Charlaine Harris – Vampirmelodie

Cover des Buches "Vampirmelodie" von Charlaine Harris

Reihe: Sookie Stackhouse #13

Autor_in: Charlaine Harris

Format: Taschenbuch

Seitenzahl: 384 Seiten

Verlag: dtv

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3423215003

Genre: Fantasy > Urban Fantasy

Ausgelesen: 08.04.2014

Bewertung: ★★★★★

Sookie Stackhouse war nach Anita Blake erst meine zweite Urban Fantasy Heldin. Meine Güte, was war ich positiv überrascht. Mir war nicht klar, dass es weder Anitas Härte noch ihre Skrupellosigkeit braucht, um einen guten Urban Fantasy Roman zu schreiben. Sookie, die gedankenlesende Kellnerin aus Bon Temps, Louisiana lehrte mich, dass sich auch eine warmherzige, fröhliche und etwas naive Protagonistin in der Welt der Supras behaupten kann. Die Autorin Charlaine Harris zeigte mir, dass es so etwas wie ein Spektrum der Urban Fantasy Heldinnen gibt, auf dessen Skala Anita das eine Ende darstellt und Sookie das andere. Folglich begleitete ich Sookie eifrig und erlebte mit ihr Abenteuer, die sowohl aufregend und gefährlich als auch witzig waren.

„Vampirmelodie“ ist nach 14 Jahren nun das fulminante Finale der Serie. Nachdem Sookie im vorangegangenen Band das Cluviel Dor, das ihr von ihrer Großmutter hinterlassen wurde, opferte, um Sam nach einem brutalen Kampf ins Leben zurückzuholen, herrscht zwischen ihr und ihrem vampirischen Freund Eric dicke Luft. Doch damit nicht genug, wird vor dem Merlotte’s die Leiche von Sookies ehemaliger Freundin Arlene entdeckt und alle Indizien deuten darauf hin, dass Sookie selbst den Mord begangen hat. Im Folgenden muss Sookie alles daran setzen, sich von dem Verdacht zu befreien und deckt dabei einen perfiden Rachefeldzug gegen sie auf …

Band 13 der Sookie – Stackhouse – Reihe verdient meines Erachtens nach ohne weiteres eine 5 – Sterne – Bewertung aufgrund Charlaine Harris‘ unglaublichem Mut, die Serie enden zu lassen. Es gehört viel dazu, sich nach 14 Jahren von einer Protagonistin und ihrem Universum zu verabschieden und sie endlich ein friedfertiges, glückliches Leben führen zu lassen. Diese Courage nötigt mir großen Respekt ab und überzeugt mich davon, dass Sookie für Harris auf gewisse Weise zu einer Freundin geworden ist, der sie nur das Beste wünscht. Natürlich war ich traurig, die gedankenlesende Kellnerin nun gehen lassen zu müssen, aber ich halte es für die richtige Entscheidung. Außerdem empfand ich Harris‘ Finale als absolut angemessen und würdig, was für mich den Abschied leichter gestaltete. Die Handlung ist gewohnt spannend und mitreißend, wobei ich es sehr erfrischend fand, dass die Vampire eine eher untergeordnete Rolle spielten. Sookies Leben steht komplett im Fokus; sie stellt sich die Frage, wie ihre Zukunft aussehen soll und erkennt, dass diese nicht auf ewig von vampirischer Politik bestimmt sein darf. Dementsprechend fand ich auch, dass Sookie sich in „Vampirmelodie“ recht erwachsenen verhält und wesentliche Entscheidungen weniger impulsiv fällt. Obwohl sie weiterhin eine Figur ist, die eher auf ihr Bauchgefühl hört, als rationalen Pragmatismus dominieren zu lassen, hatte ich durchaus das Gefühl, dass Sookie eine überzeugende Entwicklung durchgemacht hat, die natürlich auch mit dem Finale der Serie nicht abgeschlossen ist.
Darüber hinaus war ich sehr beeindruckt, dass Charlaine Harris tatsächlich eine Möglichkeit gefunden hat, alle relevanten noch lebenden oder zumindest untoten Charaktere der Reihe noch einmal auftreten zu lassen und so ein Ende zu schaffen, das allen gerecht wird.

Sookie Stackhouse wird in meinem Bücher – Herzen immer einen Platz haben und ich werde mir auf jeden Fall die Zeit nehmen, die komplette Serie noch einmal am Stück zu lesen. Ich gönne Sookie ein glückliches Leben und so verabschiede ich mich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Sie hat nun endlich ihren Platz in der Welt gefunden; hat erkannt, wer sie ist und dass sie nicht allein gegen die Widrigkeiten ihrer Existenz kämpfen muss.
Meines Erachtens nach sollten alle LeserInnen, die Sookies Entwicklung über die Jahre hinweg verfolgt haben, dieses großartige Finale ebenfalls lesen und erfahren, dass sie nun endgültig angekommen ist, denn nichts geringeres verdient sie.

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