Hallo ihr Lieben! :)
Der Mai macht seinem Ruf als Wonnemonat hier in Berlin wirklich alle Ehre. Die Sonne strahlt von einem hellblauen Himmel und gibt sich große Mühe, auch noch den letzten Winkel zu erreichen. Herrlich! Ich freue mich aber nicht nur wegen des fantastischen Wetters sehr über den neuen Monat. Endlich habe ich das Motto „Fremdgehen“ in Weltenwanderers Motto-Challenge hinter mich gebracht und darf nun wieder Fantasy lesen! Jubel! Es könnte daher sein, dass ich im Mai fast ausschließlich meinem Lieblingsgenre fröne… ;)
Ihr seht, ich habe großartige Laune – die perfekte Voraussetzung für die Montagsfrage vom Buchfresserchen Svenja!
Welcher Buchtitel erschloss sich dir erst nach genauem Lesen des Buches?
Ohhh, da gibt es garantiert einige. Es ist aber nicht so einfach, diese spontan abzurufen. Ich musste eine Weile überlegen, um eine konkrete Antwort zu finden.
Der erste Titel, der mir einfiel, ist „Paper Towns“ von John Green. Was der Autor mit diesem Titel tatsächlich ausdrücken möchte, erschloss sich mir erst Stück für Stück während der Lektüre des Buches und selbst jetzt im Nachhinein finde ich es schwer, seine Botschaft in Worte zu fassen. Meiner Ansicht nach ist der Titel eine Metapher für Zweidimensionalität, für Leben ohne Tiefe und ohne Leidenschaft. Er steht darüber hinaus für die Illusionen, die wir von Personen haben. Wir malen ein Bild einer Persönlichkeit anhand der Dinge, die wir oberflächlich wahrnehmen, basierend auf dem, was wir sehen möchten. Oft hat dieses Bild nur wenig mit der Realität der besagten Persönlichkeit zu tun. Ich finde, dass der Titel deshalb hervorragend zu diesem überraschend tiefsinnigen Buch passt.
Das zweite Beispiel ist „The Ask and the Answer“ (Chaos Walking #2) von Patrick Ness. Ich erinnere mich, dass ich anfangs dachte, ich wüsste, worauf Ness damit anspielt, wurde während der Lektüre allerdings überrascht, weil „The Ask“ und „The Answer“ konkrete Bestandteile der Handlung sind und er somit etwas völlig anderes im Kopf hatte, als ich annahm. Trotzdem glaube ich, dass ihm das Wortspiel durchaus bewusst war und er es absichtlich verwendete. Lustigerweise fiel mir erst spät auf, dass „The Ask“ eigentlich gar kein Wort ist. Grammatikalisch korrekt müsste es selbstverständlich „The Question“ heißen. In der Welt der „Chaos Walking“ – Trilogie wird „ask“ allerdings häufig als Nomen gebraucht, weshalb auch dieser Titel perfekt zum Buch passt.
Abschließend ist mir noch der Titel eines Buches eingefallen, das ich erst kürzlich gelesen habe: „Die Rose von Illian“ (Die Götterkriege #1) von Richard Schwartz. Eigentlich ist dieser Titel recht offensichtlich, besitzt aber zwei miteinander verbundene Bedeutungen. Einerseits bezeichnet er Illian, die gleichnamige Hauptstadt des südlichen Reiches Illian. Andererseits ist er auch ein Titel der Königin Illians. Ich schmunzele darüber, dass Schwartz auf diese Weise gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlug und stelle mir seit dem Lesen die Frage, ob er bei der Namensgebung des Auftakts seines Zyklus‘ nun die Stadt Illian im Kopf hatte oder eben doch Leandra de Girancourt, die rechtmäßige Erbin des Throns Illians. Mir gefällt die Doppeldeutigkeit, weil der Titel eine so elegante Lösung ist. :)
Welchen Buchtitel habt ihr erst während des Lesens richtig begriffen?
Ich freue mich wie immer sehr auf eure Anekdoten und Kommentare und wünsche euch allen einen wundervollen Start in die neue Woche!
Alles Liebe,
Elli
Hey Elli :)
Paper Towns habe ich noch auf dem Sub rumliegen, aber auch schon gerätselt, was der Titel bedeuten könnte. Mal sehen, ob es nach dem Lesen auch so sehe. :) Die anderen Bücher kenne ich leider nicht. ^^“ Aber die Rose von Illian hört sich interessant an. :)
Liebe Grüße
Anni-chan
Hallöchen,
Oh den Sinn hinter „Paper Towns“ von John Green finde ich aber schön. :D
Kenne von ihm nur das bekannteste Buch „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. ))
Interessant. „Paper Towns“ habe ich leider nur auf Deutsch lesen können. Unsere Stadtbibliothek hat nicht besonders viel englische Auswahl.
Ich dachte bisher, wenn ich die Gelegenheit hätte, das Original zu lesen, würde sich der Titel durch irgendein Zitat aus dem Buch erschließen. Nun sehe ich in Deiner verlinkten Rezi, dass Du auf Englisch gelesen hast, und es scheint doch nicht so offensichtlich zu sein.
Habe den Originaltitel mit dem Thema um die Landkarten verbunden, und den Städten auf Papier, die es in Wirklichkeit gar nicht gibt.
Huhu,
ich finde, dass es viele Bücher gibt, die einen Titel haben, der sich erst beim Lesen erschließt. Die Harry-Potter-Bücher wären ein gutes Beispiel. Man fragt sich schon von Anfang an, was wohl hinter dem Titel steckt.
Ich habe dazu auch einen Beitrag geschrieben, vielleicht hast du ja Lust, bei mir mal vorbeizuschauen:
https://myna-kaltschnee.com/2016/05/02/montagsfrage-18-buchtitel/
Ganz liebe Grüße und noch viel Spaß beim Lesen!
Myna
Huhu!
Metaphertitel find ich immer ganz gut (wenn sie schlüssig sind), allerdings ist John Green wahrscheinlich nicht so mein Fall. Ich hab noch nichts von ihm gelesen, aber die Klappentexte seine Bücher interessieren mich eher nicht so.
Und so Titel wie ‚Die Rose von blahblahblah (hier den jeweiligen Ort einsetzen)‘ oder auch gerne ‚Die ….(hier Adjektiv wie Farbe oder Charakteristika einsetzen) Rose‘ projezieren automatisch entweder Mittelalterromane oder Heimatfilme an meine Hirnwand.
Meine Mutter hingegen denkt an Gärten und an Frauen. Find ich sowieso immer lustig, wie andere Menschen Titel interpretieren.
Liebe Grüße,
Linda
Hey,
Ich hatte auch überlegt „Paper Towns“ zu nehmen, hab mich dann ja aber anders entschieden. Eigentlich ist es aber ein sehr schönes Beispiel für die Frage! Toll, dass du es genommen hast und auch so ausführlich erklärt hast.
Liebste Grüße,
Lena
Hallo Elli :)
„Paper Towns“ kenne ich ehrlich garnicht – aber ich finde allgemein, dass es ziemlich viele Titel gibt, die sich erst während des Lesens erschließen! Meist wird ja ein Wort oder ein Zusammenhang mitten aus der Geschichte als Titel gewählt und damit kann man natürlich dann noch nichts anfangen, wenn man das Buch noch nicht gelesen hat^^
Liebe Grüße,
Lisa von Prettytigers Bücherregal