Der Tod der Unschuld

Erfahrungsbericht zum Reread von „Harry Potter und Der Orden des Phönix“

Erinnert ihr euch daran, dass zwischen der Veröffentlichung des vierten Bandes der „Harry Potter“ – Reihe, „Harry Potter und Der Feuerkelch“ (zum Erfahrungsbericht geht es HIER lang), und des fünften Bandes „Harry Potter und Der Orden des Phönix“ 3 Jahre vergingen? Ich nicht. Ich habe das Gefühl, ich müsste diese lange Wartezeit irgendwo in meinem Gedächtnis abgespeichert haben, aber vermutlich interessierten mich in dieser Zeitspanne andere Dinge einfach mehr.

Als „Der Orden des Phönix“ am 08. November 2003 in Deutschland erschien, war ich 14 Jahre alt. Was für ein Alter. Meine ganze Welt war im Begriff, sich zu verändern, weil ich mich veränderte. Ich verabschiedete mich spontan von meinen langen schwarzen Haaren auf der linken Seite meines Kopfes und ließ mir – lange, bevor es modern wurde – von einem Kumpel einen Halfcut rasieren. Ich trug mein erstes Paar Springerstiefel. Ich versuchte mich an der Rebellion der Jugend; wollte frei, wild und unabhängig sein. Die Punker-Szene zog mich magisch an, ich wollte unbedingt dazu gehören. Kein Jahr mehr und ich würde mein Elternhaus verlassen, um bei meinem damaligen Freund zu wohnen.

Dass Harry in dieser chaotischen Phase meines Lebens überhaupt seinen Platz hatte, ist ein kleines Wunder. Lesen war in den Kreisen, in denen ich mich bewegte, nicht hoch angesehen. Ich konnte diese Leidenschaft mit niemandem teilen. Ich verschwieg meine Liebe zum geschriebenen Wort nicht, aber ich erwähnte sie meiner Erinnerung nach nur sehr, sehr selten. Für mich war (und ist) Lesen selbstverständlich, etwas, das ganz natürlich zu mir gehörte. Ich musste nicht darüber sprechen und vielleicht habe ich einfach angenommen, dass all meine verrückten Freunde zu Hause auch lesen würden.

Rückblickend weiß ich, dass das nicht der Fall war. Als Bücherwurm war ich in der Punker-Szene eine Kuriosität. Ich denke, es ist gut, dass mir das damals nicht bewusst war. Andernfalls hätte ich dieses Hobby eventuell aufgegeben, weil ich geglaubt hätte, dass sich das für eine richtige Punkerin nicht schickt. Die Anerkennung meines Umfelds war mir in diesem Alter so wichtig, dass ich bereit gewesen wäre, mich zu verbiegen. Wer weiß, wann und ob ich diesen Bestandteil meiner Persönlichkeit und Identität wiederentdeckt hätte. Die typisch jugendliche Eigenschaft, von sich auf andere zu schließen, diese blinde Ignoranz anderer Lebensweisen, bewahrte mich davor, zu vergessen, wie viel mir das Lesen bedeutet. Sie bewahrte mich davor, Harry zu vergessen.

Rowling Joanne K. Harry Potter und Der Orden des Phoenix Harry Potter

Nichtsdestotrotz erinnere ich mich leider überhaupt nicht daran, in welcher Situation mir „Der Orden des Phönix“ das erste Mal begegnete. Ich weiß nicht, ob ich den Veröffentlichungstermin herbeisehnte, ob ich den fünften Band kurz darauf bekam oder länger warten musste. All diese Eindrücke prägten sich nicht tief genug ein, weil mein Leben damals voller Neuheiten und (subjektiver) Abenteuer war. Ich war abgelenkt.

Ich finde das heutzutage schade, aber ich kann mir verzeihen. Es macht nichts, dass ich nicht mehr weiß, unter welchen Umständen ich den fünften Band das erste Mal las, denn ich erinnere mich sehr wohl an die Gefühle meines 14-jährigen Ichs während der ersten Lektüre – ich mochte ihn nicht besonders. Im Ernst. Kein Spaß. Natürlich handelte es sich dabei um Jammern auf hohem Niveau, schließlich ist es ein Potter und somit automatisch ein gutes Buch, doch ich erinnere mich, dass ich mich mit der Düsternis in „Der Orden des Phönix“ nicht wohl fühlte. In meinem persönlichen Ranking der Reihe stand er immer ganz unten.

