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Libromanie – Bloggerin Nina hat sich für diese Woche eine Frage ausgedacht, die offenbar vielen Buch – Bloggern Kopfzerbrechen bereitet. Sie lautet: „Hand auf’s Herz: Habt ihr euren SuB seit Anfang des Jahres abbauen können oder ist er gestiegen?“
Als ich diese Frage las, musste ich tatsächlich erst mal überlegen, wofür SuB denn überhaupt steht. Es ist die Abkürzung für den „Stapel ungelesener Bücher“. Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, wie viele der Bücher in meinem Regal noch ungelesen sind. Das hat für mich einfach nie eine Rolle gespielt, denn es war schon immer so, dass ich von Unmengen ungelesener Bücher umgeben war. Meine Eltern haben mindestens genauso viele Bücher wie ich; ich bin in einem Haushalt aufgewachsen, in dem eine Wand komplett von einem Bücherregal eingenommen wird. Ich bin daran gewöhnt, mich vor eine riesige Sammlung zu stellen, meine Augen über die Buchrücken wandern zu lassen und so zu entscheiden, welche Lektüre meine nächste sein soll.
Mein Stapel ungelesener Bücher steigt permanent. Ich sammle einfach gern und kann dem Impuls, immer wieder neue Bücher zu kaufen, nur schwer widerstehen. Wollt ihr wissen, was ich mir zu meinem Geburtstag nächsten Monat gewünscht habe? Ein neues Bücherregal. Schon jetzt erstreckt sich meine private Bibliothek fast über eine ganze Wand und sie platzt aus allen Nähten. Es wird Zeit, anzubauen, denn lieber schaffe ich ein neues Regal an, als auf den Kauf neuer Bücher zu verzichten. Zum Glück setze ich voll auf System-Bücherregale, die man beliebig erweitern kann.
Zusätzlich kann ich nicht immer etwas dafür, dass ständig neue Bücher hinzu kommen. Einerseits kauft auch meine Mutter fleißig neue Werke, die ich dann zum Teil bekomme, sobald sie sie ausgelesen hat. Das neuste Beispiel ist die „Mistborn“ – Reihe von Brandon Sanderson. Den ersten Band habe ich gekauft, kam aber noch nicht dazu, ihn zu lesen. Meine Ma bat mich vor ein paar Wochen, ihr diesen mitzubringen. Ich kam ihrer Bitte natürlich nach. Nach der Lektüre war sie so begeistert, dass sie die restlichen Bände besorgte; da die Reihe aber von mir begonnen wurde, wandern die Fortsetzungen in mein Regal und nicht in ihres.
Andererseits ist da noch immer die sehr umfangreiche Bibliothek meines Großvaters. Nach seinem Tod entschied meine Omi, dass sie einige seiner Bücher loswerden möchte. Mein Opi besaß unglaublich viele Werke „großer Autoren“. Goethe, Tucholsky, Frisch, Hemingway – ihr wisst, was ich meine. Diese Bücher sind wahre Schätze, alte DDR – Ausgaben (z.B. Verlag Volk und Welt), die teilweise schon 60 Jahre und mehr auf dem Buckel haben. Selbstredend, dass ich diese Bücher nicht verschenken oder verkaufen möchte. Also landen auch diese in meinem Regal.
Laut Goodreads umfasst mein Regal ungelesener Bücher („bought“-shelf) zur Zeit 214 Werke.
Ich habe mir angesehen, wie andere Buch-Blogger Ninas Frage beantwortet haben. Dabei stellte sich heraus, dass ich mit meinem dreistelligen SuB offenbar eine ziemliche Ausnahme bin. Diejenigen meiner kleinen Stichprobe, die die Frage konkret beantworten konnten und Zahlen genannt haben, variieren etwa zwischen zehn und 60 Büchern. Mir macht das allerdings nichts aus. Ich sehe das so: es wird sowieso immer mehr Bücher geben, als ich Lebenszeit zur Verfügung habe. Ich werde niemals alles lesen können, was ich lesen möchte. Aber ich kann mir zu meinen Lebzeiten eine Buch – Auswahl zusammen stellen, die mich davor bewahrt, jemals NICHT das Buch zur Hand zu haben, dass ich genau in diesem Moment lesen möchte. Ich liebe es, dass ich mir niemals Gedanken darüber machen muss, nicht genug Bücher im Haus zu haben. Ich liebe es, im Genre frei wechseln zu können, je nach aktueller Vorliebe. Vermutlich braucht man keine 200 Bücher in Reserve. Aber wisst ihr was? Bei Büchern gilt für mich: lieber erst mal haben als nicht haben. :D
 

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