Hallo ihr Lieben! :)
Ich hatte ein zauberhaftes Wochenende. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ich war mit Freunden und Familie am Samstag nämlich in Potsdam-Babelsberg und habe mir die „Harry Potter“ – Ausstellung angesehen, die dort zurzeit auf dem Gelände der Filmstudios gastiert. Ich möchte hier nicht zu viel verraten, weil ich meine Eindrücke (und Fotos) auf jeden Fall nutzen werden, um einen Post für euch zu schreiben, aber ich wollte euch zumindest schon einmal mitteilen, dass sich der Besuch durchaus gelohnt hat. Es war außergewöhnlich, all die liebevoll gestalteten Kulissen und Requisiten live zu sehen. Solltet ihr in der Nähe sein oder einen Ausflug planen, kann ich euch nur darin bestärken. Für jeden Potterhead ist diese Ausstellung ein besonderes Erlebnis.
Zum heutigen Wochenstart halte ich mich an die Tradition und beantworte die Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise:
Hat dich schon mal das Ende eines Buches wütend gemacht?
Ja. Natürlich. Bücher sollen ja Emotionen wecken. Meist finde ich das Ende doof, wenn ich das Buch insgesamt doof fand. Eine deutliche Abhängigkeitsbeziehung. Vielleicht auch ein bisschen kategorisch. Das heißt im Klartext: je wütender mich ein Buch gemacht hat, desto wahrscheinlicher ist es, dass mich das Ende auch aufregt. Stinksauer werde ich allerdings nur in speziellen Fällen. Meine Latte für „Ich möchte dieses Buch aus dem Fenster schmeißen“ liegt ziemlich hoch und setzt normalerweise voraus, dass ich mich davon beleidigt oder veräppelt fühle. Dieses Jahr ist mir bisher einer dieser besonderen Patienten begegnet: „The Dark of the Moon“ (Chronicles of Lunos #1) von E.S. Bell. Das Buch war unfassbar langweilig. Trotz Zombie-Meerjungfrauen. Ich quälte mich fürchterlich und schaffte es nur mit Müh und Not in die letzten Kapitel. Dort erfuhr ich, dass alles, was ich bis zu diesem Punkt ertragen hatte, null und nichtig war. Die Autorin dachte offenbar, es sei ein toller schriftstellerischer Kniff, noch schnell eine überraschende Wendung einzubauen. Dumm nur, dass ihr nicht auffiel, dass sie auf diese Weise die gesamte Handlung des Romans negierte. Es erzürnte mich schrecklich, dass sie mich erst zwang, ihren langatmigen Ausführungen zu folgen, um mir dann mitzuteilen, dass die Figuren überhaupt NICHTS erreichten, weil in Wahrheit ja alles ganz anders ist und ihnen übel mitgespielt wurde. Ich hatte einige Kraftausdrücke auf der Zunge.
Meinen absoluten Tiefpunkt mit einem Ende erlebte ich hingegen mit Richard Schwartz, der einen jahrelangen Groll und ausgedehntes Schmollen nach sich zog. Schwartz ist der Autor des Zyklus „Das Geheimnis von Askir“. Ich habe diese High Fantasy – Reihe damals geliebt (das war noch vor der Gründung meines Blogs) und habe alle sechs Bände hintereinander weg gelesen. Ich war im Fieber, im Rausch und wollte gar nicht mehr aufhören. Nach all meiner Begeisterung hielt ich es kaum noch aus, zu erfahren, wie das Epos endet. Ich war gespannt wie ein Flitzebogen. Und dann endet der letzte Band „Der Kronrat“ in einem Cliffhanger. Ich rasselte ungebremst hinein. Erst konnte ich es nicht fassen. Dann tobte ich. Ich fand heraus, dass „Das Geheimnis von Askir“ direkt in einen weiteren Zyklus übergeht, in „Die Götterkriege“, dessen erster Band „Die Rose von Illian“ zu dieser Zeit natürlich noch nicht einmal erschienen war. Ich war so sauer, dass ich Jahre brauchte, um meinen Zorn zu überwinden und „Die Götterkriege“ eine Chance zu geben. Ich glaube, das war bisher wirklich der schlimmste Wutanfall, der mich jemals am Ende eines Buches packte.
Ansonsten fällt es mir tatsächlich schwer, mich an außerordentlich ärgerliche Abschlüsse zu erinnern. In meinem Gedächtnis ist meist nur die Wut auf das Buch selbst abgespeichert. Ich blende das Ende häufig aus, weil ich von einem schlechten Buch nicht mehr erwarte, dass es überzeugend endet und darüber in meinen Rezensionen generell selten schreibe. Ich vermeide es, das Ende zu verraten, egal um welche Lektüre es sich handelt. Außerdem bin ich sehr tolerant, was die Richtung der letzten Kapitel betrifft. Ich kann mich auf vieles einlassen, ob nun offenes Ende, Happy End oder Cliffhanger. Passen muss es, mehr nicht.
Habt ihr schon mal einen heftigen Wutanfall am Ende eines Buches erlebt?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen eine großartige neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️
[…] wortmagieblog […]
Deine Verärgerung am Ende von „Das Geheimnis von Askir“ kann ich nachvollziehen. Ich hatte das Glück, dass mich vorher jemand darüber informiert hatte, dass es diesen nahtlosen Anschluss-Zyklus gibt.
Ich bin im übrigen schon des öfteren einfach nur wütend gewesen, einfach weil ein Buch oder eine Reihe zu Ende war und ich das so gar nicht wollte. Ich ertappe mich dann dabei, dass ich die letzten Seiten viel langsamer lese, um das Ende hinauszuzögern.
Ich wünsche dir eine schöne Woche und freue mich schon auf deinen Ausstellungs-Bericht.
Hallo Elli,
böse Cliffhanger finde ich auch in der Tat nicht gut, gerade wenn die Serie nicht fertig ist.
Ansonsten muss ein Ende für mich irgendwie positiv sein. Ich will unterhalten werden. Wenn ich schlechte Enden will, schau ich Nachrichten. ;)
Klar, um am Emotionen zu wecken und Gefahr zu verdeutlichen, muss auch mal jemand sterben. Aber gerade im Dystopiebereich wird ja gerne mal jeder und alles abgemurkst einschließlich der Hauptfiguren. Damit kann ich mich nicht anfreunden.
LG
Torsten
Hallo Elli,
erstmal vielen Dank für deinen Besuch und Kommentar bei mir. Hab mich sehr darüber gefreut.
Deine genannten Bücher kenne ich nicht, aber weiß jetzt, dass ich darum besser einen großen Bogen machen sollte.
Mir ist es einmal passiert, dass ein Buch mich so richtig wütend gemacht hat. War ein SP-Buch und der Autor, den ich auch noch kannte, war nicht sehr begeistert über meine Rezension. Aber inzwischen hat er das Buch vom Markt genommen. Wahrscheinlich haben noch andere meine Meinung geteilt.
Liebste Grüße
Emma
Hi!
Meinst du, dass der Autorin nicht aufgefallen war, dass sie die komplette Handlung negierte? War es nicht vielmehr Absicht?
Liebe Grüße!
Da bin ich mir nicht so sicher 🤔 Ich glaube nicht, dass sie die Handlung negieren wollte, ich denke, sie wollte sie in eine Richtung lenken. Das Negieren erschien mir eher als Versehen.
LG,
Elli
Hmmm, dann stellt sich die Frage, in welche Richtung das gehen sollte. Scheint mir wirklich ein sehr diskussions- und interpretatinswürdiges Buch zu sein. :-D