Hallo ihr Lieben! :)
Jeden Dienstag lesen wir gemeinsam! Diese tolle Aktion wird abwechselnd von Weltenwanderer und Schlunzen-Bücher betreut, die Fragen dieser Woche findet ihr bei Weltenwanderer durch einen Klick aufs Bild!
1. Welches Buch liest du gerade und auf welcher Seite bist du?
Ich lese gerade „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ von John Irving und befinde mich auf Seite 162 von 775.
„Homer ist anders als die anderen Kinder im St.-Cloud’s-Waisenhaus: Er will nicht weg. Nach vier gescheiterten Adoptionsversuchen erlaubt Dr. Larch ihm daher, zu bleiben – unter der Bedingung, daß er im Waisenhaus mit angeschlossener Entbindungs- und Abtreibungsstation bei „Gottes Werk“ – dem Entbinden – und bei „Teufels Beitrag“ – dem Abtreiben – assistiert. Doch das ist nur der Beginn von Homers Odyssee.“
2. Wie lautet der erste Satz auf deiner aktuellen Seite?
„Die Sommer-Camps und Hütten, die das Seeufer sprenkeln, werden auch an den Wochenenden der Jagdsaison im Herbst benützt.“
3. Was willst du unbedingt zu deinem aktuellen Buch loswerden? (Gedanken dazu, Gefühle, ein Zitat, was immer du willst!)
Angesichts der Seitenanzahl bin ich ja noch nicht besonders weit. Aber ich muss sagen, es liest sich weit flüssiger, als ich angenommen hatte. Das liegt wohl daran, dass Irving einen wirklich interessanten und feinsinnigen Humor sein Eigen nennt. Ohne diesen empfände ich das Buch vermutlich als ziemlich bedrückend, denn die Umstände für Frauen Ende des 19. Jahrhunderts waren wirklich grauenvoll. Natürlich habe ich schon von vorsintflutlichen Abtreibungsmethoden gelesen und weiß, dass wir uns heutzutage glücklich schätzen können, dass die Medizin schonendere Möglichkeiten gefunden hat. Doch es so deutlich vor Augen geführt zu bekommen, lässt mich heftig schlucken. Es gab Frauen, die Terpentin getrunken haben. Farbverdünner. Da schüttelt es mich. Und wisst ihr, was das Schlimmste daran ist? Selbst wenn ich mir vorstelle, dass die Frauen wussten, welche… sagen wir mal, Nebeneffekte diese Hausmethoden hatten, schätze ich, sie hätten es trotzdem getan, aus purer Verzweiflung. Ich war ziemlich erleichtert, als Homer wieder in den Mittelpunkt der Handlung rückte und ich eine Atempause vom Elend bekam.
Ansonsten kann ich noch nicht allzu viel zu dem Buch sagen, weil ich gerade erst in der Handlung ankomme. Homer ist jetzt ca. 16 und Dr. Larch hat ihm alles beigebracht, was er ihn lehren konnte. Beides – Gottes Werk UND Teufels Beitrag. Entbindungen und Abtreibungen. Dr. Larchs Einstellung dazu ist vorbildhaft und für die 30er, 40er Jahre erstaunlich tolerant. Er ist überzeugt, dass die Entscheidung, ein Kind zu bekommen oder es abzutreiben, die Entscheidung der Schwangeren ist. Allein schon dadurch verdient er sich meinen Respekt. Dass er entschieden hat, Homer keine Abtreibung allein durchführen zu lassen, weil er überzeugt ist, dass dieser eine Wahl haben muss, hebt ihn in für mich in unerwartete Höhen. Er möchte, dass Homer der Gesellschaft begegnet und mit unterschiedlichen Ansichten konfrontiert wird, bevor er ein Kind mit seinen eigenen Händen abtreibt. Versteht ihr, im Waisenhaus von St.Cloud’s, in diesem Mikrokosmos, gehören Abtreibungen für Homer zum Alltag dazu. Sie sind normal. Dr. Larch weiß ganz genau, dass das in der restlichen Gesellschaft nicht der Fall ist. Er gibt Homer die Chance, das zu erkennen und seine eigenen moralischen und ethischen Grundsätze zu entwickeln, ohne bereits Blut an den Händen zu haben. Ich bin gespannt, wie Homer darüber denken wird, wenn er soweit ist, Dr. Larchs und sein eigenes Tun zu reflektieren, weil ich sicher bin, dass die Antwort darauf seinen weiteren Weg entscheidend prägen wird. Ich hoffe, dass er unabhängig davon begreift, was Dr. Larch für ihn getan hat: er beschützt ihn vor sich selbst.
