Die Montagsfrage der Woche von Nina aka Libromanie beschäftigt sich heute mit einem Thema, das mir sehr liegt. Sie lautet folgendermaßen:
Was hältst du von literarischen Tattoos?
Tätowierungen sind etwas Wunderbares. Sie verschaffen mir die Möglichkeit, mein Inneres nach Außen zu tragen. Ich habe vor ziemlich genau 10 Jahren damit angefangen und jetzt kommt jedes Jahr mindestens eins dazu. Ich habe kein so eindeutiges literarisches Tattoo wie Nina, die das Zeichen der Heiligtümer des Todes auf dem Unterarm verewigt hat. Doch meine Liebe zu Büchern inspirierte mich trotzdem zu einem Motiv, das mit dem Lesen zu tun hat:
Das ist die Innenseite meines rechten Oberarms. Wann immer ich den Arm hebe, können alle meine Leidenschaft deutlich sehen. Falls ihr es nicht lesen könnt: die Buchrücken ergeben gemeinsam das Wort „Wortmagie“. Ganz ruhig, das Tattoo war vor dem Blog da. :D Ich denke, die Bedeutung muss ich euch nicht erklären.
Ende des Monats habe ich wieder einen Termin bei meinem Nadelschwinger. Dieses Mal geht es meiner noch viel zu nackten rechten Wade an den Kragen. Das Motiv wird eine Mischung aus „Alice im Wunderland“ und „Peter Pan“, in Disney – Ausführung. Die beiden Romane enthalten Botschaften, an die ich mich mein Leben lang erinnern möchte. Das heißt, dieses Tattoo wird einen eindeutigen literarischen Bezug haben und das beantwortet dann wohl auch die Montagsfrage. ;) Literarische Tattoos entsprechen meinem Geschmack voll und ganz. Allerdings gibt es nur sehr wenige Bücher, die die Ehrung, auf meiner Haut in irgendeiner Form verewigt zu werden, auch verdienen. Dafür brauche ich eine sehr intensive Bindung an eine Lektüre. Das Symbol der Heiligtümer des Todes wäre zum Beispiel nichts für mich; ich spiele aber mit dem Gedanken, mir eines Tages ein Timm Thaler – Tattoo stechen zu lassen. Der Platz auf meiner Haut ist begrenzt, deswegen schaffen es nur die Dinge, die mir mehr als alles andere am Herzen liegen, dorthin.
Wie ist es bei euch? Seid ihr tätowiert?
Ich freue mich wie immer auf eure Antworten und Kommentare! :)
Irgendwie find ich das echt interessant. Ich meine, ich kenn dich ja nicht persönlich und verfolge deinen Blog jetzt einige Wochen – aber das ist ja nicht wirklich lang. Trotzdem passiert das ja unweigerlich, dass man sich irgendwie ein Bild von der Person macht, die hinter dem Blog steht. Man hat dann eben so Vorstellungen, wenn man etwas über die Person liest, was sie so über sich selbst schreibt und auch zwischen den Zeilen durchblicken lässt. Und wenn ich jetzt mal ganz blöd und voller Vorurteile einen dummen Satz sagen darf: ich hätte anhand des Bildes, das ich irgendwie von dir im Kopf habe, niiiiie gedacht, dass du ein Tattoo-Junkie bist!!! Ganz echt!
Aber das find ich voll krass! Offensichtlich hast du ja dann mittlerweile schon diverse Tattoos angesammelt… Ich muss gestehen, ich betrachte Personen, die sich wirklich viele Tattoos machen lassen, irgendwie immer mit einer Mischung aus Bewunderung und Zweifel. Ich find das toll, wenn jemand so hinter einer Sache steht, dass er sie sich unweigerlich in die Haut stechen lässt, als ein Zeichen, das einfach immer da sein wird. Gleichzeitig ruft das bei mir einen Grad an Unverständnis hervor – denn genau da liegt der Punkt: man hat dieses Tattoo SEIN LEBEN LANG. Selbst wenn ein Bild oder ein Wort oder whatever einem jetzt und absehbar in den nächsten Jahren gefällt – was ist denn, wenn man mal 40 ist? Oder 70 und einem die Haut rumschlackert an den Armen und sonstwo… Bei Tattoos drängt sich mir – als Untätowierte – immer die Frage auf, ob man die nicht irgendwann bereut. Vielleicht nicht das Tätowieren an sich, aber vielleicht das Motiv. Oder andersherum: ob man sich nicht irgendwann daran sattgesehen hat. :/
Ich muss allerdings gestehen, dass ich Ninas Tattoo (von Libromanie), seit ich es zum ersten Mal gesehen habe, absolut genial finde. Sowas könnte ich mir am ehesten auch bei mir vorstellen.
