Montagmittag bei verschwitzten 27° in Berlin – Zeit für die Montagsfrage von Libromanie! :D
Die dieswöchige Frage kommt mir sehr entgegen, denn Nina möchte gern folgendes wissen:
Mit welcher Romanfigur wärst du gern befreundet?
Eine tolle Frage! :D
Prinzipiell mag ich fast immer mit den Figuren befreundet sein, wenn ich einen Roman toll fand, also bei einer 4- oder 5-Sterne-Bewertung. Besonders ausgeprägt ist dieses Gefühl bei Figuren, die man als zwiespältig bezeichnen könnte. Ich mag es, wenn ein Charakter sowohl gute als auch schlechte Eigenschaften hat und nicht so offensichtlich ein Held oder eine Heldin ist. Ein Teil von mir glaubt, dass diese Persönlichkeiten interessanter sind und ich mich mit ihnen besser verstehen würde als mit durch und durch rechtschaffenen Figuren. Auf meiner Top 10 stehen dementsprechend:
- Bourbon Kid aus der „Bourbon Kid“ – Serie von Anonymus
- Logen Neunfinger aus der „The First Law“ – Trilogie von Joe Abercrombie
- Locke Lamora aus der „Gentlemen Ganoven“ – Reihe von Scott Lynch
- Sandman Slim aus der „Sandman Slim“ – Reihe von Richard Kadrey
- Harry Dresden aus der „Harry Dresden“ – Reihe von Jim Butcher
- Joe Pitt aus der „Joe Pitt“ – Reihe von Charlie Huston
- Eric Northman aus der „Sookie Stackhouse“ – Serie von Charlaine Harris
- Anita Blake aus der „Anita Blake“ – Serie von Laurell K. Hamilton (hier eigentlich so ziemlich alle Figuren :D)
- Marcus Yallow aus den „Little Brother“ – Romanen von Cory Doctorow
- Merit aus der „Chicagoland Vampires“ – Serie von Chloe Neill
Die letzten beiden sind grundsätzlich eigentlich schon sehr rechtschaffen, aber dafür sind sie für mich äußerst sympathisch, weil sie so realistisch wirken. Sowohl Marcus als auch Merit werden immer wieder von Zweifeln geplagt, sie treffen falsche Entscheidungen und machen Fehler. Sie sind treue Freunde, die so einiges für die Menschen/Supras tun würden, die ihnen am Herzen liegen. Das imponiert mir. Beim Rest… nun ja, man könnte vielleicht sagen, dass ich eine Schwäche für böse Jungs und Chaoten habe. :D Und Anita ist eben einfach Anita, meine erste große Serien-Liebe.
Gedanklich bin ich auch all die YA Roman-HeldInnen durchgegangen, aber keine/r von ihnen schafft es in meine Top 10. So gern ich diese Geschichten lese, selten fühle ich mich einem Charakter so verbunden, dass ich mir vorstellen könnte, eine Freundschaft aufzubauen. Ich vermute, dass das mit dem Altersunterschied zusammenhängt. ProtagonistInnen aus YA Romanen sind in den meisten Fällen gerade einmal volljährig und oft genug noch nicht einmal das. Es sind Teenager und aus dieser Phase des Lebens bin ich einfach schon raus. Die einzige Ausnahme, die es vielleicht auf Platz 11 schaffen würde, ist Penryn aus der Serie „Penryn and the End of Days“ von Susan Ee. Penryn ist sehr reif, sehr erwachsen und sehr rational für ihr Alter; ich denke, mit ihr würde ich mich gut verstehen.
Wie ist es bei euch? Mit welcher Romanfigur wärt ihr gern befreundet?
