Montagsfrage: Lieblingsbuch?

Hallo ihr Lieben 😊

Bevor ihr fragt: Ja, ich habe die Montagsfrage letzte Woche ausgesetzt. Unser Wochenende war ziemlich voll mit Aktivitäten, wodurch ich nicht wirklich dazu kam, meine Antwort vorzubereiten, daher habe ich mir erlaubt, die Aktion ausnahmsweise auszulassen. Diese Woche sieht das anders aus, denn hinter mir liegen dank der Kombination aus grundsätzlicher 4-Tage-Woche, Feiertag und Brückentag ganze fünf wundervolle freie Tage. Das hat mir unheimlich gut getan und ich konnte ein paar Punkte auf meiner To Do – Liste nachholen, zum Beispiel meine offenen Rezensionsnotizen.

Dementsprechend konnte ich nicht nur eine Menge Kraft und Energie tanken, sondern auch Motivation, die zusätzlich davon profitiert, dass die nächste Woche durch Pfingsten schon wieder verkürzt ist. Der Mai meint es dieses Jahr wirklich gut mit uns. Ich habe angefangen, mich gedanklich mit den Vorbereitungen meiner großen Reihenauswertung für den 10. Geburtstag des wortmagieblogs im Dezember zu befassen, mit der ich nächsten Monat beginnen möchte. Ich habe jetzt eine ungefähre Vorstellung davon, wie ich dieses Projekt angehen möchte und freue mich drauf.

Außerdem habe ich beschlossen, mal wieder meine Bibliothek auszumisten und die Bücher auszusortieren, die ich gelesen habe, aber nicht behalten möchte. Da ich irgendwie in einer radikalen Stimmung bin, schätze ich, dass relativ viele Exemplare den Auszug antreten müssen, deshalb werde ich ein Paket schnüren und es an Medimops und/oder Rebuy verkaufen, statt jedes Buch einzeln bei Tauschticket anzubieten. Das geht schneller, ist stressfreier und der Gedanke, einen Teil meiner Anschaffungskosten wieder reinzubekommen, gefällt mir durchaus.

In diesem Sinne starte ich voller Elan in die neue Woche, dieses Mal auch wieder mit der aktuellen Montagsfrage von Sophia von Wordworld!

Was antwortet Ihr Menschen, wenn sie Euch nach Eurem Lieblingsbuch fragen?

Ich werde nie nach meinem Lieblingsbuch gefragt. Ja, man sollte meinen, dass diese Frage irgendwie naheliegt, wenn die Leute erfahren, wie gern und viel ich lese, tatsächlich bekomme ich sie aber nie zu hören. Wirklich nie. Ich denke, wenn ich erzähle, dass meine private Bibliothek so um die 2.000 Bücher umfasst, ist den meisten bereits klar, dass es völlig unmöglich für mich ist, mich auf ein Lieblingsbuch festzulegen. Außerdem habe ich ja schon öfter berichtet, dass die Reaktionen auf meine Leseleidenschaft teilweise sehr merkwürdig ausfallen, weil viele Menschen sich davon irgendwie angegriffen fühlen und deshalb lieber gar nicht weiter nachfragen.

Meine Antwort heute ist daher rein hypothetischer Natur. Ich lasse mich auf das Gedankenexperiment ein: Was würde ich sagen, wenn ich nach meinem Lieblingsbuch gefragt werden würde?

Auf keinen Fall würde ich ein einziges Lieblingsbuch nennen, so viel ist mal klar. Ich habe kein Lieblingsbuch. Wie könnte ich auch, wenn es doch so viele großartige Geschichten gibt, die mir je nach Laune und Stimmung den Alltag ganz unterschiedlich versüßen? Stattdessen würde ich geduldig erklären, dass es sich mit Büchern wie mit allen anderen Unterhaltungsmedien auch verhält: Die Auswahl ist riesig und was gerade besonders gefällt, ist hochgradig individuell, phasen- und tagesformabhängig. Jede Festlegung wäre immer nur eine Momentaufnahme und eine Woche später könnte ich bereits ein ganz anderes Buch nennen.

Ich würde erläutern, dass ich deshalb zwar kein Lieblingsbuch, wohl aber ein Lieblingsgenre habe und würde die Chance nutzen, in den höchsten Tönen von der High Fantasy zu schwärmen. Sollte die Person, die mich fatalerweise nach meinem Lieblingsbuch gefragt hat, mir danach immer noch zuhören und nicht die Flucht ergriffen oder das Thema gewechselt haben, würde ich sie vermutlich fragen, was sie sich von der Antwort erhoffte. Natürlich nicht konfrontativ, sondern ehrlich interessiert. Denn was sagt die Auszeichnung als Lieblingsbuch eigentlich aus?

Aus meiner Sicht ist das eine extrem intime Frage, die – je nachdem, wie ernst sie gemeint war – sehr viel über mich und meine Persönlichkeit offenbaren kann. Vielleicht möchte ich gar nicht so tiefe Einblicke in meine Seele gewähren. Mir ist bewusst, dass das einer Person, die mich nach meinem Lieblingsbuch fragen könnte, höchstwahrscheinlich nicht bewusst wäre und die Frage unschuldig, harmlos oder eher oberflächlich gestellt worden wäre, aber wenn ich an ein paar meiner Leseerfahrungen zurückdenke, erscheint mir das ganze Thema schon hochgradig persönlich. Ein passendes Beispiel ist „The Fault in Our Stars“ von John Green, das mir enorm bei der Trauerbewältigung des Todes meiner Hündin Chilli geholfen hat.

Zudem verrät der Titel „Lieblingsbuch“ ja auch nichts über die Qualität des Buches. Nur weil mir ein Buch viel bedeutet, heißt das noch lange nicht, dass es anderen Leser_innen genauso geht. Das Wunder der Literatur besteht ja gerade darin, dass jede Lektüre das Potenzial besitzt, dass wir als Leser_innen daraus etwas ganz und gar Eigenes und höchst Individuelles machen können.

Unterm Strich würde ich die Frage nach meinem Lieblingsbuch also umgehen und lieber eine Diskussion darüber eröffnen, welchen Wert eine „richtige“ Antwort hätte. Das fände ich viel spannender als die Nennung eines einzelnen Titels.

Habt ihr eine Antwort auf die Frage nach eurem Lieblingsbuch?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen energiegeladenen Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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