Montagsfrage: Altersbeschraenkungen fuer Schreibwettbewerbe?
Hallo ihr Lieben! :)
Beunruhigt euch die aktuelle Corona-Lage? Oder stöhnt ihr bereits innerlich auf, wenn ihr das Wort „Corona“ nur hört oder lest? Ich stelle bei mir selbst fest, dass sich meine Sensibilität für das Thema abgenutzt hat. Ich bin durchgeimpft und bis ich für die Booster-Impfung überhaupt in Frage komme, vergehen für mich noch etwas mehr als 60 Tage. Was natürlich nicht heißt, dass ich sie dann auch sofort erhalte, obwohl es mir grundsätzlich gar nichts ausmacht, mir noch mal eine Spritze in den Arm jagen zu lassen. Ich trage im Alltag weiterhin fleißig Maske. Wenn die Umstände es erfordern, lasse ich mich testen. Aber nach so vielen Monaten bin ich das Thema einfach leid. Ich denke, das liegt hauptsächlich daran, dass ich das Gefühl habe, alles getan zu haben, was ich persönlich gegen das Virus unternehmen kann. Es ist nicht meine Schuld, dass ein Drittel der deutschen Bevölkerung noch immer ungeimpft ist, im Gegenteil, ich habe sogar hart mit einem Kumpel diskutiert, damit er sich impfen lässt. Was er letztendlich auch getan hat.
Trotzdem ließ die Berliner Gesundheitsministerin Ende letzter Woche verlauten, alle Bürger_innen sollten Kontakte erneut reduzieren und vor allem Ungeimpfte meiden. Unser Bundesarbeitsminister Hubertus Heil möchte die Homeoffice-Pflicht wieder einführen. Ich verstehe das alles rational. Ich kenne die Inzidenzen und die Hospitalisierungsrate. Aber emotional bin ich müde. Meine Geduld nähert sich ihrem Ende. Es nervt mich, dass unsere Regierung den explodierenden Zahlen so hilflos gegenübersteht und meinem Empfinden nach nur an die Geimpften appeliert, Maßnahmen zu ergreifen und sich einzuschränken, statt endlich das zu tun, was meiner Ansicht nach dringend notwendig ist: Eine koordinierte, systematische Aufklärungskampagne.
Alle Umfragen zeigen, dass das ungeimpfte deutsche Drittel lediglich zu einem sehr geringen Anteil aus radikalen Impfgegner_innen besteht. Der Großteil dieser Menschen hat noch immer Ängste und Sorgen, die scheinbar nicht umfassend addressiert wurden. Es ist ein Armutszeugnis, dass erst die Aussagen eines Fußballspielers dazu führten, dass die Bedeutung von Langzeitfolgen im Kontext einer Impfung öffentlich erklärt wurde. Wir brauchen dringend bessere Kommunikation, um die Unentschlossenen, die Zögernden, die Besorgten zu erreichen. Denn es ist vollkommen legitim, Zweifel zu haben. Aber offenbar können wir nicht erwarten, dass diese Menschen sie selbst ausräumen und sich proaktiv selbst aufklären.
Also muss mehr Initiative her. TV-Spots, Radio-Spots, Werbung auf YouTube, Plakate, von mir aus könnte man auch Hausärzt_innen verpflichten, Stück für Stück ihre ungeimpften Patient_innen einzubestellen und obligatorische Aufklärungsgespräche zu führen. Nicht, um diese Menschen zu zwingen, sondern um sie in die Lage zu versetzen, eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Ich habe es einfach satt, im Alltag Risikomanagement betreiben zu müssen, nur, weil die Bundesregierung ratlos ist, wie man die Impfkampagne wieder anstoßen könnte. Beauftragt Kommunikationsagenturen, verflixt noch eins, meine Branche besteht aus lauter Menschen, die ihr Geld damit verdienen, Botschaften zu vermitteln und Aufmerksamkeit zu generieren. Seht zu, dass ihr euch Expert_innen ins Boot holt, die wissen, wie man Menschen erreichen kann. Wenn eine Agentur es schafft, das Image eines Konzerns global zu korrigieren, dann schafft sie es auch, die Zweifel von Ungeimpften zu addressieren und sie im besten Fall auszuräumen. Mir egal, wie ihr es anstellt, aber Schluss mit dem Rumgedruckse, Schluss mit endlosen Diskussionen über eine generelle Impfpflicht, Schluss mit Alarmstimmung und Druck, der nicht den gewünschten Effekt hat. Über all das können wir parallel streiten, aber nur untätig dabei zu sitzen, während die Zahlen steigen, hilft niemandem. Wir müssen ran an die Menschen. Konkret und persönlich. Jetzt.
