Als Hundebesitzerin muss ich jeden Morgen einen längeren Spaziergang machen. Es ist im Grunde immer die gleiche Strecke, die erst durch einen Park und später dann an einigen Wohnhäusern vorbei führt. An manchen Tagen entdecke ich dort verwaiste Kisten, die einsam am Straßenrand stehen. Und was befindet sich in diesen Kisten? Bücher. Bücher, die keiner mehr haben möchte. Mir tut das immer im Herzen weh, denn es ist in meiner Stadt eigentlich nicht nötig, Bücher auf diese Weise zu entsorgen. Es gibt genug Läden (im weitesten Sinne), die sie mit Kusshand entgegen nehmen würden. Ich werfe trotzdem jedes Mal einen Blick hinein, denn wer weiß, des einen Abfall ist vielleicht des anderen Schatz. So auch heute. Bisher hatte ich nicht sonderlich viel Glück, aber heute fand ich tatsächlich ein Werk, das nun bei mir ein neues Zuhause bekommen hat: die 22. Auflage des Dudens, DAS Nachschlagewerk zur deutschen Rechtschreibung schlechthin. Ja, ich weiß, 1878960_1_duden_37606268.original.large-4-3-800-136-560-992-1200diese Auflage ist von 2000 und damit 14 Jahre alt, aber es enthält die „neuen“ Rechtschreiberegeln und nur weil ein paar neuere Wörter nicht enthalten sind, ist das Buch an sich ja noch lange nicht überholt oder gar überflüssig. Zwar nutze ich in der Regel Online – Wörterbücher, wenn ich beispielsweise Rezensionen schreibe, doch ich finde, in jedem Haushalt sollte es mindestens ein Nachschlagewerk als Printausgabe geben. Mir war der Duden bisher immer zu teuer, die aktuelle Ausgabe kostet nämlich stolze 25 €. Jetzt steht er trotzdem in meinem Regal, direkt neben dem Synonymwörterbuch des gleichen Verlags und das, ohne auch nur einen Cent ausgegeben zu haben. Vielen Dank an den unbekannten Spender, ich werde gut darauf aufpassen. Und ich werde weiterhin in den Bücherkisten am Straßenrand wühlen.
++ACHTUNG: Dieser Beitrag wurde übertragen. Erstellungsdatum ist der 16.04.2014!++
 

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