Seit dem Tag, an dem Marina aka DarkFairy und ich 2016 begannen, alle „Harry Potter“ – Bände noch einmal zu lesen, vermutete ich, dass ich „Der Orden des Phönix“ als Erwachsene anders bewerten würde. Ich war von Anfang an überzeugt, dass sich meine Meinung wandeln würde. Als wir uns zum fünften Band vorgelesen hatten, war ich deshalb besonders gespannt, wie dieser auf mich wirken würde. Ich war bereit, neue Erinnerungen zu schaffen.

„Der Orden des Phönix“ beginnt – wie könnte es anders sein – im Ligusterweg Nr. 4. Wir treffen auf einen 15-jährigen Harry, der mächtig unzufrieden ist, weil er den ganzen Sommer über nicht in die Bemühungen Dumbledores und des wiederbelebten Ordens des Phönix gegen Voldemort eingeweiht wurde. Er fühlt sich ausgeschlossen. Es brodelt in ihm. Aus lauter Frustration sucht er sogar die Konfrontation mit Dudley, obwohl er weiß, dass er nicht zaubern darf und demzufolge keine Chance gegen seinen Cousin hat. Er verhält sich gemein und geht ein unnötiges Risiko ein, was dann prompt mit einem unerwarteten Dementoren-Angriff bestraft wird. Harry kann die Dementoren in letzter Sekunde durch einen soliden Patronus-Zauber vertreiben und Dudley so das Leben retten.

Zurück im Haus der Dursleys bleibt Harry keine andere Wahl, als seiner hysterischen Tante und seinem wutschnaubenden Onkel zu erklären, was mit ihrem Sohn geschehen ist. Dieses Gespräch über die Dementoren und Lord Voldemort („Lord Waldimord“ – hihi) ist meines Wissens die längste Unterhaltung, die Harry und Vernon Dursley jemals geführt haben. Ich kann verstehen, dass Harry die Situation surreal vorkommt, weil sich die zwei Realitäten, in denen er sich bewegt, zum ersten Mal vermischen. Ihm wird klar, dass eine saubere Trennung durch Voldemorts Rückkehr nicht mehr möglich ist.

Erstaunlicherweise ist das auch Tante Petunia bewusst. Ich hatte vollkommen vergessen, dass sie durchaus das eine oder andere über die magische Welt weiß. Ist ja auch kein Wunder, Petunia strengt sich schließlich gewaltig an, die überzeugendste Muggel aller Zeiten zu sein. Nach einem Streit, in dem Harry erst abhauen will, dann beinahe von den Dursleys rausgeschmissen wird und ein mysteriösen Heuler an seine Tante sie davon überzeugt, Harry doch bei ihnen zu behalten, wird er auf sein Zimmer verbannt und muss drei Tage ausharren, bevor eine Delegation des Ordens ihn abholt.

Das Hauptquartier des Ordens ist der Grimmauldplatz Nr. 12 – Sirius‘ Elternhaus. Ich fand das Haus immer auf unheimliche Weise faszinierend. Dort verbergen sich so viele schauderhafte Geheimnisse, dunkle Objekte und verhängnisvolle Geschichten, dass es mir stets wie das schwarzmagische Spiegelbild des Fuchsbaus erschien. Harry wird nach seiner Ankunft dort erneut direkt auf sein Zimmer geschickt, während die Erwachsenen eine Besprechung haben – dieses Mal allerdings nicht allein, sondern gemeinsam mit Ron und Hermine, denen die undankbare Aufgabe zufällt, ihrem Freund alles zu erklären.

Mir taten die beiden schrecklich leid, weil sie unglücklicherweise diejenigen sind, die Harrys schlechte Laune in all ihren schillernden Farben abkriegen. Er bekommt einen Tobsuchtsanfall, verhält sich fürchterlich unfair und fies und lässt seine Wut an Ron und Hermine aus, obwohl sie nun wirklich die letzten sind, die etwas dafür können, dass er den Sommer über im Dunkeln gelassen wurde. Er führt sich wie ein verzogenes Gör auf und spätestens bei dem arroganten Satz „Und ich habe mehr geschafft, als ihr beide je geschafft habt […]“ (S. 83) hätte er von mir eine geklatscht bekommen. Ich habe durchaus Verständnis für seinen Zorn, seine Frustration und Verbitterung, aber diese Gefühle berechtigen ihn nicht, gewisse Grenzen zu überschreiten. Ich meine, hallo, Hermine weint fast. Er ist eine Teenager-Zeitbombe mit kurzer Lunte.

