Montagsfrage: Buchtraeume?

Hallo ihr Lieben 😊

Da bin ich wieder. Meine kurzen Blog-Sommerferien sind vorbei und ich sitze virtuell erneut vor euch – als frischgebackene Hundemama. 😍 Seit einer Woche ist Saverio nun bei uns und ich kann euch sagen, der kleine Kerl ist wirklich ein Schatz. Er ist lieb, clever, anhänglich und ingesamt einfach zauberhaft. Er macht wahnsinnig rasant Fortschritte und lernt täglich dazu. Das ist extrem beeindruckend, schließlich ist er erst knapp sechs Monate alt, verfügt über die Aufmerksamkeitsspanne einer Eintagsfliege und muss sich auf eine völlig neue Umgebung einstellen. Ich will gar nicht leugnen, dass er auch anstrengend ist und natürlich nicht alles auf Anhieb richtig macht, aber wie weit wir in dieser einen Woche schon mit ihm gekommen sind, ist wundervoll.

Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht: Wir passen perfekt zusammen. Deshalb haben wir bereits entschieden, dass er bei uns bleiben wird. Diese Woche leitet seine Vermittlerin alles Nötige in die Wege. Vielleicht ist er dann schon zum Wochenende ganz offiziell unser Hund. 😊

Nebenbei läuft der normale Blogalltag wieder an. Obwohl Saverio unseren Alltag radikal auf den Kopf stellt und ich mich daran erst mal gewöhnen muss, gebe ich mein Bestes, trotzdem regelmäßig Beiträge und Rezensionen zu veröffentlichen. Morgen starten wir direkt mit einem längeren Stück zu einem Klassiker, von dem ihr sicher alle schon gehört habt. Bevor wir uns zusammen ins 19. Jahrhundert begeben, wollen wir aber erst mal der Aktualität huldigen und uns die Montagsfrage von Sophia von Wordworld anschauen, die ebenfalls aus der Sommerpause zurück ist.

Folgen Euch Geschichten in Eure Träume?

Interessanterweise folgen mir literarische Geschichten nie in meine Träume. Obwohl ich vor dem Einschlafen sehr oft über meine Bücher nachdenke, analysiere, was mir gefallen hat und was nicht und zum Teil ganze Inhaltsangaben für meine Rezensionen im Kopf schreibe, tauchen Geschichten, die ich gelesen habe, meines Wissens nie in meinen Träumen auf. Jedenfalls nicht in denjenigen, an die ich mich anschließend erinnern kann. Nicht mal früher, als ich noch ein paar Seiten im Bett gelesen habe. (Das musste ich einstellen, als der Lieblingsmensch hier einzog.)

Das ist deshalb spannend, weil mir das bei Serien und Filmen sehr wohl passiert. Da tummeln sich regelmäßig Figuren und Handlungsabschnitte in meinen Träumen. Besonders dann, wenn ich noch direkt vor dem Schlafengehen etwas angeschaut habe, das mich emotional sehr mitgerissen hat. Dieser Unterschied zwischen den beiden Medien erscheint mir signifikant, daher habe ich schon häufiger darüber gegrübelt, warum das so ist. Ich habe eine Theorie.

Ich glaube, das ich literarische und filmische Geschichten unterschiedlich verarbeite. Das ergibt ja auch Sinn, schließlich werden verschiedene Sinne angesprochen. Ich denke, dass ich beim Lesen die Verarbeitung bereits direkt nebenbei erledige, weil mein Hirn ohnehin damit beschäftigt ist, sich alles vorzustellen, was mir die Seiten vermitteln. Fantasie ist ein Muskel, den Menschen beim Lesen permanent trainieren. Vermutlich dringen Buch-Geschichten deshalb viel tiefer in mein Hirn vor, sodass es nicht mehr nötig ist, dass die Verarbeitung in meinen Träumen geschieht.

Bei Filmen und Serien muss mein Hirn hingegen viel weniger arbeiten. Ich bekomme alles auf dem Silbertablett präsentiert, muss den Muskel Fantasie nicht anstrengen und kann mich berieseln lassen. Möglicherweise ziehen diese Geschichten daher an mir vorbei, ohne dass ich wirklich reflektiere, was ich sehe. Das geschieht dann erst in meinen Träumen, weil mein Hirn nachträglich aufräumen muss.

Eine Rolle spielt dabei sicher auch die Tatsache, dass ich das Tempo von Filmen und Serien nicht bestimmen kann. Die Bilder prasseln auf mich ein, ohne dass ich mir die Zeit nehmen kann / würde, darüber nachzudenken, was ich da gerade erlebe. Das ist beim Lesen natürlich anders. Ich kann bei Bedarf innehalten, kurz resümieren, was ich erfahren habe und Abschnitte auch mehrfach lesen. Die Nachbearbeitung in meinen Träumen ist deshalb nicht nötig.

Dazu kommt außerdem, dass ich eine Lektüre viel häufiger unterbreche, was meinem Hirn wiederum die Zeit gibt, schon einen Teil abzuhaken und wegzusortieren. Das passiert ganz automatisch, weil ich mit einem Buch flexibler bin. Ich kann es überallhin mitschleppen und auch mal bloß drei Seiten lesen, bevor ich es wieder weglege, weil mir der Alltag dazwischen kommt. Das mache ich bei Filmen und Serien nicht, obwohl das heutzutage dank mobiler Geräte theoretisch möglich wäre.

Aber ich gehöre eben nicht zu den Menschen, die morgens in der Bahn vor der Arbeit noch schnell eine Folge gucken. Wenn ich anfange, mir irgendetwas anzusehen, dann nehme ich mir Zeit dafür, denn ich möchte dieses Erlebnis genießen, statt unter Zeitdruck zu sein. Gerade Serien fesseln mich meist so, dass ich unter drei Folgen normalerweise sowieso nicht rauskomme. Das lässt sich in meinen Alltag schwerer integrieren als meine aktuelle Lektüre. Auch das trägt meiner Einschätzung nach dazu bei, dass Bücher nicht in meinen Träumen landen, Filme und Serien aber schon.

Persönlich habe ich die Vermutung, dass Lesen für mein Hirn deshalb weitaus gesünder ist als das Suchten von Filmen und Serien. Ich komme im Schlaf viel besser zur Ruhe, wenn ich davor nicht noch einen Serienmarathon bestritten habe. Mein Hirn hat dann die Kapazitäten, mein eigenes Leben zu verarbeiten, statt die fiktiven Geschichten, die ich zuvor gesehen habe. Daher finde ich es eigentlich sogar richtig gut, dass meine literarischen Erlebnisse sich nicht in meinen Träumen wiederfinden.

Verarbeitet ihr eure Lektüren in euren Träumen?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen erfrischenden Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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