Cassandra Clare – City of Bones

Cover des Buches "City of Bones" von Cassandra Clare

Reihe: The Mortal Instruments #1

Autor_in: Cassandra Clare

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 442 Seiten

Verlag: Walker Books

Sprache: Englisch

ISBN-10: 1406307629

Genre: Fantasy > Urban Fantasy > Young Adult

Ausgelesen: 02.01.2014

Bewertung: ★★★☆☆

Der Büchermarkt wird aktuell regelrecht überschwemmt mit Romanen aus dem Urban Fantasy – Genre. Ganze Verlage haben sich auf oft als Reihe angelegte Unterhaltungsliteratur spezialisiert, die die Realität der Stadt mit einer übernatürlichen Handlung verbindet. Gewürzt wird das Ganze meist mit einer ordentlichen Portion Romantik, um die weibliche Zielgruppe voll und ganz zufrieden zu stellen. Selbstredend, dass nicht alle diese Bücher und Reihen lesenswert sind. Aus diesem Grund bin ich um die „The Mortal Instruments“-Reihe von Cassandra Clare lange herumgeschlichen, trotz vieler überschwänglicher Rezensionen und der Verfilmung des ersten Bandes „City of Bones“ im August letzten Jahres. Ich fürchtete, dass Handlung und Charaktere den bekannten Klischees über das Genre unterworfen sind: ein Mädchen, das nicht weiß, wie hübsch sie ist, trifft auf den klassischen „Bad Boy“ und mutiert dann an seiner Seite im Kampf mit übernatürlichen Kräften zur Heldin, wodurch er sich unsterblich in sie verliebt. Ausschlaggebend für meine Entscheidung, es doch mit „City of Bones“ zuversuchen, war letztendlich die bereits erwähnte Verfilmung. Da ich vorhabe, mir den Film anzuschauen, wollte ich sicher gehen, dass ich im Voraus die Romanvorlage kenne, um eine Vergleichsmöglichkeit zu haben.

Meine Befürchtungen lagen nicht so weit abseits der Realität, tatsächlich weißt die Handlung viele Parallelen zum Klischee auf: Die 15-jährige Clarissa „Clary“ Fray wird von heute auf morgen in die Welt des Übernatürlichen katapultiert, als sie zufällig in einem New Yorker Club die Exekution eines Dämons durch sogenannte Schattenjäger beobachtet. Gleichzeitig ist dieser Zufall ihre erste Begegnung mit Jace, der schon von Kindesbeinen an in diese Welt hineingewachsen ist. Am folgenden Tag wird Clarys Mutter entführt und Clary selbst von einem Dämon angegriffen; Clary muss sich den Schattenjägern anschließen, um ihre Mutter zu retten und herauszufinden, welche Verbindung zwischen ihr selbst und der übernatürlichen Welt besteht. Sie muss sich der Wahrheit über ihre Wurzeln stellen; an der Seite von Jace begibt sie sich auf die nervenaufreibende und gefährliche Suche nach Antworten, die nicht nur ihr gesamtes Leben verändern werden, sondern auch seines.

Trotz der klischeehaften Rahmenhandlung gefiel mir die Storyline des ersten Bandes von „The Mortal Instruments“ recht gut. Die Idee der Dämonenjäger ist zwar nicht neu, doch Clare peppte diesen altbekannten Stoff mit einigen innovativen Ideen auf, die mir so noch nicht begegnet sind. Die 442 Seiten (meiner Ausgabe) sind vollgepackt mit Action, es gibt kaum ruhige Momente und der Leser schlittert mit den Figuren durch eine aufregende übernatürliche Welt, in der Schlaf offensichtlich überbewertet ist. Unglücklicherweise ist es auch diese abenteuerliche Handlung, unter der die Charaktere leiden. Cassandra Clare konnte ihren Ideenreichtum nicht auf ihre Figuren übertragen, dadurch wirken sie etwas flach und vor allem stereotyp. Die beschrieben Ereignisse liegen so dicht beieinander, dass die Story den Charakteren gegenüber immer dominant bleibt und deren Ausarbeitung eindeutig zu oberflächlich geraten ist. Erfrischend ist diesbezüglich nur, dass sich zwischen Clary und Jace keine wirkliche Liebesgeschichte entwickelt (und dies auch nicht möglich ist), wobei ich die Wendung, die zur Veränderung ihrer Beziehung führt, fast schon zu dramatisch fand.

Zusammenfassend ist der erste Band der „The Mortal Instruments“-Reihe etwas für Freunde von Urban Fantasy aus der Sparte Young Adult. Die Geschichte ist für junge Leser geschrieben, daher kann man als Liebhaber des Genres der Autorin die fehlende Tiefe der Charaktere verzeihen. Erwachsene, die facettenreiche und tiefgründige Figuren erwarten, sollten allerdings die Finger von der Serie lassen.
Nach der Lektüre von „City of Bones“ stand ich abschließend vor der Frage, ob ich bereit bin, Cassandra Clare noch eine Chance zu geben und auch den zweiten Teil der Reihe, „City of Ashes“, zu lesen. Ich habe mich dafür entschieden, weil ich darauf hoffe, dass die Defizite der Charaktere im Verlauf der Geschichte aufgehoben werden und ich Clares Figuren besser kennenlernen kann. Ich freue mich bereits darauf, meine Eindrücke vom nächsten Band hier zu besprechen und mit euch zu teilen!

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