Hallo ihr Lieben! :)
Ich möchte mich heute bei euch für eure lieben Glückwünsche zu meiner Hochzeit bedanken. Es erstaunt mich immer wieder, wie viel Anteilnahme ihr für mich, eine Person, die ihr (mit einer Ausnahme) nie getroffen habt, aufbringen könnt. Es ist wundervoll, wie positiv und freundlich unsere Community ist. Darum teile ich mit euch gern auch Privates, weil ich einfach weiß, dass ihr verständnisvoll und mitfühlend reagieren werdet, egal, was ich euch erzähle. Ihr seid großartig. Es lebe die Buchblogger_innen-Gemeinschaft! :D
Da wir nun schon beim Thema Positivität sind, habe ich gleich eine passende Überleitung zur heutigen Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise:
Schreibst du überwiegend Rezensionen über Bücher, die dir gefallen, oder auch über Bücher, die dir nicht gefallen?
Ich kann diese Frage kategorisch beantworten: ich rezensiere jedes Buch, das ich lese. Sehr selten mache ich eine Ausnahme, beispielsweise, wenn eine Rezension zu stark in meine privaten Erfahrungen driften würde, aber es würde mir nie einfallen, auf eine Besprechung zu verzichten, weil ich das Buch nicht mochte. Ich empfinde meinen Leser_innen, also euch gegenüber eine Verpflichtung und habe mit der Zeit gelernt, dass euch gerade negative Rezensionen oft weiterhelfen. Da das mein Hauptanliegen mit diesem Blog ist, möchte ich euch diese Entscheidungshilfe nicht verwehren. Außerdem fallen mir Texte zu Werken, die mir nicht gefielen, häufig sogar leichter. Ausgiebiges Meckern entwickelt erstaunlicherweise eine eigene Dynamik und kann eben auch Spaß machen. Ich bin mir demzufolge keiner Schuld bewusst. Ich sehe mich selbst nicht als zu unkritisch. Tatsächlich frage ich mich manchmal, ob ich nicht zu streng bin, weil ich ungern 5 Sterne rausrücke. Trotzdessen erscheinen auch hier hauptsächlich positive Rezensionen. Das liegt aber einfach daran, dass ich meinen Lesegeschmack gut kenne. Ich weiß, was mir gefallen könnte und suche danach meine Lektüre aus. Dafür werde ich mich niemals, niemals, niemals entschuldigen.
Ich kenne den Artikel, den Antonia in ihrem Beitrag anspricht und natürlich auch andere, die in dieselbe Kerbe hauen. Ich habe mich schon einmal dazu geäußert in meinem Post „Gutes kommt dreifach ODER Warum es wundervoll ist, eine Buchbloggerin zu sein“. Ich möchte mich jetzt nicht zu umfangreich wiederholen, aber durchaus noch einmal betonen, dass Buchbloggen für die meisten von uns erstens kein Beruf ist, der bestimmten Richtlinien folgen müsste, unsere Lektüreauswahl zweitens über jeden Zweifel erhaben ist und wir drittens deutlich mehr Macht besitzen, als uns gerade das Feuilleton zugestehen möchte. Manchmal habe ich das Gefühl, Redakteur_innen, die solche Artikel schreiben, sind neidisch auf die Freiheit, mit der wir lesen und rezensieren können. Für uns gibt es keine Tabus, keine Deadlines, keine vorgeschriebenen Lektürelisten. Wir lesen und besprechen, was immer wir wollen, wie immer wir wollen. Ich möchte diesen Neidhammeln gern ihre Stifte entreißen, weil sie mit ihren Kommentaren meiner Ansicht nach unnötig und künstlich Verunsicherung streuen. Wir lieben, was wir tun. Warum verlangt das eine Rechtfertigung? Ich sehe Buchblogs und das Feuilleton nicht in Konkurrenz, weil sie ganz unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Wem Fangirlen, Hypes und leidenschaftliches Schwärmen nicht zusagen, muss ja keine Blogadresse in den Browser tippen. Wer das Feuilleton als zu abgehoben empfindet, kann diese Seiten in den Zeitungen überspringen. Wo ist das Problem?
Persönlich lese ich keine professionellen Rezensionen von „echten“ Buchkritiker_innen. Mir helfen sie nicht weiter. Es bringt mir gar nichts, wenn dort der intellektuelle Anspruch oder der experimentelle Schreibstil gelobt werden, weil diese Informationen keine Emotionen übermitteln. Ist ja schön, dass es ein für die Popkultur wertvolles Buch ist, aber wie hat es denn nun gefallen? War es spannend, war es mitreißend, hat es zu Tränen gerührt? Ich ziehe Rezensionen von Buchblogger_innen vor, weil ich keine sterile Einschätzung eines Buches möchte. Ich möchte von Liebe, Hass, Leidenschaft, Trauer und dem ganzen Repertoire der Gefühle lesen, die Bücher auslösen. Es ist mir egal, ob auf einem bestimmten Blog überwiegend positive Rezensionen veröffentlicht werden. Wenn mir eine dieser Rezensionen hilft, eine Entscheidung für oder gegen eine Lektüre zu treffen, bin ich dafür dankbar. Punkt.
Schreibt ihr negative Rezensionen?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Meinungen und Kommentare und wünsche euch allen einen perfekten Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️
Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Ich blogge ja selbst nicht, aber ich profitiere unweigerlich von den Rezensionen der vielen Blogger_innen. Es sind auch gerade die negativen Beurteilungen, die mir helfen. Ich hatte schon öfter ein Buch auf meiner Wunschliste, das ich aufgrund ausschließlich negativer Rezensionen wieder von der Liste gestrichen habe.
