Cover des Buches 'The Immortals' von Jordanna Max Brodsky

Titel: „The Immortals“

Reihe: Olympus Bound #1

Autor_in: Jordanna Max Brodsky

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 436 Seiten

Verlag: Orbit

Sprache: Englisch

ISBN-13: 9780356507262

Genre: Fantasy | Urban Fantasy

Ausgelesen: 06.05.2023

Bewertung: ★★★★☆

Trivia: Infos rund um Buch und Autor_in

  • Jordanna Max Brodsky ist ein Geschichtsnerd. Sie wuchs im US-Bundesstaat Virginia auf, gar nicht weit von Mount Vernon, dem Landsitz des ersten Präsidenten der USA George Washington. In ihrer Kindheit verging kaum ein Sommer ohne einen Besuch in Colonial Williamsburg, das Freilicht- und Living History-Museum im rekonstruierten historischen Viertel der Stadt Williamsburg

  • Mit der griechischen Antike kam sie ebenfalls früh in Kontakt: Im Alter von sechs Jahren schenkten ihr ihre Eltern das Buch „D’Aulaires‘ Book of Greek Myths“, eine kinderfreundliche Sammlung griechischer Sagen. Von da an war sie im besten Sinne besessen von der altgriechischen Mythologie, denn sie liebte die fantastischen, magischen Erzählungen über die Götter und Göttinnen des Olymps.

  • Es dürfte dementsprechend niemanden in Brodskys Familie überrascht haben, als sie ihr Studienfach festlegte. Sie studierte Geschichte und Literatur an der renommierten Eliteuniversität Harvard. Dort fokussierte sie sich auf das 19. Jahrhundert, doch ihre Liebe zur Antike verlor sie nie.

  • Nach ihrem Studium zog Jordanna Max Brodsky nach New York City – in die älteste Stadt der USA. Zuerst wunderte sie sich darüber, dass ausgerechnet diese Stadt so wenig Historie zu bieten hatte. Dann erkannte sie jedoch, dass sie nur genauer hinschauen musste, um all die Geheimnisse und Geschichten Manhattans zu finden. Ihr ging auf, dass ihre neue Heimat der perfekte Ort ist, um sich zu verstecken – auch für antike Götter und Göttinnen. So entstand die Idee für „The Immortals“, den ersten Band ihrer „Olympus Bound“-Trilogie.

Deutsche Inhaltsangabe zu „The Immortals“

Seit langer Zeit lebt Selene DiSilva zurückgezogen in New York City, abseits der Welt, die sie einst kannte. Sie meidet die Menschen, hat keine Freunde und versucht, ihre Vergangenheit so weit wie möglich hinter sich zu lassen. Doch als sie eines Morgens am Ufer des Hudson Rivers die Leiche einer jungen Frau entdeckt, wird ihr schmerzhaft bewusst, dass es Kräfte gibt, die sie nie vergessen lassen werden, wer sie wirklich ist. Das Opfer wurde verstümmelt und mit einem Lorbeerkranz geschmückt – Hinweise auf einen Ritualmord, dessen Ursprung in einer antiken griechischen Zeremonie liegt.

Selene kann das Versprechen, das sie einst gab, nicht länger ignorieren. Die Polizei tappt im Dunkeln – sie wissen nicht, was auf dem Spiel steht. Erfüllt von einer alles verzehrenden Wut, die sie schon viel zu lange nicht mehr spürte, macht sich Selene selbst auf die Jagd. Sie erhält unerwartet Unterstützung von Theo Schultz, einem Professor für Altertumswissenschaften, mit dessen Hilfe es ihr gelingt, das Ritual zu entschlüsseln. Was die Spuren enthüllen, deutet nicht nur darauf hin, dass es weitere Leichen geben wird. Das Ritual könnte den Lauf der Welt verändern. Denn irgendjemand hat es darauf abgesehen, uralte Mythen wieder zum Leben zu erwecken …

