Ich habe dem Hype um George R. R. Martins populäre High Fantasy Reihe „A Song of Ice and Fire“ sehr lange widerstanden. Es gibt eigentlich keinen plausiblen Grund dafür. Ich empfand einen diffusen Widerwillen der Reihe gegenüber, der einfach damit zu tun hatte, dass alle Welt sie in den Himmel lobt. Die Verfilmung als Serie machte es noch schlimmer, weil plötzlich sogar Menschen davon schwärmten, die sonst kaum oder gar nicht lesen. Das war kleinlich, ich weiß. Ende letzten Jahres habe ich dann nachgegeben und den ersten Band gekauft. Die Neugier siegte. Doch bis ich bereit war, „A Game of Thrones“ auch zu lesen, musste noch einmal einige Zeit vergehen.
Lord Eddard Stark von Winterfell wäre vollauf zufrieden gewesen, sein Leben lang über seine Ländereien im kalten Norden zu herrschen, Seite an Seite mit seiner Frau Lady Catelyn und umgeben von seinen Kindern. Doch das Schicksal hat andere Pläne. Als Lord Jon Arryn, die Hand des Königs, überraschend verstirbt, kündigt König Robert Baratheon seinen Besuch in Winterfell an. Der König und Eddard sind alte Freunde, Waffenbrüder, haben sich jedoch viele Jahre nicht gesehen. Eddard vermutet, dass Robert den weiten Weg nach Winterfell nicht ohne Grund auf sich genommen hat. Er behält Recht. Robert erwartet von ihm, dass er das Amt der Hand übernimmt.
Obwohl Eddard keinerlei Interesse daran hat und den Norden nicht verlassen möchte, bleibt ihm keine andere Wahl, denn er ist einer perfiden Verschwörung auf der Spur. Der plötzliche Tod Jon Arryns war scheinbar nicht natürlichen Ursprungs. Er wurde ermordet. Eddard und Catelyn verdächtigen Haus Lannister, die machthungrige Familie der Königin. Welche Geheimnisse könnte Lord Arryn aufgedeckt haben, die ihn das Leben kosteten? Eddard begibt sich in das Herz der Macht. Das gefährliche Spiel der Throne beginnt …
Lord Eddard Stark von Winterfell wäre vollauf zufrieden gewesen, sein Leben lang über seine Ländereien im kalten Norden zu herrschen, Seite an Seite mit seiner Frau Lady Catelyn und umgeben von seinen Kindern. Doch das Schicksal hat andere Pläne. Als Lord Jon Arryn, die Hand des Königs, überraschend verstirbt, kündigt König Robert Baratheon seinen Besuch in Winterfell an. Der König und Eddard sind alte Freunde, Waffenbrüder, haben sich jedoch viele Jahre nicht gesehen. Eddard vermutet, dass Robert den weiten Weg nach Winterfell nicht ohne Grund auf sich genommen hat. Er behält Recht. Robert erwartet von ihm, dass er das Amt der Hand übernimmt.
Obwohl Eddard keinerlei Interesse daran hat und den Norden nicht verlassen möchte, bleibt ihm keine andere Wahl, denn er ist einer perfiden Verschwörung auf der Spur. Der plötzliche Tod Jon Arryns war scheinbar nicht natürlichen Ursprungs. Er wurde ermordet. Eddard und Catelyn verdächtigen Haus Lannister, die machthungrige Familie der Königin. Welche Geheimnisse könnte Lord Arryn aufgedeckt haben, die ihn das Leben kosteten? Eddard begibt sich in das Herz der Macht. Das gefährliche Spiel der Throne beginnt …
„A Game of Thrones“: Ein Meisterwerk – ich war so blind!
Gott, war ich dämlich. Ich hätte wissen müssen, dass „A Game of Thrones“ und die Reihe „A Song of Ice and Fire“ die perfekte Lektüre für mich sind. Wie konnte ich nur so verbohrt sein? Ich hätte schon viel früher in die phänomenale Welt von George R. R. Martin eintauchen können und habe es aus eigener Blödheit abgelehnt. Ich kann nur den Kopf über mich selbst schütteln. Doch glücklicherweise werden Bücher ja nicht schlecht und ich konnte diese exorbitante Fehleinschätzung meinerseits korrigieren.