4. An welchem Ort befindest du dich in deinem aktuellen Buch? Würdest du gerne mal dorthin reisen und was würdest du dort unternehmen?
Ich befinde mich zur Zeit in St.Cloud’s, Maine. Direkt nach St.Cloud’s möchte ich eigentlich nicht, denn laut Irvings Beschreibungen ist das nicht gerade die schönste Gegend. Die Kleinstadt ist ziemlich heruntergekommen, nachdem das führende Gewerbe (Holzverarbeitung) eine Stadt weitergezogen ist. Trostlos, öde und permanent nebelverhangen. Eine Stadt, in die ein Waisenhaus eben passt, weil unerwünschte und verwaiste Kinder das einzige sind, das es im Überfluss gibt.
„Maine hatte viele Städte; es gab keine, die so reizlos war wie St.Cloud’s.“
(„Gottes Werk und Teufels Beitrag“, S. 160)
Nach Maine würde ich aber durchaus gerne einmal reisen, denn es ist Stephen King’s Bundesstaat. Viele der Städte, in denen seine Horror-Geschichten spielen, sind zwar fiktiv, aber ich würde einfach gern einmal erleben, wie die Umgebung aussieht, die ihn so sehr inspiriert. Allerdings stünde Maine nicht unbedingt weit oben auf meiner Prioritätenliste, sollte ich es mal in die USA schaffen. New York, New Orleans, Boston, Chicago, Seattle und San Francisco wären mir definitiv wichtiger. Und Lawrence, Kansas. ;)
Was lest ihr im Moment und wohin entführt euch eure Lektüre? Ist sie eine Reise wert?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Kommentare und Beiträge! Macht euch einen schönen Tag! :D
Alles Liebe,
Elli
Guten Morgen! (:
Ich bin schon sehr gespannt auf deine Rezension zu diesem Buch. Es klingt unheimlich interessant und ich habe direkt eine Gänsehaut bekommen als ich das mit den Abtreibungen gelesen habe… das ist wirklich grauenhaft..
In die USA würde ich auch gerne mal reisen und dann wäre Lawrence eindeutig auch auf meiner Liste :D :D Vielleicht fahren ja gerade zufällig zwei Typen in einem schwarzen Impala vorbei? Wäre sicher einen Versuch wert :D
Liebe Grüße, Anna (:
Huhu!
Du hast mir das Buch gerade richtig schmackhaft gemacht, denn es klingt wirklich sehr interessant (wenn auch bedrückend)! Ich wollte auch schon Ewigkeiten mal wieder was von Irving lesen, das letzte war vor vielen Jahren „Die wilde Geschichte vom Wassertrinker“.
LG,
Mikka
Hey Mikka,
umso besser! :D Für mich ist es der erste Irving, das heißt, dieses Buch entscheidet über unsere weitere Beziehung. Ich hoffe wirklich, dass es mir so gefällt, wie ich erwarte. :)
Viele liebe Grüße,
Elli
Hatte ich mir schon gedacht, dass dich dein aktuelles Buch inhaltlich anspricht, da du dich ja intensiv mit Feminismus auseinandersetzt – und da gehört das Thema Schwangerschaft und Abtreibung unbedingt dazu…
Und ja, ich empfand Dr. Larch auch als Mann, der seiner Zeit weit voraus gedacht hat.
