Hallo ihr Lieben! :)
Oh man. Dieses Conan-Projekt. Seien wir ehrlich, das wird keine Aktionswoche. Eher sowas wie ein Aktionsmonat. Ich schreibe und schreibe, sehe, wie sich immer mehr Seiten anhäufen und weiß wirklich noch nicht, wie ich diese Länge in irgendetwas umwandeln soll, dass sich tatsächlich auf einem Blog umsetzen lässt. Aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn es soweit ist. Erst mal müssen die Texte fertig werden. Ich glaube, es handelt sich wirklich um das umfangreichste Projekt, das ich je für den wortmagieblog auf die Beine gestellt habe. Ich verspreche euch, wenn es irgendwann (momentan ist nicht absehbar, wann) online geht, wisst ihr alles über Robert E. Howard und Conan den Cimmerier, was es zu wissen gibt. Witzig, dass sich die heutige Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise ausgerechnet um Kurzgeschichten dreht.
Wie steht ihr zu Kurzgeschichten?
Aktuell habe ich mit Kurzgeschichten ein extrem enges Verhältnis. Hätte mein Hirn einen Schoß, hätten sich Kurzgeschichten darauf richtig schön eingekuschelt und häuslich eingerichtet. Das liegt natürlich daran, dass Robert E. Howard beinahe ausschließlich für seine Kurzgeschichten bekannt ist und sie einen großen Anteil seines literarischen Vermächtnisses darstellen. Er war auch ein talentierter Lyriker und versuchte sich in seiner kurzen, intensiven Karriere hin und wieder an einem Roman, aber (finanziellen) Erfolg hatte er im Grunde nur mit seinen Kurzgeschichten. Ich bin gern bereit, zuzugeben, dass ich erst seinetwegen wirklich mit dieser Gattung warm geworden bin.
Eigentlich passen Kurzgeschichten nicht in meinen Lesealltag. Dachte ich zumindest immer. Ich kann das nicht einmal richtig erklären, ich hatte einfach das Gefühl, dass sie nichts Halbes und nichts Ganzes sind. Viel zu kurz für meinen Geschmack. Ich habe lange Geschichten immer bevorzugt, weil ich gern mehr Zeit mit Figuren und in Welten verbringe und den Eindruck hatte, dass Kurzgeschichten eher Momentaufnahmen sind. Sicher hat das auch bei mir mit meinen Erfahrungen in meiner Schulzeit zu tun, denn die Kurzgeschichten, die wir damals gelesen haben, waren meist wie Fenster in eine bestimmte Situation. Dass es so nicht sein muss, hat mir erst Robert E. Howard beigebracht. Er lehrte mich, dass auch kurze Geschichten vollständige Handlungen vermitteln können und nicht zwangsläufig darauf beschränkt sein müssen, dass zwei Personen am Tisch sitzen und sich unterhalten. Howard war ein Meister darin, innerhalb weniger Seiten Action und Spannung aufzubauen, Sympathie zu erzeugen und exakt die Geschichte zu erzählen, die ihm vorschwebte. Zu seiner Zeit war er der König der Kurzgeschichte.
Seinetwegen hat sich mein Respekt für diese Gattung unermesslich gesteigert. Ich glaube mittlerweile, dass sie die schwierigste Disziplin ist, die es in der Literatur gibt. Sie erfordern technisch sehr viel mehr Aufwand als ein hunderte Seiten langer Roman. Jedes Wort, jeder Satz, jede Szene muss sitzen. Autor_innen von Kurzgeschichten können es sich nicht erlauben, herumzuschwafeln, sie müssen ihre Handlung erbarmungslos vorantreiben, um in ihrem engen Rahmen ihr Ziel zu erreichen und auszudrücken, was sie sagen wollen. Das heißt, sie müssen genau überlegen, was sie wie inszenieren, wer was sagt und sich wie verhält. Füllmaterial ist einfach nicht drin. Eine gute Kurzgeschichte ist meiner Meinung nach präzise und zielorientiert. Auf irgendeiner Ebene war mir das bereits vor meiner Auseinandersetzung mit Robert E. Howard bewusst, aber er war derjenige, der mir zeigte, wie gut das Konzept der Kurzgeschichte funktionieren kann.
Ich denke, dass ich der Gattung der Kurzgeschichte in Zukunft eher einen Platz in meinem Lesealltag einräume. Das wird nicht heißen, dass ich demnächst losziehe und mir eine Anthologie nach der nächsten besorge, doch ich glaube, dass ich eher bereit bin, Kurzgeschichten von Autor_innen zu lesen, die mich interessieren. Ich kann mir nicht vorstellen, Kurzgeschichten als Einzelwerke in meine Lektüreauswahl zu integrieren; ich kann mir jetzt allerdings durchaus vorstellen, eine Sammlung von einem bestimmten Autor oder einer bestimmten Autorin in meine Bibliothek aufzunehmen. Ich habe die Conan-Geschichten ja auch nicht einzeln gelesen, sondern am Stück, indem ich sie einfach wie Kapitel behandelt habe. Diese Taktik hat für mich definitiv Potential und ich bin dankbar, dass Robert E. Howard meinen literarischen Horizont erweiterte.
Lest ihr Kurzgeschichten?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen angenehmen Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️
Hallo Elli,
hier können E-Books ihren Vorteil so richtig ausspielen, denn dann braucht es m.E. nicht zwingend eine Anthologie und oftmals sind „ausgekoppelte“ Kurzgeschichten E-Book-only für kleines Geld zu haben. Ein Aspekt, den ich in meiner Montagsantwort zwar nicht angeführt habe, der mir jetzt bei Dir aber in den Sinn kommt ;)
Viele Grüße
Frank
Huhu Frank,
ich weiß nicht, ob ich zu diesen ausgekoppelten Kurzgeschichten greifen würde. Ich denke, für mich kommen wirklich eher Sammlungen von einem Autor oder einer Autorin in Frage, denn dadurch kann ich die Vorteile eines langen Romans mit den Vorteilen einer Kurzgeschichte verbinden. Trotzdem danke für den Hinweis! :)
LG
Elli
Huhu Elli,
ja, ich lese Kurzgeschichten. Ich finde Anthologien nicht schlecht, um einfach neue Autoren kennenzulernen, die man vorher vielleicht noch nicht bemerkt hat. Ich habe noch die eine oder andere Anthologie im Regal stehen, die ich noch lesen muss.
Liebe Grüße
Jay
Danke für den Tipp mit Howard! Ich werde ihn mir auf jeden Fall mal ansehen.
Hallo, ich lese gern mal zwischendurch eine Kurzgeschichte. Von Howard habe ich jetzt noch nichts gelesen. Ich finde es immer faszinierend, wieviel man in eine kurze Geschichte packen kann. Meinen Beitrag findest du hier https://buchundco.blogspot.com/2020/05/montagsfrage-81.html
Liebe Grüße Christin
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