Puh. Entschuldigt, das musste mal raus. Ich musste mir Luft machen. Ich verspreche euch, jetzt geht es ganz friedlich weiter – natürlich wie immer mit der Montagsfrage von Antonia von Lauter&Leise.
Ergibt es Sinn, Schreibwettbewerbe und -auszeichnungen alterstechnisch zu beschränken?
Oha, mit dieser Frage bewegen wir uns heute aber ganz weit außerhalb meines Kompetenzbereichs. Ich habe keine Ahnung von Schreibwettbewerben, ihren Anforderungen, Regeln oder Preisen. Deshalb muss ich heute raten. Altersbeschränkungen öffnen Altersdiskriminierung Tür und Tor, also weg damit? Nein, ehrlich, ich weiß es nicht. Aus meiner Laiensicht erscheint es mir einerseits unfair, anzunehmen, dass anstrebende Autor_innen automatisch jung sind, denn natürlich kann eine Person auch erst spät zum Schreiben gekommen sein, wie Antonia schon argumentierte. Andererseits erkenne ich aber schon, dass junge Menschen, die versuchen, im schriftstellerischen Betrieb Fuß zu fassen, wahrscheinlich andere Unterstützung brauchen, als Menschen, die sich bereits eine Karriere aufgebaut haben und nun versuchen, sich parallel durch Literatur zu verwirklichen. Die erstgenannte Gruppe braucht vermutlich Geld am dringendsten, die zweite hingegen Zeit. Wäre es dann nicht fairer, Lebensumstände anstatt Alter zu vergleichen?
Da ich allerdings nicht einschätzen kann, was eigentlich auf dem Spiel steht, wie hoch Schreibwettbewerbe dotiert sind oder ob es bei den meisten außer einem feuchten Händedruck ohnehin nichts zu gewinnen gibt, weiß ich nicht, ob Alter nicht die einzig vertretbare Annäherung an die sehr kleinteilige und diffuse Kategorisierung „Lebensumstände“ ist. Das Alter ist nun mal ein leicht zu verstehendes Ausschlusskriterium, das allen Beteiligten komplizierte Diskussionen erspart. Außerdem gehen mit einem bestimmten Alter tendenziell ja auch bestimmte Lebensumstände einher.
Ach, keine Ahnung. Ich bin heute definitiv überfragt.
Haltet ihr Altersbeschränkungen bei Schreibwettbewerben für sinnvoll?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Beiträge und Kommentare und wünsche euch allen einen stressfreien Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli ❤️
Ha! Noch so ein Klugscheißer wie ich. Das Erste, was ich bei dieser Frage geändert habe, war ebenfalls die Formulierung „Sinn machen“. Das treibt mich ebenfalls zum Wahnsinn!
Und was die Antwort auf diese Frage angeht: Keine Ahnung. Damit habe ich mich noch nie beschäftigt. ;-)
Ah, und Corona: Kotzt mich auch an. Ich bin doppelt geimpft, eine Boosterimpfung ist für mich keine Frage – wird natürlich gemacht –, trage fleißig eine Maske, sobald ich Kontakt mit anderen habe, und teste mich 2-3 x pro Woche. Aber bei meinem Arbeitgeber arbeiten 20 % Ungeimpfte, die entweder daran glauben, dass Corona nicht so schlimm ist, dass man nur „richtig“ glauben muss, dann wird Gott einen schon davor bewahren (klaro, funktioniert ja auch bei allen anderen Krankheiten so gut), dass die Impfstoffe nicht richtig getestet wurden, dass sie ja gesund und vorsichtig sind – und, hey, wenn man gesund ist, muss man sich ja nicht impfen lassen. *facepalm*
Ich weiß nicht, ob wirklich mangelnde Information das Problem ist. Bei einigen spielt eben diese False Balance eine Rolle. Wenn Du eine entsprechende Talkshow einschaltest oder ein bisschen googelst, findest du immer einen Wissenschaftler, der deine Überzeugung teilt.
Meinem Gefühl nach schon, mir fehlt eben eine große, aggressive Aufklärungskampagne, die mit den häufigsten Impfmythen aufräumt. Aber natürlich hast du Recht, heutzutage leben wir in einer Gesellschaft, in der es immer mehr Menschen gibt, die lediglich nach der Bestätigung ihrer Glaubenssätze suchen.
