Wenn einer der berühmtesten deutschen Autoren extra für einen Roman ein Kartenspiel erfindet, muss das mit viel Tamtam gefeiert werden. Als „Des Teufels Gebetbuch“ von Markus Heitz 2017 erschien, ließ sich sein Verlag Droemer Knaur nicht lumpen und inszenierte eine Lesereise, die gleichzeitig ein Kartenturnier war. Nach dem Startschuss auf der Leipziger Buchmesse besuchte Heitz zehn deutsche Buchhandlungen, die für eine Nacht in Casinos verwandelt wurden.
Gespielt wurde Supérieur, Heitz‘ eigene Kreation. Die Sieger_innen durften zum Finale in einem echten Casino in Baden-Baden fahren. Falls euch dieser Abend interessiert, schaut doch mal bei Bellas Lesungsbericht auf Bella’s Wonderworld vorbei. All dieser Aufwand nur für ein Kartenspiel? Ja, denn bei Supérieur handelt es sich um ein Spiel mit besonderen Regeln, das in „Des Teufels Gebetbuch“ mit besonderen Karten gespielt wird.
Niemand kennt das verführerische Flüstern der Karten besser als Tadeus Boch. Zu lange bestimmte die Spielsucht sein Leben, entfremdete ihn von seiner Familie und trieb ihn in den Ruin. Heute ist Tadeus clean. In seinem Job als Sicherheitskraft in einem Casino in Baden-Baden beweist er Tag für Tag, dass die Sucht keine Macht mehr über ihn hat. Doch als ihm durch eine Verkettung höchst mysteriöser Umstände eine sehr wertvolle, historische Spielkarte in die Hände fällt, wird seine Disziplin auf eine harte Probe gestellt.
Die Karte gehört zu einem Set, das als verflucht gilt. Des Teufels Gebetbuch werden sie genannt. Wer in ihren Sog gerät, würde alles tun, um sie zu behalten – sogar einen Mord begehen. Plötzlich findet sich Tadeus in einem tödlichen Spiel wieder, dessen Regeln er nicht beherrscht. Nur eines scheint sicher: Werden die Karten ausgespielt, sitzt der Teufel mit am Tisch.
Niemand kennt das verführerische Flüstern der Karten besser als Tadeus Boch. Zu lange bestimmte die Spielsucht sein Leben, entfremdete ihn von seiner Familie und trieb ihn in den Ruin. Heute ist Tadeus clean. In seinem Job als Sicherheitskraft in einem Casino in Baden-Baden beweist er Tag für Tag, dass die Sucht keine Macht mehr über ihn hat. Doch als ihm durch eine Verkettung höchst mysteriöser Umstände eine sehr wertvolle, historische Spielkarte in die Hände fällt, wird seine Disziplin auf eine harte Probe gestellt.
Die Karte gehört zu einem Set, das als verflucht gilt. Des Teufels Gebetbuch werden sie genannt. Wer in ihren Sog gerät, würde alles tun, um sie zu behalten – sogar einen Mord begehen. Plötzlich findet sich Tadeus in einem tödlichen Spiel wieder, dessen Regeln er nicht beherrscht. Nur eines scheint sicher: Werden die Karten ausgespielt, sitzt der Teufel mit am Tisch.
„Des Teufels Gebetbuch“: Wieder mal eine Meinungsverschiedenheit
Spielkarten umgibt seit jeher eine Aura von Geheimnis und Anrüchigkeit. Sie verkörpern Glück und Kummer, Freude und Leid und scheinen stets ihrem eigenen Willen zu folgen. Ich habe überhaupt keine Schwierigkeiten, mir vorzustellen, dass Spielkarten existieren, die eine unheimliche Macht auf die Spieler_innen ausüben und vielleicht sogar vom Teufel selbst geschaffen wurden. Perfekte Voraussetzungen für die Lektüre von „Des Teufels Gebetbuch“ von Markus Heitz.