Huhu :)
Ich musste jetzt echt lachen; meine Tattoos gehören so sehr zu mir, sind so sehr ein Teil von mir, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass jemand eine Vorstellung von mir hat, in der ich KEINE habe. :D
Ich kann natürlich nur von mir selbst sprechen, aber ich habe noch kein einziges meiner Tattoos (irgendwas im zweistelligen Bereich, ich zähle nicht mehr) bereut. Nicht mal das allererste. Ich denke, das liegt daran, dass ich nie Zweifel bezüglich der Motive hatte. Alles, was ich auf der Haut trage, ist ein Ausdruck meiner Persönlichkeit, meiner Leidenschaft und meiner Liebe. Wann immer ich ein Motiv ausgesucht oder entwickelt habe (viele sind Eigenkreationen), war das ein Moment, in dem ich dachte „DAS ist es. Das bin ICH“. Ich habe ein Tattoo, das die Verbundenheit und Liebe zu meiner Schwester symbolisiert. Ich habe eins für meine Hündin. Ich habe eins, das den Charakter meiner Familie widerspiegelt. Ich habe eins, das für meine Heimat steht, für die Liebe zu meiner Stadt. Das sind alles Dinge, die sich nie ändern werden. Ich werde Berlin immer lieben, genau wie meine Schwester, meine Familie und meine Prinzessin. Auch an den Symbolen, die ich dafür ausgesucht habe, hatte ich nie Zweifel.
Selbst wenn ich eines Tages 70 bin und die Tattoos auf der Haut rumschlackern, who cares? Meine Körperkunst ist nicht nur dazu gedacht, schön auszusehen. Es geht um viel mehr als nur um Schmuck. Und wenn ich dann eines Tages vor dem Spiegel stehe und die Farbe auf meiner faltigen Haut sehe, werde ich lächeln. Weil sie mich, selbst wenn sie nicht mehr so aussehen, wie sie heute aussehen, daran erinnern, wie es einmal war. Wie ICH einmal war. Welches Leben ich gelebt habe. Es gibt da eine Zeile aus einem Song, die das meiner Meinung nach sehr gut beschreibt: „Deine Tattoos erzählen Heldentaten“. Es ist ein Bilderbuch auf meiner Haut, ein Erinnerungsalbum.
Ich weiß nicht, ob ich jemandem, der nicht tätowiert ist, begreiflich machen kann, was mir meine Tätowierungen bedeuten und warum ich keine Angst habe, zu bereuen.
Zum satt sehen. Ich glaube, das geht gar nicht. Weißt du, meine Tattoos sind ein Teil von mir, wie meine merkwürdige Augenfarbe, die Form meiner Ohren oder der Klang meiner Stimme. Es ist ja nicht so, dass man sich als Tätowierte/r vor den Spiegel stellt und täglich bewundert, was man da mit sich rumträgt. Die ersten Tage ist es noch ein Fremdkörper; man vergisst immer wieder, dass es da ist. Aber irgendwann gewöhnt man sich so sehr an den Anblick, dass es Normalität ist. Man integriert es einfach in das Bild, das man von sich selbst hat. Ich sage ja auch nie, dass ich die Farbe meiner Augen satt habe. Sie sind eben einfach wie sie sind. ;)
Ich hoffe, ich konnte das Thema Tattoos für dich ein bisschen verständlicher machen. Ich habe mir jedenfalls Mühe gegeben. :)
Viele liebe Grüße,
Elli
Tjaha, ich bin nach wie vor baff. Aber warum nicht? Ich lebe nach der Maxime „Jeder wie er kann und will“ – und wenn für dich da jede Menge Tattoos dazugehören, dann soll es so sein :D
