Montagsfrage: Blogblockade?

Hallo ihr Lieben 😊

Nach einer Woche Pause bin ich pünktlich zur Montagsfrage von Sophia von Wordworld wieder da. Letzte Woche ist die Aktion ja ausgefallen, weil sich Sophia einen kleinen Urlaub gönnte. Für mich war das tatsächlich ebenfalls eine passende Gelegenheit, um mir eine kurze Pause zu genehmigen und hinter den Kulissen in Ruhe an der nächsten Rezension zu arbeiten.

Am Ende des ersten Quartals des Jahres 2023 kann ich berichten, dass ich meine Vorsätze, mich von meinen Lese- und Blogzielen nicht unter Druck setzen zu lassen, erstaunlich gut einhalte. Ich lese was ich will, ich rezensiere was ich will und vor allem auch wann ich will. Es gelingt mir immer besser, mir mehr Zeit für eine Rezension zu geben, wenn ich sie brauche. Das habe ich diese Woche getan und freue mich, dass ich dadurch wirklich zufrieden mit meiner Besprechung von„The Last Stormlord“ von Glenda Larke bin, die ich morgen veröffentlichen werde.

Ansonsten war die vergangene Woche turbulent wie üblich. Ich hatte beruflich zwei halbtägige Workshops und kämpfe darum, dass meine To Do – Liste nicht völlig außer Kontrolle gerät. Zudem haben wir leider eine Absage zu unserem Pitch bekommen, an dem ich federführend beteiligt war. Das ist sehr schade, da ich jedoch sicher bin, dass es am Ende am Geld scheiterte und nicht an unseren Ideen, kann ich das verschmerzen. Dafür haben wir ein anderes Projekt gewonnen, an dem ich mitarbeiten werde und das ebenfalls frischen Wind in meinen Berufsalltag bringt.

Privat habe ich hingegen nicht viel zu berichten, ich muss nur noch diese Woche arbeiten und gehe dann in eine Woche entspannenden Osterurlaub. Eine Anekdote möchte ich allerdings trotzdem mit euch teilen, weil ich mich so darüber gefreut habe. Am Samstag habe ich mich mit meiner Schwester zu einem Gassiausflug getroffen. Auf dem Weg zu ihr habe ich in der U-Bahn natürlich in meiner aktuellen Lektüre „Jonathan Strange & Mr. Norrell“ von Susanna Clarke gelesen. Mir gegenüber saß ein Pärchen. Der junge Mann interessierte sich offenbar sehr für das Buch in meiner Hand, denn plötzlich verdrehte er völlig ungeniert den Hals, um auf das Cover sehen zu können.

So viel Neugier für eine Lektüre habe ich in den öffentlichen Verkehrsmitteln schon lange nicht mehr erlebt. Selbstverständlich habe ich ihm das Buch dann so hingehalten, dass er den Titel bequem lesen und sich nicht verrenken musste. Seiner Reaktion entnehme ich, dass er das Buch nicht kannte, aber darum ging es ja auch nicht. Ich fand es einfach schön, dass er gar keine Hemmungen hatte, sein Interesse deutlich zu zeigen. Angesichts dessen, dass ich weniger und weniger Leute in der Bahn lesen sehe und die meisten sich lieber mit ihren Handys befassen, war das ein positiver Moment für mich, der mir ein breites Lächeln ins Gesicht zauberte.

Nach diesem kleinen Abriss der letzten sieben Tage kommen wir nun auch schon zur heutigen Montagsfrage, in der es passenderweise auch um das Thema Blogpause im weitesten Sinne geht.

Hattet Ihr schon mal eine Blogblockade? Und wenn ja, was habt Ihr dagegen gemacht?

Wie immer müssen wir zuerst die Definition aus dem Weg räumen, bevor ich mit meiner eigentlichen Antwort starten kann. Unter einer Blogblockade verstehe ich ein kreatives Tief, das dazu führt, dass der_die Blogger_in keine Lust oder Motivation zum Bloggen hat und unter aktuem Ideen- bzw. Inspirationsmangel leidet. Kurz gesagt ist es ein Anfall von „Ich weiß nicht, was ich veröffentlichen soll und eigentlich will ich gerade auch nichts veröffentlichen.“ Für meine Antwort muss ich diese zwei Bestandteile einer Blogblockade, wie ich sie interpretiere, getrennt betrachten.

Als Buchbloggerin befinde ich mich glücklicherweise nie in der Position, keine Ideen zu haben. Da der wortmagieblog Großteils aus den Rezensionen meiner gelesenen Bücher und der wöchentlichen Montagsfrage besteht, ergeben sich meine Standard-Contentformate von selbst. In diesem Sinne habe ich noch nie eine kreative Blogblockade erlebt, weil es immer ein Buch zu rezensieren gibt und die Montagsfrage mit erfreulicher Regelmäßigkeit stattfindet. Für diese Inhalte muss ich mir nichts Neues ausdenken und komme deshalb nie in die Verlegenheit, nicht zu wissen, was ich posten soll.

Das heißt nicht, dass ich bei meinen Rezensionen keine Schreibblockaden kennen würde. Ich gebe ja schon immer offen zu, dass mir einige Besprechungen schwerfallen und ich manchmal völlig frustriert meinen Laptop anschreie, weil ich einfach keinen sinnvollen Text zustande kriege. Meine zunehmende Gelassenheit hinsichtlich meines Veröffentlichungsrhythmus hilft dabei allerdings. Je entspannter ich an eine Rezension herangehe, je mehr Zeit ich mir nehme, um meine Gedanken zu sortieren, desto unwahrscheinlicher ist eine Schreibblockade.