In diesem mystischen Thriller erzählt Heitz die Geschichte einer klassischen Schnitzeljagd, die sich um ein Set historischer Spielkarten dreht, das verdächtig viele Menschen dazu motiviert, alle Grenzen von Anstand, Moral und Gesetz hinter sich zu lassen. Unser Protagonist, der ehemalige Zocker Tadeus Boch, wird – möglicherweise nicht ganz so zufällig – in ein gefährliches Wettrennen hineingezogen, in dem er jeden Fehler mit dem Leben bezahlen könnte.
Ich fand „Des Teufels Gebetbuch“ mitreißend und unterhaltsam. Es beeindruckt mich, dass Markus Heitz extra das Kartenspiel Supérieur entwarf, um der Handlung seines Romans noch einen Tick mehr Nervenkitzel zu verleihen. Vernachlässigt man die russisch-historischen Regeln, lässt sich das Spiel sogar wunderbar an den Stammtisch verlagern. Auch gefiel es mir, wie authentisch und nachvollziehbar Heitz den Kampf seiner Hauptfigur mit dessen Suchterkrankung beschreibt.
Und doch erlebte ich während der Lektüre von „Des Teufels Gebetbuch“ etwas, das ich als einen meiner „Heitz-Momente“ bezeichnen würde: Ich war anderer Meinung als der Autor.
Der Anhang des Romans enthält eine sehr kompakte Wissenssammlung zum historischen Hintergrund von Spielkarten und Kartenspielen. Beinahe hätte ich „Des Teufels Gebetbuch“ allein für diesen Anhang vier Sterne verliehen, denn die Fakten faszinierten mich mehr als die Handlung selbst. Ich begriff, dass mir genau dieser historische Aspekt in der Geschichte gefehlt hatte. Zwar erläutert Markus Heitz, wie das spezielle Kartenset entstand, das hier im Mittelpunkt steht und bedient sich dafür Referenzen, die das Herz von Literaturnerds wie mir höherschlagen lassen. Denkt an Goethes „Faust“. Aber die generelle Historie von Spielkarten klammert er aus.
Das ist kein Versehen. Ebenfalls im Anhang erläutert er, dass er bewusst entschied, seine Rechercheergebnisse in der Handlung von „Des Teufels Gebetbuch“ nicht zu thematisieren, weil er seine Leser_innen nicht überlasten und sich lieber auf die Geschichte konzentrieren wollte. Mir hätte es jedoch besser gefallen, wäre es ihm gelungen, diese spannenden Informationen zu integrieren, statt sie hintenanzustellen. Wie gern hätte ich auch den Weg des betreffenden Sets von der Vergangenheit bis in die Gegenwart zu Tadeus mitverfolgt, ihren Einfluss auf Politik und Gesellschaft bezeugt.
Beides wäre möglich gewesen, hätte Markus Heitz eine andere Entscheidung für „Des Teufels Gebetbuch“ getroffen. Ich kann und muss seinen Entschluss respektieren, das heißt jedoch nicht, dass mir dieser unbedingt gefallen muss. Mir persönlich hätte ein abweichender, historisch gefärbter Aufbau der Handlung aufregendere, wertvollere Lesestunden beschert.
Mit mir und Markus Heitz ist es irgendwie immer dasselbe. Am Ende rasseln wir immer irgendwie aneinander. Nicht beabsichtigt und nicht gravierend, aber doch so wahrnehmbar, dass ich seine Romane selten höher als mit drei Sternen bewerte. Meine Leseerfahrung mit „Des Teufels Gebetbuch“ ist demnach kein Einzelfall und eine Entwicklung, die ich mittlerweile zu erwarten gelernt habe.
Ihr solltet meine Meinung zu diesem Thriller daher mit etwas Vorbehalt aufnehmen. Meine Reibungspunkte mit Markus Heitz sind ein höchst individuelles Phänomen, das auf den Großteil der deutschen Leserschaft nicht zutrifft. Er ist nicht grundlos einer der erfolgreichsten Autor_innen unseres Landes.