Zum ersten Mal im Verlauf der Reihe konnte ich Harry nicht leiden. Ich erinnere mich, dass ich mit 14 entsetzt über sein Verhalten war und mich immens darüber aufgeregt habe. Heutzutage sehe ich ein, dass Harrys negative Seiten wichtig für die Geschichte sind. Er konnte nicht ewig der nette, liebe Junge von nebenan bleiben, er brauchte Ecken und Kanten, um über ausreichend Entwicklungspotential zu verfügen. Außerdem wäre ein durch und durch fügsamer Teenager wohl kaum realistisch gewesen. Demzufolge kann ich Harrys Ausbruch mit Blick auf das große Ganze akzeptieren, aber einige Sympathiepunkte büßte er trotzdem ein.

Obwohl Harry sich nun im Zentrum des Widerstands gegen Voldemort befindet, kann er die Gesellschaft seiner Freunde nicht genießen. Die Anhörung im Zaubereiministerium schwebt wie ein Damoklesschwert über ihm. Er teilt seine Sorgen mit Sirius, nach einem längeren Gespräch über dessen Familienverhältnisse. Ich weiß noch, dass ich kaum glauben konnte, dass ausgerechnet Sirius, in den ich immer ein bisschen verknallt war, aus einer Sippe fanatischer Reinblüter stammt. Er ist sogar mit den Malfoys verwandt! Unerhört! Harry entdeckt auf dem umfangreichen Familienstammbaum das Portrait von Bellatrix Lestrange, die vermutlich die einzige Figur im Potter-Universum ist, bei der ich mich nicht daran erinnern kann, wie ich sie mir vor der Verfilmung vorgestellt habe und es auch gar nicht möchte. Helena Bonham Carter war die ideale Besetzung für diese Rolle. Sie ist eine großartige Schauspielerin. Ich bin ein riesen Fan.

Habt ihr euch eigentlich schon mal gefragt, was genau Lucius Malfoy beruflich macht? Nein? Mein 14-jähriges Ich interessierte sich dafür auch nicht die Bohne, aber als Erwachsene spielen solche Dinge durchaus eine Rolle für mich. Offenbar hat der Mann so viel freie Zeit, dass er den lieben langen Tag nichts Besseren zu tun hat, als sich auf den Gängen des Zaubereiministeriums herumzudrücken, wo Harry ein weiteres Mal auf ihn trifft. Ich leitete meine Frage an die Twitter-Community weiter und erhielt eine Antwort. Nomnivor von Bücher verschlingen teilte mir mit, dass Lucius vor Voldemorts Rückkehr im Ministerium angestellt und Mitglied des Schulrates von Hogwarts war, bis er am Ende des fünften Bandes er seinen Job verliert. Lucius Malfoy – arbeitslos. Oder arbeitssuchend, wenn man es etwas positiver ausdrücken möchte. Könnt ihr euch diesen arroganten Widerling in der Schlange vorm Arbeitsamt vorstellen? Ich könnte mich kugeln vor Lachen.

Was allerdings die Frage aufwirft, ob es in der magischen Welt überhaupt ein Arbeitsamt gibt. Hinweise auf Sozialleistungen habe ich bisher nicht entdeckt. Die Weasleys hätten doch garantiert Anspruch auf Unterstützung. Nomnivor wies mich diesbezüglich auf einen weiteren interessanten Punkt hin: Warum sind die Weasleys eigentlich so arm? Wieso arbeitet Molly nicht, jetzt, da alle ihrer sieben Kinder in Hogwarts untergebracht oder bereits erwachsen sind? Ich weiß, dass sie irgendwann einmal erwähnt, dass Arthur und sie jung geheiratet haben. Ihr ältester Sohn Bill ist zu Beginn der Reihe ca. 20 Jahre alt, was bedeutet, dass sie ebenfalls recht jung Eltern wurden. Ich vermute daher, dass Molly niemals einen Beruf erlernt hat. Sie ist Hausfrau und Mutter. Die Last der finanziellen Familienversorgung ruht demzufolge vollständig auf Arthurs Schultern, was erklärt, wieso die Weasleys stets nur geradeso über die Runden kommen.