Ich freue mich wie immer auf eure Antworten und Kommentare! :)
Oje, soll ich dir mal sagen, dass ich nicht EINE EINZIGE der von dir genannten Figuren kenne?! Wobei mir wenigstens „Harry Dresden“ und „Sookie Stackhouse“ noch vom Namen her was sagen… o.O
Kann ich aber gut nachvollziehen, dass du aus den YA-Büchern niemanden findest oder für dich festlegen kannst, mit dem du wirklich gern befreundet wärst. Ist halt wirklich so: man ist dann schon zu alt für sowas. Wir müssen uns in anderen Büchern (und Genren) umschauen… ;) Wobei ich mit Harry, Ron und Hermine auch heute noch sehr gern befreundet wäre, völlig egal, ob ich viel älter wäre…
Ich habe über Harry, Ron und Hermine nachgedacht. Aber irgendwie… es ist sehr sehr merkwürdig, wie ich mich diesbezüglich fühle. Ich habe das Gefühl, da nicht hinzugehören. Als hätte ich zwischen diesen dreien absolut nichts zu suchen. Sie sind ein Dreier-Gespann und das ist gut so, ich denke, ich würde da nur stören. Deswegen möchte ich auch nicht mit ihnen befreundet sein. Ja, ich weiß, das ist vermutlich recht albern, aber so ist das für mich nun mal. :D
Neunfinger O.O
Da hab ich auch überlegt, ob ich mit ihm befreundet sein will, weil ich diesen Charakter einfach nur liebe. In den Büchern. Und da soll er auch bleiben. Ich glaube Logen wäre mir tatsächlich zu… unberechenbar. Obwohl er ja eigentlich ein echt lieber Kerl ist.
Ich habe tatsächlich einen Kumpel, der Neunfinger vom Charakter her sehr ähnlich ist. Und vielleicht ein bisschen von der Statur her. :D Der Punkt ist: kennt man so eine Person erst einmal, ist er oder sie gar nicht mehr so unberechenbar. ;)
Es ist soooooo verdammt warm in Berlin! *nörgel*
Aber die Liste ist witzig, und so lang, wow!! Harry Dresden werde ich auch bald kennenlernen, ob wir Freunde werden, bleibt abzuwarten! ;)
Meist baue ich zu den Figuren in Romanen keine so große Bindung mehr auf, wie ich es als Kind zum Beispiel getan habe. Aber auch damals hätte ich nicht mit Harry Potter, Ron und Hermine befreundet sein wollen! ^^
Und mit den „bad boys“, die mir in den Büchern so begegnen, könnte man nur schwer befreundet sein. Die Anziehung, die die auf einen ausüben, wäre nicht platonisch genug! ;)
Liebste Grüße, WortGestalt
Also ich hatte ja schon immer eine Schwäche für Mr. Henry Tilney aus Jane Austens „Abtei Northanger“. Alternativ dazu stelle ich mir Holly aus Artemis Fowl von Eoin Colfer witzig vor. Aber auch der raue Cormoran Strike aus „Der Ruf des Kuckucks“ von J.K. Rowling ist sehr interessant.
Das ist mal ne interessante Frage! Und mir fällt da auf Anhieb Thursday Next aus der gleichnamigen Reihe von Jasper Fforde ein. Mit jemandem befreundet zu sein, der in Bücher hinein schlüpfen kann, muss phantastisch sein. Da fällt mir gleich noch einer ein: Mo aus der Tinten-Trilogie von Cornelia Funke. Paar „böse“ Jungs gibt’s auch, die mich faszinieren, aber ich denke, für ne Freundschaft würde das nicht reichen. Ich glaube, da wären Geben und Nehmen zu ungleich verteilt…und sowas tu ich mir nicht mehr an in meinem Alter.
Deine Auswahl ist für mich keine Überraschung, schließlich kenne ich deine Lieblings-Protagonisten. Ich wäre erstaunt gewesen, wenn Neunfinger oder vor allem Anita nicht dabei gewesen wären.
Interessante Begründung!
Übrigens finde ich die Schrift etwas klein… nicht so gut lesbar.