montagsfrage lauterleise

Hallo ihr Lieben! :)

Ich bin frustriert. Es ist offenbar unmöglich, einen Corona-Test durchführen zu lassen und die Ergebnisse noch am selben Tag zu bekommen. Wie angekündigt, habe ich mich letzte Woche Montag und Dienstag ans Telefon geklemmt, um herauszufinden, was ich tun muss, um die Corona-PCR-Tests für unsere Sri Lanka-Reise im September zu organisieren. In der Theorie ist das in Berlin tatsächlich recht einfach: man sucht sich eine Arztpraxis, die auf Covid-19 testet, macht einen Termin und fertig, zwei bis drei Tage später erfährt man, ob man infiziert ist. Praktisch ist es in unserem Fall viel komplizierter, weil wir an einem Sonntagabend fliegen und Montag ankommen. Laut sri lankischer Tourismusbehörde darf der Test aber nicht älter als 72 Stunden sein, was insofern ein Problem ist, dass die Labore am Wochenende nicht arbeiten, für die Ergebnisse allerdings mindestens 24 Stunden brauchen. Das heißt, obwohl es überhaupt nicht schwierig ist, eine Arztpraxis oder auch direkt ein Labor zu finden, die PCR-Tests anbieten, haben wir im Grunde keine Möglichkeit, diesen innerhalb des Zeitfensters machen zu lassen und die Ergebnisse rechtzeitig vor unserer Abreise zu bekommen. Wir müssen aber nachweisen, dass wir negativ sind, um boarden und einreisen zu können.

Ich habe mich einmal quer durch Berlin und darüber hinaus telefoniert, um eine Lösung zu entwickeln. Niemand kann mir helfen, niemand weiß irgendwas. Es kann mir noch nicht mal jemand sagen, zu welchem Zeitpunkt der Test nicht mehr als 72 Stunden zurückliegen darf, zum Zeitpunkt des Reiseantritts oder zum Zeitpunkt der Einreise. Das Vergleichsportal, über das wir gebucht haben, weiß nichts, weil sie den Veranstalter nicht erreichen. Privat dringt man auch nicht zum Veranstalter vor, da hört man lediglich eine automatisierte Stimme, die mitteilt, dass sie aktuell überlastet sind und dann einfach auflegt. Die sri lankische Botschaft hat ebenfalls keine Ahnung, dort wurde mir gesagt, sie hätten noch keine Anweisungen erhalten und ich solle Ende August noch mal anrufen. Es ist zum Verzweifeln, zum Haare raufen. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich bin mir sicher, dass es für Fälle wie unseren eine Sonderregelung geben kann, aber meiner Intuition nach müsste sich darum der Veranstalter kümmern. Solange die sich totstellen, hängen wir in der Luft. Mich belastet die Situation dermaßen, dass ich seit Montag nicht mehr ordentlich geschlafen habe. Wenn es daran scheitert… Ich möchte mir nicht vorstellen, wie ich darauf reagiere. Vielleicht hat ja jemand von euch noch eine Idee?

Um mich von diesen Sorgen abzulenken, kommt mir die heutige Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise gerade recht.

Welche Tipps würdet ihr jungen (Buch-)Blogger_innen geben?

Ich glaube nicht, dass ich viele Ratschläge parat hätte, käme der Nachwuchs der Blogszene zu mir. Was ich hier mache, erscheint mir selbst nach über 6 Jahren noch ziemlich amateurhaft. Ich würde allen jungen Blogger_innen empfehlen, sich ein bisschen mit HTML, CSS, Grafikdesign und rechtlichen Anforderungen auseinanderzusetzen, aber normalerweise passiert das ohnehin irgendwann, wenn Bedarf besteht. Die Notwendigkeit einer gültigen Datenschutzerklärung und eines verlässlichen Impressums, der richtige Umgang mit Quellen und Bildmaterial und die Entscheidung, ob man mit dem Blog Geld verdienen möchte, sind Themen, die sich eines Tages von selbst ergeben – das ist zumindest meine Erfahrung und wer darauf bedacht ist, bezüglich dieser Punkte Fehler zu vermeiden, die möglicherweise zu juristischen Schwierigkeiten führen könnten, wird sich informieren. Mir wurde zum Beispiel in der Vergangenheit eine Affiliate-Partnerschaft angeboten, die ich einerseits abgelehnt habe, weil ich meinen Blog soweit wie möglich non-kommerziell halten möchte (die von WordPress geschaltete Werbung muss ich akzeptieren, solange ich über sie hoste) und andererseits, weil ich herausgefunden habe, dass ich dafür ein Kleingewerbe anmelden müsste und darauf keine Lust habe. Ich denke, ähnlich wird es bei vielen Blogger_innen ablaufen. Man beschäftigt sich mit organisatorischen Themen, wenn sie auftreten.

Der vielleicht wertvollste Hinweis, den ich geben kann, ist die Empfehlung, sich nicht allzu sehr um Traffic und Reichweite zu kümmern. Wer einen Blog als Hobby führt, tut das normalerweise erst einmal für sich selbst und obwohl wir uns natürlich alle über positive Resonanz freuen, sollten Follower-, Besuchs- und Likezahlen nicht das Maß aller Dinge sein. Habt ihr Spaß daran, über Themen zu schreiben, die euch interessieren, ist es doch gar nicht so wichtig, wie oft diese Beiträge geteilt oder geliket werden. Man kann nicht erwarten, dass jeder Post Begeisterungsstürme auslöst, weil Interessen nun mal unterschiedlich sind. Daher lautet mein Rat, bei jedem Beitrag den Wert, den er für euch selbst hat, zu priorisieren. Selbstverständlich ist es toll, wenn eine meiner Rezensionen gut ankommt und anderen Leser_innen hilft, sich für oder gegen das entsprechende Buch zu entscheiden, aber in erster Linie sind meine Buchbesprechungen für mich wichtig, weil sie mich zu einer intensiven Beschäftigung mit dem Gelesen zwingen. Das tut mir gut und verhindert, dass ich sofort wieder vergesse, was ich gelesen habe. Sogar eine Rezension, die keinen einzigen Like erhält, hat ihre Berechtigung, so enttäuscht ich davon auch wäre. Da die wenigsten Blogs, die in der Freizeit geführt werden, auf Analysewerkzeuge zurückgreifen können, wie sie große Websites nutzen, müssen Hobby-Blogger_innen wie ich damit leben, dass wir nie mit absoluter Sicherheit voraussagen können, welche Beiträge erfolgreich sein werden, weil dieser Erfolg von zahlreichen Faktoren abhängt, die wir als Privatpersonen nicht alle beeinflussen können. Beispielsweise hängen weniger Menschen vor den PCs oder Smartphones, wenn das Wetter bombastisch ist. Wie schade wäre es, würden demzufolge im Sommer alle Blogs brachliegen? Wenn ihr etwas zu sagen habt, sagt es und seid nicht traurig, wenn dieser Beitrag nicht von so vielen Personen gelesen, geliket und geteilt wird, wie ihr gehofft hattet. Er ist dennoch wertvoll.

Welche Ratschläge habt ihr für junge Blogger_innen in petto?

Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen sorgenfreien Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️

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