Zurück im Grimmauldplatz erhalten Ron und Hermine die Nachricht, dass ihnen die Ehre zuteilwird, als Vertrauensschüler ausgewählt worden zu sein – und Harry leer ausgeht. Erneut wird Harry von seinen negativen Gefühlen fast übermannt und kann sich kaum für seine Freunde freuen. Er ist neidisch. Damals wie heute kann ich ihn dieser Situation besser verstehen als während seines früheren Wutanfalls. Ich kann nachvollziehen, dass er sich abermals ausgeschlossen fühlt, schließlich ist es das erste Mal, dass er nicht alles mit seinen zwei besten Freunden teilen kann. Das ist eine gravierende Veränderung in ihrer Beziehung, die meiner Meinung nach ihre jeweilige Eigenständigkeit betont. Ron und Hermine sind mehr als Harrys Anhängsel, sie sind Individuen. Hin und wieder müssen wir wohl alle daran erinnert werden, dass die drei nicht am Bauchnabel zusammengewachsen sind.

Auf dem Weg nach Hogwarts stellt sich heraus, dass auch Draco Malfoy das Vertrauensschülerabzeichen verliehen bekam, eine Entscheidung, die ich für absolut fehlgeleitet halte. Wer hatte denn diese umnachtete Idee? In einem späteren Gespräch zwischen Harry und Dumbledore wird angedeutet, dass der Schulleiter selbst in die Auswahl der Vertrauensschüler involviert ist, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass Dumbledore Draco ausgesucht hätte. Ich bin sicher, dass er sich keinerlei Illusionen hingibt; er weiß, dass der Malfoy-Spross der letzte ist, dem man einen Funken Macht über seine Mitschüler_innen anvertrauen sollte. Vielleicht hat Lucius da wieder einmal interveniert und mit einer großzügigen Spende für Dracos Abzeichen bezahlt, sodass Dumbledore keine andere Wahl hatte.

Beim Festmahl in der Großen Halle hat Dolores Umbridge als neue Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste ihren ersten großen Auftritt, den sie gleich mal damit beginnt, Dumbledores Rede zu unterbrechen. Diese dreiste alte Kröte. Was bildet die sich ein? Bereits ihr Einstand macht klar, was von ihr im fünften Schuljahr zu erwarten ist und zementiert die Antipathie der Leser_innen. Es beeindruckt mich immer wieder, mit welch kleinen Mitteln Joanne K. Rowling die Gefühle ihres Publikums in die von ihr gewünschte Richtung lenkt. Alles an Umbridge schreit nach Abneigung, von ihrem künstlichen Hüsteln über die Kleinmädchenstimme bis hin zur Schleife in ihrem Haar.

Die erste Unterrichtsstunde der Gryffendors in VgdK bestätigt diesen Eindruck selbstverständlich. Ich wäre fast geplatzt vor Wut, als das Biest Harry einen Lügner schimpft und ihm Nachsitzen aufbrummt, vor allem, weil ich noch sehr genau wusste, welche Bestrafung ihm bevorsteht. Ich habe allerdings nie verstanden, warum er diese einfach über sich ergehen lässt. Wieso lässt er zu, dass sie ihn quält? Wieso sucht er sich keine Hilfe und berichtet beispielsweise McGonagall von Umbridges disziplinarischen Methoden? Er scheint zu glauben, dass es ein Zeichen von Schwäche wäre, sich helfen zu lassen, aber letztendlich beweist er doch gar nichts damit, diese Folter stoisch zu ertragen. Ich fand immer, dass das Miststück in ihre Schranken gewiesen werden müsste. Wer weiß, wären ihre Disziplinarmaßnahmen öffentlich geworden, wäre Umbridge vielleicht nie Großinquisitorin von Hogwarts geworden und hätte Fred, George und Harry nicht aus Gryffendors Quidditch-Mannschaft werfen können.

Ich hatte vergessen, dass die drei in Harrys fünftem Schuljahr nicht spielen dürfen. Das Verbot ist eine vollkommen übertriebene und ungerechte Sanktion. Ich sehe zwar ein, dass der Versuch, Draco Malfoy für seine Provokationen windelweich zu prügeln, irgendwie geahndet werden musste, aber das grundsätzliche Spielverbot beweist ein weiteres Mal, wie willkürlich Umbridge handelt. Draco kommt natürlich ohne Strafe davon. Ihm wird sowieso viel zu viel durchgelassen.