Ich selbst befinde mich momentan an einem Ort der Erde, den ich noch nicht näher bestimmen konnte, weil die Protagonisten, deren Vorfahren den zerstörten Planeten vor 40 Mio. Jahren verlassen haben, gerade erst zurück gekehrt sind. Da gibt es zumindestens erstmal wichtigeres für die Gruppe, als zu erkunden wo auf der Erde sie gelandet sind.
Ich möchte an dieser Expedition auch nicht teilnehmen, weil ich sehe, die Menschheit hat sich erwartungsgemäß auch in 40 Mio. Jahren nicht grundlegend geändert…
Huhu
Ja ich glaube nach St. Clouds würde ich auch nicht reisen :) Das Cover deiner aktuellen Lektüre sieht toll aus :) die Geschichte ist aber leider gar nichts für mich.
Liebe Grüsse
Denise
Hey Denise,
das Cover hat in der deutschen Version leider keinen so schönen Bezug wie im englischen Original, denn da heißt das Buch „The Cider House Rules“.
Muss es ja auch nicht. Man muss nicht jedes Buch lesen. ;)
Viele liebe Grüße,
Elli
Hey,
„Gottes Werk und Teufels Beitrag“ ist solch ein tolles Buch. Ich wünsche dir noch einige erholsame Lesestunden damit!
Nach Maine würde ich total gerne, allein weil so viele Stephen King Romane dort spielen.
LG Caro
Deine Lektüre hört sich wirklich sehr interessant an. Ich nehme mir schon wirklich ewig vor endlich mal etwas von Irving zu lesen^^ Danke, dass du mich daran erinnerst :-D Er kommt auf jeden Fall auf meine Semesterferienleseliste :-D
Liebe Grüße
Ich hatte es auch ewig vor und hatte das Buch sogar schon mal in der Hand, dann kam aber irgendein Neuzugang dazwischen. :D
Viele liebe Grüße,
Elli
Huhu *wink*
Ich glaube, nach wie vor, nicht, dass es mein Geschmack ist, aber es freut mich, dass es dir gefällt. Selbst verstoße ich gerade gegen alle meine Prinzipien und lese zwei Bücher parallel. Nämlich Heldentage, dass in irgendeiner deutschen Großstadt, die bisher noch nicht benannt wurde, spielt. Da muss ich jetzt nicht unbedingt hin, wohne ja selbst auch in einer Großstadt. Und daneben lese ich noch Das Meer der Seelen – Nur eine Nacht. Das spielt in einer Fantasy-Welt mit Sylphen (Geisterwesen, deren Berührungen Verbrennungen hervorrufen), Kentauren, Trolle usw. Nein, da bleibe ich lieber sicher auf meinem Sofa und lese nur davon :3
Liebe Grüße
Anni-chan
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Den Titel kannte ich schon vom Hörensagen. Aber worum es geht, wusste ich bis eben nicht.
Eine sehr interessante Thematik. Ich weiß nicht, ob ich tatsächlich ein Buch darüber lesen wollen würde, aber prinzipiell ist es immer eine gute Sache, etwas neues zu lernen.
Liebe Grüße
Lucy
Huhu :)
Deine Lektüre sagt mir nichts, aber ich denke es wäre auch nicht so meins :D
In die USA hingegen würde ich auch sehr gerne mal reisen. Ich hoffe ich bekomme das in meinen Semesterferien mit meinen Eltern hin..
Maine würde da allerdings auch nicht ganz oben stehen..
Liebe Grüße,
Jana
Huhu :)
In dein kleines Örtchen zu reisen, könnte ich mir ehrlich gesagt auch nocht vorstellen. Wenn man verreist, möchte man ja auch irgendwie was sehen und geboten bekommen. :)
Zu meiner Hütte möchte ich immer noch nicht, auch wenn es durchaus schon attraktiver und auch interessanter geworden ist dort.
Liebe Grüße
Miriam