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Hallo ihr Lieben! :)

Es ist Heiligabend und damit Zeit für meinen traditionellen Weihnachtsgruß! Ich wünsche euch allen ein wundervolles, besinnliches Fest und hoffe, dass ihr trotz der seltsamen Umstände in diesem Jahr schöne Stunden in Gesellschaft eurer Liebsten verbringen könnt. Macht das Beste draus, genießt die Entschleunigung und lasst euch von der Pandemie nicht daran hindern, in Weihnachtsstimmung zu kommen!

Für mich ist es dieses Jahr trotz aller Einschränkungen ein besonderes Weihnachten. Heute vor 15 Monaten ist meine Hündin Chilli gestorben. Heute vor 12 Monaten war ich ein Häufchen Elend, konnte mir nicht vorstellen, dass sich die Welt weiterdreht und balancierte schwankend auf dem Rand des schmalen Abgrunds namens Depression. Ich erinnere mich, wie schlecht es mir ging, dass ich am Heiligabend 2019 morgens aufwachte und sofort anfing, zu weinen, weil ich Chilli so schrecklich vermisste. Ich erinnere mich, wie verzweifelt ich war und wie sinnlos mir das Fest der Liebe und der Familie ohne sie erschien. In meinem Herzen prangte ein gigantisches schwarzes Loch, das alle positiven Gefühle aufzusaugen schien. Ich stand ganz am Anfang meiner Trauer.

Heute, ein Jahr später, hat sich das schwarze Loch geschlossen. Ich vermisse Chilli. Ich werde sie immer vermissen. Ich werde sie immer lieben. Aber meine Trauer hat sich verändert. In diesen ersten Monaten am Ende des Jahres 2019 war sie überwältigend, allumfassend und dauerhaft präsent. Ich konnte nicht atmen, weil sie mir die Luft abschnürte. Jetzt kann ich wieder atmen. Ich kann wieder lächeln. Und ich habe aufgehört, mich schlecht dabei zu fühlen. Ich blicke auf die vergangenen 12 Monate zurück und kann kaum glauben, wie weit ich innerhalb dieser Zeit gekommen bin. Deshalb ist dieses Weihnachten besonders für mich: Weil es sich so grundlegend vom letzten Weihnachten unterscheidet. Weil ich mich so sehr verändert habe.

Es war ein anstrengendes Jahr voller Ängste, Zweifel und Kummer. Ich habe unglaublich kämpfen müssen. Erst, um überhaupt jeden Tag aufzustehen und dann, um herauszufinden, wie mein weiteres Leben aussehen soll. Ich habe alles hinterfragt, jeden Aspekt auf den Kopf gestellt und noch einmal ganz vorn angefangen. Es war furchteinflößend. Ich habe 2020 endlich mein Studium abgebrochen; Beziehungen neu ausgerichtet; eine teure Fernreise gebucht und bezahlt, die dann nicht stattfand; Chillis und meinen Geburtstag überstanden; ihren ersten Todestag überlebt; eine neue Küche geplant (und Großteils bereits bezahlt); meinen alten Job gekündigt und einen neuen Job gefunden und angefangen, der mich glücklich macht. Es gab so viele radikale Veränderungen, was für mich so untypisch ist, dass es mir heute schwerfällt, zu glauben, dass ich all das in einem Jahr geschafft habe, das ohnehin für alle wahnsinnig herausfordernd war. Ich kann es nicht anders sagen: Ich bin stolz auf mich. Wirklich und ehrlich stolz.

Dabei geht es gar nicht um meine Siege an sich, ich bin vor allem stolz, weil ich mein Versprechen Chilli gegenüber eingehalten habe. Als sie starb, habe ich ihr versprochen, dass ich nicht aufgeben würde. Ich habe ihr versprochen, dass ich etwas aus meinem Leben machen und es nutzen würde. Ich hätte nicht gedacht, dass meine eigene Bereitschaft, Klarschiff zu machen und alles in Ordnung zu bringen, was mich in den letzten Jahren unzufrieden stimmte, so weit gehen würde. Ich verdanke ihr, dass ich den Mut dazu aufbrachte. Jetzt fühlt es sich an, als sei ich endlich wieder richtig wach. Es fühlt sich an, als hätte ich ein Jahr geschlafen oder als hätte ich mich unter Wasser befunden und sei nun endlich wieder aufgetaucht, um den dringend benötigten Atemzug zu nehmen. Ich fühle mich frei und hoffnungsvoll.

Darum möchte ich mich an diesem heutigen Heiligabend einfach zurücklehnen und genießen, was ich vollbracht habe. Und ich möchte mich bei euch bedanken. Ohne den Blog, der vom Austausch mit euch lebt und die Struktur, die er mir schenkte, als ich sie dringend brauchte, wäre ich jetzt vielleicht nicht an diesem Punkt. All euer Verständnis, eure Anteilnahme, euer Interesse hat mich davon überzeugt, dass ich nicht allein auf der Welt bin und dass es sich lohnt, in Kontakt mit ihr zu bleiben. Danke. Ihr habt mein Leben ein bisschen besser gemacht, als alles schwarz und düster aussah. Das vergesse ich euch nie.

Es gibt keine echte Möglichkeit, meine Dankbarkeit in ihrem vollen Umfang auszudrücken. Ich kann nicht bei euch allen einzeln vor der Tür stehen, klingeln und euch einmal ganz fest drücken (mal abgesehen davon, dass das den Infektionsschutzrichtlinien eklatant widerspricht). Ich habe hin und her überlegt, wie ich trotzdem deutlich machen kann, was ich empfinde. Ich denke, ich habe eine Lösung gefunden. Heute ist Weihnachten, also schenke ich euch etwas sehr Persönliches. Ich schenke euch einen Einblick in meine Seele.

Musik hat mir schon immer sehr dabei geholfen, mich mit meinen Emotionen auseinanderzusetzen. Am Tiefpunkt meiner Trauer gab es zahllose Songs, die mich dabei unterstützten, wahrzunehmen, was ich fühlte. Ebenso gibt es jetzt einen Song, der die Reise widerspiegelt, die ich im letzten Jahr durchlebt habe, in dem mir jedes Wort, jede Note aus dem Herzen spricht. Diesen Song möchte ich heute mit euch teilen, auch wenn es kein Weihnachtssong ist. Ich hoffe, er gefällt euch und ich hoffe, ihr versteht, wie aussagekräftig er ist. Fühlt euch umarmt, wenn ihr ihn anhört. Dass ich aufwachte, ist auch euer Verdienst.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=ZFJ6QupDYzI]

 

Ich wünsche euch allen ein zauberhaftes Weihnachten, das für euch hoffentlich ebenso viel Bedeutung hat wie für mich. Und wenn ihr zwischen Familie, Essen und Geschenken einen Augenblick Zeit habt, schickt einen liebevollen Gedanken in den Hundehimmel.

🎅 🕯 🎄 Frohe Weihnachten von mir und dem Lieblingsmenschen 🎄 🕯 🎅

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