Vor 13 Jahren habe ich Dracos Persönlichkeit eher wenig Aufmerksamkeit geschenkt; mir fehlten das Wissen und die Lebenserfahrung, um ihn zu analysieren. Heutzutage beschäftigte mich die Frage, woher er sein Selbstbewusstsein nimmt. Ich denke, dass es nur vorgetäuscht ist. Tief in seinem Inneren weiß Draco, dass er weder nennenswerte Talente besitzt, noch besonders mutig ist. Seine leistungsorientierte Familie setzt ihn unter Druck, weil seine Noten nicht ihren Erwartungen entsprechen. Er hat keine echten Freunde. Er ist in allen Bereichen maximal Durchschnitt. Ich glaube, unter all den Schichten aus Arroganz und Sadismus ist Draco ein ganz armes Würstchen, unsicher und einsam. Schade, dass Harry, Ron und Hermine das niemals erkennen. Sie könnten ihn mit seinen eigenen Waffen schlagen, würden sie ihn durchschauen. Speziell die beiden Jungs neigen dazu, Draco entweder zu ignorieren, oder auf ihn loszugehen, statt seine Schwächen auszunutzen. Ja, ich weiß, das wäre nicht besonders nett. Aber wenn ich ehrlich bin, verdient Draco meiner Ansicht nach ein bisschen harte Wahrheit.

Übrigens ist mir im Zuge des Quidditch-Verbots eine Kleinigkeit bewusstgeworden, ein eher unbedeutendes Handlungsloch, das ich bisher nicht bemerkt habe. Erinnert ihr euch daran, dass Harry und die Gryffendors in ihrem ersten Jahr Flugunterricht erhalten? Harry beweist in der ersten Stunde, dass er ein Naturtalent auf dem Besen ist und wird direkt in die Quidditch-Mannschaft gesteckt. Und danach… wird der Flugunterricht nie wieder erwähnt, obwohl zumindest seine Mitschüler_innen dieses Fach weiterhin absolvieren müssten. Denkt an Hermine zurück, sie hatte den Unterricht bitter nötig, von Neville mal ganz zu schweigen. Witzig, dass mir das früher nie aufgefallen ist, nicht einmal während des Rereads von „Der Stein der Weisen“ (den Erfahrungsbericht findet ihr HIER).

Ebenso witzig finde ich, welche Details in meinem Gedächtnis verankert waren und welche ich vergessen hatte. Ich wusste beispielsweise noch, dass Harry, Ron und Hermine irgendwie im St.-Mungo-Hospital für Magische Krankheiten landen, aber wie sie dort hinkommen und warum, war mir entfallen. Ich erinnerte mich nicht daran, dass Mr. Weasley angegriffen wird und Harry ihm dank einer Vision des Angriffs das Leben rettet. Wobei Vision natürlich das falsche Wort ist. Wir wissen ja, dass es sich dabei in Wahrheit um Einblicke in Lord Voldemorts gruselige Gedanken handelt.

Wie Harry auf die Idee kommen konnte, er sei deshalb eine direkte Gefahr für seine Freunde, ist mir als Erwachsene ein Rätsel. Ich verstehe, dass die Erfahrung, durch Naginis Augen zu sehen, sehr intensiv und furchteinflößend war, doch seine Erklärungsversuche sind einfach albern und an den Haaren herbeigezogen. Wie hätte Voldemort ihn innerhalb von Minuten von Hogwarts ins Zaubereiministerium bringen sollen? Das ist unmöglich. Leider zeigt Harry ungesunde Tendenzen zum Eigenbrötler und zieht sich zurück, statt seine Ängste mit seinen Freunden zu besprechen. Sie hätten ihm seine Sorgen sicher nehmen können. Hmpf. Typisch Teenager.

Durch die Rettung von Mr. Weasley wird klar, dass Harry über eine Verbindung zu Lord Voldemort verfügt, die ohne jeden Zweifel gefährlich ist. Daher ordnet Dumbledore in seiner grenzenlosen Weisheit an, dass Harry zukünftig in Okklumentik unterrichtet werden muss – von Snape. Obwohl der Unterricht an sich definitiv eine gute und notwendige Maßnahme ist, ist die Umsetzung der reinste Schwachsinn. Tut mir leid, Professor Dumbledore. Das konnte doch gar nicht gutgehen.