Seit langer Zeit lebt Selene DiSilva zurückgezogen in New York City, abseits der Welt, die sie einst kannte. Sie meidet die Menschen, hat keine Freunde und versucht, ihre Vergangenheit so weit wie möglich hinter sich zu lassen. Doch als sie eines Morgens am Ufer des Hudson Rivers die Leiche einer jungen Frau entdeckt, wird ihr schmerzhaft bewusst, dass es Kräfte gibt, die sie nie vergessen lassen werden, wer sie wirklich ist. Das Opfer wurde verstümmelt und mit einem Lorbeerkranz geschmückt – Hinweise auf einen Ritualmord, dessen Ursprung in einer antiken griechischen Zeremonie liegt.

Selene kann das Versprechen, das sie einst gab, nicht länger ignorieren. Die Polizei tappt im Dunkeln – sie wissen nicht, was auf dem Spiel steht. Erfüllt von einer alles verzehrenden Wut, die sie schon viel zu lange nicht mehr spürte, macht sich Selene selbst auf die Jagd. Sie erhält unerwartet Unterstützung von Theo Schultz, einem Professor für Altertumswissenschaften, mit dessen Hilfe es ihr gelingt, das Ritual zu entschlüsseln. Was die Spuren enthüllen, deutet nicht nur darauf hin, dass es weitere Leichen geben wird. Das Ritual könnte den Lauf der Welt verändern. Denn irgendjemand hat es darauf abgesehen, uralte Mythen wieder zum Leben zu erwecken …

Buchnotizen: Stärken, Schwächen und Reflexionen

  • Endlich mal wieder richtig gute Urban Fantasy!

    Manchmal zweifle ich sehr am Genre der Urban Fantasy. Manchmal bin ich kurz davor, die Flinte ins Korn zu werfen und nie wieder einen UF-Roman zur Hand zu nehmen. Aber dann kommt ein_e Autor_in wie Jordanna Max Brodsky mit einem Buch wie „The Immortals“ um die Ecke und erinnert mich daran, wieso ich das Genre eigentlich sehr mag. Hach, das war so eine tolle Lektüre! Das hat so viel Spaß gemacht! Endlich mal wieder starke, überzeugende Urban Fantasy mit einer glaubwürdigen Heldin, einem tatsächlich durchdachten Kriminalfall und einem faszinierenden alternativen Worldbuilding. Immer wieder schön zu sehen, dass es das noch gibt.

  • Kriminalfall mit echter Substanz:

    Aus meiner Sicht ist „The Immortals“ eine großartige und vor allem ausgeglichene Mischung aus Fantasy und Krimi. Viele UF-Romane nutzen Krimi-Elemente lediglich als Aufhänger oder Katalysator für eine Handlung, die sich dann hauptsächlich auf das (Liebes-) Leben der Figuren fokussiert. Ich finde das meist äußerst enttäuschend, daher freute ich mich sehr darüber, wie gelungen der Krimi-Part in „The Immortals“ ist. Für mich war das Konzept des Falls im perfekten Maße gleichzeitig undurchsichtig und lösbar: Ich konnte miträtseln und hatte bezüglich einiger Details sogar den richtigen Riecher, wurde von der finalen Auflösung aber trotzdem überrascht.

    Ich fand die Ermittlungen von der ersten bis zur letzten Seite mitreißend und war besonders fasziniert davon, wie altgriechische Rituale Schlüsse über die nächsten Schritte des_der Täter_in ermöglichten. Das war wirklich mal ein unkonventioneller Ansatz – und unerwartet lehrreich, weil Jordanna Max Brodsky an diesem Beispiel illustriert, wie religiöse Praktiken in die antike griechische Kultur integriert waren und wie der Glaube im Alltag ausgeübt wurde. Die Autorin hat hier ganze Arbeit geleistet und mich daran erinnert, wie spannend ein guter, übernatürlicher Krimi sein kann.

