Der Verlag cbt und Blogg dein Buch haben eine Aktion zum Release des Buches „Teardrop“ von Lauren Kate ins Leben gerufen, in der es um tiefe Gefühle geht. Gefühle, die einen zum Weinen bringen.
Da ich einerseits weiß, dass die meisten LeserInnen gern etwas aus dem Leben ihrer BloggerInnen erfahren und mich andererseits das Buch interessiert, habe ich beschlossen, teilzunehmen.
Eigentlich geht es nur darum, eine einfache Frage zu beantworten:
Wann hast du das letzte Mal geweint?
Für mich ist das aber eine sehr persönliche Frage, da ich selten weine und noch seltener vor anderen. Ich war schon immer jemand, die ihre Gefühle für sich behalten hat, weil ich immer der Ansicht war und bin, dass sie niemanden außer mir etwas angehen. Dass ich also jetzt mein letztes Erlebnis, das mit Tränen verbunden war, mit euch teile, dürft ihr durchaus als großes Ding interpretieren. Vielleicht bin ich dazu bereit, weil es eine Situation war, in der es um Liebe ging. Die Liebe einer Tochter zu ihrem Vater.
Ich denke, ich muss meine Antwort noch ein bisschen näher erläutern.
Jedes Kind hält seine Eltern für Helden. Bei manchen hält das länger an, bei manchen nicht. Das ist normal. Doch wie ihr sehen könnt, habe ich die Formulierung „trotz allem“ in meine Antwort eingeschlossen. Das hat einen Grund. Mein Vater kann körperlich nicht immer so, wie er gern würde. Als ich noch klein war, konnte er nicht im Schneidersitz auf dem Boden sitzen und mit meinen Puppen, Autos, Kuscheltieren, Ü-Ei-Figuren oder was auch immer mit mir spielen. Er konnte mich nicht immer so hoch heben, wie er es vielleicht gern gewollt hätte.
Als wir letztes Weihnachten in Dänemark waren, hatten wir ein unglaublich intensives Gespräch. Ich will hier jetzt nicht zu sehr ins Detail gehen, aber der Endeffekt dieses Gesprächs war, dass ich ihm sagte, dass er immer mein Held war. Er hat das erst nicht verstanden. Er hat all die Situationen aufgezählt, in denen er nicht so mit mir umgehen konnte, wie es vielleicht „normal“ gewesen wäre. Aber was ist schon normal? Ich habe ihm unter Tränen erklärt, dass er vielleicht nicht so mit mir gespielt hat, wie die Väter meiner FreundInnen es mit ihren Söhnen und Töchtern getan haben, aber dass das für mich nie eine Rolle gespielt hat. Ich habe nie hinterfragt, wie er mit mir umgegangen ist, weil ich glücklich war. Weil er stattdessen mit mir gerauft hat, wenn es zum Abendessen Kraftfleisch gab. Weil er sich mit mir „Die Sendung mit der Maus“ angesehen hat. Weil er mir abends „Käpt’n Blaubär“ vorgelesen hat. Weil er mit mir Kartoffeln in unserem Garten ausgebuddelt hat. Weil er mir selbst einen Sandkasten gebaut hat. Weil niemand so grillen kann wie er. Weil er immer eine Antwort für mich hatte und bis heute hat. Mein Vater ist mein Held, weil ich mir keine einzige Welt vorstellen kann, in der er es nicht ist. Seine körperlichen Grenzen waren mir immer egal, mehr noch, ich habe sie gar nicht wahrgenommen, schon gar nicht, als ich noch klein war. Das ist das größte Geschenk, das er mir machen konnte. Er hat mich einfach nicht spüren lassen, was er nicht konnte, weil er mich dafür hat sehen, fühlen und erleben lassen, was er konnte.
Ich habe so sehr geweint bei diesem Gespräch, weil mir überhaupt nicht klar war, dass er nicht wusste, wie ich empfinde. Er wusste nicht, dass ich ihn vor meinem geistigen Auge immer mit wehendem Cape und Strumpfhosen sehe, während im Hintergrund eine heroische Melodie läuft.
Ich bin sehr froh, dass ich die Gelegenheit hatte, ihm zu sagen, wie viel er mir bedeutet und wie sehr ich ihn liebe. Manche Menschen sprechen ihren Eltern gegenüber nie aus, wie dankbar sie ihnen sind und bereuen es später, wenn sie nicht mehr da sind. Ich schon. Das war die Tränen wert.
Möchtet ihr auch teilnehmen und ein paar persönliche, emotionale Erinnerungen mit uns teilen? Dann schaut doch mal bei cbt oder Blogg dein Buch vorbei!
Was gibt es zu gewinnen?