Ich möchte an dieser Stelle gleich mal die Gelegenheit nutzen und mich bei dir stellvertretend für alle anderen fleißigen Blogger_innen bedanken. Ihr alle macht euch viel Arbeit und helft der Lesergemeinde mit euren Rezensionen. Also: vielen, vielen Dank dafür.
Hallo und guten Morgen,
deine Meinung kann ich nur abnicken. Kritik finde ich wichtig. Ich möchte auch auf meine Probleme mit dem entsprechenden Buch hinweisen und damit anderen Lesern die Möglichkeit geben, einzuschätzen, ob es etwas für sie sein könnte. Von anderen Ergüssen über literarische Verbiegungen hat man als Otto-Normal-Verbraucher nichts.
https://sommerlese.blogspot.com/2018/10/montagsfrage-84.html
Liebe Grüße
Barbara
Hey Barbara,
ich finde auch, wir müssen uns selbst die Chance zugestehen, unseren Unmut über ein Buch rauszulassen. Schließlich schreibt man Rezensionen nicht ausschließlich für Follower, sondern auch für sich selbst, um abschließen zu können.
LG
Elli
Sei gegrüßt Elli!
Ich hätte gerne hier ein Zitat aus deinem Beitrag angebracht und „Amen, Schwester“ drunter geschrieben, aber das geht nicht. Ich stimme jedem einzelnen Wort in diesem Beitrag zu. Besonders dem Teil, dass das Feuilleton und Buchblogs keine Konkurrenz sind, sondern verschiedene Zielgruppen ansprechen.
Auf meinem Blog findet man (auch wenn ich durchaus kritisch bin) nur positive Rezensionen. Aus einem bestimmten Grund:
Montagsfrage: Nur positive Rezis? || Mein Senf für die Welt
Liebe Grüße
die Ausnahme ;)
[…] wortmagieblog […]
Mehr Emotionen? Guter Gedanke für meine nächsten Rezis. ;-)
Hallo Elli,
ich lasse mich tatsächlich eher selten von Kritiken beeinflussen, egal ob es professionelle Kritiker oder Buchblogger handelt. Wenn mir ein Buch von der Handlung (Klappentext) beeindruckt lese ich es. Manchmal lasse ich mich zwar von Buchbloggern leiten (und dabei spielt es nicht einmal eine Rolle ob der entsprechende das Buch gemocht hatte oder nicht, ich kann auch durch negativen Kritiken Interesse am Buch bekommen). Aber professionelle Kritiker lese ich auch nicht (aber da ich keine Zeitung lese ist das wohl eher zufällig).
Liebe Grüße
Martin
Hey Martin,
für mich sind Buchblogger oder Leser_innen, die ihre Rezensionen auf den gängigen Plattformen veröffentlichen, definitiv eine große Hilfe. Manchmal bin ich einfach unentschlossen, ob ich es mit einem Buch versuchen soll, nachdem ich den Klappentext gelesen habe. Dann lese ich Rezensionen und je nachdem, was bemängelt oder gelobt wird, entscheide ich. Der grundsätzliche Tenor ist für mich dabei auch nicht so relevant, ich halte eher nach Punkten Ausschau, die ich entweder unerträglich oder großartig finden könnte. Ein antiquirtes Frauenbild stößt mich zum Beispiel schnell ab und wenn ich davon in einer Rezension lese, ist es eher unwahrscheinlich, dass ich das Buch auf meine WuLi setze. Ein anspruchsvoller Schreibstil hingegen wäre für mich kein Grund, das Buch auszuschließen.
LG
Elli
Hallo^^
“ Ausgiebiges Meckern entwickelt erstaunlicherweise eine eigene Dynamik und kann eben auch Spaß machen.“
Ja, das trifft es ziemlich, ziemilch gut. Und würde auch erklären, warum das Meckern über ein schlechtes Buch so viel Spaß macht :D
Lg,
Kira
Hallo Elli,
ich gebe dir ganz recht. Feuilleton-Kritiker und BuchbloggerInnen sind keine Konkurrenz. Sie bestehen nebeneinander und schreiben ganz unterschiedliche Rezensionen. Ich lese ja selten Rezis, aber wenn, dann auf Blogblogs, weil mir diese Meinungen einfach mehr geben, als „professionelle“ Zeitungskritiken.
Ich rezensiere übrigens auch alles, was ich lese – nur bei Sachbüchern mache ich eine Ausnahme. Da rezensiere ich nur das, was für meine Leser auch interessant sein könnte. Aber Sachbücher finde ich generell schwieriger zu rezensieren, weil es ja da weniger um Gefühle beim Lesen geht.
Ich wünsche dir noch eine schöne Woche!
Alles Liebe,
Emma
Hallo Elli,
herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit!
Ich rezensiere in der Regel auch alles, was ich lese, sodass ich ebenso wie du hauptsächlich positive Rezensionen schreibe, aber natürlich kommt es auch bei mir mal vor, dass ich daneben greife. Wobei es bei mir häufiger so ist, dass einer von meinen Lieblingsautoren mal ein Buch schreibt, das mir nicht so gut gefällt, sodass ich dies dann auch negativ bespreche.
Liebe Grüße
Vanessa
Hallo Elli,
leider eine Woche zu spät, aber auch von mir noch ganz herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit. Ich wünsche Euche eine tolle Zeit in der Ihr sowohl die Höhen als auch die (unweigerlichen) Tiefen geniessen könnt. Habt Freude an- und miteinander und am besten macht Ihr so weiter wie bisher, denn das funktioniert ja offenbar. ;)
Ganz liebe Grüße aus Stuttgart
Sanne