Ich finde, wir kommen da mittlerweile auch an eine Grenze. Mein Mann muss demnächst mit zwei Ungeimpften im selben kleinen Büro arbeiten. Er weiß, dass sie ungeimpft sind, sein Arbeitgeber offiziell aber natürlich nicht. Dadurch hat er keine Handhabe, um sich dagegen zu wehren, mit diesen beiden permanent im selben Raum sein zu müssen. Er kann sein Bedürfnis nach Selbstschutz nicht geltend machen. Wir müssen für solche Situationen dringend nachjustieren.
Bei uns im Büro ist es so, dass wir eine Maske tragen müssen, sobald wir das eigene Büro verlassen (darüber hinaus müssen wir uns 2x/Woche testen) – aber es ist natürlich bei Deinem Mann schwierig, wenn er das Büro teilt. Und wenn er verstärkt im HO arbeitet oder die drei ein System finden, das gewährleistet, dass er nie an den Tagen da ist, wenn sie auch da sind? Kommt hier nicht die Fürsorgepflicht des AGs ins Spiel?
Das funktioniert leider nicht, er gehört zu den Unglücklichen, für die HO nicht möglich ist.
Genau das ist die Frage – kann man den Arbeitgeber an die Fürsorgepflicht erinnern, wenn er offiziell nicht weiß (und wissen darf), wer geimpft und ungeimpft ist? Super schwierig.
Vielleicht kommt ja eine ganz andere Pflicht:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/heils-corona-gesetzentwurf-beschaeftigte-sollen-impfstatus-offenlegen-muessen-a-6caa5551-4fbc-49f3-96bc-a9af8b235193
Na das wäre ja praktisch für ihn. Ich bin mal gespannt, ob sie das rechtskonform hinkriegen.
Argh, das dürfte das schwierigere Problem werden … Aber irgendwas muss ja kommen.
Sehe ich auch so. Vor zwei Wochen hatten wir zwei Corona-Fälle im Büro. Das wurde von den Personen selbst sehr offen kommuniziert, wodurch sich alle Kontakte sofort testen lassen konnten. Aber wäre das nicht der Fall gewesen, hätten wir wahrscheinlich gar nicht gewusst, ob wir Kontakte waren, weil ja von Seiten des Arbeitgebers keine Namen genannt werden dürfen. Pauschal hätten einmal alle durchgetestet werden müssen, ohne zu wissen, wer nun wirklich ein erhöhtes Risiko hat. Verrückt. Und teuer.
Hi Elli,
klar bereitet die aktuelle Situation Sorge, vor allem weil die Betten in den Krankenhäusern belegt sind und die in der Öffentlichkeit in Vergessenheit geratene Triage schon längst angewandt werden muss. Damit einher gehen natürlich dann solche Fragen, ob man die 80-Jährige abstöpseln, um einen 30-Jährigen zu versorgen? Sollte man nicht einführen, dass die Impfgegner keine intensivmedizinische Versorgung erhalten, wenn sie an Covid erkranken?
Ja, ich denke auch, dass es mehr Werbung für das Impfen geben sollte. Wo sind die Aktionen der Bundeszentrale für medizinische Aufklärung? Mir ist ja noch keine begegnet …
Viele Grüße
Frank
Hey Frank,
aber können wir sowas wirklich machen? Ich meine, wie bestätigen wir, dass jemand Impfgegner_in ist und nicht nur unsicher? Irgendwie habe ich in letzter Zeit zunehmend das Gefühl, wir stoßen an die Grenzen unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens.
Eben. Mir fällt auch nichts ein.
Viele Grüße,
Elli
Hey, ich habe sogar eine Kollegin, die keinen Selbsttest machen will. Dazu fällt mir ehrlich gesagt auch nichts mehr ein.
Ja, was soll man da noch sagen. Kommt halt extrem unsolidarisch rüber, unabhängig davon, welche persönlichen Gründe sie dafür haben mag.
Also, für mich gibt es ehrlich gesagt keine glaubwürdigen Gründe, sich nicht ein-, zwei-, dreimal pro Woche ein Stäbchen in die Nase zu stecken oder in ein Tütchen zu spucken, um herauszufinden, ob man sich etwas eingefangen hat.
Mir fällt auch nichts plausibles ein. Aber die Situation an sich ist ja schon blöd, wenn sie nicht mal erklärt, wieso sie sich weigert. Da hat man halt sofort das Gefühl, sie ist egoistisch, unsolidarisch und gefährdet bewusst ihre Kolleg_innen, auch wenn das bestimmt gar nicht ihrer Logik entspricht. Darauf will ich hinaus: Sie bringt sich und alle anderen in einen Konflikt, der so nicht nötig ist.
