Montagsfrage: In welchem Format liest du am liebsten?

Hallo ihr Lieben 😊

Solltet ihr euch gefragt haben, wo ich letzte Woche gesteckt habe – ich war so eingebunden in den Pitch meiner Agentur, dass mich der Gedanke ans Bloggen ins Schwitzen brachte. Denn ja, ich hatte es angekündigt und es ist passiert. Wir wurden zum persönlichen Präsentationstermin eingeladen und durften unser Konzept vortanzen. Und da ich das Konzept in- und auswendig kenne, besser als kaum jemand sonst in der Agentur, war ich dabei.

Es war mein erster Pitchtermin, daher war ich nachvollziehbarerweise sehr aufgeregt. Also habe ich das vergangene Wochenende dazu genutzt, mich vorzubereiten und meinen Part in der Präsentation einzuüben. Ich hatte mental keine Kapazitäten für die vergangene Montagsfrage, die meinem Eindruck nach ohnehin eine längere Antwort verlangt hätte. Deshalb habe ich entschieden, auszusetzen und mich lieber auf den Pitch zu konzentrieren.

Meinem Empfinden nach hat sich das ausgezahlt. Die Präsentation am Dienstag lief gut, ich war sicher und hatte meine Aufregung im Griff. Die Kund_innen waren auch super nett, sehr wohlwollend und zeigten sich begeistert von unseren Ideen. Das Feedback von meinen beiden Kolleginnen, die mit mir vor Ort waren, war ebenfalls positiv. Kurz gesagt: Sollten wir das Ding nicht gewinnen, liegt es nicht an mir. 😄 Nun geht es „nur“ noch ums liebe Geld, denn es gibt natürlich Mitbewerber_innen und die Kund_innen werden sich für diejenigen entscheiden, die ihnen das ihrer Meinung nach beste Kosten-Nutzen-Verhältnis anbieten.

Sollten wir uns einigen können, geht es bald los. Ich habe richtig Lust, auf diesem Projekt zu arbeiten und hoffe von Herzen, dass wir zusammenkommen. Drückt uns bzw. mir die Daumen! Allein schon für mein Ego wäre es der reinste Balsam, wenn ich meinen ersten Pitch auch gleich gewinne. 😉

Nach drei sehr intensiven Wochen normalisiert sich mein Arbeitsalltag nun also erst mal wieder und ich kann endlich wieder an andere Dinge denken als Zielgruppen, Newsletter-Marketing und Instagram-Formate. Ich freue mich daher, heute wieder an der Montagsfrage von Sophia von Wordworld teilzunehmen!

Habt Ihr ein Lieblings­buch­format? Und hat sich das über die Zeit verändert?

Bevor ich mit meiner tatsächlichen Antwort starte, sollten wir erst mal klären, was ich unter „Format“ eigentlich verstehe. Das Wort kann im Literaturkontext ja viel bedeuten. Für mich ist das Format die Ausgabe eines Buches nach Medium, also entweder ein Taschenbuch, ein Hardcover, ein E-Book oder ein Hörbuch. Mein Begriff eines Taschenbuchs ist weiter gefasst als die gängige Definition. Für mich sind das alle Bücher mit einem weichen, flexiblen Einband. Eigentlich sollte ich deshalb lieber „Softcover“ sagen, aber das ist für mich nicht natürlich oder naheliegend.

Obwohl man sich sicher darüber streiten könnte, ob es weitere Kategorien braucht, nutze ich ausschließlich diese vier. Ich komme damit gut zurecht und teile jedes Buch ganz automatisch darin ein, egal, ob es sich um ein Graphic Novel oder ein Kochbuch handelt. Gut, da die Begriffserläuterung nun erledigt ist, welches ist denn mein liebstes Format?

Wer dem wortmagieblog schon länger folgt, wird wissen, dass ich mit Leib und Seele ein Taschenbuch-Mädchen bin. Ich liebe Taschenbücher, ich habe sie schon immer geliebt und ziehe dieses Format jedem anderen vor. Ich warte sogar bereitwillig länger auf das Erscheinen der Taschenbuchausgabe, wenn sie später als das Hardcover und/oder E-Book veröffentlicht wird.

Diese Vorliebe hängt einerseits damit zusammen, dass ich Printausgaben weiterhin bevorzuge, obwohl ich die Vorteile von E-Books durchaus anerkenne. Kürzlich haben wir über E-Book-Piraterie diskutiert. In diesem Rahmen habe ich die These aufgestellt, dass die Bereitschaft dazu, geistigen Diebstahl zu begehen oder davon zu profitieren, dadurch begünstigt wird, dass E-Books viele Leser_innen emotional nicht ansprechen. Das trifft garantiert nicht für alle zu, aber ich erlebe es so. Ich baue unabhängig von der Geschichte eine stärkere Bindung zu Printausgaben auf als zu E-Books. Der Kauf einer Printausgabe schüttet bei mir mehr Endorphine aus als der Kauf eines E-Books. Ein Printbuch anzufassen löst etwas in mir aus, die Berührung meines Readers hingegen nicht.