Eines Tages lese ich eventuell mal wieder einen Heitz, an dem ich wirklich nichts auszusetzen habe. Ich räume ihm diese Chance gern ein, weil mir seine Bücher trotz meiner Kritik Spaß machen. Bei „Des Teufels Gebetbuch“ hat es nicht geklappt. Vielleicht beim nächsten Versuch.
Hi Elli!
Ich mochte das Buch sehr gerne! Ob ich die Hintergründe vermisst habe, kann ich jetzt gar nicht mehr so genau sagen, es ist schon eine Weile her… aber ich denke mal eher nicht. Zumindest nicht so gravierend, dass es in meine Rezension eingeflossen ist.
Von Heitz mag ich tatsächlich auch lieber die High Fantasy Reihen als die Mystery Bücher. Da hab ich schon 2-3 gelesen und so ganz überzeugt haben sie mich nicht.
Sehr genial fand ich die Ulldart Reihe, da war ich wirklich sehr begeistert!
Mein Sohn ist ein großer Fan der Zwerge. Da müsste ich die ersten beiden Bände nochmal lesen und dann endlich weitermachen. Allerdings hat er ja durchklingen lassen, dass da jetzt demnächst die Albae ins Spiel kommen. Deshalb hab ich überlegt, ob ich nicht diese Reihe vorher lesen sollte ^^
Liebste Grüße, Aleshanee
Hey Aleshanee,
in den letzten Jahren habe ich mit Heitz immer und unabhängig vom Genre Probleme, ob nun High Fantasy oder Mystery. „Ulldart“ war eine der ersten Reihen, die ich von ihm gelesen habe. Damals mochte ich sie sehr, aber ob das heute auch noch so der Fall wäre, wage ich etwas zu bezweifeln. Ich plane allerdings ohnehin keinen Reread. 😉
Von den „Zwergen“ habe ich jetzt drei Bände gelesen und muss sagen … So ganz ist es nicht meins. Die ersten beiden Bände hab ich auch rezensiert, der dritte folgt. Bisher waren die Albae darin nicht so präsent, zumindest nicht präsenter als die Zwerge, das kann ich dir verraten. Ich glaube, es ist nicht ganz so wichtig, in welcher Reihenfolge man die beiden Reihen liest, weil sie stark in einander verzahnt sind. Wahrscheinlich könnte man sogar einen „Zwerge“-Band, dann einen „Albae“-Band und wieder von vorn lesen. 😄
Liebe Grüße,
Elli
Von den Zwergen hab ich ja nur 2 Bände gelesen bisher – und dass ich da nicht weitergelesen hab heißt, dass es auch nicht so packend war wie ich gedacht hatte. Aber da mein Sohn davon so schwärmt werde ich wohl doch nochmal die beiden re-readen und dann hoffentlich weiterlesen. Er hat ja alle Bände, also hält mich nichts davon ab :D
Die Albae sind da auch nicht so präsent, aber Heitz hatte auf Facebook geschrieben, dass da wohl mehr von ihnen kommt.
Huhu,
ja, er ist ja dafür bekannt, dass er gern auch noch mal nach Jahren zu einer Reihe zurückkehrt und weiterschreibt. Sehr fanfreundlich. 😄
Liebe Grüße,
Elli
Ja, mal schauen was da kommt. Ich hatte es allerdings so verstanden, dass die Albae in den nächsten Zwergenbänden präsenter sind ;)
Ich lese an sich halt lieber zeitlich chronologisch und wenn Albae und Zwerge aufeinandertreffen und Heitz die Albae zuerst geschrieben hat, würde ich die dann eigentlich schon gerne zuerst lesen ^^
Das kann natürlich sein, ich habe ja auch erst drei Bände gelesen.
Um das Ganze jetzt endgültig aufzuklären, habe ich mir die Veröffentlichungsabfolge angesehen: Willst du strikt chronologisch vorgehen, musst du die ersten vier „Zwerge“-Bände, dann die „Albae“ und dann wieder alle „Zwerge“ ab Band 5 lesen. 😅