Hallo ihr Lieben! :)
Ist euch klar, dass wir mit großen Schritten auf Weihnachten zusteuern und sich 2018 dem Ende nähert? Wie passiert das nur immer? In den letzten zwei Wochen habe ich bereits die ersten Pläne für die besinnliche Jahreszeit entwickelt, die sich – wenig überraschend – ums Essen drehen. Neben dem normalen Familienprogramm an den Feiertagen werden wir ein Weihnachtsessen mit unseren Freunden veranstalten. Das ist jedes Jahr sehr schön, weil wir alle etwas beitragen. Ich freue mich auf den Dezember. So langsam muss ich mir allerdings Gedanken über Challenge-Management machen. Ich werde wohl vereinzelte Rezensionen vorziehen müssen, um mir die gelesenen Bücher rechtzeitig anrechnen zu können. Außerdem sammle ich schon fleißig Ideen für die Aufgaben der nächsten Ausgabe meiner High Fantasy Challenge. Ja, es geht 2019 weiter! Dazu wird es natürlich eine offizielle Ankündigung geben, vermutlich Mitte Dezember. Zusätzlich möchte ich in der Weihnachtszeit wieder eine Spendenaktion initiieren. Letztes Jahr hat meine Aufruf „Dankbarkeit für den guten Zweck“ dem Straßenkinder e.V. eine hübsche Summe eingebracht. Eure Großzügigkeit war inspirierend und ich möchte auch dieses Jahr wieder etwas Gutes tun. Ihr seht, uns stehen aufregende Wochen bevor. Ein fester Teil dieser Planung ist aber natürlich auch die Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise, die heute ebenfalls auf dem Programm steht.
Unterhalten dich Biografien, oder findest du die non-fiction Geschichten anderer Menschen eher öde?
Gute Frage. Ich glaube, ich habe noch nie eine reine, waschechte Biografie gelesen. Zumindest nicht, wenn man darunter die chronologische Aufzählung der Gesamtheit der Erlebnisse eines Menschen versteht. Ich stehe diesem Genre nicht ablehnend gegenüber, aber bisher gab es keine Person, die mich so sehr interessierte, dass ich ein ganzes Buch über ihr Leben lesen wollte. Da reichen mir normalerweise die übersichtlicheren biografischen Angaben auf Wikipedia. Die kann ich mir auch viel besser merken.
Das heißt allerdings nicht, dass ich grundsätzlich einen großen Bogen um biografische Bücher machen würde. Ich liebte Joyce Carol Oates‘ interpretative Biografie von Marilyn Monroe, „Blonde“. Darin beschreibt sie das Leben dieser tragischen Ikone; neben Fakten bietet sie ein umfangreiches psychologisches Profil. Sie analysiert Monroe anhand dessen, was sie über sie recherchierte und verschafft sich selbst dadurch den Spielraum, ein intimes Licht auf sie zu werfen. Natürlich ist diese Analyse ihres emotionalen Zustands fiktiv – Monroe verstarb 1962 und Oates erhielt folglich nie die Chance, mit ihr zu sprechen. Dennoch fand ich ihre Darstellung sehr überzeugend und realistisch. Das Buch hat mich damals tief berührt.
Außerdem pflege ich eine intensive Vorliebe für Bücher, die von Personen geschrieben wurden, die wahrhaft Außergewöhnliches erlebt haben, ob positiv oder negativ. Dabei interessiert mich die Persönlichkeit selbst meist weniger, es ist das Ereignis, das mich fasziniert. Ich lese diese biografischen Werke für den Wissenszuwachs, weil die Perspektive eines Menschen, der direkt involviert war, einzigartig ist. Tatsächlich habe ich dieses Jahr bereits mehrere Memoiren gelesen: „A Mother’s Reckoning: Living in the Aftermath of the Columbine Tragedy“ von Sue Klebold (Mutter des Columbine-Amokläufers Dylan Klebold), „If I Did It“ von O.J. Simpson und „Without A Doubt“ von Marcia Clark (leitende Staatsanwältin im Mordprozess gegen O.J. Simpson). Ich fand alle drei Bücher äußerst aufschlussreich, wobei „A Mother’s Reckoning“… nun, es sticht hervor, weil es mich emotional unheimlich mitgenommen hat. Der Fall O.J. Simpson animierte mich sogar dazu, ein dreiteiliges Rezensionsexperiment durchzuführen. Keines dieser Bücher beleuchtet ein gesamtes Leben. Sie beschäftigen sich mit einem Lebensabschnitt, der von einem bestimmten Erlebnis bestimmt wurde. Folglich sind es keine echten Biografien, dennoch aber autobiografisch.
