Montagsfrage: Buddyreads?

Hallo ihr Lieben 😊

Argh, der April hat begonnen. Seit Monaten graut es mir davor. Beruflich wie privat platzen meine To-Do-Liste und mein Terminkalender aus allen Nähten. Vieles davon ist eigentlich ganz schön, zum Beispiel sind der Lieblingsmensch und ich zu einer Hochzeit eingeladen, aber egal, ob die einzelnen Punkte angenehm oder unangenehm sind, anstrengend wird dieser Monat auf jeden Fall. Es ist so viel zu tun, dass ich noch nicht mal vorhersagen kann, ob ich im April wöchentlich neue Rezensionen veröffentlichen kann. Ich weiß wirklich nicht, ob ich das Schreiben noch dazwischen quetschen kann.

Ich bin schon jetzt so gestresst, dass mir sogar das Lesen schwerfällt. Ich kann mich nicht gut konzentrieren, nicht gut abschalten. Das ist ein bisschen alarmierend und eigentlich ein sicheres Zeichen dafür, dass ich einen Gang runterschalten muss. Na ja. Schauen wir mal, wann ich dafür Zeit finde. 😅

Für die Montagsfrage von Sophia von Wordworld muss hingegen immer Zeit sein – zumindest an jedem Montag.

Wie steht Ihr zu Buddyreads?

Auf die Gefahr hin, nun total asozial zu wirken: Ich bin kein großer Fan von Buddyreads. Ich richte mich beim Lesen weder gern nach vorher definierten Bedinungen noch nach einer anderen Person. In einem Buch zu versinken, ist für mich die pure Entspannung (Oder sollte sie sein, wenn ich nicht gerade das Gefühl habe, dass die Tage nicht genug Stunden haben *hüstel*). Ein Buddyread verlangt ein Maß an Organisation, zu dem ich nur sehr selten und unter sehr spezifischen Voraussetzungen bereit bin. Im alltäglichen Leben bin ich ein Kontrollfreak und meist komplett durchorganisiert. Beim Lesen möchte ich das nicht. Ich will den Kontrollfreak da raushalten.

Die Notwendigkeit, Leseabschnitte festzulegen und mich daran zu halten, nach jedem Abschnitt zu unterbrechen und erst mal eine Mail zu schreiben, entspricht nicht meinem üblichen Leseverhalten. Nicht nur kann und möchte ich mein Tempo nicht so stark reglementieren, ich kann mich mitten in einer Lektüre auch oft noch nicht zu dem Gelesenen äußern. Buddyreads zwingen mich zu beidem und das nimmt mir den Spaß. Wenn ich schon im Hinterkopf habe, dass ich in so und so vielen Seiten pausieren und ein Urteil abgeben muss, kann ich das Buch nicht so genießen, als würde ich allein lesen.

Ich weiß nicht immer im Voraus, wann ich wie viel Zeit zum Lesen bereitstellen kann. Vielleicht möchte ich mich nach Feierabend spontan mit Freunden oder Kolleg_innen treffen. Vielleicht möchte ich am Wochenende lieber eine Serie schauen. Zu wissen, dass mein_e Buddyread-Partner_in auf meine nächste Mail wartet, hat immer das Potenzial, mich unter Druck zu setzen und Stress auszulösen. Dazu kommt noch, dass der Buddyread selbst ebenfalls Zeit frisst, die ich häufig nicht erübrigen möchte oder kann. Eine Mail mit meinen Gedanken zu verfassen, kostet Zeit, die ich viel lieber zum Weiterlesen nutzen möchte.

Aus denselben Gründen verzichte ich übrigens auch auf Leserunden, wobei ich diese im Vergleich zum Buddyread noch schlimmer finde, besonders, wenn sie offziell veranstaltet werden. Meine Erfahrungen waren da bisher durchweg negativ. Ich erinnere mich mit Grauen an eine Leserunde auf Lovelybooks, in der ich mich am Ende dafür rechtfertigen musste, noch keine Meinung zum aktuellen Abschnitt verfasst zu haben, weil ich im Krankenhaus lag. Die Moderatorin äußerte damals etwas pikiert, dass ich beim nächsten Mal doch bitte Bescheid sagen sollte.

Klar. Ich muss operiert werden und mein erster Gedanke ist, mich bei einer völlig Fremden dafür zu entschuldigen, dass ich einen willkürlichen Leseabschnitt nicht kommentieren kann. Kein Wunder, dass mir das Konzept suspekt erscheint und ich keine Lust auf weitere ähnliche Erlebnisse habe.

Bezüglich der Buddyreads möchte ich aber noch kurz erwähnen, dass so eine geteilte Leseerfahrung durchaus auch sehr wertvoll sein kann, was die Hürden dann aufwiegt – wenn man eine_n passende_n Partner_in findet und sich das Buch dafür eignet. Mein gemeinsamer Reread der „Harry Potter“-Reihe mit Marina aka DarkFairy war wundervoll. Der Austausch mit ihr hat mir enorm geholfen, meine Beziehung zu den Büchern zu reflektieren und neue Perspektiven zu entdecken. Regelmäßig Mails zu verfassen, ist mir trotzdem nicht immer leicht gefallen, aber das war es wirklich Wert.

Ich denke, der Reread war ein Erfolg, weil Marina und ich hervorragend harmonieren und darüber hinaus versucht haben, das ganze Unterfangen so locker sowie stressfrei wie möglich zu gestalten. Wenn ich mich also wieder einmal für einen Buddyread entscheiden würde, würde ich mich immer bemühen, eine_n Partner_in zu finden, mit der_dem ich ähnlich gut zusammen lesen kann. Auch glaube ich, dass Rereads für mich besser dafür geeignet sind als Bücher, die ich noch nicht kenne. Wenn mir die grobe Handlung bereits vertraut ist, kann ich mich einfacher auf andere Aspekte konzentrieren und habe auch weniger Schwierigkeiten mit dem Unterbrechen.

Buddyreads kommen für mich also nur unter sehr speziellen Bedingungen in Frage. Sind diese nicht erfüllt – dann lieber nicht.

Mögt ihr Buddyreads? Lest ihr regelmäßig gemeinsam mit anderen?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen stressfreien Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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