Andere regelmäßige Formate, zum Beispiel Beiträge zum Welttag des Buches, zu meinem Bloggeburtstag oder der Jahresrückblick, erfordern etwas mehr Hirnschmalz, wurden bisher aber noch nie Opfer einer Blogblockade. Wenn ich wirklich etwas veröffentlichen will, fällt mir auch was ein. Fällt mir nichts ein, liegt das nicht daran, dass ich kreativ blockiert wäre, sondern daran, dass ich keine Lust auf einen solchen Beitrag habe. Da ist meine Kreativität ziemlich empfindlich und damit kommen wir auch schon zur zweiten Facette der Blogblockade.

Das Gefühl, ausgebrannt zu sein und keine Motivation zum Bloggen zu finden, kenne ich nämlich durchaus. Den wortmagieblog gibt es mittlerweile seit bald 10 Jahren. Ich glaube, es ist völlig normal, dass ich in all dieser Zeit nicht permanent hochmotiviert war und bin. Ich bin bestens vertraut damit, wie es sich anfühlt, lieber etwas anderes machen zu wollen, als den nächsten Beitrag zu schreiben. In diesem Sinne läuft mir die Blogblockade immer wieder über den Weg, wir sind alte Bekannte.

Aber was tun, wenn Blogger_in keine Lust zum Bloggen hat? Meiner Erfahrung nach helfen zwei Dinge gegen so eine Blogblockade. Erstens: Sich bewusst machen, dass Bloggen ein Hobby ist. Scheinbar banal, trotzdem extrem wichtig. Solange der Blog nicht den Lebensunterhalt finanziert und lediglich in der Freizeit gefüllt wird, soll Bloggen Spaß machen und darf niemals zur Arbeit verkommen. Das Hobby muss sich dem übrigen Leben unterordnen, nicht andersherum. Für mich heißt das normalerweise, Druck rauszunehmen – wie ich es bei meinen Lesezielen und meiner Postfrequenz aktuell praktiziere.

Wenn ich lieber lesen möchte als zu rezensieren, ist das okay. Wenn mein Leben Kopf steht und ich keine Kapazitäten und Ressourcen habe, um regelmäßig Beiträge zu produzieren, ist das okay. Wenn ich eine Pause brauche, ist das okay. Ich erlaube mir, meinen Blog in meinem Tempo und meinem Lebensrhythmus zu betreiben. Entscheidend dafür ist auch, dass ich nicht allzu viel Wert auf Besuchszahlen, Likes und Kommentare lege. Natürlich freue ich mich über jedes Feedback und die faktischen Erfolge meines Blogs, aber nichts davon betrachte ich als notwendige Legitimation für die Existenz des wortmagieblogs.

Der wortmagieblog existiert, weil ich Freude daran habe. Das reicht. Mehr muss er nicht leisten. Alles darüber hinaus ist ein Extra. Ich glaube tatsächlich, dass dies das Geheimnis ist, warum ich immer noch dabei bin. Würde ich mir nicht ständig bewusst machen, dass ich niemandem gerecht werden muss außer mir selbst, niemandem verpflichtet bin und meinen Blog in allen Details genauso gestalten kann, wie es mir passt, hätte ich vermutlich schon längst so stark unter einer Blogblockade gelitten, dass ich vor ihr kapituliert hätte.

Mein zweiter Tipp gegen Blogblockaden ist eng mit dieser Einstellung verknüpft: Pausen gönnen. Ein Urlaub vom eigenen Blog kann wirklich Wunder wirken und den_die Blogger_in daran erinnern, warum er_sie gern bloggt. Ebenso kann eine inhaltliche Pause von bestimmten Formaten helfen. Wenn ich lange keine Rezensionen schreibe, weil ich an anderem Content arbeite, zum Beispiel während umfangreichen Blogprojekten oder meinem Jahresrückblick, freue ich mich richtig darauf, erneut Bücher zu besprechen. Ich stelle in solchen Zeiten immer wieder fest, wie gern ich rezensiere. Die Abwechslung inspiriert mich und verpasst mir einen neuen Schwung Motivation.

Grundsätzlich solltet ihr meiner Meinung nach aber immer analysieren, aus welchen Gründen ihr eine Blogblockade erlebt und daraus individuell passende Maßnahmen ableiten. Die Blockade ist immer nur ein Symptom, dessen Wurzeln tiefer liegen. Das ist zumindest meine Erfahrung. Vielleicht reicht es schon, einen anderen Beitrag vorzuziehen. Vielleicht braucht ihr Urlaub. Vielleicht ist ein neues Format der Schlüssel. Vielleicht müsst ihr euch aber auch einfach durch einen Beitrag durchbeißen.

Am Ende könnt ihr nur selbst wissen, was euch helfen kann, was sich gut anfühlen würde. Habt ihr das herausgefunden – macht es. Ohne Rücksicht auf Verluste, ohne auf Zahlen oder euren Ehrgeiz zu achten. Dann stehen die Chancen gut, dass ihr die Blogblockade überwindet und eure Motivation wiederfindet.

Hattet ihr in der Vergangenheit mit einer Blogblockade zu kämpfen?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen frühlingshaften Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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