Wisst ihr, ich mag den Herbst. Sogar mehr als den Sommer. Ich ertrage Hitze nicht gut und außerdem bin ich ein Fan von flauschigen Pullis, die ich bei Temperaturen, die mich quasi dahin schmelzen lassen, nicht anziehen kann. Ich beobachte gern, wie sich die Natur verändert; die Blätter verfärben sich und fallen, die Sonne steht viel tiefer und erzeugt diesen herrlichen Lichteinfall.
Aber es gibt eine Sache, die mich am Herbst wirklich nervt: es wird früher dunkel. Ja ja, erscheint total trivial, aber auf mein Leben haben die kürzeren Tage tatsächlich Einfluss. Zu Hause, in meiner Wohnung, ist es mir selbstverständlich total egal, dann schalte ich eben einfach das Licht ein. Aber unterwegs, draußen in der weiten Welt, schränkt mich das ein. Ich lese prinzipiell, wenn ich mit Bus und Bahn durch Berlin gondele und ich lese auch sehr gern, wenn ich mit meiner Hündin im Park bin. Sie kann spielen und ich genieße neue, andere Welten (ein Auge habe ich natürlich trotzdem immer auf sie, ist ja klar). Das kann ich nun (fast) nicht mehr.
Ein Beispiel: ich arbeite abends beziehungsweise nachts. Meine Schichten beginnen in der Regel irgendwann zwischen 18.00 und 20.00 Uhr. Wenn ich zur Arbeit fahre, muss ich erst die U-Bahn und dann den Bus nehmen; ich bin etwa 30 Minuten unterwegs. Am Montag dieser Woche hatte ich eine 20.00 Uhr-Schicht. Die Bushaltestelle, an der ich einsteigen muss, ist natürlich ausgerechnet eine der ganz wenigen, die nicht beleuchtet sind. Vielleicht sind die Lampen kaputt oder sie wird generell nicht beleuchtet, um Strom zu sparen – ich weiß es nicht. Fakt ist, dass ich dann da stand, mit meinem Buch in der Hand und nicht wusste, was ich jetzt machen soll. Nicht weiterzulesen kam nicht in Frage. Also habe ich mich so dicht an die Straße gestellt, wie die Sicherheit es gerade noch erlaubte und habe versucht, im Licht der vorbeifahrenden Autos etwas zu erkennen. Es stellte sich heraus, dass das gerade so geht. Aber mal ehrlich, ich musste mich bisher selten so sehr anstrengen, um ein paar Worte zu entziffern. Und nicht nur das, ich kam mir auch unvergleichlich bescheuert vor, wie ich da so stand und das Buch immer wieder in verschiedenen Winkeln neigte, um ja auch noch das letzte Fitzelchen Licht zu erwischen. Zu allem Überfluss bekam ich von der Anstrengung meiner Augen auch noch Kopfschmerzen, die sich dann den ganzen Abend und die Nacht bis zum Feierabend hartnäckig weigerten, wieder zu verschwinden.
Am Herbst kann ich nichts ändern. Ich kann nichts dagegen tun, dass ich immer weniger Tageslicht zum Lesen zur Verfügung habe. Aaaaaaber, ich kann mir Rat holen. Bei euch.

Hat jemand von euch vielleicht eine Idee, wie ich mein Problem lösen könnte?

Seid ihr vielleicht sogar selbst mit dieser Schwierigkeit konfrontiert? Erzählt mir von euren Erfahrungen zum Thema „Lesen im Herbst“, ich freue mich auf eure Antworten und Kommentare! :)

Bewerte diesen Beitrag!