Als 14-Jährige habe ich mich auf Snapes Gemeinheit eingeschossen; ich fand es ungeheuerlich, dass er die Situation ausnutzt, um Harry bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu tadeln und zu demütigen. Mittlerweile ist mir bewusst, dass dieses Verhalten den ganzen Unterricht ad absurdum führt. Snape stellt seine kleinliche Genugtuung über das Unterrichtsziel und versucht daher meines Erachtens nach maximal halbherzig, Harry die Kunst der Okklumentik zu lehren. Er sagt einem 15-Jährigen, er solle den Kopf leer machen. Das zeugt nicht gerade von pädagogischem Geschick, weil er ihm nicht verrät, wie Harry diesen Zustand erreichen kann. Selbst für Erwachsene ist es extrem schwer, sich von allem zu lösen; man braucht eine Strategie, um die eigenen Gedanken zu kontrollieren. Wille und Einsatz sind nicht ausschlaggebend. Snape zeigt Harry keine Taktik, sondern prescht drauf los und erwartet Wunder, die aufgrund seiner eigenen schlechten Lehrleistung gar nicht passieren können.

Ich kann nachvollziehen, dass sich Harrys Unwille, Okklumentik zu lernen, demzufolge mit jeder Stunde weiter verstärkt. Ich glaube, hätte Snape mir ständig „Streng dich mehr an!“ an den Kopf geworfen, ohne mir zu sagen, wie, hätte ich ihm irgendwann ins Gesicht gespuckt. Nichtsdestotrotz hätte Harry auch diese Situation lösen können, hätte er sich Hilfe gesucht. Er hätte von seinen Schwierigkeiten mit Snape berichten müssen. Vorzugsweise hätte er sich direkt an Dumbledore wenden und ihm mitteilen müssen, dass er unter diesen Voraussetzungen keine Chance hat, zu lernen, sich vor Eingriffen seitens Voldemort zu schützen. Dummerweise kommt Harry dieser Gedanke nicht ein einziges Mal. Stattdessen stellt er nicht den Lehrer, sondern den ganzen Unterricht in Frage, was sich später als fatal erweist.

Trotz all der Widrigkeiten, die sich Harry in seinem fünften Schuljahr entgegenstellen – Voldemort, Umbridge, das Zaubereiministerium – macht er auch ein paar vollkommen normale Erfahrungen. Am Valentinstag hat Harry sein erstes Date. Er verabredet sich mit Cho Chang, für die er ja bereits seit einiger Zeit schwärmt. Dieses katastrophale Date war tief in meinem Gedächtnis vergraben, kam aber wieder. Ich muss gestehen, dass ich Cho nie besonders mochte. Früher war ich eifersüchtig auf sie. Nicht, weil ich selbst in Harry verliebt war, sondern weil ich meinen Helden nicht mit ihr teilen wollte. Heute halte ich sie für egoistisch und ichbezogen.

Sie scheint überhaupt nicht zu begreifen, wie schmerzhaft es für Harry ist, über Cedrics Tod zu sprechen. Ich verstehe, dass sie trauert und versucht, den Verlust zu verkraften, aber ihr ist offenbar nicht bewusst, wer ihr da gegenübersitzt. Harry trauert nicht einfach nur, er wird noch immer von starken Schuldgefühlen heimgesucht, weil er weiß, dass Cedric wohl nicht gestorben wäre, hätte Voldemort kein Interesse an ihm. Cho verhält sich taktlos und stellt ihre eigenen Gefühle über Harrys. Ich argwöhne, dass sie sich überhaupt nur deshalb von ihm angezogen fühlt, weil sie glaubt, er hätte eine ähnliche Beziehung zu Cedrics Tod wie sie selbst. Sie benutzt ihn, da sie davon ausgeht, von ihm verstanden zu werden. Was nicht der Fall ist. Harrys Empfindungen unterscheiden sich maßgeblich von ihren. Für mich war von Vornherein klar, dass diese beiden weder zusammengehören, noch zusammenpassen. Harry hat keine Zeit für ihre Spielchen; der Versuch, ihn eifersüchtig zu machen, war lächerlich. Ich war froh über ihre „Trennung“ und bin bis heute erleichtert, dass er später eine Partnerin findet, die ihn hervorragend ergänzt.

Alles in Allem glaube ich, dass ich „Der Orden des Phönix“ heutzutage als Erwachsene weit besser verstehe. Es ist ein düsterer Band, der sehr viel Negativität bündelt, weshalb es mich nicht verwundert, dass ich ihn als Jugendliche nicht zu meinen Favoriten der Reihe zählte. Bei meiner ersten Lektüre war ich ein Jahr jünger als Harry, was auf den ersten Blick gering erscheint, in Bezug auf den Entwicklungsprozess eines jungen Menschen jedoch enorm ist. Ich befand mich in der Anfangsphase der Pubertät, begann gerade, Grenzen auszuloten und mich in Rebellion zu üben, während Harry schon mittendrin steckte.