Ich weiß daher nicht so recht, ob ich die heute Frage nun mit „Ja“ oder „Nein“ beantworten soll. Irgendwie beides. :D
Lest ihr gerne Biografien und wenn ja, wieso?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen grandiosen Wochenstart!
Alles Liebe,
Elli ❤️
Hallo Elli,
auch ich lese gerne Biografien.
Es ist schon ein Ding, über einen Menschen zu schreiben, wenn man ihn noch nie persönlich getroffen hat und dennoch gut darstellen kann.
https://sommerlese.blogspot.com/2018/11/montagsfrage-86.html
Liebe Grüße
Barbara
Von der Wiege bis zur Bahre – solche Art Biografien finde ich öde. Autobiografisches aus einem aufregenden Leben bevorzuge ich demgegenüber, genau wie du es beschreibst.
Allerdings liegt ja auch jede Menge Schrott in den Buchhandlungen, das sich Biografie schimpft.
Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie es jemand mit 30 oder so was in dem Alter fertig bringt, darüber nachzudenken (und es auch noch in die Tat umzusetzen) eine Biografie schreiben zu wollen.
Freue mich über deine Ankündigung, wieder eine Spendenaktion für Straßenkinder e.V. durchzuführen und ich werde dich ganz sicher dabei wieder unterstützen.
Zuerst aber mal eine schöne Woche für dich
Hab echt überlegt, ob ich dazu auch meinen Senf abgeben… meine allererste Biografie war über Rosa Luxemburg in der Schule… musste ein Referat darüber halten und ich fand es ehrlich gesagt furchtbar…
…
vor vielen vielen wirklich vielen Jahren durfte ich dann so in den Anfängen meines Vorablesens usw. ausgerechnet Dieter Bohlens Biografie lesen und Probehören ….Was soll sagen… sie hat mich beide Male unheimlich gut unterhalten.
Das Hörbuch hat mir damals im Sommer eine mühselige handwerkliche tagelange Tätigkeit extrem kurzweilig werden lassen… Dieter Bohlens Biografie war außer typischen Kinder- und Jugendhörspielen- bzw.-hörbüchern mein erstes „Erwachsenenhörbuch“ und lange Zeit auch das Einzige, das mich echt überzeugt hatte.
Damals waren Hörbücher noch nicht so „envogue“ und verbreitet. Somit war dieses Hörbuch eines der sehr Wenigen damals, das mir zum Testhören zur Verfügung gestellt wurde.
War und bin aber was Hörbücher anbelangt eh kritisch…es kommt viel auf den Sprecher bzw. die Sprecherin an, ob mir das Buch als Hörbuch überhaupt gefällt.. und mich hörend fesselnd kann…(Wäre aber ein anderes Thema und führt hier zuweit)..
…Zurück zu den Biografien…
Die eine und andere Biografie habe ich die letzten Jahre sicher gelesen (weil eben Vorab zu Korrekturzwecken oder eben als ReziEx) aber so richtig in Erinnerung war und ist mir die von Guido Westerwelle aus mehreren Gründen geblieben.
Die hätte ich mir auch selbst gekauft und begeistert gelesen.
Das Tragische daran, ein gutes halbes Jahr später ist nicht nur Guido Westerwelle verstorben, sondern auch ein sehr guter Bekannter, der Guido persönlich kannte und schätzte, aus ähnlichen Gründen ein paar Tage vor ihm.
Am Tag von Guido Westerwelles Tod war die Beerdigung meines sehr guten Bekannten. Sie hat mich auch trotz des Themas an die Seiten gefesselt.
[…] über Montagsfrage: Die Leben der Anderen? […]
Gibt es wirklich so viele rein chronologische Biografien? Bewusst gesehen habe ich bisher noch keine. Die, die mir bisher untergekommen sind, waren meist welche, in denen immer wieder auch vom Leben selbst mit kleinen oder großen Anekdoten ausgeschmückt waren. Das ist sicherlich interessanter.
Viele Grüße
Der Büchernarr Frank
[…] wortmagieblog […]
Hi,
oh, „Blond“ (hab leider die deutsche Übersetzung) von Joyce Carol Oates habe ich auch noch auf meinem SuB.