  • Griechische Mythologie modern interpretiert:

    Die Sagen und Legenden des antiken griechischen Pantheons begleiten mich seit meiner Kindheit. Wie die Autorin habe ich die Geschichten über die fehlbaren Götter und Göttinnen des Olymps immer geliebt. Deshalb landete „The Immortals“ auf meiner Wunschliste, deshalb habe ich den Auftakt der „Olympus Bound“-Trilogie gekauft. Ich wurde nicht enttäuscht. Ich mochte, wie Jordanna Max Brodsky griechische Mythologie in jeden Aspekt ihrer Geschichte einfließen lässt, von der bereits erwähnten Konstruktion ihres Kriminalfalls bis zum Worldbuilding.

    Die Idee, dass göttliche Wesen der Antike auf Erden wandeln, ist natürlich nicht neu. Mir gefiel dennoch, was Brodsky im Rahmen ihres modernen Settings daraus macht, denn sie greift zielsicher die faszinierendsten Fragen auf. Wie würden sich die Möglichkeiten einer globalisierten, digitalisierten Welt auf die Beziehungen eines familiär so eng verbundenen Pantheons auswirken? Wenn ihre Macht vom Glauben der Menschen abhängt, welchen Göttern und Göttinnen konnten Fortschritt und Aufklärung nichts anhaben, wessen Domänen sind noch immer relevant, und wessen nicht? Mir erschien Brodskys Ansatz konsequent und plausibel.

  • Die vielen Gesichter der Artemis:

    Im Zentrum von „The Immortals“ steht Artemis, die Göttin der Jagd, des Mondes und des Waldes, Beschützerin der Frauen und Kinder. Das verraten bereits die Kapitel, denn jedes trägt einen der vielen Beinamen der Göttin als Titel. Ein schönes, liebevolles Detail, das ihre Vielseitigkeit subtil betont. Ich kann voll und ganz nachvollziehen, warum Jordanna Max Brodsky Artemis als zentrale Gottheit ihrer „Olympus Bound“-Trilogie wählte. Meiner Meinung nach ist sie aus der zeitgenössischen Perspektive eine besonders spannende Figur, weil sie die Personifizierung des weiblichen Zwiespalts zwischen traditionellen, patriarchalisch geprägten Frauenbildern und modernen Vorstellungen feministischer Selbstbestimmung darstellt.

    Es hat mir großen Spaß gemacht, Artemis‘ historische und aktuelle Rolle gemeinsam mit Brodsky ausführlich und gründlich zu analysieren. Es war faszinierend, ihr Gewaltpotenzial im Spannungsfeld gesellschaftlicher Konventionen zu erforschen und den Stellenwert ihrer Jungfräulichkeit im Rahmen eines modernen Selbstfindungsprozesses zu bewerten. In dieser Hinsicht hat schon „The Immortals“ sehr viel zu bieten – ich bin äußerst neugierig, welche Denkanstöße in den beiden Folgebänden noch auf mich warten.

Leseempfehlung?

Ich kann euch „The Immortals“ wärmstens empfehlen – vorausgesetzt, euch interessieren antike griechische Mythologie und Kultur. Aber wenn das nicht euer Thema ist, werdet ihr wahrscheinlich ohnehin nicht zu diesem Buch greifen. Haben euch altgriechische Sagen hingegen nie ganz losgelassen, werdet ihr mit dem Auftakt der „Olympus Bound“-Trilogie bestimmt auf eure Kosten kommen. Mich erinnerte die Lektüre an die „Percy Jackson“-Romane von Rick Riordan – nur erwachsener, femininer und ernsthafter. Ich fand „The Immortals“ wirklich großartig, freue mich auf die Folgebände und bin mir sicher, dass auch ihr die Geheimnisse einer unsterblichen Jagdgöttin zu schätzen wissen werdet.

Für Fans von …

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