Colleen Hoover – Weil ich Layken liebe

Cover des Buches "Weil ich Layken liebe" von Colleen Hoover

Reihe: Slammed #1

Autor_in: Colleen Hoover

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 352 Seiten

Verlag: dtv

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3423715626

Genre: Realistische Fiktion > Young Adult

Ausgelesen: 16.02.2015

Bewertung: ★★★★★

„Weil ich Layken liebe“ von Colleen Hoover – eines dieser extrem gehypten Bücher, das mich wohl als eine der Letzten erreicht hat. Ich hatte eigentlich vor, das Buch auf Englisch zu kaufen; es stand eine Weile auf meiner Wunschliste. Doch dann fiel mir die deutsche Version bei einem Mängelexemplar-Ausverkauf in die Hände und da konnte ich einfach nicht widerstehen. Ich neige dazu, in solchen Fällen an das Schicksal zu glauben und bin überzeugt, es war richtig für mich, „Weil ich Layken liebe“ in Deutsch zu kaufen und zu lesen.

Durch den plötzlichen Tod ihres Vaters muss die 18-jährige Layken gemeinsam mit ihrer Mutter Julia und ihrem kleine Bruder Kel umziehen – vom heißen Texas ins kühle, verschneite Michigan. Layken ist traurig und fest überzeugt, dass sie Michigan hassen wird. Doch dann begegnet sie Will. Will ist all das, von dem Layken nicht wusste, dass sie es braucht. Nach dem alles verzehrenden Kummer der letzten Monate lehrt er sie, wieder zu lachen. Es ist die große Liebe auf den ersten Blick; eine Verbindung, so tief und intensiv, dass das Schicksal selbst seine Hand im Spiel haben muss. Aber das Schicksal ist nicht gütig und treibt bitterböse Scherze mit denen, die sich in Sicherheit wiegen. Drei Tage gönnt es Will und Layken, dann stellt es sich ihrer jungen Liebe hinterlistig mit aller Macht in den Weg und bringt eine Flut frischer Tränen und neuen Schmerzes mit sich …

„Weil ich Layken liebe“ ist traurig, schmerzvoll und einfach zum Heulen – aber es preist auch das Leben und die Liebe. Es ist die wundervolle, zauberhafte Geschichte einer Liebe, die nicht sein darf und doch viel zu mächtig ist, um sie zu ignorieren. Ich habe das Buch innerhalb von 24 Stunden verschlungen; das sagt wohl alles darüber aus, wie sehr mich Laykens und Wills zutiefst tragische Beziehung mitgerissen und auch mitgenommen hat. Ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Ich litt mit dem jungen Paar, war verzweifelt und konnte nicht aufhören, zu hoffen, dass sie doch noch ein Hintertürchen finden, das ihre Liebe möglich macht. „Weil ich Layken liebe“ verdient den Hype; Colleen Hoover hat eine großartige Geschichte erschaffen, die mein Herz und meine Seele berührt hat.
Wie oft habe ich mir gewünscht, ich könnte in das Buch hineinrutschen und Layken fest in den Arm nehmen. Sie leidet so herzzerreißend, muss so viele Rückschläge und Schmerzen einstecken. Ich fühlte auf jeder Seite mir ihr; gemeinsam haben wir gelacht und geweint. Ich konnte jede, wirklich jede ihrer Emotionen, Handlungen und Reaktionen nachvollziehen und verstehen, mich in sie hineinversetzen und hatte eine unglaublich starke, solide Verbindung mit ihr. Sie ist so echt, so lebendig und glaubwürdig, dass ich sie mir tatsächlich in meinem Leben als Freundin vorstellen kann. Ich liebe ihre nachdenkliche Seite; ihre Gedanken zu den Phasen der Trauer haben mich sehr beeindruckt. Auch konnte ich verstehen, dass sie sich in Will verliebt. Er ist einfach bezaubernd.
Wenn ich so darüber nachdenke, tauchen in dem Buch gar nicht viele Charaktere auf, doch die vorhandenen Figuren sind alle so liebevoll, tiefgreifend und überzeugend dargestellt, dass es für die Geschichte gar nicht mehr braucht. „Weil ich Layken liebe“ braucht kein hochkompliziertes Geflecht unzähliger Persönlichkeiten, es braucht nur eine Handvoll, die sich den Widrigkeiten des Lebens stellen. Laykens Mom Julia erinnerte mich beispielsweise an meine eigene Mutter. Ihre Stärke, ihr Mut, ihre aufopferungsvolle Liebe zu ihren Kindern. Das ist es, was das Buch besonders macht: man erkennt als LeserIn Aspekte des eigenen Lebens darin. Wir alle haben schon einmal einen Verlust erlebt, der uns das Herz aus der Brust riss. Wir alle kennen (hoffentlich) das Gefühl, bedingungslos geliebt zu werden. Wir alle wissen, wie es ist, wenn man sich nichts sehnlicher wünscht, als die eigenen Emotionen abschalten zu können. Das Leben ist, was passiert, während wir Pläne machen. Manches muss man nehmen, wie es kommt, denn man kann nicht alles organisieren. Darum ist es manchmal besser, die Vernunft zum Schweigen zu bringen und einfach zu handeln. Laykens Freundin Eddie hat das verstanden. Sie bewahrte sich trotz schlimmer Erfahrungen und einer schwierigen Kindheit ihre Lebensfreude und ihren Optimismus. Vielleicht müssen wir alle ab und zu ein bisschen mehr wie Eddie sein. Genießen, statt zu zerdenken.

Das Leben schert sich nicht um Balance oder Fairness und schlägt genau dann mitten ins Gesicht, wenn man nicht damit rechnet und erst recht nicht bereit dafür ist. „Weil ich Layken liebe“ erinnerte mich daran, dass die Welt noch so schwarz und hoffnungslos aussehen kann, es gibt immer einen Ausweg. Wir haben immer eine Wahl. Äußere Einflüsse, Zwänge und Verpflichtungen lassen uns das manchmal vergessen. Wir fallen, damit wir lernen, wieder aufstehen zu können.
Ich liebe dieses Buch und kann es kaum erwarten, die Fortsetzung „Weil ich Will liebe“ zu lesen. Ihr müsst Layken und Will kennenlernen. Ihre Liebesgeschichte ist traurig, dramatisch und zerbrechlich, doch sie ist auch so außergewöhnlich, dass es sich einfach lohnt, dafür zu kämpfen. Als ich das Buch ausgelesen hatte, habe meinem Lieblingsmenschen einen Kuss gegeben und ihm gesagt, dass ich ihn liebe. Denn Liebe ist das, was das Leben magisch macht.

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