Ich denke, ich wusste bereits auf der ersten Seite, dass „A Game of Thrones“ wie geschaffen für mich ist. Ich glitt ganz flüssig und problemlos in die Geschichte hinein, musste mich überhaupt nicht akklimatisieren und fand mich sofort zurecht. Martin hat eine großartige Art und Weise, seine Leser_innen von der ersten Sekunde an zu fesseln und regelrecht in sein Buch hinein zu saugen. Ich bin begeistert, mit welcher Leichtigkeit er einen soliden, kontinuierlichen und ruhigen Spannungsbogen konstruierte. Die Ereignisse überschlagen sich nicht, sie entwickeln sich natürlich auf anhaltend hohem Niveau. Er braucht keine reißerischen Actionkicks, sondern integriert an strategisch sinnvollen Stellen wohl durchdachte Spannungshochs.
Er erschafft eine bombastische, greifbare Atmosphäre und malt ein Landschaftsgemälde mit Worten. Jedes Fleckchen seiner Welt hat einen eigenen, realistischen Charakter, von der eisigen Härte der Mauer am nördlichen Rand der Sieben Königreiche bis zur endlosen Weite des Dothrakischen Meers. Inmitten dieser wilden Schönheit spielen die Menschen ihr Spiel um Macht und Einfluss. Ich liebe die vielen Intrigen und Geheimnisse; in Westeros hat jede_r Dreck am Stecken, von den Kindern mal abgesehen, die einfach noch nicht alt genug sind, um bereits Leichen in ihrem Keller anzuhäufen. Noch. Selbst in den Jüngsten sehe ich schon jetzt das Potential zu einer weiteren Generation der Ränkeschmiede und kann es kaum abwarten zu erleben, wie sie erwachsen werden.
Werden sie auch nur ansatzweise so verschlagen und manipulativ wie ihre Eltern, sehe ich schwarz für eine friedliche Zukunft. Die Animositäten zwischen den Familien haben fast schon Tradition; jedes Haus verfolgt eigene Ziele und Pläne. Dadurch fiel es mir leicht, die vielen Figuren auseinander zu halten, denn sie erschienen mir real und wahrhaft lebendig. Kein einziger Charakter ist nur oberflächlich oder nachlässig gezeichnet – George R. R. Martin schreibt keine Komparsen. Er schreibt dominante, präsente, starke Persönlichkeiten, die meine Aufmerksamkeit nicht nur eroberten, sondern nachdrücklich einforderten.
Aus Handlung und Figuren ergab sich so das Gesamtbild einer hochgradig komplexen Geschichte, die ihr wahres Gesicht meiner Ansicht nach noch gar nicht gezeigt hat. „A Game of Thrones“ scheint die Dokumentation extensiver Familienfehden und Machtkämpfe zu sein, doch ich bin sicher, deutliche Hinweise auf eine wesentlich unheimlichere, gefährlichere Entwicklung erkannt zu haben. Winter is coming …
„A Game of Thrones“ ist ein Meisterwerk. Ich flippe (innerlich) völlig aus, wenn ich daran denke, dass da eine ganze Reihe auf mich wartet, jeder einzelne Band ähnlich brillant wie der erste. Ich kann nicht glauben, dass ich mich so lange gewehrt habe und begreife nicht, wie ich so blind sein konnte. Den ersten Band wollte ich nicht mehr aus der Hand legen und ich verkünde hiermit stolz, dass ich nun auch zu den Infizierten gehöre. Und zu den coolen Kids. 😉
Wer High Fantasy liebt, muss „A Game of Thrones“ einfach lesen. Obwohl die Geschichte bisher nur dezente übernatürliche Elemente enthält, hat sie alles, was wir an diesem Genre so sehr schätzen. Der erste Band ist ein schriftgewordenes Versprechen auf all das, was da noch kommen mag. Macht nicht den gleichen Fehler wie ich. Versagt euch „A Game of Thrones“ nicht, nur, weil euch der Hype nervt. Der Hype besteht zu Recht. Das Buch verdient ihn, wird ihm gerecht und übertrifft ihn noch.
Oh, ich beneide dich darum, die Bücher zum ersten Mal zu lesen ;) die nächsten Male sind auch gut, aber das erste Mal, wenn man noch nicht weiß, was einen erwartet, hach … :D
Wünsche dir ganz viel Spaß dabei! Und dann hoffe ich noch, dass bald der nächste Band erscheint, den ich dann zum ersten Mal lesen kann :)
Hey,
das Gefühl kenne ich. :D
Ich hab eben noch mal nachgesehen, soweit ich weiß, ist noch kein Veröffentlichungsdatum bekannt. Weder für die englische, noch für die deutsche Version…
Viele liebe Grüße,
Elli
Ach, Elli!