Ihr Mann ist so ein Querdenker, der sich diesbezüglich anfangs auf Instagram ausgetobt hat. Ich vermute mal, dass sie ähnlich denkt. Sie hat es allerdings noch nicht gewagt, hier entsprechende Bemerkungen zu machen. Ich vermute mal, dass ich mich vergessen würde …
Oh, wie sympathisch. -.-
Ich denke auch oft, dass ich gar nicht wissen will, ob jemand tatsächlich Impfgegner_in ist, weil ich dann gezwungen wäre, Konsequenzen zu ziehen und sei es nur in Form einer Diskussion.
Och nö, diskutiert wird mit denen nicht mehr. Es gibt Zweifler, mit denen man diskutieren kann – z. B. Frauen, die schwanger sind –, aber an die anderen verschwende ich weder Zeit noch Energie.
Ehrlich gesagt finde ich es auch erstaunlich, wie schlecht man kommunizieren kann. Es wird tatsächlich so viel Geld ausgegeben, aber dafür nicht.
Richtig. Ich habe den Eindruck, dass die Regierung denkt, wer will, kann sich ja informieren und dass die gesamte Corona-Lage sowieso medial begleitet wird, also müssen sie dafür kein Geld in die Hand nehmen.
Hab grad auf Twitter gesehen, dass die Ärzte-Branche ähnlich tönt. Die werden von Bürgerfragen zum Thema quasi überrollt, neben ihrer normalen Arbeit, und es gibt keine offizielle Info-Hotline.
Das ist doch verrückt. Da muss wirklich ein Kommunikationskonzept her, man kann doch weder Mediziner_innen noch Bürger_innen so allein lassen.
Ich glaube, dass hinsichtlich einer sinnvollen Informationskampagne das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Das hätte am Beginn der Impfkampagne passieren müssen, stattdessen hat man sich in der medialen Berichterstattung – und auf die kommt es an, da kann die Kanzlerin, die Politik allgemein, noch so viel podcasten, youtuben oder was auch immer – lange Zeit nur auf die Frage „Was macht das Virus?“ und auf den Aspekt der sinnlos hochgejazzten Nebenwirkungen konzentriert. Augenscheinlich, weil es Leser bzw. Quote bringt.
Was die Impfbereitschaft der noch Umgeimpften angeht, so mag sein, dass der Anteil radikaler Impfgegner überschaubar ist, nach Stand vom Ende Oktober – also schon mitten in Welle vier – wollten sich nach einer Forsa-Umfrage von den zu diesem Zeitpunkt noch Ungeimpften allerdings ganze 65 % „unter keinen Umständen“ impfen lassen.
Und da bin ich ganz ehrlich: Ich bin es mittlerweile leid, mir den Unfug dieser Leute anzuhören. Ich bin es leid, in einer Gesellschaft zu leben, die so wenig Resilienz des Einen bei gleichzeitiger übersteigerter Egozentrik des Individuums mitbringt, die nur über Rechte (MEINUNGFREIHEIT!!!EINSELF!!), aber nie über Pflichten redet. Ich bin es leid, in einer Gesellschaft zu leben, in der ein gefühltes Drittel nicht willens und/oder in der Lage ist, sich über einen Zeitraum von vielen Monaten faktenbasiertes Wissen anzueignen und sich stattdessen „Informationen“ heranschafft, die perfekt in ihr „confirmation bias“ passen, während sich eben diese Gesellschaft seit Jahren Faschisten im Bundestag leistet. Ich bin es leid, mir immer wieder anzuhören, man müsse die „Hürden“ für das Impfen beseitigen, oder ähnliche Formulierungen. Ich bin es deswegen leid, weil ich mich frage: Wie dumm kann man denn bitte sein? Und wie einfach sollte man es den Menschen denn bitteschön machen? Sollte man mit Spritze, Geschenkkorb, Begrüßungsgeld, Spielmannszug und Tischfeuerwerk bis ins heimische Wohnzimmer kommen? Sollte sogar der popelige Anruf beim Hausarzt zu viel Aufwand sein? In Summe bin ich halt einfach wütend und entwickele mich ob der Begriffstutzigkeit eines Teils der Bevölkerung noch zum Sozialdarwinisten. Mir wäre es auch lieber, ich würde da deinen wesentlich sozialeren Standpunkt vertreten, aber irgendwie könnte ich mittlerweile durchgehend mit einem Stinkefinger-Shirt durch die Gegend laufen. ;-)
Hey,
ja, es ist fraglich, wie viel eine Aufklärungskampagne jetzt noch bringt, wie viele so überzeugt werden können. Dennoch finde ich, es sollte wenigstens versucht werden. Wenn es dann nicht funktioniert, können wir wieder das Thema Impfpflicht rauskramen.