„Teardrop“ von Lauren Kate
»Vergieße nie eine einzige Träne!« Dieses Versprechen musste Eureka ihrer Mutter geben und siebzehn Jahre lang hat sie sich daran gehalten. Selbst als ihre Mutter bei einem Autounfall starb. Doch dann trifft sie Ander, einen attraktiven und äußerst mysteriösen Jungen. Er bringt sie so durcheinander, dass sie eine Träne vergießt – und Ander fängt sie mit seiner Fingerspitze auf. Auch er scheint zu wissen, dass Eureka nicht weinen darf. Doch was ist ihr großes Geheimnis? Warum wissen alle anderen davon, nur sie nicht? Und warum verhält sich ihr bester Freund, Brooks, plötzlich so aggressiv ihr gegenüber? Waren sie nicht kurz davor, ein Paar zu werden? Wem kann Eureka noch vertrauen?
(Quelle: Blogg dein Buch)
Ihr dürft natürlich gern wie immer Kommentare und Gedanken hinterlassen. Ich freue mich darauf. :)
Update 2021: Die Plattform Blogg dein Buch gibt es leider mehr, deshalb musste ich alle Links zum Portal entfernen.
Ein sehr schöner Beitrag und geradezu zu Tränen rührend, wenn ich das so sagen darf. Kompliment, dass du etwas so persönliches mit deinen Lesern teilst – und danke dafür!
Ich hab ehrlich gesagt auch schon überlegt, ob ich an dieser BdB Aktion teilnehme. Aber dann ist mir eben dieser letzte Moment eingefallen, in dem ich geweint habe (und im Gegensatz zu dir bin ich jemand, der schon ab und zu weint, wenn es denn wirklich mal angebracht ist) – und ich musste daran denken, dass ich nicht weiß, ob ich will, dass das alle wissen. Dass alle wissen, was und wer da passiert ist. Und vor allem den Grund dafür. Ist ja schon was sehr persönliches und ich glaube, ich möchte mich nicht so sehr bloßstellen vor anderen, die ich gar nicht kenne. Etwas so persönliches erzählen, das mir tagelang ziemlich weh getan und eben diverse Tränen gekostet hat. Und … ich hab jetzt die Beschreibung der Aktion nicht mehr im Kopf, aber wird da auch verlangt, dass man was zu dem Bild sagt und das erklärt?
Ich bin mir da also eher unsicher, ob ich mitmache. Wie lange geht die Aktion eigentlich noch?
Lieben Gruß!
Gern geschehen. Es macht mir nichts aus, dass alle Welt weiß, dass ich meinen Papa liebe. :)
Nein, man muss nichts dazu erklären, es reicht auch, das Bild zu posten, zumindest, soweit ich das verstanden habe. Einsendeschluss ist der 22.08., also am Freitag in einer Woche.
Nun, du musst ganz für dich allein entscheiden, ob du deinen Schmerz öffentlich teilen möchtest oder nicht. Ich kann sehr gut verstehen, wenn du dich dagegen entscheidest. Wäre meine letzte Tränen-Situation etwas schmerzhaftes gewesen, hätte ich vermutlich auch nicht mitgemacht.
Viele liebe Grüße <3
Hallo Elli,
das ist wunderschön. Danke für diesen rührenden Beitrag. Auch ich habe wie Caroline gerade Tränen in den Augen.
Gerade das Thema den eigenen Eltern gegenüber ehrlich zu sein, ihnen zu sagen, dass man sie liebt, finde ich sehr wichtig. Wie Du sagst, in vielen Fällen ist es irgendwann schlicht zu spät, um Ungesagtes noch zu vermitteln. Das Leben kann so schnell vorbei sein und die Gelegenheit ist verpasst. Mir fehlt so ein klärendes Gespräch mit meinem Vati. Eine Tatsache die mich auch nach vielen Jahren noch bedrückt.
Umso mehr freue ich mich, wenn ich lese, dass andere Menschen über ihren Schatten springen und mit ihren Eltern sprechen, so wie bei dir. Ich denke, dass ist nicht einfach.
Ich hoffe, Du hast noch viele so schöne und auch emotionale Gespräche mit Deinen Eltern oder überhaupt mit Familienmitgliedern.
Liebe Grüße
sanne
So, jetzt komme ich auch endlich dazu Deinen Beitrag zu lesen.
Ich finde ihn ganz, ganz toll, und das Statement ist sehr rührend.
Manchmal erwarten wir mehr von uns selbst, als Andere von uns erwarten. Deinem Vater zu sagen, dass Du glücklich warst und die Zeit mit ihm einfach genossen hast, war sicher ein sehr emotionaler Moment für euch Beide.
Ich finde auch, dass man viel häufiger über seine Gefühle sprechen sollte.
Danke für Deinen Beitrag! :-)
LG
Tanja
[…] an der Teardrop-Release-Kampagne via Blogg dein Buch teilgenommen habe? Wenn nicht, könnt ihr HIER noch einmal meinen Beitrag lesen. Die Idee war ja, zu erzählen, wann wir das letzte Mal geweint […]