehen wird.

  • Senlin und Marya:

    Marya und Senlins Verhältnis zu ihr beschäftigte mich über die reine Lektüre hinaus. Ich kam gedanklich immer wieder zu ihr zurück, weil sie in der Geschichte eine so starke, aber seltsam schiefe Präsenz hat. Ich habe das Gefühl, dass Thomas seine Ehefrau kaum kennt, denn die Art und Weise, wie er über sie spricht, weckte in mir keine Assoziationen einer intimen Beziehung. Ich glaube, in seinem Kopf existiert sie ausschließlich als Ideal, als Projektion, in der er alles Positive bündelt – unabhängig davon, ob seine rosafarbenen Erinnerungen der wahren Marya entsprechen.

    Auf mich wirkte sie in „Arm of the Sphinx“ wie der Preis einer Schatzsuche, nicht wie ein echter Mensch. Dabei stellt sich doch die spannende Frage, ob Marya ebenso nach ihrem Ehemann sucht wie er nach ihr. Niemand scheint in Betracht zu ziehen, dass sie eigene Abenteuer erlebt und aktiv Einfluss auf ihr Schicksal nimmt. Ich bin wahnsinnig gespannt, was Josiah Bancroft in den Folgebänden mit Marya vorhat, denn ich bin mir sicher, dass er absichtlich ein verklärtes Bild von ihr zeichnet.

  • Mikrokosmos Turm:

    „Arm of the Sphinx“ bietet erfreuliche viele neue Informationen über das System des Turms. Langsam gewinne ich eine Ahnung davon, wie diese komprimierte vertikale, turbokapitalistische Gesellschaft funktioniert und wer welche Interessen verfolgt. Ich fand es äußerst faszinierend, hinter die Kulissen dieses erstaunlich angreifbaren Labyrinths zu schauen. Ich gehe davon aus, dass mich dieses Thema in den kommenden Bänden permanent begleiten wird und Josiah Bancroft noch diverse Überraschungen zu der wahren Natur des Turms in petto hat.

  • Parallelen zu „Alice im Wunderland“:

    Während mich „Senlin Ascends“ an Homers „Odyssee“ erinnerte, ließen mich der Handlungsverlauf und die Atmosphäre in „Arm of the Sphinx“ oft an Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“ denken.

    Senlin und seine Crew treffen viele ausgesprochen skurrile Figuren, die ihnen nicht unbedingt freundlich gesinnt sind. Das unterschwellige Potenzial von Gewalt, das von ihnen ausgeht, die rücksichtslose, teilweise lustvolle „Fressen oder gefressen werden“-Mentalität, die die Bevölkerung des Turms pflegt, weist meiner Meinung nach viele Parallelen zu Alices Begegnungen im Wunderland auf – auch wenn diese Aspekte in dem Kinderbuchklassiker wesentlich subtiler gehalten sind. Für mich war diese Ausstrahlung entscheidend, um einzuordnen, wie gefährlich der Turm ist und wieso Senlin ihn so schnell wie möglich verlassen sollte.

Leseempfehlung?

Ja. Wer Lust hat, die Schichten des Turms von Babel Stück für Stück zu enthüllen und seine Geheimnisse zu aufzudecken, wird mit „Arm of the Sphinx“ sicher Freude haben. Senlin zeigt sich im zweiten Band als deutlich stärkerer und aktiverer Protagonist, was die Handlung spannender gestaltet als im Auftakt Senlin Ascends“. Auch wenn es den Figuren seiner Crew an Tiefe mangelt, machen sie das mit ihrer Liebenswürdigkeit wett und tragen so zum Reiz der Fortsetzung bei.

Für Fans von …

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