Ach, ich verstehe dich. Ich verstehe deine Wut und es gibt so viele Tage, an denen ich sie selbst auch empfinde, an denen ich am liebsten alle Ungeimpften an den Haaren zum Arzt schleifen würde, damit sie sich endlich impfen lassen und die Bedrohung neuer Wellen kontrolliert werden kann, was mehr Normalität und Sicherheit für alle bedeutet. Mir fällt es ebenfalls sehr schwer nachzuvollziehen, wie man jetzt noch Zweifel an der Impfung haben kann und wieso es vielen Menschen offenbar nicht möglich ist, sich selbst zu informieren und ihre Fragen zu klären. Doch scheinbar befinde ich mich da in einer privilegierten Position. Während es für mich vollkommen selbstverständlich ist, zu recherchieren, wenn ich etwas nicht verstehe und mir dafür fundierte Quellen zu suchen, scheint das für diese Menschen eben nicht so zu sein. Ich kann mich nicht in die Lage dieser Menschen reinversetzen, ich weiß nicht, wie es ist, aus einem anderen Umfeld zu kommen, einen anderen Bildungsstand zu haben. Scheinbar spielt das für die Impfung eine große Rolle. Deshalb plädiere ich dafür, zumindest den Versuch zu wagen, diese Menschen abzuholen, denn es ist immer besser, wenn so eine Entscheidung selbstständig und aus Vernunft getroffen wird – auch wenn ein Teil von mir sie bevorzugt alle zwangsimpfen würde, statt darauf zu warten, dass es auch der_die Letzte begriffen hat.
Eine durchaus bewundernswerte Einstellung. Wenn ich mir aber bewusst mache, dass in der erwähnten Forsa-Umfrage 89 % der Befragten angegeben haben, dass ein Vollaufen der Intensivstationen keinerlei Auswirkungen auf ihre eigene Impfbereitschaft haben würde, dann frage ich mich schon, warum man einen solchen Aufwand für einen offensichtlich nicht unerheblichen, dissozialen Teil der Bevölkerung betreiben sollte, anstatt einfach umgehend die dritte Impfung für alle Impfwilligen freizugeben und zu organisieren, und den impfunwilligen Teil dann eben für die Verleihung des Darwin-Awards zu nominieren. Wie gesagt, bin wütend, normalerweise bin ich ein umgänglicher Typ. :-)
Noch ein kurzes Addendum zur Studie. Im entsprechenden Zeitungsartikel hieß es: „Meinungsforschungsinstitut forsa fragte auch nach den Beweggründen, sich nicht impfen zu lassen. 69 Prozent der Nichtgeimpften gaben an, Corona sei ein Vorwand für mehr staatliche Kontrolle. 80 Prozent halten die Grundrechtseingriffe für schwerwiegender als die Gefahr durch das Virus. 89 Prozent teilten die Auffassung, dass die Medien einseitig über Corona berichteten.“
Ich fürchte, mit Sachargumenten und Aufklärungen kommt man da wirklich nicht mehr weiter. Ich bin aber der Erste, der sich gerne vom Gegenteil überzeugen lässt. :-)
Sei doch so lieb und verlink mir den Artikel, ich würde mir die forsa-Ergebnisse auch gern mal ansehen. :)
Klar gerne. Stand in der „Zeit“ vom 26.10.21:
https://www.zeit.de/gesundheit/2021-10/forsa-umfrage-corona-ungeimpften-impfbereitschaft-massnahmen-auswirkungen-ablehnung?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.de%2F
Das Bundesgesundheitsministerium veröffentlichte dieselben Zahlen, hat zusätzlich aber auch nochmal zur Studie selbst verlinkt, falls die von Interesse sein sollte:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/ungeimpfte-wollen-sich-nicht-ueberzeugen-lassen.html
Hallo :-)
Was man bei dem Wettbewerb oder der Ausschreibung gewinnt, ist ganz unterschiedlich. Bei manchen gewinnt man etwas Geld, bei anderen kann man sogar irgendwelche Stipendien gewinnen (damit habe ich mich nicht näher beschäftigt) und bei anderen kann man nicht wirklich was gewinnen, außer, dass die Geschichte in einer Sammlung mit veröffentlicht wird. Man muss auch ein bisschen aufpassen, es gibt sogar welche, wo man einen kleinen Beitrag zahlen muss, aber die wirken nicht sonderlich seriös auf mich, von denen würde ich lieber die Finger lassen.
Aber denk dir nichts, dafür gibt es sicherlich Bereiche rund ums Thema Lesen, in denen du dich auskennst und wo andere dagegen nicht so wirklich Berührungspunkte haben^^
Lg,
Kira