Ich finds eben beeindruckend, wenn jemand so von etwas überzeugt ist, dass er/sie sagt, das möchte ich mein Leben lang mit mir (und auf mir) herumtragen. Könnte ich mir für mich nicht vorstellen, auch wenn ich vieles habe, was ich mit Familie, Freunden etc. verbinde. (Vielleicht kommt das einfach auch daher, dass ich zwei Freunde habe, die sich vor Jahren jeweils ein Tattoo haben stechen lassen und das Motiv heute zutiefst bereuen und das alles am liebsten wieder weghaben wollen…) Ich glaube, ich vertraue darauf, dass ich das einfach für mich im Kopf behalte. Denn da ist es ja auch gut aufgehoben :)
Ich muss auch ehrlich zugeben, dass es mir ein wenig überrascht hat, dass du viele Tattoos hast. Hab ich irgendwie auch nicht gedacht, naja aber warum nicht? Hast ja gelesen, dass ich vielleicht auch gerne eines hätte =)
Das Tattoo, dass du uns da zeigst, gefällt mir übrigens sehr gut. Sieht supi aus! Gute Arbeit deines „Nadelschwingers“ :D
Wie ich mich so durch die Kommentare lese, bin ich beruhigt, dass ich nicht alleine war. Hätte auch nicht gedacht, dass du mehrere Tattoos hast, aber wenn man deinen Text so ließt, dann ergibt das alles einen Sinn. :P
Das jedes Tattoo eine Bedeutung hat zum Beispiel ist dir ja sehr wichtig und das passte dann wieder ins Bild. Muss ich jetzt wohl ein neues Wortmagie Menschchen in meiner Vorstellung aufbauen :P
Tja, offenbar bin ich wohl immer für eine Überraschung gut! ;) :D
Viele liebe Grüße,
Elli
Schwupps, so schnell kanns gehen! Spätestens nach „Timm Thaler“ hast du mich als neue Leserin gewonnen :D Ich kann mich noch sehr genau erinnern, dass dies das erste Buch war, was ich mir in der Bibliothek ausgeliehen habe und ich liebe es bis heute!
Auch dein oben gezeigtes Tattoo finde ich sehr schön!
Liebste Grüße,
Kasia
Hihi, schön, dass jemandem das Buch genauso viel bedeutet wie mir. ;) Es war eins der ersten Bücher, die ich selbst lesen konnte und meine Ausgabe hat früher meiner Mutter gehört.
Danke! :D
Viele liebe Grüße,
Elli
Hallo liebe Elli :)
auch mich hast du mit diesem Beitrag definitiv als Leserin gewonnen. Ich bin so gespannt auf dein nächstes Tattoo (natürlich besonders auf den Alice-Part).. ich würde so weit gehen, zu sagen, ich bin gespannter als du hihi
Bin durchaus daran interessiert mehr deiner Tattoos zu sehen und deine literarischen Vorlieben sind durchaus ansprechend.
Auf ein baldiges Wiederlesen <3
Huhu :)
Na denn mal herzlich Willkommen auf meinem Blog. ;)
Ich freue mich auch sehr auf mein nächstes Tattoo, wenn mein Buntmacher es so umsetzen kann, wie ich es mir vorstelle, wird es GROßARTIG! :D Ich hatte sowieso schon überlegt, es dann zu fotografieren und einen Post dazu zu schreiben, jetzt habe ich noch einen Grund mehr dazu. Allerdings wird es wohl ein bisschen dauern, bis es fertig ist. Eine Sitzung wird auf keinen Fall reichen und bei mir muss zwischen zwei Sitzungen immer eine ziemlich lange Zeitspanne vergehen, weil meine Haut nur sehr langsam heilt.
Ich muss dich also um Geduld bitten. ;)
Viele liebe Grüße,
Elli
Das Tatoo ist so cool! Die Buchstaben habe ich gar nich gesehen! :P Ich verlinkk mal meine Antwort :-) http://evyswunderkiste.blogspot.de/2014/08/montagsfrage-literarische-tatoos.html
Ich kann nicht anders – ich muss einfach meinen Senf nochmal dazugeben: Ich finde es komisch, dass es Menschen gibt, die sich dich mit Tattoos nicht vorstellen konnten – für mich ist das das normalste von der Welt! Ohne wärst du nackt. Und was die Zukunft – also das Altern – betrifft: Alte Haut sieht Scheiße aus – egal ob mit oder ohne Tattoos. Also: Mach ruhig weiter! Und im übrigen: Ich liebe deine Tattos fast genauso wie meine.