Darum hatten E-Books bei mir nie eine wirklich faire Chance. Das mag irgendwie konservativ und rückschrittlich wirken, doch ich kann eben nicht beeinflussen, dass ich Prints besser erlebe als E-Books. Und das muss ich ja auch nicht, denn die Sorge des Buchmarkts, dass das E-Book den Printabsatz komplett verdrängen könnte, hat sich ja nie bewahrheitet und wird es meiner Einschätzung nach auch nicht, solange das Konzept nicht grundlegend überdacht wird. Bis das passiert, werden Printausgaben für mich immer meine erste Formatwahl sein.

Andererseits habe ich mich selbst offenbar so konditioniert, dass ich mit Taschenbüchern positivere Emotionen verbinde als mit Hardcovern. Ich mag die Griffigkeit von Taschenbüchern, die Beweglichkeit, die Alltagstauglichkeit. Es ist, als würden sich Taschenbücher an meine Hände anschmiegen, sich ganz natürlich einpassen, während ich für Hardcover – so schön und hochwertig sie sein mögen – oft Kompromisse eingehen muss. Es ist schwer zu erklären, aber für mich ist es wirklich so, dass mein Herz einen kleinen Hüpfer macht, wenn ich dieses Format anfasse. Ich lasse meine Finger lieber über weiche Einbände gleiten als über harte, starre gebundene Ausgaben.

Aus meiner Sicht ist das Taschenbuch auch viel praktischer als jedes Hardcover. Es ist ein verzeihendes Format, das weniger wiegt, Stöße aushält und sich auch mal problemlos in den übervollen Rucksack quetschen lässt. Gebundene Ausgaben vermitteln mir immer das Gefühl, dass ich vorsichtig sein muss, damit sie nicht beschädigt werden, was ziemlich paradox ist, weil die feste Bindung ja eigentlich dafür sorgen sollte, dass sie robuster sind. Den Eindruck habe ich jedoch nicht. Weil das Hardcover tendenziell teurer ist, behandle ich es wie ein rohes Ei. Handelt es sich dazu noch um eine besonders schöne, aufwendig gestaltete Ausgabe, bin ich erst recht vorsichtig und verhalte mich nicht so natürlich, wie ich es mit einem Taschenbuch tun würde.

Mir erlaubt das Taschenbuch, das Format zu vergessen, was ich beim Hardcover nicht kann. Deshalb kann ich mich dem Leseerlebnis weniger hingeben, mich weniger fallen lassen. Das hat mit der Geschichte nichts zu tun, nur mit den äußeren Umständen meiner Lektüre. Für mich sind Taschenbücher einfach bequemer, entgegenkommender. So sehr ich alle meine Bücher mit Respekt und Sorgfalt behandeln möchte, es fällt mir leichter, mir zu verzeihen, wenn ich ein Taschenbuch im Spannungshoch mal weiter biege, als ich eigentlich sollte, es mal einen Knick bekommt oder ich einen Fleck hinterlasse.

Am allerliebsten habe ich deshalb die winzigkleinen Taschenbuchformate, die es im englischsprachigen Raum häufig gibt. Ja, die haben gräuliches Recyclingpapier. Ja, das ganze Objekt ist billig produziert. Doch für mich bedeutet das, dass ich sie ohne schlechtes Gewissen im Alltag mit mir rumschleppen kann. Sie passen oft sogar in meine Jackentasche. Dadurch nehme ich sie am meisten als echte Begleiter wahr und das fühlt sich einfach gut an.

Hörbücher sind für mich hingegen ein Format, das in meinem Leben überhaupt nicht stattfindet. Für mich sind Hören und Lesen zwei ganz unterschiedliche Freizeitbeschäftigungen, die ich nicht vermische und auch nicht vermischen möchte. Zeitfenster, die ich dazu nutze, um mir etwas anzuhören, möchte ich mit anderen Kulturgütern füllen, zum Beispiel Musik oder Podcasts. Würde ich in diesen Zeitfenstern stattdessen Hörbücher konsumieren, wüsste ich nicht mehr, wann ich Musik oder Podcasts hören sollte. Darum trenne ich das konsequent. So kann ich meine Freizeit abwechslungsreicher gestalten, denn ich habe ja die Möglichkeit, die Bücher, die mich interessieren, selbst zu lesen und bin nicht auf Hörbücher angewiesen.

Ich verstehe jede_n, der_die meine Vorliebe für Taschenbücher nicht teilt. Auch ich schätze hochwertige Hardcover in Ausnahmefällen, zum Beispiel für bedeutende Klassiker. Ebenso kann ich alle verstehen, die die objektiven, praktischen Vorteile von E-Books vorziehen. Das ist eben individuell. Natürlich gibt es außerdem viele Menschen, die ohne Hörbücher gar keine Literatur konsumieren könnten oder für die dieses Format besser in ihren Alltag passt. Ich finde es toll, dass Bücher dadurch mehr Personen offenstehen. Aber für mich wird es vermutlich immer so sein, dass Taschenbücher das Format meiner Wahl sind.

In welchem Format lest ihr am liebsten?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen angenehmen Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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