Ich sah damals, dass Harry sich im fünften Band ungerecht und aufbrausend verhält, aber ich konnte nicht begreifen, wieso. Ich hatte noch nicht am eigenen Leib erlebt, wie sehr ein frontaler Hormonangriff die Stimmung beeinflusst. Mir war nicht klar, dass die Herausbildung einer erwachsenen Persönlichkeit mit verwirrenden, teils widersprüchlichen Gefühlen einhergeht. Kurz, ich hatte keine Vorstellung davon, dass Teenager eben einfach anstrengend sind und sie ihre Empfindungen häufig nicht unter Kontrolle haben. Es dauerte Jahre, bis ich das begriff. Erst jetzt, mit 27, verfüge ich über ausreichend Abstand, um erkennen zu können, dass ich selbst als Jugendliche nicht weniger nervtötend als Harry war. Ich war oft ebenso verletzend und unfair wie er.

Ich denke, Harry befindet sich in „Der Orden des Phönix“ in einer emotionalen Zwickmühle. Einerseits hat er es satt, etwas Besonderes zu sein, „Der Junge, der überlebte“, ständig beobachtet und beurteilt zu werden und keinen Schritt tun zu können, ohne dass die ganze Welt eine Meinung dazu hat. Verständlich, bedenkt man, wie schwer es ihm in seinem fünften Schuljahr gemacht wird. Kein Tag ohne Schlagzeile, die ihn betrifft. Grüße an das Zaubereiministerium.

Andererseits möchte er allerdings auch nicht wie ein normaler Teenager behandelt werden, weil er in den vergangenen Jahren schlicht Außergewöhnliches leistete. Diesbezüglich hält er sich nämlich schon für etwas Besonderes, was ja auch nicht unbegründet ist. Er möchte ernst und für voll genommen werden. Es stinkt ihm, als Kind angesehen zu werden, kein vollwertiges Mitglied des Ordens des Phönix sein zu dürfen und nicht in alle Pläne der Erwachsenen eingeweiht zu werden. Interessanterweise empfindet er folglich genauso, wie alle Teenager irgendwann einmal empfinden: Er fühlt sich missverstanden, unterschätzt und ausgeschlossen. Das ist trotz der ungewöhnlichen Umstände völlig normal. In seiner jugendlichen Arroganz meint er, grundsätzlich alles besser zu wissen und glaubt nicht, dass irgendetwas tatsächlich zu gefährlich für ihn sein könnte, weil er sich auf einer abstrakten Ebene für unbesiegbar hält.

Diese Einstellung ist in seiner speziellen Situation besonders riskant und hat entsprechend gewaltige Konsequenzen. Sirius‘ Schicksal stimmte mich noch immer genauso traurig wie vor all den Jahren. Bereits damals wollte ich nicht glauben, dass er tot ist und auch bei diesem Reread empfand ich einen vollkommen aussichtslosen Funken Hoffnung. Verrückt. Nach den Ereignissen in der Ministeriumsabteilung lädt Dumbledore alle Schuld an Sirius‘ Tod auf sich; er behauptet, alles wäre anders gekommen, hätte er Harry rechtzeitig von der Prophezeiung erzählt und ihm überzeugend die Bedeutsamkeit des Okklumentik-Unterrichts dargelegt. Innerlich habe ich Dumbledore in diesem Punkt immer widersprochen, obwohl ich meine Empfindungen mit 14 noch nicht ausformulieren konnte. Heute kann ich es.

Meiner Meinung nach ist die Frage nach den Anfängen der fatalen Geschehnisse des fünften Bandes müßig, weil man beliebig weit zurückgehen könnte. Wäre Tom Riddles Interesse an den dunklen Künsten rechtzeitig entdeckt und im Keim erstickt worden, wäre Sirius vielleicht nicht gestorben. Hätten Lilly und James Potter nicht in letzter Sekunde ihren Geheimniswahrer gewechselt, wäre Sirius vielleicht nicht gestorben. Hätte Sirius nicht entschieden, den Grimmauldplatz zu verlassen, um Harry zu retten, wäre er vielleicht nicht gestorben. Ihr versteht, worauf ich hinauswill?