Ich liebe deine Rezensionen wegen eingebauten Worten wie „Animositäten“ und Sätzen wie „…sondern integriert an strategisch sinnvollen Stellen wohl durchdachte Spannungshochs.“
Und es ist vermutlich ganz normal, wenn wir instinktiv versuchen uns dem Hype zu entziehen. Ich werde auf den GoT-Zug nicht aufspringen, wenn auch einfach aus dem Grund, dass High Fantasy mich nicht wirklich reizt. Aber schön, dass du wieder was gefunden hat, das deiner Leserseele Nahrung gibt. :)
LG, m
Huhu :)
Solche Formulierungen sind dem analytischen Part meines Ichs zu verdanken. :D
Vermutlich schon, aber in diesem Fall war es wirklich einfach nur dämlich.
Ich freue mich auch, dass ich meine Meinung ändern musste und GoT einfach fantastisch ist. :)
Viele liebe Grüße,
Elli
Hallo :D
da ist deine Rezi! :) Deine Begeisterung ist echt spürbar! Ganz so begeistert war ich nicht vom ersten Band der Reihe aber ich will auch weiterlesen! Vor allem weil die Bücher, meiner Meinung nach, dann doch noch besser sind als die Serie.
Täusch dich bei den Kindern mal nicht, dem Autor ist einfach alles zuzutrauen (und ich rechne in der Zwischenzeit beim lesen von GoT schon mit dem Schlimmsten, werde dann aber trotzdem noch überrascht…)
Liebe Grüße
Hey,
ich hab die Serie nie gesehen, weil ich mir von Anfang an vorgenommen habe, erst die Bücher zu lesen. Ich weiß noch nicht, ob ich das nach der Lektüre noch nachhole. :)
Nein, keine Sorge, ich unterschätze George R.R. Martin ganz bestimmt nicht. Im Augenblick sind die Kids eben noch intrigenfrei, aber ich bin sicher, es dauert nicht lange, bis sich das ändert. ;)
Viele liebe Grüße,
Elli
Guter Plan :)
Ich hab sie zwangsläufig mit angeschaut als sie lief. Und dann wollte ich auch die Bücher mal lesen!
Stimmt, im Augenblick sind sie noch nett. Aber ich ahne irgendwie das schlimmste! Das ist echt schlimm, man hofft eigentlich das beste, rechnet aber eigentlich schon mit dem Schlimmsten und dann kommt es noch schlimmer…
Liebe Grüße
Huhu liebe Elli!
Es freut mich wirklich total, dass du auch auf den Zug aufgesprungen bist und es nicht bereust! Die Reihe hat deine Lobeshymne eindeutig verdient (:
Ich kann dir die Serie auch sehr empfehlen, aber vielleicht erst nachdem du alle Bücher gelesen hast. Ich habe es parallel gelesen und geschaut und das war nicht ganz so eine gute Idee :D
Liebe Grüße, Anna (:
Huhu Anna,
ich weiß es noch nicht. Bevor ich die Serie bis zum letzten erschienenen Band gelesen habe, werde ich mir die Serie sicher nicht ansehen. Danach… vielleicht, wenn ich es nicht mehr aushalte, auf den nächsten Band zu warten. ;)
Viele liebe Grüße,
Elli
Hey,
mir ging es genau wie dir! Auch ich habe die Bücher lange links liegen lassen und dann schon nach den ersten Seiten bemerkt, dass ich da eindeutig etwas verpasst habe! Bisher habe ich auch erst den ersten Band gelesen und bin schon genauso begeistert wie du :-)
Liebe Grüße
Lisi
Hach ja, Band 1 habe ich so… Mitte 2014 oder so? Für 50c gebraucht auf Englisch bei einem Uni-Bücherflohmarkt gekauft, weil ich dachte: „Wird gehypet, kostet nur 50c, du betreibst einen Weltenbaublog, irgendwann solltest du das mal lesen“.
Die Reihe hat mich dann sowas von infiziert… Warte ab, bis du alle fünf Bände durch hast, obwohl jedes den Umfang eines soliden Ziegelsteins hat, und zwar in atemberaubender Geschwindigkeit, weil du einfach überall mit diesem Buch sein willst, weil dich die Spannung nicht mehr loslässt!
[…] sich nicht richtig an, ihn höher zu bewerten und damit auf eine Stufe mit wahren Meisterwerken wie „A Game of Thrones“ von George R.R. Martin oder „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel zu stellen. Auf seine Weise […]
[…] muss hier einfach “A Game of Thrones” (A Song of Ice and Fire #1) von George R.R. Martin nennen. Nach all den Jahren, in denen ich mich […]
[…] allen voran für Königin Cersei Lannister, über die ich intensiv nachgedacht habe. Im ersten Band „A Game of Thrones“ wirkte Cersei wie eine egoistische, skrupellose Schlange, die Westeros als Schauplatz ihrer […]