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Hallo ihr Lieben! :)
Nachdem die Montagsfrage letzte Woche ausgefallen ist, hat sich Nina aka Libromanie diese Woche eine meiner Meinung nach besonders schöne Frage ausgedacht, die mir dazu noch sehr entgegen kommt:

Wer ist euer liebster Antiheld/Bösewicht?

Ich liebe Antihelden. Sie sind meist so vielschichtig, facettenreich und wesentlich realistischer als „normale“ Helden. Ich brauche keine perfekten ProtagonistInnen, die sich immer richtig verhalten. Das ist zur Abwechslung mal ganz nett, aber im Großen und Ganzen stehe ich einfach auf ambivalente Charaktere, die gute und schlechte Eigenschaften in sich vereinen.
Ganz oben auf meiner Liste steht Sand dan Glokta aus der „The First Law“ – Trilogie von Joe Abercrombie. Diese Figur hat mich nachhaltig stark beeindruckt, weil er als Inquisitor natürlich nicht gerade der perfekte Schwiegersohn ist und sein Charakter viele verwerfliche Eigenschaften aufweist. Abercrombie hat herrlich herausgearbeitet, dass all seine Verhaltensweisen jedoch Gründe haben, die mehr oder weniger gut nachvollziehbar sind. Er ist intelligent, intrigant und skrupellos. Aber tief in seinem Innern hat er noch immer ein Herz und auch ein Gewissen, obwohl diese selten zum Vorschein kommen.
Aus der gleichen Trilogie stammt noch eine Figur, die ich wirklich ins Herz geschlossen habe: der Blutige Neuner. Ein des Kämpfens müder Barbar, der nicht viele Fragen stellt. Ja, er ist streng genommen ein Mörder. Aber er hat auch viel gesehen, viel erlebt und ist keinesfalls herzlos.
Dann sind da all die Urban Fantasy Antihelden, die mich immer wieder aufs Neue begeistern. Joe Pitt. Bourbon Kid. James Stark alias Sandman Slim. Sie rauchen, sie trinken, sie lügen, sie morden. Doch irgendwie kann ich ihnen all das verzeihen, weil es mir immer plausibel erscheint, wie sie sich verhalten. Ich meine, ein Blutbad in Santa Mondega, das verseuchteste, sündhafteste Rattenloch, das man sich vorstellen kann – wer kann Bourbon Kid das schon richtig übel nehmen? So wie ich Anonymus verstanden habe, kann man in Santa Mondega die Augen schließen und einfach in die Menge schießen, es trifft trotzdem immer den/die Richtige/n.
Stark tötet niemals grundlos und niemals Unschuldige, sondern Menschen und/oder Sub Rosas, die sich mit Dämonen oder ähnlich finsteren Mächten eingelassen haben. Ja, okay, er arbeitet für Luzifer. Na und? Deswegen ist er noch lange nicht böse.
Und Joe Pitt? Joe ist ein Auftragskiller, der innerhalb vampirischer Ränkespiele nur versucht, das Richtige zu tun und zu überleben.
In all diesen Büchern fließt literweise Blut, was mir tausendmal lieber ist als irgendwelche unrealistischen, romantisierenden Beschreibungen oder Friede-Freude-Eierkuchen-Sonnenschein-Darstellungen.

Wie ist es bei euch? Liebt ihr Antihelden genauso wie ich? Wer ist euer liebster Antiheld?

Ich freue mich wie üblich auf eure Meinungen und Kommentare! :)

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