Entscheidend ist für mich nicht, wann und wie es begonnen hat, für mich zählt nur, dass es mit Harry endet. Trotz Dumbledores Versuchen, Harry von jeglicher Verantwortung freizusprechen und obwohl ich durchaus begreife, warum er das tut, kann ich meine Augen nicht davor verschließen, dass Harry für Sirius‘ Tod definitiv mitverantwortlich ist. Oh, ich höre euch aufschreien. Lasst mich erklären.

Hätte Harry nur ein einziges Mal richtig zugehört, als es um die Dringlichkeit der Okklumentikstunden ging, hätte er nicht geglaubt, besser einschätzen zu können, ob dieser Unterricht etwas bringt oder nicht, wäre er vermutlich niemals auf diese verdammt offensichtliche Falle von Voldemort hereingefallen. Er hätte sie als das erkannt, was sie ist: Ein Trick, um ihn zu manipulieren. Ich habe bereits deutlich gemacht, dass Snape ihn besser hätte unterrichten müssen, doch Harry hätte seinerseits sein Bedürfnis überall eingeweiht zu sein, unbedingt beiseitelassen müssen. Nur einmal hätte er einfach tun müssen, was man ihm sagt. Er hätte Dumbledore vertrauen müssen. Seine Gründe, es nicht zu tun, waren kleinkariert und kindisch.

So leid es mir tut, dafür zahlt er letztendlich den Preis. Und ja, ein Teil von mir ist deswegen wütend auf ihn. Das heißt nicht, dass ich gar kein Mitgefühl für ihn empfinden würde, nein, ich weiß genau, was es für Harry bedeutet, seine einzige familiäre Bezugsperson verloren zu haben. Es ist nur so, dass ich ihn nicht ausschließlich bemitleiden kann, weil er meiner Ansicht nach durchaus seinen Anteil an Sirius‘ Tod hatte. Ach, Sirius. Schnüff.

Ich habe irgendwann einmal gesagt, dass „Der Orden des Phönix“ deshalb so düster ist, weil Harry in diesem Band seine Unschuld verliert. Davon bin ich nach diesem Reread überzeugter denn je. Er lernt, dass seine Taten Konsequenzen haben, verliert einen geliebten Menschen und erkennt, dass er zu unschönen Gedanken und Gefühlen fähig ist. Er kommt Voldemort so nah wie nie zuvor, hat direkten, unmittelbaren Kontakt mit dem puren Bösen. Die Prophezeiung bürdet ihm das Wissen auf, dass ihre bizarre Beziehung ein unausweichliches Ende nehmen wird: ein Kampf auf Leben und Tod, den nur einer von ihnen überleben kann. Ich denke, diese Entwicklungen reißen (fast) alles Kindliche aus ihm heraus und lassen ihn in Rekordgeschwindigkeit reifen und emotional altern.

Harry ist am Ende von „Der Orden des Phönix“ kein Kind mehr. Als ich diesen Band mit 14 Jahren das erste Mal las, war es vermutlich diese dunkle Ernsthaftigkeit, die mich abschreckte. Heute schätze ich ihn als Schlüsselelement der Reihe ein. Sowohl Harry als auch die Leser_innen mussten begreifen, dass ein Krieg gegen Voldemort kein Spiel ist. Wir mussten verstehen lernen, dass die Gefahr nicht abstrakt und weit weg ist, sondern direkt vor unserer Haustür lauert und die Menschen (Figuren) bedroht, die wir lieben. Der dunkle Lord kennt keine Zurückhaltung und er wird stets dort zuschlagen, wo es uns am meisten schmerzt.

Vielleicht ist „Der Orden des Phönix“ sogar der wichtigste Band der Reihe. Ich vermute, dass seine Bedeutung für die gesamte Geschichte gewaltig ist, kann allerdings erst ein finales Urteil abgeben, sobald Marina und ich alle Bände erneut gelesen haben. Ich bin sicher, dass er am Ende des Rereads nicht länger ganz unten in meinem persönlichen Ranking stehen wird. Zum Favoriten reicht es voraussichtlich nicht, da Harry darin definitiv eine nahezu unerträgliche Nervensäge ist, aber ich könnte mir vorstellen, dass er es in die Top 3 schafft. Wir werden sehen.

Ich muss zugeben, ich bin überrascht, wie lang dieser Erfahrungsbericht geworden ist. Es erstaunt mich selbst, wie stark ich die Lektüre reflektiere, wie weit meine Gedanken reichen. Da behaupte mal noch jemand, „Harry Potter“ sei reine Unterhaltungsliteratur, mit der man sich lediglich berieseln lassen könne.

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